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Das richtige App-Marketing entscheidet (plus Veranstaltungstipp)

Zwar verbringen Nutzer inzwischen viel Zeit mit Apps, aber es sind nur einige wenige Angebote, die hier die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Frederik Timm vom Fachmagazin Adzine zeigt Ihnen in diesem Beitrag, auf welchen Wegen Sie dennoch erfolgreich sein können. Mit den Progressive Web Apps zeichnet sich zudem eine Alternative zu klassischen Apps ab. Plus Veranstaltungstipp: Mobile Advertising Summit am 28.03. in Berlin.

Symbol Apps
(Illustration: © Boarding2Now, depositphotos.com)

Laut Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) verbringen Nutzer zwar 85 Prozent ihrer mobilen Nutzungszeit in Apps, allerdings konzentriert sich die Nutzung vornehmlich auf Apps wie Facebook, Instagram, WhatsApp, Snapchat und Co. Von Datenskandalen der jüngsten Zeit bleiben zumindest die Nutzer im GfK-Panel unbeeindruckt: An ihrem Konsumverhalten in den Social Networks ändern sie nichts.

Für Werbetreibende, Medien und Marken rückt damit die Frage näher, wie sie ihre eigene App gegenüber der Konkurrenz gut platzieren und welche Möglichkeiten zur Vermarktung bestehen.

Die App wirkungsvoll einsetzen

Wer als App-Anbieter neben den Top 5 bestehen will, muss eine ausgefeilte Strategie mitbringen, um Nutzer auch langfristig an seine App zu binden. McDonald’s macht in Deutschland seit Anfang 2018 vor, wie Nutzer in mehreren Phasen stärker an die eigene App gebunden werden können: Das Unternehmen hat den Auftakt seiner neuen App mit einer breit angelegten Couponing-Aktion in Szene gesetzt. Seit Jahren bereits in Papierform erfolgreich eingesetzt, hat McDonald’s mit Angeboten zu Kampfpreisen die Nutzer in seine App gelockt. Hier konnten sie täglich neue Angebote wahrnehmen – vorerst auch ohne Login. 

Nach der ersten App-Coupon-Aktion wurde dann der Login eingefordert. Jeder, der nun von den Gutscheinen profitieren will, braucht einen Account bei McDonald’s.

Doch hier hört die App-Strategie der US-Amerikaner noch nicht auf: In Zukunft soll es innerhalb der App ebenso möglich sein, sich das nächstgelegene Schnellrestaurant anzeigen zu lassen und dort unmittelbar die Bestellung aufzugeben. Die Bezahlung erfolgt daraufhin ebenfalls über die Anwendung. Bei der McDonald’s-Filiale angekommen, sollte das Essen bereits auf den Kunden warten. Dank Ortung per GPS erfolgt die Zubereitung erst wenige Minuten, bevor der Gast eintrifft. So zumindest die Planung des Unternehmens. Die Testphase startete bereits 2017 in den USA.

Inhalte vermarkten

Einen alternativen Weg hat Axel Springer mit seinem News-Aggregator Upday eingeschlagen. Durch eine Kooperation mit Samsung wird die App von Werk aus in den entsprechenden Märkten mit jedem aktuellen Smartphone-Modell sowie einigen ausgewählten TV-Geräten der koreanischen Marke geliefert. 

Anders als die App von McDonald’s kann Upday die Nutzer nicht mit Rabatten oder Servicefunktionen locken und bei der Stange halten. Die App muss durch Content punkten und sich durch Werbung finanzieren. Um für den Nutzer relevante Inhalte zusammenzutragen, nutzt Upday deshalb einen Algorithmus, der Nutzerinteressen anhand von Likes und aufgerufenen Artikeln erkennt und dementsprechend neue Inhalte mit ähnlichen Themen ausspielt.

Die App monetarisiert sich durch Native Advertising. Neben kleinen Kacheln mit einfachen Bild-Text-Anzeigen setzt Upday vor allem auf die Brand Stories, eine Art Advertorial.

Sie treten ebenfalls als native Kacheln auf und unterscheiden sich von normalen Artikeln nur durch die Werbekennzeichnung. Die Marken erstellen hierfür eigene Inhalte mit individuellen Landing Pages. Das Targeting kann dabei ähnlich wie bei den Upday-News gesteuert werden. Nach Aussagen von Janine Kühnrich, Head of Mobile von Media Impact, haben sie eine Werbeerinnerung von 52 Prozent. Besonders gut sollen „Listicals“ im Stil von „5 Dinge, die…“ funktionieren. 

Monetarisierung durch Programmatic nimmt zu

Als Monetarisierungstechnologie setzt sich im App-Markt immer stärker Programmatic Advertising durch und nimmt damit an Bedeutung zu. Wie Smaato-President Arndt Groth auf dem Mobile Ad Summit 2018 berichtete, ist das Software Development Kit (SDK) des Unternehmens mittlerweile in 90.000 Apps weltweit verbaut. 

App-Entwickler stehen bei der Auswahl ihrer Adtech-Lösungen vor einer technisch bedingten Entscheidung. Sie können nicht wahllos jeden Sell-Side-Platform-Anbieter (SSP) in ihre App einbinden. Denn mit jedem SDK wird die App schwerer und langsamer. Aus diesem Grund etablieren sich immer mehr Anbieter wie AddApptr, die sogenannte Mediation-SDKs anbieten, über die gleich mehrere SSPs eingebunden sind.

Apps bald überflüssig?

Marken, die anders als McDonald’s ihre App nicht umfassend in ihre Geschäftsstrategie einbinden können und vielleicht sogar eher stiefmütterlich behandeln, sollten sich derweil die Frage stellen, ob sie wirklich weiterhin eine App unterhalten wollen oder sich nach Alternativen umschauen. 

Progressive Web Apps (PWA) könnten eine Ergänzung zum Webauftritt sein, die nicht gleich eine komplett neue Vermarktungsumgebung bedeuten. Hierbei handelt es sich um ein Angebot aus der Feder von Google. Nutzer können durch einen Klick auf der mobilen Webseite eine PWA der Seite erstellen. Die PWA erscheint, wie andere Apps auch, auf dem Homescreen der Nutzer und kann auch offline abgerufen werden. 

Im Hintergrund läuft diese Anwendung jedoch weiterhin über den Mobile Browser. Dadurch findet die Vermarktung der PWA über dieselben technologischen Wege wie die Webseite statt und die Publisher müssen keine gesonderten Plattformen zur App-Vermarktung hinzuschalten. Die Abhängigkeit vom Browser bringt jedoch noch Probleme mit sich: So sind nicht alle Browser gleichermaßen gut geeignet für PWAs. Natürlich bietet der Chrome-Browser eine allumfassende Integration an. Apple-Nutzer, die mit Safari ins Internet gehen, können derweil nicht auf alle Funktionen der PWAs zugreifen.

Fazit

Die Möglichkeiten sind vielfältig, wie sich Nutzer für eine App werben und halten lassen. Und mit PWAs braucht es nicht einmal eine App, um das entsprechende Erlebnis zu liefern.


Veranstaltungstipp

Wie Konsumenten zielgenauer und relevanter denn je angesprochen werden können, erfahrt Ihr beim Mobile Advertising Summit am 28.3. in Berlin. Hochkarätige Speaker wie beispielsweise von SNAP, MCDONALD’S, DER TOURISTIK ONLINE, CARAT oder WAVEMAKER vermitteln in spannenden Vorträgen und Seminaren wichtige Insights, Best Practices und Fallstudien im Mobile Advertising. 

Das UPLOAD Magazin ist Medienpartner des Mobile Advertising Summit 2019. Sparen Sie 20 Prozent auf den Regeltarif beim Ticketkauf mit dem Rabattcode MAS19_UPLOAD_RAB (gültig ab dem 1. Februar 2019).