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Erfahrungsbericht Sitechecker: SEO-Helfer für deine Website

Welche grundlegenden, technischen Probleme gibt es auf deiner Seite, die deinen Erfolg behindern? Genau diese Frage möchte dir das ukrainische Tool Sitechecker beantworten. Es erhebt dazu eigene Daten und kombiniert sie mit Informationen aus anderen Quellen in einer übersichtlichen und ansehnlichen Oberfläche. Was das Werkzeug leistet, welche Schwächen es hat und für wen es geeignet ist, hat sich Jan Tißler genauer angeschaut.

Sitechecker bietet etliche Auswertungen, um Problemen auf einer Website auf die Spur zu kommen.

Hinweis: Die Sitechecker-Macher haben uns einen kostenlosen Basic-Account für diesen Test zur Verfügung gestellt.

Was ist Sitechecker?

Sitechecker ist eine Sammlung verschiedener Werkzeuge, die dir bei der Suchmaschinen-Optimierung deiner Website helfen, aber auch Informationen bereit stellen, die generell relevant sind. So fließt die Ladezeit deiner Seiten nicht nur in Googles Bewertungen ein, sondern hat auch Auswirkungen darauf, wie sie von deinen Besucher:innen wahrgenommen wird.

Für diese Zwecke erhebt Sitechecker einerseits eigene Daten und kann andererseits Informationen aus Google Analytics und der Google Search Console hinzuziehen. Auch Ergebnisse aus Googles PageSpeed-Analyse finden sich hier.

Auf diese Weise bekommst du einen Überblick zu vielen wichtigen Zahlen, mit denen du besser verstehst, was auf deiner Website bereits gut funktioniert und wo es hakt.

A N Z E I G E

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Die wesentlichen Funktionen:

  • Website Audit: Sitechecker ruft alle Unterseiten einer Website auf und überprüft sie auf Fehler, Probleme und Verbesserungspotenziale. Am Ende bekommst du einen Wert für die gesamte Seite angezeigt, der dir in etwa sagt, wie gut du dastehst. Außerdem listet das Tool einzeln auf, was verbessert und korrigiert werden sollte. Du kannst für jedes Problem detailliert nachschauen, was Sitechecker gefunden hat, auf welchen Seiten das auftritt und wie es sich beheben lässt. Fachleute können sich direkt in Sitechecker den HTML-Code einer betroffenen Seite anschauen, um auf Fehlersuche zu gehen.
  • Website Monitoring: Websites entwickeln sich weiter und was heute funktioniert, kann morgen schon kaputt sein. Zudem sind eventuell mehrere Personen für die Administration und Aktualisierung zuständig. Und nicht zuletzt gibt es stets die Gefahr eines Hackerangriffs. Entsprechend ist es gut, ein Auge auf Änderungen zu haben. Sitechecker informiert dich im Zuge des Monitorings darüber: Das reicht von eher harmlosen Dingen wie einem geänderten Seitentitel bis hin zu schwerwiegenderen Problemen wie Unterseiten, die nicht mehr abrufbar sind.
  • Ranking Tracker: Du gibst eine Keyword-Liste an und Sitechecker verfolgt für dich, auf welchen Suchmaschinenpositionen deine Seite jeweils zu finden ist. Du kannst dabei bestimmen, welche Suchmaschine in welchem Land für dich relevant ist und ob es dir vor allem um die Mobilsuche oder die Desktopsuche geht. Auf Wunsch bekommst du die Ergebnisse täglich oder wöchentlich zugeschickt.
  • Backlink Checker: Du kannst Backlinks eingeben, die du bereits kennst, um sie von Sitechecker überwachen zu lassen.
  • Insights: Diese Funktion listet dir Unterseiten auf, die du nach Meinung von Sitechecker als erstes angehen solltest, da sie das größte SEO-Potenzial bieten.

Lobenswert ist an diesem Dienst, dass er dich nicht einfach mit vielen Daten überflutet. Stattdessen versucht er, dir zwei Dinge möglichst gut nachvollziehbar darzustellen:

  1. Was bedeuten diese Zahlen? Steht meine Seite gut da oder nicht? Wie hat sich das in den letzten Wochen oder Monaten verändert?
  2. Was kann ich tun, um meine Seite zu verbessern?

Das alles wird in einer meiner Meinung nach gelungenen Oberfläche dargestellt. Sie ist so übersichtlich wie visuell ansprechend.

Dabei bekommst du Informationen zur Website insgesamt, kannst dir aber auch zu jeder erfassten Unterseite einen eigenen Bericht ansehen. Auf diese Weise bekommst du Tipps und Hinweise, um besonders wichtige Seiten und Beiträgen einzeln zu verbessern.

Sehr gut gemacht finde ich außerdem, wie man Schritt für Schritt durch die zahlreichen Funktionen und Optionen geführt wird. Sitechecker hat zu Beginn immer eine Liste mit nächsten Aufgaben parat. Erledigt man sie, erreicht man das nächste „Level“. Das ist also ein Beispiel für Gamification, das dich zugleich an die Hand nimmt. Andernfalls könnte ein Angebot wie Sitechecker schnell überfordernd wirken für Einsteiger ins Thema.

Was fehlt bei Sitechecker?

Sehr schade finde ich, dass es wenig Hilfe in Sachen Backlinks gibt – und  die sind bekanntlich sehr wichtig in der Suchmaschinen-Optimierung. Du kannst hier lediglich eine Liste bereits bekannter Backlinks hochladen und überwachen lassen. Das ist nützlich, aber es wäre natürlich schön, könnte Sitechecker selbst neue Backlinks für deine Seite finden.

Auch bei den Keywords würde ich mir mehr Unterstützung wünschen. Größere SEO-Tools analysieren beispielsweise deine Seite eigenständig und vergleichen sie mit Konkurrenten, um Keyword-Potenziale zu finden. Der Keyword-Tracker könnte also auf jeden Fall noch umfangreicher sein.

Schade ist zudem, dass bislang nur Google Analytics als Webanalyse-Tool unterstützt wird. Wir selbst setzen auf das europäische Plausible, da wir Google, Facebook und andere US-Anbieter nicht mehr auf der Seite haben möchten. Zumindest das verbreitete Matomo sollte aus meiner Sicht ebenfalls unterstützt werden.

Wie man auf dieser Seite sieht, sind einige dieser Wünsche schon auf der To-do-Liste.

Welche Probleme gibt es?

Generell gilt: Du brauchst ein gewisses Grundverständnis, um zu verstehen, welche Warnungen und Hinweise tatsächlich hilfreich sind und welche in Wirklichkeit ein Problem mit Sitechecker darstellen oder aber für deine spezielle Situation gar nicht relevant sind.

Ein Werkzeug wie dieses kann nicht die Beratung und Einschätzung einer SEO-Fachperson ersetzen. Entsprechend solltest du deine Erwartungen anpassen.

Du solltest zudem nicht zu geschockt sein, wenn du es für deine Seite ausprobierst und mit einer langen Liste scheinbar dringender Probleme konfrontiert wirst.

So ist mir beispielsweise aufgefallen, dass Sitechecker offenbar nicht korrekt mit URL-Paramatern zurechtkommt. Das sind Informationen, die in einer Webadresse nach einem Fragezeichen erscheinen. Die werden für allerlei Zwecke verwendet, auf die ich hier nicht im Detail eingehen möchte. Wichtig zu verstehen ist, dass dieselbe Seite dadurch scheinbar mehrere URLs haben kann. Beachtet ein Tool das nicht, sieht es fälschlicherweise jede URL als eigenständige Seite an. Sitechecker hat deshalb bei uns Probleme mit Seiten ausgegeben, die es eigentlich gar nicht gibt.

Du hast die Möglichkeit, unsinnige Warnungen und Hinweise zu ignorieren. Das Problem daran ist: Was im einen Fall nicht hilfreich ist, kann im anderen Fall sehr wichtig sein. Beispiel von unserer Seite: Sitechecker bemängelt, dass die Webversionen unserer Newsletter keinen Titel haben. Das ist für uns nicht relevant. Ich könnte nun alle Warnungen zu fehlenden Titeln ignorieren – was ich aber nicht möchte, da das an anderer Stelle auf der Seite tatsächlich ein Problem wäre.

Hier wäre es also gut, wenn ich Sitechecker mit einem Klick mitteilen könnte, bestimmte Seiten oder Verzeichnispfade immer zu ignorieren. Das geht wohl über die robots.txt-Datei, aber das ist nicht gerade benutzerfreundlich. Da würde ich mir eine passende Option direkt in der Benutzeroberfläche wünschen. Da es anderen Nutzern auch so geht, wird das vielleicht bald entsprechend ergänzt.

Für wen eignet es sich?

Sitechecker eignet sich gut als Dashboard auch für solche Personen, die selbst keine SEO- oder Content-Spezialisten sind. Die bekommen einen Überblick zum Stand der Dinge mit Tipps und Hinweisen für mögliche Verbesserungen.

Es bietet ebenso nützliche Informationen für jene Personen, die die eigentliche Arbeit erledigen: technische Probleme beheben und Inhalte entsprechend überarbeiten und verbessern. Und falls du Interesse hast, dich in dieses Thema einzuarbeiten, ist es auf jeden Fall hilfreich.

Die Preise starten bei 29 US-Dollar für den „Basic“-Tarif. Das ist günstig im Vergleich zu vielen anderen, größeren SEO-Anbietern, die alle bei 99 US-Dollar im Monat zu starten scheinen. Somit kommt es also auch für Selbstständige und kleine Organisationen in Frage.

Sitechecker ist allerdings kein direkter Konkurrent zu Werkzeugen wie Sistrix oder Semrush. Dafür fehlen dann doch einige nützliche Funktionen dieser Anbieter.

Empfehlen würde ich SEO-Neulingen, zusätzlich ein entsprechendes Plugin auf der eigenen Website einzusetzen, das direkt beim Erstellen der Inhalte unterstützt und auf fehlende Elemente und Optimierungen hinweist. Wir nutzen dafür aktuell Rank Math und experimentieren mit einem Wechsel zu Squirrly SEO.

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Wann würde ich es nicht empfehlen?

Eine wesentliche Frage ist: Kannst du Probleme mit der technischen SEO-Seite selbst beheben oder hast du jemanden dafür an der Hand? Ansonsten kann ein Werkzeug wie Sitechecker eher frustrierend sein, da du die Probleme nicht einschätzen und beheben kannst. Zwar versuchen die Macher dieses Tools, dir detaillierte Erklärungen zu geben. Aber wenn du dich nicht mit HTML & Co. auskennst (oder einarbeiten möchtest), wird dir das nicht immer weiterhelfen.

Fazit

Meine persönliche Empfehlung ist es, Sitechecker mit einem monatlichen Tarif zu testen. Bereite diesen Test gut vor, in dem du dir ein wenig Zeit einräumst, um das Tool einzurichten und die Auswertungen durchzugehen. Im nächsten Schritt solltest du dann entweder selbst die Ressourcen haben, um die vorgeschlagenen Verbesserungen umzusetzen. Oder du hast eine Person an der Hand, die das für dich erledigen kann. Das gilt vor allem fürs technische SEO.

Stellst du nach ein, zwei Monaten fest, dass du deine Website dauerhaft von Sitechecker überwachen lassen willst, kannst du mit einem jährlichen Tarif etwas Geld sparen: Du bezahlst dann nach aktuellem Stand der Dinge nur 10 statt 12 Monate.