☞ UPLOAD Magazin 113 „Newsletter“ Ansehen …

Gute Ideen statt viel Budget: Kreative Werbung im Social Web

Hartnäckig hält sich die Auffassung, dass Werbung im Internet teuer sei – vor allem in den sozialen Netzwerken. Daher könne man mit den „Großen“ sowieso nicht mithalten und spart es sich gleich. Zum Glück ist das so aber nicht ganz richtig, wie Torsten Materna in diesem Beitrag zeigen möchte. Er liefert Ihnen einige passende Ideen und Anregungen, um auch mit wenig Budget viel zu erreichen.

Symbol Kreativität
(Foto: © alphaspirit, depositphotos.com)

Facebook als Basisplattform

Allen Unkenrufen zum Trotz ist Facebook nach wie vor das wichtigste soziale Netzwerk. Daher wird bei der Entwicklung von Werbeideen folgend davon ausgegangen, dass eine Facebook-Seite für das Unternehmen und ein Facebook-Werbekonto vorhanden sind. Wie man eine Facebook-Seite anlegt und ein Werbekonto auf Facebook eröffnet, ist an anderer Stelle beschrieben.

A N Z E I G E

neuroflash

 

Die passenden Zielgruppen finden

In Deutschland ist jede Altersgruppe auf Facebook. Daraus ergeben sich bereits effiziente Möglichkeiten für Facebook-Werbung. Facebook-Werbung ist dabeo flexibler als Werbung mit Flyern oder Werbung durch Anzeigen in regionalen Zeitungen oder Prospekten.

In Facebook selbst gibt es ein Zielgruppen-Werkzeug mit dem Namen „Zielgruppen-Insights“. Es ist zu finden in der Navigation im Werbeanzeigenmanager:

Wer direkt zu den Zielgruppen-Insights möchte, kann auch hier klicken. Mit diesem Werkzeug können Sie erste Zielgruppen-Recherchen angehen. Es lassen sich Länder, Regionen oder Städte vorgeben, Alter und Geschlecht dazu auswählen und die Interessen, welche die gewünschte Zielgruppe haben soll. Im folgenden Beispiel wurden beispielsweise alle Frauen zwischen 18 und 34 Jahren aus Berlin als Zielgruppe bestimmt. Zusätzlich sollen diese Frauen Interesse an Yoga haben. Die Zielgruppen-Insights sehen dafür aus wie folgt:

Die ermittelte Zielgruppe für Facebook-Ads ist also zwischen 100.000 und 150.000 Personen groß.

Mit dem Werkzeug lassen sich nicht nur viele weitere Zielgruppen erforschen. Es gibt außerdem etwas über die gefundenen Zielgruppen lernen. So zeigen die Zielgruppen-Insights für  Yoga interessierten Damen in Berlin beispielsweise die folgenden Top-10-Interessen:

Was nützen solche Informationen der Zielgruppen-Insights bei der Schaltung von Facebook Ads?

Auf Facebook können Sie nicht nur Anzeigen an Zielgruppen richten, wie:

  • Frauen
  • Berlin
  • Alter 18-34 Jahre
  • Interesse: Yoga

Sie können Sie auch regional an bestimmten Orten anzeigen lassen. Und genau diese Lokalität ist das Merkmal, das viel kreativen Spielraum bietet.

Wie das im einzelnen umgesetzt werden kann und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, schauen wir uns jetzt an.

Mit geringem Budget genau die richtigen Menschen auf Facebook mit Werbung erreichen

Es ist möglich, exakte Adressen bei der Festlegung der Werbe-Zielgruppe einzugeben. Dabei lässt sich das bekannte Format verwenden wie beispielsweise: Musterweg 12, 12345 Musterhausen. Zusätzlich können Sie den Umkreis um die so eingegebene Adresse vergrößern oder verkleinern.

Diese Möglichkeiten können wir nutzen, um Werbung für Yoga interessierten Frauen in Berlin zu schalten. Denn die Zielgruppen-Insights oben verraten, dass Yoga-interessierte Frauen in Berlin gerne in die Biergärten „Birgit & Bier“ sowie „Klunkerkranich“ gehen. Im Umkehrschluss kann gesagt werden, dass in diesen Biergärten Damen zu finden sind, die sich für Yoga interessieren. 

Mit Hilfe von Google sind die Adressen der Biergärten schnell gefunden:

  • Birgit & Bier – Schleusenufer 3, 10997 Berlin
  • Klunkerkranich – Neckarstr. 19, 12053 Berlin

Jetzt kann die Werbeanzeige im Werbeanzeigenmanager für das Yoga-Angebot erstellt werden. Bei der Auswahl der Zielgruppe werden die Adressen eingegeben und der Umkreis auf 1km festgelegt.

Bei Facebook sieht das dann wie folgt aus:

Natürlich grenzen Sie die Zielgruppe noch passend ein:

Ergebnis: Im 1km Umkreis um die beiden Lokalitäten weist Facebook eine potenzielle Reichweite von 15.000 Frauen aus, die sich für Yoga interessieren. Diese 15.000 Frauen sind grundsätzlich mit einer Investition von 50 Euro, Laufzeit ein Wochenende von Freitag bis Sonntag, größtenteils erreichbar:

Was ist der “Trick” bei dieser Art der Facebook-Werbung? Anstatt eine Zielgruppe zu bestimmen und der Zielgruppe dann Werbung zu zeigen, wird ermittelt, wo sich die gewünschte Zielgruppe befindet. Die Werbung wird dann ziemlich genau auf den entsprechenden Ort geschaltet. Wenn die Damen in den Biergärten sind und das Smartphone mit Facebook zücken, kann ihnen unsere Werbeanzeige gezeigt werden.

Veranstalter von Yoga-Kursen hätten ihre Zielgruppe in diesen Lokalitäten also sicher erreicht. Es gibt deshalb keine Notwendigkeit, mit den sicher erheblich teureren Kampagnen von Berliner Fitness- oder Yogastudios zu konkurrieren. Bundesweite Kampagnen sind erst recht kein Maßstab, denn es sollen in diesem Beispiel Yoga-Kurse direkt in Berlin ausgebucht werden.

Weitere kreative Facebook-Ads mit der Ortsbestimmung bei der Zielgruppenauswahl

Beispiel: Gastronomischer Betrieb, Einzelhandel oder Verkauf von Reiseandenken in Konstanz oder Meersburg

Angenommen der Werbetreibende hat eines der beschriebenen Geschäfte in Konstanz oder Meersburg am Bodensee. Bekannt ist, dass täglich viele Menschen mit der Fähre von Konstanz nach Meersburg oder umgekehrt unterwegs sind.

Es wäre doch nützlich, wenn die Menschen auf der Fähre unsere Werbung während der fast 45 Minuten dauernden Überfahrt angezeigt bekämen. Genau das ist mit Facebook machbar.

Auf der Karte bei der Zielgruppenbestimmung wird der Abfahrtshafen in Konstanz lokalisiert. Dieser ist in Staad. Freundlicherweise zeigt Facebook dann bereits die Route, welche die Autofähre nach Konstanz nehmen wird:

Das Werkzeug „Stecknadel“ wird jetzt verwendet, um rein geographisch den Bereich festzulegen, in dem die Facebook-Werbung ausgespielt werden soll:

So lassen sich Menschen mit Werbung erreichen, die während der Überfahrt von Konstanz nach Meersburg und zurück ihr Smartphone hervorholen und Facebook öffnen.

Beispiel: Ladengeschäft für Kleinkinderprodukte in Karlsruhe

Auch hier ist die grundlegende Ausgangsfrage: Wer ist die gewünschte Zielgruppe und wo ist die Zielgruppe zu finden? Die Zielgruppe für Kleinkinderprodukte sind natürlich die Eltern. Außerdem halten wir fest: Trotz allen gesellschaftlichen Wandels kümmern sich weiterhin überwiegend die Frauen um die Kinder. Weil es uns darum geht, unsere Zielgruppe möglichst eindeutig und klar zu umreißen, beschränken wir uns für dieses Beispiel auf die Mütter.

Stellt sich die Frage: Wo finden die sich mit einer gewissen Sicherheit in Karlsruhe? Die Antwort ist: beispielsweise in Kindergärten, Krabbelgruppen, bei Kinderärzten usw. 

Wenn die Mütter an diesen Orten warten müssen, werden viele das Smartphone hervorholen – und sind für Werbung erreichbar. 

Im ersten Schritt wird nun erneut Google verwendet. Gesucht wird nach „Kinderarzt Karlsruhe“, „Kindertagesstätte Karlsruhe“, „Kinderbetreuung Karlsruhe“, „Krabbelgruppe Karlsruhe“. Die ermittelten Adressen werden gemerkt.

Gefunden wurde beispielsweise je eine Adresse für:

  • Kinderarzt: Karlstraße 97, 76137 Karlsruhe
  • Kindergarten: Haid-und-Neu-Straße 56C, 76131 Karlsruhe
  • Krabbelgruppe: Kuhlager-Seele-Weg 8, 76199 Karlsruhe 
  • Kinderbetreuung: Hördtstraße 4, 76189 Karlsruhe

Im Facebook Werbeanzeigenmanager wird erneut die Adresseingabe bei der Zielgruppenauswahl verwendet:

Wichtig: Die Auswahl „Personen, die kürzlich an diesem Ort waren“ liefert als Werbeempfänger genau jene Personen, deren letzter Standort sich in der ausgewählten Gegend befindet. Somit werden wartende Elternteile vor Ort erreicht.

Im Beispiel sind vier Adressen verwendet worden, aber es gibt sicher noch wesentlich mehr in Karlsruhe. Es ist nach Möglichkeit allerdings darauf zu achten, dass sich die Kreise nicht überlappen, um eine optimale Ausspielung zu erreichen. 

Den Kreis einfach zu vergrößern, ist zugleich nicht sinnvoll. Im Beispiel ist der kleinste Radius von einem Kilometer verwendet worden. Der wichtigste Punkt ist die Adresse im Kreismittelpunkt. Auf diese Adresse ist das Targeting ausgerichtet. Mütter und Väter an dieser Adresse sollen erreicht werden.

Mehr Beispiele für kreative Möglichkeiten: Adressen im Facebook Targeting

Augenoptiker: Die interessante Zielgruppe sind Erstkunden. Idee: Jeder Führerscheinanwärter muss einen Sehtest machen. Daraus resultiert nicht unerhebliches Neukundenpotenzial. 

Augenoptiker können als Adresse Schulen verwenden oder Vereine. Hierbei ist das Alter wichtig. Um Führerscheinanwärter zu erreichen, bietet sich beispielsweise das Alter von 15 bis 20 Jahre an.

Sanitätshäuser: Hier ist es interessant, die Angehörigen pflegebedürftiger Menschen zu erreichen. Idee: Hier bieten sich Seniorenwohnheime, Altersruhesitze, Krankenhäuser, Ärzte an. Ältere Menschen werden besucht oder ein Familienmitglied begleitet sie zum Arzt. 

Während des Aufenthalts gibt es Wartezeit und Langeweile, das Smartphone wird hervorgeholt. Ein guter Zeitpunkt um passende Werbung zu zeigen.

Stellenangebote / Stellenanzeigen: Sie sind in den klassischen Medien oft teuer und verpuffen nicht selten. Idee: Hier bieten sich die Adressen der Agenturen für Arbeit an. 

Dort finden sich arbeitslose Menschen auf Stellensuche ein. Die Wartezeiten sind oftmals lang und langweilig. Ein wenig mit Facebook die Zeit vertreiben – und die Wartenden könnten ihre Stellenanzeige sehen.

Rechtsanwälte: Sie braucht man entweder oder möchte man aus Unzufriedenheit wechseln. Idee: Menschen, die Rechtsanwälte benötigen, findet man in Kfz-Werkstätten, Autohäusern, Gerichten, Polizeiwachen…

Je nach Fachbereich bieten sich entsprechende Anzeigen an. Beispielsweise könnte ein Fachanwalt für Verkehrsrecht Werbung bei Kfz-Werkstätten und Autohäusern platzieren.

Wiederholbarer Prozess zur lokalen Zielgruppensuche

  1. Wo sind (wartende) Menschen?
  2. Was machen die Menschen da?
  3. Was suchen die Menschen da?
  4. Habe ich etwas für diese wartenden Menschen anzubieten?
  5. Wenn ja: Adressen suchen und Anzeige darauf schalten.

Mit dieser Vorgehensweise kommt man auf die oben aufgeführten Beispiele und kann die Liste der Möglichkeiten leicht erweitern.

Ein Wort zu den Werbebudgets bei ortsabhängiger Werbung

Die Zielgruppe bei dieser Art Werbung ist sehr fokussiert und durch den kleinsten möglichen Umkreisradius eingeschränkt. Durch Nutzung von Interessen im Rahmen der örtlichen Bewerbung wird die Zielgruppe nochmals spitzer und eingeschränkter. Daher sind das kleine Zielgruppen, die mit erheblich geringerem Budget erreicht werden kann. 

Mit der oben gezeigten Yoga-Bewerbung in Berlin werden Kosten gespart: Die lokale Zielgruppe ist kleiner als alle Frauen in Berlin, die mit dem Interesse „Yoga“ eine Anzeige gezeigt bekommen sollen. 

Gleichzeitig sind die Erfolgsaussichten gut, denn es ist durch die Insights bekannt, das Yoga-begeisterte Damen an diesen Adressen zu finden sind.

Der günstige Facebook-Ad-Tipp: Engagement Audience

Im Vergleich zu den vorherigen Maßnahmen ist im Folgenden die Ausgangssituation eine andere. Hier beginnt alles auf der eigenen Facebook-Seite des Unternehmens. 

Viele Unternehmen wünschen sich immer noch viele Fans. Weitaus interessanter für unsere Zwecke aber sind Menschen, die auf Facebook-Beiträge reagieren.

Hierzu muss zunächst ein wenig experimentiert werden. Es geht darum, dass Menschen auf die veröffentlichten Beiträge reagieren – entweder durch Likes, Kommentieren, Teilen oder dem Betrachten von Videos.

Ziel ist es, dass Menschen mit dem Inhalt in Kontakt kommen und interagieren. Die Anzahl der Interagierenden kann erheblich größer sein, als die Anzahl der Fans auf der Facebook-Seite.

Beispiel auf der Facebook-Seite einer Apotheke: Zum Zeitpunkt der Postings hatte die Apotheke ca. 280 Fans auf Facebook. Die Posts der Seite sind empathisch und erreichen die Menschen. Daraus resultieren eine große organische Reichweite und viele Interaktionen.

Facebook-Posts sollten immer auf die Interaktionen ausgerichtet werden. Interaktionen sind wichtiger als die Gesamtzahl der Fans. Denn Facebook bietet Werbetreibenden mit der Engagement Audience eine sehr mächtige Zielgruppe. Sie muss nur genutzt werden.

Engagement Audience im Werbeanzeigenmanager erstellen

Die Engagement-Audience wird im Bereich „Zielgruppen“ des Werbeanzeigenmanagers erstellt. Dort bei Erstellung zuerst eine Zielgruppe vom Typ „Custom Audience“ aussuchen. Diese Custom Audience erhält alle Personen, die mit der Facebook-Seite interagiert haben. Das sieht beispielsweise so aus:

Diese durch Facebook zusammengestellte Zielgruppe beinhaltet nun alle, die in irgendeiner Weise in den letzten 365 Tagen mit Inhalten der Facebook-Seite interagiert haben. Diese Zielgruppe ist üblicherweise erheblich größer, als die Anzahl der Fans. Zumindest dann, wenn interessante, relevante Beiträge publiziert worden sind.

Neukundengewinnung auf Facebook mit der Engagement Zielgruppe

Die Engagement Zielgruppe wird verwendet, wenn Werbung zur Neukundengewinnung geschaltet werden soll. Der große Vorteil gegenüber herkömmlicher Werbung ist, dass die Zielgruppe bereits mit Inhalten interagiert und Interesse bekundet hat. Somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, aus Interessenten einen Kunden machen zu können.

Tipp: Sinnvoll ist es, die Fans der eigenen Seite bei der Erstellung der Kampagne auszuschließen. Es muss nicht sein, dass sie jede Werbeanzeige zu sehen bekommen.

Engagement Zielgruppen sind keine großen Zielgruppen. Dennoch können damit vor allem lokale Unternehmen jeder Größe mit wenig Budget neue Kunden hinzugewinnen.

Fazit: Kostengünstige, kreative Werbung auf Facebook 

Auf Facebook ist örtlich bestimmte Werbung meistens sehr kostengünstig, wenn der Auslieferungsradius klein gehalten wird. Um Menschen an einem bestimmten Ort zu erreichen ist der kleinste Radius, 1km Umkreis, völlig ausreichend. 

Bei herkömmlichen Facebook Ads wird zu Beginn die Zielgruppe definiert. Meistens durch demographische Kriterien und Interessen. Diese Zielgruppen sind häufig sehr groß, die Kampagnen entsprechend teurer.

In den hier gezeigten kreativen Beispielen wird nach Orten gesucht, an dem sich die Zielgruppe aufhält. An diese Orte wird dann die Werbung ausgeliefert. 

Orte mit Menschen zu finden wird durch Facebooks Zielgruppen-Insights erleichtert. Weitere Orte ergeben sich durch die Überlegung: Wo sind Menschen und was habe ich für die?

In der Praxis sind diese Kampagnen kostengünstig und erfolgreich, da eine kleine Zielgruppe mit relevanter Werbung bedient wird. Somit kann jeder Gewerbetreibende oder Händler, auch mit kleinem Budget, auf Facebook erfolgreich werben.

Die Werbung mit der Engagement Zielgruppe wiederum ist sehr effizient, da die Werbeempfänger bereits Interesse an den Produkten oder Dienstleistungen bekundet haben.

Werbung auf Twitter schalten? 

Der Anwalt würde sagen: „… kommt darauf an.“ Twitter ist schon länger ein ausgezeichnetes Medium für Werbung. Nicht nur Auf Facebook, auch auf Twitter können Zielgruppen gefunden und mit Werbung bedient werden. 

Grundlegende Vorgehensweise zur erfolgreichen, günstigen Twitterwerbung

Voraussetzung ist ein passendes Produkt oder eine passende Dienstleistung für eine bestimmbare Zielgruppe. Diese Zielgruppe informiert sich auf Twitter bei anderen Accounts. 

In diesem Twitter-Beispiel sollen wieder Yoga-Angebote in Berlin beworben werden. Denkbar dafür sind beispielsweise Yogakurse oder Yoga-Material in Form von Büchern, Matten etc.

Der Einstieg in die Twitterwerbung ist die Hashtagrecherche. Dabei wird als erster Hashtag „yogaübungen“ verwendet. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Menschen und Dienstleister handelt, welche Yogaübungen über Twitter publizieren.  Also genau das, was unsere Zielgruppe interessiert.

Im zweiten Schritt werden Twitter-Accounts gesucht, die unter dem Hashtag #yogaübungen etwas posten, was unserer Zielgruppe gefallen könnte. Die Liste der veröffentlichten Tweets ist leicht daraufhin zu durchsuchen. 

Anforderungen an die gesuchten Twitter-Accounts sind deutsche Sprache und deutschsprachige Inhalte. Da die Follower dieses Accounts in die Zielgruppe für die Werbung kommen sollen, ist es notwendig die Sprache einzuschränken. 

Englischsprachige Accounts haben meist auch überwiegend englischsprachige Follower. Diese können später die geschaltete Werbung nicht lesen und werden sich auch sicher nicht für die Produkte oder Dienstleistungen interessieren.

Die erste Hashtag-Recherche ergab unter anderem diese Twitter-Accounts:

  • @yogaguideAT – Einfach Yoga finden! Lehrerinnen, Studios, Reisen, Ausbildungen. Termine, tägliche Yoganews, Yogakalender. Yoga Online Guide – 1.145 Follower
  • @yogamatten – Auf der Suche nach einer neuen Yogamatte? Wir haben die besten Deutschlands! Schau vorbei und tausch deine alte Yogamatte in eine neue ein. 66 Follower
  • @PulsYogaBerlin – 357 Follower
  • @YogaAktuell – Das Magazin für Yoga & Ayurveda, Meditation & Spiritualität mit Praxis, Hintergründen, Tipps und News. 733 Follower
  • @yoga_and_more – Liebe Yoga und Pilates und viele Sportarten wie Leichtathletik, Boxen , Joggen und sehr viel mehr. Menschen liegen mir sehr am Herz. Kunst, Kultur und….. 16.900 Follower
  • @zach_andrea – Dipl. Mathematikerin | #Yogalehrerin | @yogalehrende – Mitgl. | Zertifikat ZPPrävention | (Ex)Tänzerin | Liebe: Slow Food, in der Natur sein, Mode, tanzen – 2.358 Follower

Bei der Facebook Analyse haben wir die Lokalität Klunkerkranich in Berlin identifiziert. Dort gehen Yoga-interessierte Frauen hin. Ein Blick auf Twitter zeigt uns:

  • @Klunkerkranich_ – Kulturdachgarten Klunkerkranich. Gemeinschaftsgarten, Dachbar, Restaurant, Kulturstaette. Auf dem obersten Parkdeck der Neukoelln Arcaden. – 515 Follower

Zielgruppe basierend auf Twitter-Followern bei Twitter-Ads erstellen

Die ermittelten Accounts werden als Grundlage für Twitter Werbeanzeigen genommen. Es sollen diejenigen auf Twitter mit Werbung erreicht werden, die diesen Accounts folgen. Eine Einschränkung kommt hinzu: Die Zielgruppe wird auf Berlin begrenzt, weil dort das Yoga-Angebot beworben werden soll.

In Twitter-Ads sieht die erstellte Zielgruppe so aus:

Bei den Zielgruppen-Eigenschaften werden Follower-Lookalikes der ermittelten Accounts festgelegt. Diesen wird die Werbung ausgeliefert.

Die erstellte Zielgruppe ist zwischen 1.080 und 1.320 Personen groß und mit großer Wahrscheinlichkeit am Thema Yoga in Berlin interessiert.

Für diese Kampagne ist kein großes Budget notwendig, um die Zielgruppe zu erreichen. Mit 50 Euro und einigen Tagen Laufzeit sollte diese spitze Zielgruppe gut erreichbar sein.

Werbung auf Pinterest als Alternative?

Im Frühjahr 2019 wurden die Werbemöglichkeiten für Pinterest endlich auch in Deutschland freigeschaltet. Ab sofort sind die sogenannten Promoted Pins in Deutschland buchbar.

Pinterest bietet dem Werbetreibenden, ähnlich wie Facebook, verschiedene Werbeziele an:

  • Awareness-Kampagnen: die Bekanntheit steigern
  • Traffic-Kampagnen: mehr Besucher für die Webseite
  • Promoted Pin-Kampagnen für Apps: Zahl der App-Installationen steigern
  • Conversion-Kampagne: Aktionen auf der Webseite fördern
  • Video-Awareness-Kampagnen: Impressions für Videos erhöhen

Die Zielgruppenerstellung auf Pinterest hat ebenfalls Gemeinsamkeiten mit Facebook:

  • Besucher, die die eigene Webseite aufgerufen haben
  • Eine hochgeladene Kundenliste
  • Eine Interaktionszielgruppe, die mit Pins einer verifizierten Domain interagiert hat
  • Eine ActAlike-Zielgruppe, die ein ähnliches Verhalten wie eine vorhandene Zielgruppe zeigt

Ohne vorherige, spezifische Zielgruppenerstellung lassen sich Zielgruppen während der Kampagnenerstellung nach demographischen Merkmalen und Interessen erstellen. 

Behalten Sie im Hinterkopf: Pinterest wird oft wie ein Warenkatalog benutzt. Wenn Werbung auf Pinterest geschaltet wird, erwarten die Besucher, das Produkt kaufen zu können. Die Pinterest-Werbung ist daher eher für Onlinehändler als für den stationären Handel sinnvoll. 

Gibt es ein Engagement in Pinterest-Werbung, hat man allerdings genau die Konkurrenzsituation, der man mit geringem Budget aus dem Weg gehen möchte. Der Mitbewerb ist dann nicht nur lokal, sondern auch überregional bzw. landesweit. Hier ist mit Budgets zwischen 50 und 100 Euro leider keine große Effizienz zu erwarten.

Insofern kommen wir hier zum aktuellen Zeitpunkt mit unseren Ideen und Ansätzen nicht recht weiter.

Lesetipp: Im Ratgeber Pinterest-Marketing für Unternehmen von Dr. Melanie Grundmann erfahren Sie alles, was sie über Pinterest wissen möchten.

Gefällt dir dieser Artikel?

Dann trage dich jetzt ein ins „Update am Montag“ und bleibe über neue Inhalte auf dem Laufenden. Kein Spam! Bereits über 1.900 Leser:innen sind dabei.

Jetzt eintragen …

Instagram: kleine Budgets, große Reichweiten

Instagram ist derzeit sehr beliebt. Immer mehr Unternehmen haben das erkannt und engagieren sich daher auf der Plattform. 

Im Gegensatz zu Facebook oder anderen sozialen Netzwerken müssen Inhalte auf Instagram bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um erfolgreich zu sein:

  • Inhalte auf Instagram sollten hochwertig sein. Die Anzahl der Bilder ist fast unüberschaubar, damit ein Bild Aufmerksamkeit generiert, muss es aus der Masse hervorstechen können.
  • Als Unternehmen interessiert Menschen, wie es hinter den Kulissen des Geschäftes aussieht. Es ist eine gute Idee, das auf Instagram zu zeigen.
  • Wenn Produkte verkauft werden, ruhig auch die Produkte zeigen. Aber nicht als langweiligen Produkt-Preis-Beitrag. Etwas spannende Inszenierung sollte schon sein.
  • Dienstleistungen oder das Unternehmen können absolut authentisch rüberkommen. Da muss es gar kein Hochglanz sein.

Instagram-Beispiel:

Die Gipserei hat sich eine ordentliche Basis aufgebaut. Fast 6.500 Abonnenten sind eine respektable Größe für einen lokal tätigen Handwerksbetrieb. Die Beiträge erhalten mehrere 100 Interaktionen. Unter anderem viele Kommentare. Die Inhalte bestechen durch absolute Authentizität.

Instagram-Beiträge mit hoher Interaktionsrate mit kleinem Budget bewerben

Es lohnt sich, veröffentlichte Beiträge regelmäßig anzuschauen. Fallen Beiträge auf, die deutlich mehr Interaktionen als die restlichen Beiträge zu verzeichnen haben, ist dies eine gute Ausgangsbasis für bezahlte Werbung.

Voraussetzung für Werbung auf Instagram ist ein Business-Account. Ohne diesen können keine Zahlungsinformationen eingegeben werden und ohne diese ist keine Werbung möglich.

Die Bewerbung kann einfach mit dem „hervorheben“-Button bei dem gewünschten Instagram-Beitrag starten. Bei der Zielgruppenauswahl lohnt es sich, wenn man auf echte Follower gesetzt hat. Dann kann man Instagram überlassen, passende Personen zu finden. Instagram gleicht die vorhandenen Follower mit der Datenbank ab und zeigt die Werbung den Personen, die eine Interessen-Übereinstimmung mit den vorhandenen Followern hat.

Mit einem Budget von nur 30 Euro kann eine Reichweite von 2.000 bis 6.000 Personen erreicht werden, die Interesse an den Inhalten haben. Bei 30 Euro Budget klicken erfahrungsgemäß ca. 200 Personen auf den Link, der im Instagram-Profil hinterlegt ist. Dies führt der eigenen Webseite Personen mit Interesse an Produkten oder Dienstleistungen zu.

Fazit: Werbung auf Instagram

Werbung auf Instagram ist eine günstige Möglichkeit, Personen mit passendem Interesse zu erreichen. Voraussetzung ist, dass die Follower der Seite authentisch sind. In der Weiterleitung der Werbung und durch den Link in der Instagram-Bio können der Unternehmenswebseite interessierte Besucher zugeführt werden. 

Lesetipp: Unser Ratgeber zu Instagram Business enthält noch weitere Tipps und Hinweise rund um Werbung auf Instagram und was Sie ansonsten noch für einen erfolgreichen Auftritt dort wissen sollten.

Schlusswort: Werbung mit kleinem Budget ist möglich und nützt Unternehmen

Wie die Beispiele hoffentlich gezeigt haben, gibt es durchaus kostengünstige Möglichkeiten, um als Unternehmen Menschen in den sozialen Netzwerken über Werbung zu erreichen. 

Die Ausrede, sich das nicht leisten zu können, kann man nicht gelten lassen. Jeder Flyer kostet mehr als eine Kampagne auf Facebook oder Instagram. Zudem erreicht der Flyer im Unterschied zu den Plattformen keine vorher ausgewählte Zielgruppe. 

Auf den Werbeplattformen der sozialen Netzwerke erreicht man mit hoher Treffsicherheit die gewünschte Zielgruppe. Dann kommt es noch darauf an, mit guten Ideen die Kosten niedrig zu halten.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 71

Auch mit einem kleinen Budget lässt sich beim Online-Marketing einiges erreichen. Erfahren Sie dazu In dieser Ausgabe: Mit welchem Maßnahmen und Tools Sie ihre Seite selbst für Suchmaschinen optimieren können. Wie kreative Ansätze Ihnen helfen, die Kosten für Werbung im Social Web niedrig zu halten. Warum es so wichtig ist, sich die Zeit für eine gute Online-Strategie zu nehmen und welche Rolle ein Corporate Blog hier spielen kann. Und wie Sie Web-Analytics nutzen, um Ihre Online-Marketingaktivitäten zu optimieren.

Schon gewusst? Mit einem Zugang zu UPLOAD Magazin Plus oder zur Content Academy lädst du Ausgaben als PDF und E-Book herunter und hast viele weitere Vorteile!

A N Z E I G E

 

1 Gedanke zu „Gute Ideen statt viel Budget: Kreative Werbung im Social Web

Kommentare sind geschlossen.