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„YouTube Community“: Was Sie jetzt über das neue Angebot wissen sollten

YouTube mag weiterhin die größte Video-Plattform der Welt sein. Aber es spürt den heißen Atem von Facebook im Nacken und reagiert nun. „YouTube Community“ nennt sich ein neues Feature, das nach und nach zur Verfügung gestellt wird. YouTuber bekommen damit Inhaltsformate jenseits von Videos, um mit ihren Fans und Zuschauern auch auf anderen Wegen zu kommunizieren. Endlich, könnte man sagen. Wir stellen in diesem Artikel vor, was es mit den neuen Funktionen auf sich hat.

Screenshot der YouTube Community von „The Key of Awesome“
Screenshot der YouTube Community von „The Key of Awesome“

Was ist „YouTube Community“?

YouTube Community lebt in einem eigenen Tab auf der Profilseite des YouTubers. Dort finden sich dann Posts in diversen Formaten: Text, GIF, Bilder etc. Nutzer können darauf mit einem Daumen nach oben oder unten reagieren und kommentieren. Community erweitert die Videoplattform also um Features und Inhaltstypen, wie man sie beispielsweise von Facebook kennt.

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Wie kommt das zustande?

YouTube erklärt im offiziellen Blogpost, dass sie das neue Angebot mit einer kleinen Gruppe von YouTubern entwickelt haben. Genauer gesagt sind es zwölf. Vor anderthalb Jahren starteten die Überlegungen. Seit einem Jahr wird aktiv entwickelt.

Warum macht YouTube das?

YouTube war vor einigen Jahren noch die übermächtige Videoplattform, die alle Konkurrenten weit hinter sich gelassen hatte – aber das ist inzwischen passé. Alle machen Video und das teilweise in Formaten, die es bei YouTube nicht in dieser Form gibt. Sowohl den Trend zu Mini-Videos wie Vine, zu Messaging mit Videos wie bei Snapchat oder zu Live-Video wie bei Periscope oder auf Facebook hat die Plattform weitgehend verschlafen.

In der Zwischenzeit gibt vor allem Facebook beim Thema Video Gas. Zwar fehlt hier noch einiges, um die großen YouTuber zu Mark Zuckerbergs Netzwerk zu locken. Aber es ist wohl unstrittig, dass Facebook die Reichweite und die Entwicklungskraft hätte, um YouTube das Wasser abzugraben. Darauf reagiert man nun.

Wo kann ich das jetzt schon sehen?

Aktuell gibt es YouTube Community nur in einem sehr kleinen Test bei den zwölf YouTubern, die an der Entwicklung mitgewirkt haben. Hier: John & Hank Green, AsapSCIENCEThe Game TheoristsKarminThe Key of AwesomeThe KloonsLilly SinghPeter HollensRosianna Halse RojasSam TsuiThreadbanger und VSauce3.

Warum ist das für mich relevant?

Video ist ein enorm wichtiges Thema für jeden, der im Internet Aufmerksamkeit bekommen möchte. Vom kleinen Videoschnippsel bis hin zum umfassenden Videokurs reicht das Spektrum. Ob nun als Freelancer, Gründer, Unternehmen oder Institution: Per Video lassen sich manche Themen besser und viele Themen anders umsetzen – so dass sie eine andere Zielgruppe erreichen. Videos können emotionaler sein als Text und Dinge in wenigen Minuten zeigen, die man ansonsten lang erklären müsste.

YouTube ist weiterhin eine enorm große Videoplattform. Wenn die sich nun (auch) zu einem Social Network mausert, ist das natürlich für gewerbliche Nutzer sehr interessant. Die Reichweite von YouTube ist von Tag 1 weit höher als es die von Google+ jemals war.

Auf der anderen Seite sollte man das neue Angebot in seiner jetzigen Form nicht aufbauschen: Es ist vorerst keine Abkehr von dem, was YouTube ist. Es ist vielmehr eine sehr sinnvolle Ergänzung. Man kann es als einen neuen Werkzeugkasten ansehen, den YouTube hier bereit stellt.

Und wozu ist das gut?

Das Verrückte ist, dass YouTube schon immer ein Social Network war – ohne das aber zu realisieren. Schließlich gibt es Profilseiten, man kann sich folgen, man kann kommentieren und per Daumen nach oben oder unten seine Meinung kundtun. Bislang aber konnte man als Inhaber eines YouTube-Kanals nur Videos veröffentlichen, nichts anderes. Das eignet sich allerdings nicht für jede Information oder Ankündigung. Es ist auch sehr sperrig, wenn man einfach mal Feedback von seinen Nutzern bekommen möchte.

Kurz gesagt: Mit seinem YouTube-Kanal hat man sich schon früher eine Gemeinschaft aufgebaut, aber die wurde nie so richtig sichtbar. Das ändert sich jetzt. Auch „zwischen zwei Videos“ kann man nun aktiv werden.

Wie kann ich mitmachen?

Wie so oft wird die Funktion nach und nach bereitgestellt. Man kann es nirgends beantragen. Über die nächsten Monate werden es weitere Accounts bekommen. Am Ende soll es jedem für seine YouTube-Profilseite zur Verfügung stehen. Einen Zeitplan dafür hat YouTube noch nicht bekannt gegeben.

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Muss ich überhaupt dabei sein?

Wie bei jedem neuen Angebot, gilt auch für YouTube Community: Ob, wann und wie man dabei sein sollte, ist doch sehr individuell. Sie sollten sich fragen:

  • Wie relevant kann Video für mich sein oder wie relevant ist es bereits?
  • Sehe ich in YouTube eine Chance, Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich andernorts nicht finde?
  • Habe ich die Zeit, die Ressourcen, um dort von Anfang an mit Energie bei der Sache zu sein?
  • Gibt YouTube Community mir eine innovative, neue Plattform, die zu mir, meinem Unternehmen, meinen Produkten und Angeboten passt?

Bei solchen Angeboten und Diensten früh dabei zu sein und dann konsequent dranzubleiben hat sich bekanntlich für viele große Namen der Szene ausgezahlt. Wenn man sich die Erfolgsgeschichten so mancher Social-Media-Größe anschaut, sieht man sehr oft, dass sie gleich dabei waren und dann drangeblieben sind.

Allerdings ist YouTube an sich natürlich schon eine eingeführte Plattform. Es ist alles andere als einfach, hier groß zu werden. Insofern ist es nicht dieselbe Situation wie beispielsweise ein früher Nutzer von Snapchat gewesen zu sein.

Sehr spannend sind diese Neuerungen aber ohne Zweifel für jeden, der bereits auf YouTube aktiv ist oder mit dem Gedanken spielt. Denn nun kann man sich bei seinen Zuschauern auch in Erinnerung rufen, wenn man noch kein neues Video fertig hat.

Quellen für diesen Beitrag:


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 39

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