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Loudblog: schnell und schlank zum Podcast

Dass Loudblog offiziell gerade einmal bei der Versionsnummer 0.5.1 angekommen ist, kann man wohl nur mit der Bescheidenheit des Programmierers Gerrit van Aaken erklären. Loudblog ist ein schnelles und schlankes Tool, um aus seinen MP3-Dateien einen Podcast samt RSS-Feed und begleitender Website zu machen. Und wem die Funktionen in Loudblog zu spartanisch sind, der verknüpft seinen Podcast einfach mit seiner Homepage auf Basis von WordPress, Mambo, Joomla oder Drupal. Ich habe hier einmal aufgeschrieben, was Loudblog zu einem empfehlenswerten Podcasting-Tool macht.

Entstanden ist Loudblog als Diplomarbeit. Und dass Gerrit van Aaken eigentlich Designer ist, sieht man sofort. Dass er nicht Programmierer ist, merkt man auch: Loudblog orientiert sich an der Logik von Menschen, nicht von Maschinen. „Mir ist wichtig, dass der Anwender mit wenig Technik und Quellcode in Berührung kommt“, schreibt er in seiner interessant aufbereiteten Diplomarbeit. Und erklärt weiter: „Mein Quellcode mag unübersichtlich und ineffizient aufgebaut sein, doch der Teil des Programms, den die Anwender zu Gesicht bekommen, ist sorgfältig durchdacht und gestaltet.“

Loudblog in der Praxis

Loudblog Adminbereich: Datei für neue Podcast-Episode bestimmenIn der Praxis sieht das so aus: Wer sich im Adminbereich seines Podcasts anmeldet, kommt als erstes auf Schritt 1 von 2, um einen neuen Eintrag anzulegen. Und tatsächlich ist es ja in wohl 90 Prozent der Fälle genau das, was man gerade tun will: eine neue Podcast-Episode online stellen. Auf dieser ersten Seite hat der Podcaster die Möglichkeit, seine MP3-Datei auf drei Wegen zur neuen Episode zu machen:

  • 1. über den Browser hochladen
  • 2. zunächst in das Verzeichnis „Upload“ einspielen und dann hier auswählen
  • 3. aus dem Web holen

Loudblog Adminbereich: Eckdaten der neuen Podcast-Episode festlegenIm zweiten Schritt können nun alle Eckdaten für die Veröffentlichung der Episode bestimmt werden. Das betrifft vor allem die begleitende Internetseite, die automatisch erstellt wird. Der Nutzer vergibt einen Titel, schreibt einen Text dazu, kann die Rubrik festlegen, das Datum bestimmen und Links angeben, die zu den Inhalten des Podcasts gehören. Zudem kann der Autor festlegen, ob die Nutzer kommentieren dürfen und ob sie gar Audio-Kommentare hochladen können und wie groß diese sein dürfen. Praktisch: Ein Beitrag kann den Status „Entwurf“, „Fertig“ oder „Live“ haben. Auf diese Weise lassen sich leicht Episoden vorbereiten und erst später veröffentlichen.

Ein Klick auf „alles speichern“ und der Podcast wird veröffentlicht. Im Hintergrund wird der RSS-Feed erstellt, über den die Abonnenten des Podcasts von der neuen Ausgabe erfahren. Das gilt auch für iTunes, denn Loudblog liefert von Haus aus einen für iTunes passenden Feed. Das hat den Vorteil, dass man ohne Umwege beispielsweise ein Logo mitliefern kann, das dann im iTunes-Podcastverzeichnis mit ausgegeben wird. Auch die Rubrik des Podcasts lässt sich bestimmen und einiges mehr.

Einstellungen und Optionen

Loudblog Adminbereich: Optionen und EinstellungenAlle Einstellungen befinden sich gesammelt auf einer einzelnen Seite. Der Nutzer muss sich also nicht noch in Unterrubriken zurechtfinden – runterscrollen genügt. Alle Optionen aufzuführen, würde hier den Text sprengen. Trotzdem bleibt alles übersichtlich und leicht zu verstehen.

Interessant ist beispielsweise die Möglichkeit, die ID3-Tags der Audiodatei automatisch zu überschreiben. In diesen ID3-Tags finden Abspielprogramme die Informationen über den Autor, das Album, die Musikrichtung etc. Vergisst man, das von Hand einzugeben, werden die Podcast-Episoden in einer Software eventuell nicht als zusammengehörig erkannt, was für den Hörer umständlich ist. Loudblog kümmert sich auf Wunsch darum, dass alles seine Richtigkeit hat.

Layouten wie man will

Wie auch bei Weblog-Software wie WordPress und anderen kann der Nutzer das Layout der begleitenden Seite recht einfach anpassen. Leider gibt es derzeit nur eine kleine Auswahl der sogenannten Templates. Wer die Optik ändern will, sollte sich mit CSS auskennen. Das Layout ist, ganz wie es heutzutage empfohlen ist, komplett in einem „Stylesheet“ geregelt. Inhalt und Design sind voneinander getrennt. Dadurch hat der kundige Loudblog-Nutzer alle Möglichkeiten der Gestaltung.

Verknüpfung zu anderen Seiten: Loudbot

Einerseits ist es sehr anwenderfreundlich, dass sich Loudblog auf die wesentlichsten Funktionen beschränkt. Das hält das System schlank und übersichtlich. Andererseits werden manche Nutzer doch einige Features vermissen. Eine Weblogsoftware wie WordPress ist leistungsfähiger und bietet von Haus oder per Zusatz („Plugin“) weitaus mehr Möglichkeiten. Das betrifft vor allem die begleitende Website.

Praktischweise gibt es für Loudblog inzwischen einen Zusatz namens Loudbot, der eine Verbindung zwischen Loudblog und anderen Systemen herstellt. Dazu gehören WordPress, Serendipity, Mambo, Joomla, Geeklog und Drupal. Für beide Seiten gibt es ein passendes Plugin und ab dann können die per Loudblog online gestellten Podcast-Episoden auch im anderen System genutzt werden.

Ohne HTML-Kenntnisse geht das allerdings nicht. Im Quellcode der Loudblog-Seite wird festgelegt, welche Inhalte automatisiert verknüpft werden (Titel, Text, Flashplayer für die Episode, Links…) und welche nicht. Man muss kein Experte sein, aber Laien wird es wohl einige Zeit des Experimentierens kosten.

Fazit

Loudblog ist ein übersichtliches, gut funktionierendes Tool, um den eigenen Podcast online zu stellen. Der Aufbau ist logisch und auch für Laien gut verständlich. Die Software nimmt den Podcaster eine Menge Arbeit ab, ohne das nach außen zu zeigen.

Die Auswahl an alternativen Layouts ist derzeit noch begrenzt. Das ist zu verschmerzen, da viele Podcasts von den Lesern letzten Endes direkt abonniert werden und die Website nur eine Nebenrolle spielt. Die vorhandenen Designs sind zudem gelungen.

Die Installation von Loudblog setzt das eine oder andere Fachwissen voraus. Daran lässt sich aber kaum etwas ändern. Irgendwie müssen die Loudblog-Dateien nun einmal vom eigenen Rechner auf den Webserver geschafft werden (Stichwort: FTP). Dann müssen noch einige Rechte gesetzt werden, damit alles funktioniert. Wer noch nie damit zu tun hatte, wird sich einlesen müssen. Wer bereits eine Homepage selbst ins Internet eingespielt hat, wird keine Probleme haben.

Ist die Installationshürde genommen, freut sich der Nutzer jedes Mal wieder aufs Neue über die schöne, schlichte und durchdachte Oberfläche.

Nachtrag: Inzwischen hat Sebastian Steins Loudblog übernommen und will es in einer künftigen Version technisch auf eine neue Basis stellen. Die Grundfunktionalität des Systems soll dabei aber erhalten bleiben.

A N Z E I G E

BMA - Business Management Akademie

 

2 Gedanken zu „Loudblog: schnell und schlank zum Podcast

  1. Hallo – ich bräuchte Eure Hilfe.
    Ich meine nicht ganz doof zu sein – aber ich komme mit Loudblog überhaupt nicht zurecht.
    Ich möchte gern, daß die Beiträge von meinem Loudblog http://www.almoto.de/podcast/index.php automatisch zu iTunes überspielt werden – geht dies überhaupt? Wenn ja – wie?
    Außerdem komme ich mit dem Handling überhaupt nicht zurecht – wie ihr unter dem Link eventuell sehen könnt – sieht man nix – jedenfalls nicht das – was da höchstwahrscheinlich zu shen seien müßte.
    Könnt Ihr helfen?

Kommentare sind geschlossen.