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Meine Tools und Dienste für Recherche und Themenfindung

Jeden Tag gehe ich 100 bis 200 Artikel durch, um Material für Recherchen zu sammeln oder Themenideen zu bekommen. Mir stehen dabei einige sehr nützliche Werkzeuge zur Seite, die ich hier vorstellen möchte.

(Foto: joexx / photocase.de)
(Foto: joexx / photocase.de)

Diesen Artikel vom Januar 2016 haben wir zuletzt im August 2022 aktualisiert.

Einführung

„Erst Input, dann Output“, habe ich mir einmal sagen lassen. Oder auch: „Wer schreiben will, muss erst lesen.“ Und das stimmt.

Entsprechend lese ich jeden Tag und das nicht gerade wenig. Zum einen brauche ich das in meiner Eigenschaft als freischaffender Journalist, aber auch als einer der Macher hinter den Kulissen des UPLOAD Magazins. So betreue ich im Wesentlichen unsere Social-Media-Kanäle, bei denen ich unsere Fans und Follower u.a. auf Twitter mit interessanten Neuigkeiten und lesenswerten Artikeln versorge. Dazu nutze ich übrigens Buffer. Seit einiger Zeit wird Buffer ergänzt durch Postoplan.

Zugleich will ich auf dem Laufenden bleiben, um selbst Artikel fürs Magazin schreiben zu können oder gemeinsam mit meine, Kollegen Falk Hedemann zu bestimmen, welche Themen wir uns vornehmen wollen.

Hier mein aktuelles Setup an Werkzeugen und Diensten, die dazu bei mir zum Einsatz kommen:

Interessante Artikel und Themen finden: RSS-Feeds und Feedly

Feedly
Feedly

RSS hat in der breiten Masse zwar nie den Durchbruch geschafft, ist aber aus meinem persönlichen Alltag nicht wegzudenken. Feeds sind mein Mittel der Wahl, um über neue Artikel auf wichtigen Seiten auf dem Laufenden zu bleiben.

Seitdem der allseits beliebte Google Reader vom Internet- und Technologieriesen eingestellt wurde, bin ich Nutzer von Feedly. Das kann man problemlos kostenlos nutzen, ich setze dennoch auf einen Pro-Account. Zwei Gründe: Zum einen gibt es ein, zwei Funktionen wie die Pro-Suche, die für mich nützlich sind. Zum anderen habe ich inzwischen die Nase voll von Gratis-Diensten, die dann doch wieder eingestellt werden.

Insofern habe ich die Hoffnung, dass Feedly erhalten bleibt. Bislang sieht es ja ganz danach aus.

Ein „Trick“ ist es bei alldem, nicht nur Feeds von einzelnen Seiten zu folgen, sondern auch von Seiten, die wiederum andere Inhalte empfehlen.

Ich speichere interessante Artikel in Feedly ab. Das benutze ich also wie eine Favoritenliste. Dabei werden alle gespeicherten Artikel via IFTTT automatisch auch in Evernote abgelegt. Artikel, die ich später lesen will, lege ich in Pocket ab. Mehr zu Evernote und Pocket weiter unten.

Außerdem bietet Feedly die Option, Beiträge aus den Feeds selbst erstellten „Boards“ zuzuordnen. Das funktioniert wie eine Verschlagwortung. Ich habe dabei via IFTTT eine Automatik eingerichtet, die alle mit dem Tag „uplnews“ gekennzeichneten Beiträge in einem Google Spreadsheet sammelt. Das rufe ich mehrmals pro Woche auf, um mir diese Artikel genauer anzusehen und bei Gefallen via Buffer in unseren Social-Media-Kanälen einzuplanen.

Artikel lesen: Pocket

Pocket
Pocket

Zwar bin ich schon seit vielen Jahren Evernote-Nutzer (s. u.), aber zum Lesen der abgespeicherten Inhalte hat es sich bei mir nicht bewährt. Das können Dienste wie Instapaper oder in meinem Fall Pocket viel besser. Seitdem ich einmal damit angefangen habe, möchte ich es nicht wieder hergeben. Inzwischen gehört Pocket zu Mozilla, bekannt durch den Firefox-Browser.

Ich habe Instapaper nie probiert, deshalb kann ich zu wesentlichen Unterschieden der Dienste nichts sagen. Ich nutze Pocket kostenlos und bin sehr zufrieden damit. Zu einem Premium-Account wie bei Feedly konnte ich mich noch nicht durchringen, weil ich tatsächlich keine einzige der dort enthaltenen Funktionen gebrauchen kann. Das mag sich noch ändern.

Das Tolle an Pocket ist, dass es Artikel blitzschnell und in lesefreundlicher, bereinigter Fassung abspeichert. Ich habe den Pocket-Button als Add-on in meinem Browser. Und da ich auf iPad und iPhone die Pocket-App installiert habe, gibt es ihn dort im Share-Sheet ebenfalls. Ich lese die Artikel dann in der Regel auf dem iPad oder zwischendurch auch einmal auf dem iPhone.

Artikel und Inhalte ablegen: Evernote

Evernote
Evernote

Wie man sich denken kann: Ich finde sehr viel mehr interessante Beiträge, als ich sofort verarbeiten kann. Vieles davon landet in meiner allwissenden Ablage Evernote. Auch hier habe ich einen Premium-Account, den ich in diesem Fall tatsächlich brauche. So ist es beispielsweise nur damit möglich, E-Mails samt Anhängen an das eigene Evernote-Konto weiterzuleiten. Ich nutze das vor allem, um Pressemitteilungen abzuspeichern: Was in meiner Inbox landet und interessant klingt, schicke ich also einfach an meine Evernote-Mailadresse.

Darüber hinaus habe ich den Evernote-Button im Browser installiert, über den man Artikel ebenfalls bereinigt sichern kann. Und wie bereits erwähnt, landen zudem Artikel automatisch in Evernote, die ich in Feedly abspeichere. Auch PDFs landen hier wie beispielsweise Whitepaper und andere Downloads.

Entsprechend ist mein „digitaler Zettelkasten“ bereits enorm angewachsen, seitdem ich 2011 damit angefangen habe. Glücklicherweise gibt es eine recht gute Suchfunktion, die ich in den vergangenen Wochen und Monaten mehr und mehr nutze: Inzwischen habe ich so viel Material, dass Evernote mein erster Anlaufpunkt ist, wenn ich ein Thema recherchieren will. Schließlich finden sich hier alle Artikel, Pressemitteilungen, Downloads und Notizen, die ich in den letzten Jahren selbst als interessant eingestuft hatte.

Daneben nutze ich gelegentlich ebenfalls die Suchfunktionen von Pocket und Feedly, um bereits gefundene und gelesen Beiträge wiederzufinden. Oder natürlich den Browserverlauf, wenn ich etwas zwar interessant fand, aber dann doch nirgends abgespeichert hatte …

Zum Glück passiert das nur sehr selten.

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Fazit

Die eierlegende Wollmilchsau der Tools gibt es nicht, aber meine Kombination aus Feedly fürs Finden, Pocket fürs Lesen und Evernote fürs Abspeichern hat sich bewährt. An sich könnte Evernote dabei theoretisch die Funktion von Pocket übernehmen. Schließlich lassen sich Artikel hier ebenfalls aufs Wesentliche reduziert mit einem Knopfdruck abspeichern. Insofern könnte man einen Pocket-Klon allein mit den bereits vorhandenen Evernote-Features bauen. Derzeit ist das Nutzungserlebnis beim Lesen allerdings doch weit vom Pocket-Komfort entfernt. Vielleicht tut sich hier ja noch was.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 30

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11 Gedanken zu „Meine Tools und Dienste für Recherche und Themenfindung

  1. Hallo Jan. Danke für deine Teilnahme an unserer ZIELBAR Blogparade (so interpretiere ich das jetzt einfach mal). Es haben nun schon über 20 Blogger mitgemacht und doch schaffst auch du es, wieder einen neuen Ansatz zum Thema zu finden. Das eine oder andere Tool werde ich mir noch genauer ansehen müssen ;-)
    Liebe Grüsse
    Dani

  2. Hallo Jan,
    bei Feedly und Pocket bin ich sofort dabei. Auch ich liebe diese Tools, vor allem das offline lesen können. Ab wann rätst du zu Premium Accounts?
    Evernote habe ich noch nicht ausprobiert, macht es Pocket und Feedly nicht überflüssig?
    Viele Grüße
    Anna Franzen

    • Hallo Anna,

      die Premium-Accounts sind eine sehr individuelle Entscheidung. Bei Pocket ist es so, dass ich die zusätzlichen Funktionen nicht brauche und es daher aktuell kostenlos nutze. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich mal umschwenke, da es mir doch schon sehr wichtig geworden ist.

      Evernote könnte Pocket theoretisch ersetzen, weil man dort auch Artikel abspeichern kann. Evernote kann allerdings so viel und ich habe da bereits so viele Inhalte drin, dass es das etwas „unhandlich“ macht. Aber auch das ist jetzt meine ganz persönliche Sache. Ich finde es einfach nicht so bequem als Später-lesen-Tool wie Pocket.

      Feedly kann man nicht mit Evernote ersetzen. Es gibt keine Möglichkeit, Feeds dort zu abonnieren. Es dreht sich komplett um Inhalte aller Art (Text, Bild, PDF, Audio …), die du gezielt ablegen kannst. Es gibt von mir einen UPLOAD-Artikel zu Evernote und seinen Funktionen, den ich allerdings dringend mal aktualisieren müsste.

      Hoffe, das hilft weiter :)

  3. Jan – wir scheinen Brüder im Geiste & Werkzeugen zu sein… Feedly, Pocket und Evernote nutze ich (als Dozent) quasi im selben Maße (bin mittlerweile WIRKLICH papierlos), denn meine ca 500 News pro Tag müssen organisiert werden… ;-)

  4. Bis auf Feedly sieht meine Tool Liste genau so aus :)
    Mich würde jetzt noch brennend interessieren mit welchem mic Du bei Vorträgen den Ton aufzeichnest?!

    • Meinst du meine Videos? Da nutze ich in der Regel ein Zoom H1. Das Gerät ist ziemlich genial, weil es gleich drei Dinge kann:

      1. Es lässt sich via USB an den Rechner anschließen. Es hat zwei hochwertige Mikros eingebaut.
      2. Man kann ein anderes Mikro an den Zoom H1 anschließen und ihn so als Mikrofon-Verstärker nutzen.
      3. Man kann ihn mit Batterien und SD-Karte auch unabhängig von einem Rechner unterwegs nutzen.

      Darüber hinaus habe ich fürs Podcasting und Umgebungen mit schwierigem Ton das T.bone Earmic mit Sennheiser-Anschluss (erhältlich bei Thomann).

Kommentare sind geschlossen.