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Toolvorstellung: Mit Google Trends Begriffe und Themen bewerten

Google Trends ist ein nützliches und kostenloses Werkzeug, das dir sowohl bei der Themenfindung hilft als auch dabei, bessere Inhalte zu erstellen. Jan Tißler zeigt dir in diesem Beitrag, wozu du es einsetzen kannst und auf welche Optionen du achten solltest. Zudem erklärt er dir die Grenzen dieses Tools.

Mit Google Trends lassen sich nebenbei bemerkt auch wichtige Diskussionen in Nerd-Kreisen klären: Welches Science Fiction Franchise ist denn nun das größte?

Was ist Google Trends?

Google Trends ist ein kostenlos nutzbarer Dienst, um Suchbegriffe und Themen zu bewerten und miteinander zu vergleichen. Du kannst es für die Suchmaschinen-Optimierung einsetzen und ebenso generell für die Themenfindung.

Drei Dinge macht es besonders gut:

  1. Es zeigt dir, wie sich das Suchinteresse für einen Begriff über einen bestimmten Zeitraum hin entwickelt hat. Du siehst also beispielsweise, ob das Interesse steigt und inwiefern es saisonale Schwankungen gibt.
  2. Du siehst regionale Unterschiede, also ob ein Thema oder Begriff in einer Region beliebter ist als in anderen.
  3. Du kannst mehrere Begriffe miteinander vergleichen und dadurch herausfinden, ob ein Ausdruck stärker gesucht wird als ein anderer.

Wie du Google Trends richtig einsetzt und was du mit diesen Informationen anfangen kannst, erkläre ich dir nun an einigen Beispielen.

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Wie funktioniert Google Trends?

Du gehst auf trends.google.com und gibst deinen ersten Suchbegriff ein. Hier das Beispiel „Einbauleuchte“:

Suchinteresse am Begriff „Einbauleuchte“ in den vergangenen 12 Monaten in Deutschland

Wichtig ist, dass das Land korrekt eingestellt ist, also zum Beispiel Deutschland:

Länderauswahl in Google Trends

Du kannst außerdem den Zeitraum verändern und dir wie im folgenden Screenshot ansehen, wie stark nach diesem Begriff in den vergangenen Jahren gesucht wurde:

Suchinteresse in den vergangenen 5 Jahren. Die Daten von Google Trends reichen bis ins Jahr 2004 zurück.

Du kannst weitere Begriffe hinzufügen, wie zum Beispiel „Einbaustrahler“:

Der Vergleich zweier Suchbegriffe zeigt hier einen eindeutigen Gewinner

In diesem Fall siehst du, dass „Einbaustrahler“ der gängigere Begriff ist. Konsequenz für dich: Du solltest in deinem Artikel bevorzugt darauf optimieren.

Diese Erkenntnis kann besonders dann hilfreich sein, wenn du als Fachperson tief in deinem Thema steckst und gar nicht (mehr) so genau weißt, wie deine Zielgruppe etwas nennt. Zugegeben: Es tut manchmal weh, wenn die Allgemeinheit einen Begriff „falsch“ benutzt. Aber wenn du deine Leserschaft gut informieren willst, solltest du ihre Sprache sprechen. Falsch genutzte oder verstandene Begriffe kannst du dann in deinem Inhalt korrigieren und erklären.

Simples Beispiel: Wie man an der folgenden Grafik sieht, hat sich das aus fachlicher Sicht korrekte „Website erstellen“ gegenüber dem inhaltlich falschen „Homepage erstellen“ durchgesetzt:

Aus solchen Graphen gewinnst du nicht nur Erkenntnisse, sondern potenziell auch Themenideen.

Zugleich scheint das Suchvolumen insgesamt abgenommen zu haben, vielleicht weil Social-Media-Profile heute oftmals die Rolle erfüllen, die früher eine „Homepage“ hatte. Wie du an diesem Beispiel siehst, können solche Recherchen auch zu neuen Erkenntnissen und Themenideen führen.

Du kannst schon auf der Startseite von Google Trends mehrere Begriffe vorgeben, indem du sie mit Kommas abtrennst. Bis zu fünf sind möglich.

Am Beispiel „Krapfen“ siehst du sowohl die saisonalen als auch die regionalen Unterschiede beim Suchinteresse:

Regionale und saisonale Daten helfen dir bei der Themen- und Redaktionsplanung.

Solche Informationen sind enorm wertvoll für deine Contentplanung. Zum einen siehst du, wo du Menschen mit einem bestimmten Begriff erreichst und eben auch wann.

Die saisonale Planung ist wichtig, damit du deine passenden Inhalte rechtzeitig parat hast und u.a. im Social Web bewirbst, sobald das Suchinteresse steigt.

Oder schau dir folgend einmal an, wie ein Hype aus Sicht von Google aussieht:

Die App „Clubhouse“ erlebte in Deutschland einen enormen Hype.

Daran siehst du, wann es sich nicht mehr lohnt, viel Zeit und Energie auf ein Thema zu verwenden.

Standardmäßig zeigt dir Google Trends die Ergebnisse aus der Websuche. Du kannst sie dir aber ebenfalls für die Bildersuche, die Shoppingsuche oder für YouTube anzeigen lassen:

Google Trends ist nicht nur für die Websuche relevant.

Google Trends unterscheidet außerdem zwischen Themen („Topics“) und Suchbegriffen („Terms“):

  • Bei den Themen versucht Google inhaltlich passende Suchen zu einem Oberthema zusammenzufassen, auch über Sprachgrenzen hinweg. Dadurch kannst du bei „Tesla“ zum Beispiel deutlich machen, dass du den Autohersteller und nicht etwa den Erfinder meinst. Das Thema „Schraubendreher“ wiederum bezieht auch „screwdriver“ mit ein. Es geht also nicht um das Wort „Schraubendreher“, sondern um das Werkzeug, egal wie es weltweit genannt wird. Dabei unterscheidet Google zugleich zwischen dem Werkzeug und dem Cocktail – oder versucht es jedenfalls (dazu gleich noch mehr).
  • Bei den Begriffen bezieht Google hingegen alle Suchen mit ein, die genau diesen Begriff enthalten. Beim „Schraubendreher“ also nur dieses Wort, nicht „screwdriver“ und auch nicht „Schraubenzieher“.

Nützlich sind darüber hinaus die verwandten Themen und Suchbegriffe, die du am Ende der Ergebnisseite von Google Trends findest. Sie gibt es in zwei Varianten: „Rising“ und „Top“. 

  • „Rising“ meint, dass diese Suchanfragen gerade signifikant zunehmen. Hier gibt es also einen Trend, ein aktuelles Informationsbedürfnis oder eine neue Entwicklung. 
  • „Top“ listet hingegen, was generell sehr gefragt ist. 

Hier beides am Beispiel von Netflix demonstriert:

Themen und Suchen, die rund um Netflix aktuell besonders gefragt sind.
Themen und Suchen, die rund um Netflix generell besonders gefragt sind.

Deine Konsequenz daraus: Wenn du Inhalte erstellen möchtest, die langfristig relevant bleiben sollen („Evergreen Content“), dann wirst du dich vor allem an den „Top“-Begriffen orientieren. Betreibst du eine Seite oder ein Profil, bei dem aktuelle Themen wichtig sind, hast du ein Auge auf die „Rising“-Themen. Du kannst zudem auf „Rising“ setzen, wenn du dir dadurch erhoffst, ein Thema frühzeitig zu besetzen.

Du kannst einfach auf die verwandten Themen und Begriffe klicken und bekommst dann deren Trends-Auswertung angezeigt. Starte also beispielsweise mit einem allgemeinen Keyword und finde darüber stärker fokussierte Suchanfragen, die idealerweise besser zu deiner Zielgruppe und deinen Zielen passen und bei denen du leichter auf vordere Suchpositionen kommen kannst.

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Welche Tipps sollte ich beachten?

Was Google Trends dir leider nicht zeigt, sind konkrete Suchvolumen. Du siehst nur den relativen Verlauf und das relative Verhältnis: Der höchste Wert entspricht immer 100. Da fehlt dir also eine wichtige Information. Hier helfen dir Begriffe, für die du einen Ausgangswert kennst. Ist dir ein Thema hingegen noch ganz neu, brauchst du weitere Quellen, um die Ergebnisse korrekt interpretieren zu können.

Ein Problem sind mehrdeutige Begriffe. Teilweise ist Google schlau genug, dir eine Auswahl zu geben:

„Golf“ kann viele Bedeutungen haben …

Du solltest dich allerdings nicht darauf verlassen, dass dies immer gut genug gelingt. Außerdem ist bei sehr allgemeinen Begriffen nicht immer sofort klar, warum in dem Moment gerade danach gesucht wird. Hier hilft also im Zweifel nur eine weitergehende Recherche, ob z.B. ein Anstieg bei „Volkswagen“ nun gerade mit einem neuen Automodell, einem neuen Skandal oder generell mit mehr Interesse zu erklären ist.

Um deine Ergebnisse weiter zu verbessern oder zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen, kannst du sie nach Kategorien eingrenzen. Vergleichst du beispielsweise die Themen „Tesla“ und „Elon Musk“, liegen die beiden in Deutschland ziemlich gleich auf. In der Kategorie „Autos & Vehicles“ ist Tesla vorn, in „Business & Industrial“ hingegen Elon Musk. 

Fazit

Google Trends ist ein kostenloses Werkzeug, das dir in deiner Contentarbeit an vielen Stellen weiterhelfen kann. Du kannst damit deine Texte verbessern, in dem du zum einen genau die Begriffe nutzt, nach denen deine Zielgruppe sucht und in dem du zum anderen die Unterthemen behandelst, die am meisten gefragt sind. Das hilft dir, bessere Inhalte zu erstellen, die zudem bei Suchmaschinen besser ankommen können. Darüber hinaus wirst du auf Themenideen kommen und Trends entdecken, die in deinen Redaktionsplan einfließen können.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 101

Im Schwerpunkt der neuen Ausgabe „Content 101“ erklären wir dir, wie du deine Zeit beim Content-Marketing effizient einsetzt und welche Vor- und Nachteile fünf wesentliche Wege haben, an Inhalte für deine Website zu kommen. In ihrer neuen UPLOAD-Kolumne erklärt dir Rechtsanwältin Nina Diercks außerdem, was das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) für Webanalyse und Onlinewerbung bedeutet. Und wir zeigen dir, wie du mit Google Trends Suchbegriffe bewertest und auf Themenideen kommst.

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