Duisburger Philharmoniker: Web 2.0 trifft klassische Musik

Ein interessantes Projekt hat vor wenigen Wochen die Pforten geöffnet und hat eine durchaus beeindruckende Zielsetzung: dacapo. Hier trifft digitaler Lifestyle auf analoge Musikkultur. Die Duisburger Philharmoniker wagen den Schritt und forcieren in einem auf lange Zeit angelegten Projekt die Synthese aus klassischer Musik und dem Web 2.0.

Dacapo LogoDas Blog „dacapo“ bringt Inhalte rund um die Duisburger Philharmoniker, ihr Schaffen und klassische Musik im allgemeineren Kontext. Interviews mit dem Generalmusikdirektor Jonathan Darlington, das Begleiten einer Visite beim Bau der neuen Orgel oder Informationen zu sonstigen Aktivitäten finden sich im Blog. Angebote wie Videos oder auch Klingeltöne ergänzen die Inhalte.

Auf dem Weg zur „Philharmonie 2.0“

Diese Außendarstellung müsste als Corporate-Blog eingeordnet werden, doch gehen die Ziele der Unternehmung weit darüber hinaus. Insgesamt geht es auch um mehr als „nur ein Blog“. Tatsächlich ist wesentlich Umfangreicheres geplant, denn die technischen Möglichkeiten des Web sollen bis an die Grenzen ausgeschöpft werden.

Das auf lange Zeit angelegte Projekt heißt „Philharmonie 2.0“ und wenn man sich die Ideen des derzeitigen Teams anhört, dann ist das 2.0 darin nicht nur ein einfaches Buzzword. Hier entsteht tatsächlich etwas, das aktuell so schnell niemand mit klassischer Musik in Verbindung bringt.

Das erklärte Ziel ist unter anderem das Erreichen einer Zielgruppe, die nicht zu den üblichen Personenkreisen zählt und diese für Klassik zu begeistern. Mehr noch: Auch Optionen anzubieten, die Inhalte auf gewohnten Wegen zu konsumieren und so die Grenzen zwischen zwei Welten einzureißen, die bisher sehr weit voneinander entfernt sind. Geplant sind hier Podcasts und in naher Zukunft das Livestreaming einzelner Konzerte. Hier werden noch entsprechende Techniken ausprobiert und nach passenden Lösungen gesucht. Da gerade die Tonqualität ein wichtiges Kriterium ist, ist die Suche entsprechend schwieriger.
Screenshot Dacapo

Open Source und freie Energie

Das ehrgeizige Projekt wird aktuell von einem unbezahlten Webteam auf freiwilliger Basis betreut. Eine Förderung durch Sponsoren, Werbepartner oder Einnahmen besteht derzeit nicht, soll aber mit dem Fortschreiten der „Philharmonie 2.0“ durch das eigene Angebot erfolgen.

Für die nächste Zeit sind neben der fortlaufenden Berichterstattung über die Philharmoniker auch grundlegende technische Veränderungen geplant, um für die zukünftigen Erweiterungen eine stabile Grundlage zu schaffen. Zum Einsatz kommt dabei nach Möglichkeit vor allem Open-Source-Software, was nicht nur dem Kostenfaktor, sondern auch dem Öffnungsgedanken des Projekts Rechnung trägt.

Dieses Beispiel zur Nutzung neuer Publikationsformen begleitet UPLOAD auch zukünftig. In den nächsten Posts gibt es beispielsweise Informationen zur technischen Umsetzung, wie auch zur weiteren inhaltlichen Entwicklung hin zur „Philharmonie 2.0“. Eine interessante und spannende Geschichte, die neue Wege der Interaktion von Kultur und Medien beschreitet.

Über den Autor

Florian Fiegel arbeitet als Freiberufler und schreibt regelmäßig für verschiedene Webpublikationen, unter anderem Dr. Web und t3n, über Themen rund um Web 2.0, Content Management und mehr. Aktuell baut er HabariMag, ein deutschsprachiges Magazin zum Blogsystem Habari, auf und unterstützt getrieben von eigener Begeisterung das Projekt dacapo mit technischem Knowhow, Ideen und Arbeitskraft. Mehr Informationen finden sich auf der Webseite des Autors.

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