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WordPress plus Podcast mit Loudblog

Serie: WordPress plus...Im Gegensatz zu Podpress ist Loudblog keine Erweiterung von WordPress, sondern ein komplett eigenständiges System. Die Verbindung zwischen beiden ist eher lose. Dafür ist die Verwaltung des Podcasts mit Loudblog sehr komfortabel.

Ursprünglich entwickelt hat Loudblog Gerrit van Aaken im Rahmen seiner Diplomarbeit. Eigentlich hätten ein paar Skizzen oder Photoshop-Bilder gereicht, schließlich wollte Gerrit Designer und nicht etwa Informatiker werden. Aber er wollte gern ein lauffähiges, echtes, lebendes System. Und so hat sich der Designer rangemacht, seine Ideen selbst in PHP-Code zu verwandeln.

Und hier liegt auch das einzige Problem bei Loudblog: Von der Optik und der Benutzerführung her ist es erstklassig. Die Programmierung schränkt die Erweiterbarkeit und Flexibilität des Systems hingegen ein.

Das will nun Sebastian Steins verändern. Er hat Loudblog von Gerrit übernommen und arbeitet an einer komplett neuen Version, die unter der Haube nichts mehr mit dem jetzigen Loudblog zu tun haben wird. Man darf gespannt sein.

Die Funktionalität und der Komfort von Loudblog sind aber in der jetzigen Version bereits so überzeugend, dass es für viele Anwendungen schon heute die erste Wahl ist.

Grundsätzliches

Loudblog ist als Verwaltungssystem für Podcasts gedacht. Es bringt also von selbst prinzipiell alles mit, um den Podcast und die dazugehörige Website zu erstellen. Im Grunde ist es also eine Art einfaches WordPress für Podcasts.

Für den UPLOAD-Podcast setze ich beispielsweise auf Loudblog. Ich habe das gemacht, weil ich den Podcast als eigenständiges Angebot betrachte. Ich wollte unbedingt, dass er unabhängig vom Weblog funktioniert. Er ist hier kein zusätzliches, sondern ein gleichberechtigtes Angebot, jedenfalls optisch und technisch. Damit sich das auch inhaltlich niederschlägt, ist noch einiges zu tun, aber das soll hier und heute nicht das Thema sein ;-)

Screenshot Loudblog

Überzeugt hat mich persönlich dabei auch die Nutzerführung von Loudblog. Hier merkt man, dass jemand erst mit den Augen des Users an das Projekt gegangen ist. Denn wenn Du Dich bei Loudblog in den Adminbereich einloggst, bekommst Du als erstes die Seite, in der Du Dir die Audiodatei holst. Das geht auf drei Wegen:

  • 1. Über den Browser hochladen.
  • 2. Aus dem „Upload“-Ordner nehmen – dort hat man es also vorher per FTP eingespielt.
  • 3. Aus dem Web holen.

Im nächsten Schritt kommen alle Infos für die Veröffentlichung hinzu. Witziges Detail: User können Audiokommentare hochladen, sofern Du es ihnen erlaubst. Ursprünglich sollte es hier auch eine Funktion geben, den Audiokommentar online aufzunehmen. Das ist noch nicht realisiert, könnte aber künftig noch Wirklichkeit werden.

Und das war es dann.

Stärken und Schwächen

Wer schnell ein komfortables Podcasting-System braucht, findet in Loudblog den passenden Partner. Die entsprechende Website ist schnell online. Für die Installation braucht man ein wenig fachmännische Hilfe, aber ab dann ist es prinzipiell für jeden gut handhabbar.

Schwierig wird es, wenn man individuelle Wünsche hat. Das Layout der Website kann natürlich angepasst werden, aber so komfortabel wie bei WordPress finde ich es dort nicht. Das beginnt schon damit, dass das Template (die Layoutvorlage) eben nur aus einer Datei besteht, in der alles passiert. Das macht es etwas unübersichtlich.

Zudem ist es derzeit nicht möglich, auf Knopfdruck weitere Funktionen hinzuzufügen. Das beginnt schon dann, wenn der Podcast an andere als an die standardmäßig vorgesehenen Dienste einen neuen Beitrag melden soll. Das geht, aber eben nicht einfach und schnell.

Loudblog bringt von Haus aus viele Dinge mit, die man zum Podcasten braucht. In der jetzigen Version ist es allerdings insgesamt etwas störrisch, sobald man mit individuellen Wünschen kommt. Das soll in der neuen Version besser werden.

Wer allerdings sowieso auf vorhandene Layouts zurückgreifen will und sich ansonsten nicht um Details schert, dem wird das nie auffallen. Wie so oft ist es eine Frage der eigenen Ansprüche und Bedürfnisse.

Verbindung zu WordPress per Loudbot

Da Loudblog ein in sich abgeschlossenes System ist, kann die Verbindung zu WordPress nur indirekt sein. Sehr hilfreich ist hier das Plugin Loudbot (Update: Leider wird das Plugin nicht mehr weiterentwickelt, kann aber per Google noch gefunden werden). Damit es funktioniert, muss man es wie jedes andere WordPress-Plugin zunächst herunterladen, in den richtigen Ordner einspielen und aktiveren. Als nächstes musst Du Dein Loudblog-Template anpassen. Loudbot bringt zwar ein funktionierendes Template mit, aber das hat praktisch kein Layout.

Im Grunde geht es darum, dass Loudbot aus Deiner Podcast-Seite die Dinge „herausschneidet“, die Du im Weblog benutzen willst. Das kann beispielsweise der Player sein, mit dem Deine Nutzer sich den Podcast anhören können und der Beschreibungstext. Welchen Bereich Loudbot ausschneiden soll, kennzeichnest Du im Template. Hier darfst Du also keine Angst vor dem Quelltext haben. ;-) Hast Du das geschafft, genügt ein kurzer Codeschnipsel in einem Weblog-Eintrag und wie von Geisterhand landet der Ausschnitt aus Deiner Podcast-Website automatisch auf Deinem Weblog.

Du kannst auf diese Weise also Loudblog dazu benutzen, die Dateien zu verwalten und die Einträge anzulegen sowie alles andere zu bewerkstelligen, was mit dem Podcast zu tun hat. Und per Loudbot übernimmst Du die Inhalte dann in Dein Weblog.

Dieses Vorgehen ist ein wenig umständlich. Es bietet sich immer dann an, wenn Du sowohl ein sehr gutes Weblog-System, als auch ein sehr gutes Podcast-System haben möchtest oder wenn Weblog und Podcast sowieso eigenständige Inhalte sind.

Ist die Hürde der ersten Einrichtung genommen, funktioniert das Zusammenspiel tadellos.

Fazit

Loudblog ist eine tolle Sache und es verwundert, dass es noch keinen Konkurrenten gibt. Eine andere Lösung hat Uwe Werner in der vorigen Woche bereits vorgestellt: das WordPress-Plugin Podpress, mit dem Du WordPress direkt Podcasting beibringst. Auch das hat seine besonderen Vor- und Nachteile.

Loudblog ist in Flexibilität und Funktionsumfang nicht wirklich mit WordPress zu vergleichen. Aber das wäre angesichts der großen WordPress-Community sicher auch ein bisschen zu viel verlangt. Es ist sicher ein sehr komfortables Tool und für viele Anwendungen geeignet. Für den „heavy user“ und den Profi hat es in der aktuellen Version ein paar Grenzen und Einschränkungen, die nicht unüberwindbar, aber eben etwas unbequem sind.

Wer Lust hat, Podcasting auszuprobieren, findet mit Loudblog aber auf jeden Fall ein ausgezeichnetes System.

Links

Übrigens: Dieser Artikel gehört zur Serie „WordPress plus…“

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9 Gedanken zu „WordPress plus Podcast mit Loudblog

  1. Pingback: Das Podcast-Buch
  2. Ja, leider wird Loudbot nicht nur nicht mehr weiterentwickelt, der Macher hat gleich alles ratzekahl aus dem Netz gelöscht. Der neue Besitzer von Loudblog war aber recht interessiert daran, Loudbot weiterzuentwickeln oder etwas Eigenes in der Art auf die Beine zu stellen. Ich fürchte nur, dass das nicht so bald passieren wird.

  3. Ich persönlich halte den Plugin für nutzlos. Es gibt aber noch quellen im Internet wo er zu downloaden ist einfach mal Google abgrasen

  4. Hallo,

    leider funktioniert der Link zum „Loudbot“ nicht
    (habs natürlich aber eben über Google gefunden)

    Habs mir eben gezogen und werde es mal unter die Lupe nehmen. Hatte sowas schon mal (aus Spaß) gesucht. Bedanke mich für den Informativen Eintrag…

    gruß
    Feuerstein

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