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Top 5 für ein (noch) besseres Blog

UPLOAD-EinweihungsfeteJan hat um ein Mitbringsel für die Party gebeten. Also habe ich mich mal hingesetzt und aus dem Bauch raus meine Top 5 der Dinge geschrieben, die helfen können, ein Blog gut zu machen oder es weiter zu verbessern.

1. Ein Autorenbild. Man kann gar nicht genug betonen, was für ein Unterscheid es ist, einen Beitrag mit oder ohne einem Bild des Autors daneben zu lesen. Gerade bei Weblogs, wo die subjektive Meinung im Vordergrund steht stellt ein Bild einen ganzen Artikel in ein ganz anderes Licht. Man nimmt die Aussagen persönlicher war und verbindet sie mehr mit der Person des Autors. Nicht ohne Grund zeigt z.B. das Mailprogramm von Apples Mac OS X automatisch das Bild des Autors einer E-Mail direkt in der E-Mail an, sofern man es im Adressbuch gespeichert hat. Gerade wenn ich eine E-Mail von jemandem bekommen habe, mit dem ich nicht jeden Tag persönlichen Umgang habe, hilft ein Bild ungemein, den Inhalt der E-Mail persönlicher aufzunehmen. Das gleiche gilt für Weblogs.

2. Kurze Autoreninformation. Es wurde schon häufig gesagt, aber ich sage es gerne noch einmal: Eine kurze, prägnante Vorstellung des Autors sollte Pflichtbestandteil auf jeder Startseite eines Blogs sein. Gerade wegen der subjektiven Aussagen ist es wichtig zu wissen, wer die Aussage macht und wo ich sie einordnen sollte. Auch wenn ich Blogs als Kommunikationsmittel verstehe, muss klar sein, mit wem man kommuniziert. Also, fix Name, Beruf, Alter und Wohnort neben das Bild (s. oben) eingefügt.

3. Ein Workflow. Wer regelmäßig in sein Blog schreiben möchte tut sich einen großen Gefallen, wenn er seinen Workflow, mit dem er Beiträge veröffentlicht, optimiert. Das sorgt dafür, dass man schneller posten kann und das wiederum bringt es in der Regel mit sich, dass die Barriere etwas zu posten sinkt. Die kurze Notiz über dieses oder jenes Fundstück aus dem Web hat eine wesentlich größere Chance in meinem Blog zu landen, wenn der Workflow weitgehend automatisiert und nur eine Minute statt zehn Minuten wildes Copy&Paste zwischen verschiedenen Tools braucht.

Wie der Workflow konkret aussehen kann und wie man ihn optimiert hängt stark davon ab, welches Blogsystem man benutzt, auf welchem Betriebssystem man zuhause ist und wie die Inhalte des Blogs aussehen. Ich persönliche setze auf ecto als Verwaltungstool für meine Beiträge. Ein ecto-Bookmarklet liegt in meinem Browser, um Web-Fundstücke direkt zu ecto zu schicken. Aus ecto rufe ich WriteRoom auf, mit dem ich fokussiert meine längeren Beiträge schreibe. Als übergreifende Alternative bietet sich der Browser Flock an, der ein feines Blogautorentool bereits eingebaut hat. Wie auch immer der Workflow letztendlich aussieht, es lohnt sich auf jeden fall etwas Zeit zu investieren, um ihn zu optimieren.

4. Volle Feeds. Ich weiß, manche wollen, dass man auf die Webseite kommt, damit man die Werbebanner sieht. Auch ist die Chance deutlich höher, dass jemand kommentiert, wenn er einen Blogartikel auf der Webseite liest. Ich verstehe die Argumente alle. Aber meine Praxis zeigt mir, dass alle Feeds, die nur die Zusammenfassung bzw. den ersten Teil eines Artikels enthalten, bei mir ruckzuck aus dem Feedreader fliegen und damit von meinem Radar verschwinden. Keine Ahnung, wie das bei anderen aussieht. Aber wenn du mich als Leser willst, dann biete einen vollen Feed an.

5. Das richtige Maß. Ein weiterer Faktor, der dafür sorgen kann, dass du bei mir aus dem Feedreader fliegst oder ich aufhöre dein Blog zu lesen ist, wenn du zuviel postest und ich nicht mehr hinterher komme. Neue Feedreader wie der Google Reader machen es inzwischen zwar leichter, schnell große Mengen an Informationen zu sichten. Aber leider fehlt mir dann oft trotzdem die Motivation ein Blog zu lesen, bei dem jeden Tag zehn neue Artikel erscheinen, einfach weil mich die Masse erschlägt. Es kann ja durchaus Sinn machen viel zu posten, wenn man sich als Nachschlagewerk versteht und eher auf Besucher von Google als auf eine regelmäßige Leserschaft setzen möchte. Aber ansonsten sollte man sich immer wieder klar machen, dass man nicht das einzige Weblog auf der Welt betreibt und Information-Overkill ein ernstes Problem heutzutage ist. Also lieber ein fundierter, gut geschriebener Beitrag als zehn knappe Wiederkäuungen von Pressemeldungen.

So, wo ist das Bier?

[Im Kühlschrank. Also durch den Flur, dann die erste links. Ansonsten schau mal gegenüber unter dem Tisch wo die Kartons mit den gebügelten Luftschlangen stehen. ;-) – Jan]

Über den Autor

Porträt Johannes KleskeJohannes Kleske, 28, ist Dipl. Media System Designer (FH) und lebt zurzeit in Karlsruhe. Als Freelancer macht er ganz unterschiedliche Dinge, die alle das Web als gemeinsamen Nenner haben.

In seinem Weblog tautoko schreibt er über Themen wie Produktivität, Streetart, Selbständigkeit, Web 2.0, neue Kirchenformen, Design, Kaffeehauskultur, Grassroots Medien, Bücher und Social Software.

Was ist die UPLOAD-Einweihungsfete?

Dieser Artikel gehört zur Einweihungsfete von UPLOAD. Jeder Gast bringt einen Artikel mit. Motto der Party: „Was das Blog besser macht“. Bis 5. Februar kann sich daran jeder beteiligen. In UPLOAD werden die Mitbringsel veröffentlicht oder verlinkt. Zu gewinnen gibt es auch was: Dreimal das nagelneue Buch „Weblogs, Podcasting & Online-Journalismus“ aus dem O’Reilly-Verlag. Also: Mitmachen und weitersagen. Hier gibt es noch mehr Informationen dazu.

A N Z E I G E

 

17 Gedanken zu „Top 5 für ein (noch) besseres Blog

  1. klasse beitrag. vor allem finde ich die tipps zum schreiben interessant. selbst nutze ich wbloggar und habe immer wiederkehrende textblöcke als snippets angelegt. das werkzeug funktioniert hervorragend beim verlinken und bei anderen html-tags. als notizblock nutze ich ein eigenes wiki.

  2. Das mit den vollen Feeds sehe ich genauso. Bei dem großen Angebot muss man über vieles drüberweg fliegen, da kann man nicht für jeden einzelnen Beitrag noch klicken, laden, Fenster wechseln, zuklicken, zurückwechseln o.ä. Und Reader, die immer gleich die komplette Webseite laden, bremsen einen auch ganz schön aus. Dabei ist es ja gerade das tolle an den Feeds, dass sie nur Inhalt ohne Form sind. Wenn da nur kurze Teaser stehen, verblasst die Trennung und es bleibt nur noch der Abonnier-Faktor übrig.

    Ebenso stimme ich dem richtigen Maß zu. Deinen ersten drei Punkten eigentlich auch, nur da muss ich selber noch dran arbeiten. ;-) Hattest Du nicht auch schonmal Bedenken, dein Bild in Netz zu stellen?

    Danke für die Tips!

  3. Der Beitrag ist zwar schon fast einen Monat alt, aber noch nicht alt genug um Danke zu sagen.

    Ich mag solche auf den Punkt gebrachten Meinungen mit der persönlich erklärenden Note. Solche Tipps von anderen haben mir auch beim Start meines Forums damals geholfen.

  4. In meinen alten Blogs, habe ich weder Fotos noch persönliche Angeben eingefügt – jetzt, seitdem ich diesen Blog hier gelesen habe, seh ich die Dinge ganz anders.
    Danke, Herr Kleske!

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