RELOAD Dezember 2015 – Der Monat im Rückblick

Die wichtigsten Zahlen, Fakten, Neuigkeiten und Meinungen der vergangenen Wochen. Diesmal: Jahresrückblicke, Hasspropaganda, YouTubes verarmte Mittelschicht, das Twitter-Dilemma und vieles mehr.

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Jahresrückblicke

Wer noch einmal schauen möchte, was in diesem Jahr wichtig war:

Hasspropaganda im Social Web

Die Flüchtlingskrise hat die Gemüter in diesem Jahr mancherorts stark erhitzt und das spiegelt sich auch im Web wider. Bekanntlich ist die vom Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit nicht schrankenlos. Beleidigungen oder gar Volksverhetzung können geahndet werden. Social Networks wie Facebook haben da bislang nur langsam oder überhaupt nicht reagiert. Vor allem Facebook wird hier zweierlei Maß vorgeworfen: Während Fotos mit weiblichen Brüsten oftmals in Windeseile vom Portal verschwunden sind, wird Hasspropaganda bisweilen nicht einmal auf Nachfrage entfernt. Das soll nun anders werden. Allerdings ist Markus Beckedahl auf netzpolitik.org wenig beeindruckt: Letztlich sei das viel heiße Luft um nichts.

YouTubes verarmte Mittelschicht

Dieser sehr lesenswerte Artikel auf Fusion behandelt ein Thema, über das ich bislang noch wenig gelesen habe: YouTube-Stars, die es trotz ihrer Berühmtheit kaum schaffen, finanziell zu überleben. Das Problem: Für die werbetreibende Wirtschaft sind ihre Abruf- und Abonnentenzahlen noch zu klein. Nach außen aber sehen sie so erfolgreich aus, dass die Zuschauer kaum bereit sind, etwas zu spenden – oder auch nur ein werbliches Video zu akzeptieren. Ein sehr persönlicher Einblick abseits der zahlreichen Erfolgsstorys.

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Mehr Werbung in Instant Articles

Facebooks Experiment mit „Instant Articles“ scheint sich für die beteiligten Verlage nicht so recht auszuzahlen. Nun macht Facebook Zugeständnisse. Unter anderem soll mehr Werbung erlaubt werden: Anstatt alle 500 Wörter soll das künftig alle 350 Wörter möglich sein. Was M. G. Siegler auf Medium zu der Frage brachte:

While we’re at it, why are we pussyfooting around the inevitable future: why not ads every 100 words? Or 50 words? Or every sentence? Why not every word just be an ad? You know the football games where they come back from commercial, run one play, then it’s back to the ads? Let’s do that for written content on the web. Let’s publish around commercial breaks.

So weit entfernt ist die Wirklichkeit davon ja nicht mehr, wenn man sich einmal so im Netz umschaut…

Das Twitter-Dilemma: Erfolgreich ist nicht genug

In seiner Kolumne für Spiegel Online erklärt Sascha Lobo die verquere Logik von Investoren: Twitter ist erfolgreich, macht Gewinne, steigert seine Nutzerzahlen – aber das ist alles nicht genug. Alles, was nicht mindestens Weltherrschaft ist, gilt als Fehlschlag.

Im Zeitalter des Plattform-Kapitalismus findet eine Verschiebung statt: man setzt auf wenige hypererfolgreiche Monopole statt vieler erfolgreicher Unternehmen. Es wird mehr und aggressiver investiert als je zuvor. Investoren wollen ihr eingesetztes Geld nicht mehr verdoppeln, verzehnfachen oder verzwanzigfachen – sondern vertausendfachen. So geschah es schließlich bei Google und Facebook.

Zitat des Monats

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Quelle: Süddeutsche Zeitung

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Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 30

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