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Ablauf einer Linkmarketing-Kampagne

Eine Linkmarketing-Kampagne ist eine gute Möglichkeit, sowohl die Nutzer Ihrer Website mit etwas Besonderem zu überzeugen als auch neue Kunden zu gewinnen. So können Sie zum Beispiel ein umfangreiches E-Book erstellen oder auf der Basis selbst erhobener Daten eine Infografik oder eine Statistik veröffentlichen. In diesem Beitrag von Patricia Unfried erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie hier haben, wie Sie eine so genannte Seeding-Kampagne planen und umsetzen und auf was es bei der Suche nach geeigneten Linkpartnern ankommt.

Symbol SEO Link-Building
(Illustration: © pulsar011, depositphotos.com)

Definition einer Linkmarketing-Kampagne

Vereinfacht gesagt geht es bei einer Linkmarketing-Kampagne darum, einen besonderen Inhalt zu erstellen und anschließend erfolgreich zu verbreiten. Der Inhalt kann eine Infografik oder ein E-Book oder dergleichen sein. Er sollte den Usern viele nützliche oder auch unterhaltsame Informationen zur Verfügung stellen. Zudem verfolgen Sie damit das Ziel, den eigenen Traffic und die Keyword-Rankings bei Google zu verbessern.

Das ist leicht und schnell gesagt, jedoch mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Damit alles einem geregelten Ablauf folgt, ist es wichtig, zunächst ein paar Fragen zu klären: 

  • Wie viel Zeit können Sie aufwenden?
  • In welchem Rahmen bewegt sich Ihr Mediabudget?
  • Was möchten Sie umsetzen?
  • Können Sie das Thema gut aufarbeiten?
  • Wie möchten Sie den Inhalt präsentieren?
  • Wie finden Sie geeignete Linkpartner?

Diese Fragen werden im Laufe einer Kampagne geklärt. Über das Mediabudget sollten Sie sich vorher klar werden. Hiervon hängt ab, ob genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um eine repräsentative Forsa-Umfrage durchführen zu lassen oder möglicherweise mit einem bekannten Influencer zusammenzuarbeiten. 

A N Z E I G E

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Schritt 1: Passendes Thema finden und geeignetes Medium auswählen

Im ersten Schritt müssen Sie sich über das Thema klar werden. In einer wertungsfreien Brainstormingrunde finden verschiedenste Ideen ihren Weg an eine Übersichtswand. Diese Ideen müssen nicht zwangsläufig etwas mit Ihrer Website zu tun haben. Sie können zum Beispiel Sportbekleidung und Outdoorzubehör in einem Webshop anbieten, aber eine Infografik zu Müllvermeidung im Alltag ausarbeiten. Wichtig ist, dass es dem Nutzer neue Informationen bringt und dass es sich interessant aufarbeiten lässt. Wenn Sie diese beiden Punkte im Hinterkopf behalten, ist es zunächst zweitrangig, welche Ideen beim Brainstorming entstehen. 

Im weiteren Verlauf werden die Ideen nach diesen Punkten aussortiert:

  • Kann man die Idee interessant und auf eine neue Weise aufarbeiten?
  • Ist das Thema neu und spannend oder wurde es schon oft behandelt?
  • Gibt es geeignete Experten/Influencer/passende Organisationen?

Ist nach der Klärung dieser Fragen ein Thema gefunden, wird die Idee in die Tat umgesetzt und in ein passendes Medium umgewandelt. Hierbei stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Hat sich beim Brainstorming eine sehr umfangreiche Thematik herauskristallisiert, ist ein E-Book die ideale Lösung, alles unterzubringen. Es können Texte, Grafiken, Fotos, Umfragen, Statistiken, Fragebögen und vieles mehr aufgenommen, ausgewertet und aufgearbeitet werden. 
  • Möchten Sie hingegen eher übersichtlich einen Sachverhalt darstellen, ist eine Infografik vorzuziehen. Diese wird aus den relevanten Daten erstellt und grafisch aufgearbeitet. So sind die zentralen Informationen auf einen Blick ersichtlich und die Erkenntnisse daraus bleibt dem Leser oder eher Betrachter im Gedächtnis.
  • Eine Statistik ist eine weitere Option. Diese kann je nach Datenmenge und Zeitaufwand unterschiedlich umfangreich ausfallen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie zur Statistik zusätzlich etwas veröffentlichen, das die Erkenntnisse verschriftlicht.

Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, ein geeignetes Medium auszuwählen. Es ist denkbar, ein Online-Tool zu programmieren, in das die gewonnenen Erkenntnisse einfließen. In oben genanntem Beispiel könnte man ein Tool zur Verfügung stellen, bei dem ermittelt wird, wie viel Müll jemand im Jahr produziert und an welchen Stellen man effektiv etwas reduzieren kann.  

Schritt 2: Auswertung der Daten und Content-Erstellung

Hat man sich hier auf ein geeignetes Medium geeinigt und die Daten erhoben, geht es darum, das gewählte Medium in die Tat umzusetzen. Wenn Sie eine eigene Redaktion im Haus haben, wird diese die Texterstellung übernehmen. Zu beachten ist noch, dass es auf jeden Fall ein professionelles Layout benötigt, welches man am besten von einer Grafikagentur erstellen lässt. Hierbei werden unter anderem folgende Aufgaben übernommen: 

  • Daten grafisch aufwerten
  • Text ansprechend gestalten
  • Passendes Bildmaterial einfügen
  • Erstellte Fotos integrieren
  • Eventuell Zeichnungen durch einen Illustrator anfertigen

Das finale Produkt sollte fehlerfrei und in jedem Fall hochwertig sein. Aus diesem Grund ist es ratsam, Fotos vom Fotografen anfertigen zu lassen oder hochauflösendes Bildmaterial auf den bekannten Plattformen zu erwerben. Außerdem dürfen Darstellungen nicht etwa durch mangelnde Auflösung undeutlich oder verwaschen sein. 

In diesen Schritt wird naturgemäß ein großer Teil von Zeit, Energie und Budget fließen. Es würden den Rahmen dieses Artikels sprengen, das im Einzelnen zu besprechen. Anregungen und Anleitungen finden Sie in früheren UPLOAD-Ausgaben, die Sie kostenlos auf der Website lesen oder als E-Book kaufen und herunterladen können:

Schritt 3: Geeignete Linkpartner finden

Nachdem viel Arbeit in die Erstellung geflossen ist, geht es daran, passende Websites zu finden, die den eigenen Content bekannter machen und verlinken. Bei der Recherche nach den potenziellen Linkpartnern sollten Sie verschiedene Qualitätsrichtlinien beachten. Manche dieser Aspekte sieht man direkt, wenn man sich eine Website näher anschaut. Andere findet man erst heraus, wenn man mit bestimmten Tools arbeitet. 

Qualitätsmerkmale ohne Tools ermitteln

Auf den ersten Blick ist das Layout entscheidend. Ist dieses ansprechend gestaltet? Kann man gut navigieren? Ist die Seite übersichtlich?

Außerdem sollte das Thema zum eigenen Produkt passen. Dadurch ist die Schnittmenge am größten und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Inhalt von Interessierten angeklickt wird. 

Ein weiterer Blick sollte dem Impressum gewidmet werden. Fehlen hier Angaben, sollte das diese Seite als Partner ausschließen.

Zudem ist es wichtig, dass eine Website nicht nur aus Beiträgen besteht, bei denen in jedem Artikel ein Link zu einer kommerziellen Website enthalten ist. Ist das der Fall, kann davon ausgegangen werden, dass die Website nur dazu da ist, um damit Geld zu verdienen und auf Qualität kein besonderes Augenmerk gelegt wird. Eine Ansammlung verschiedenster Themenbereiche ist ebenso auffällig und sollte gemieden werden. 

Ansammlungen von Werbebannern oder Affiliate-Links sind ein weiteres Merkmal, das zum Ausschluss einer Website führen sollte. Gegen vereinzelte, hochwertige Werbeelemente ist jedoch nichts einzuwenden. 

Ein eigentlich selbsterklärender Punkt ist die Möglichkeit einer Veröffentlichung: Eine Website in eine Rechercheliste aufzunehmen, die keinen Blogbereich, kein Magazin oder keine passende Newsrubrik hat, ist nicht sinnvoll. Schließlich muss es eine Rubrik geben, in der ein Artikel publiziert werden kann. 

Die Aktualität ist ein weiterer wichtiger Aspekt: Wenn der letzte Beitrag vor zwei Jahren veröffentlich wurde, hat ein Blog höchstwahrscheinlich wenige Leser und Traffic werden Sie über einen Artikel auf einer solchen Seite ebenfalls nicht generieren können. 

Qualitätsmerkmale mit Tools ermitteln

Neben diesen „äußerlichen Merkmalen“ einer Website können Sie mit Hilfe von Tools hinter die Kulissen einer Seite blicken. Einen guten Anhaltspunkt, ob ein Rechercheergebnis passt, bieten die Keywords und der Sichtbarkeitsverlauf einer Seite. Diese beiden Punkte können verschiedene Tools ermitteln. In diesem Artikel wird Sistrix vorgestellt.

Lesen Sie dazu auch: „All-in-One SEO-Tools: Sistrix und SEMrush im Vergleich“ 

Es ist ratsam, zunächst die eigene Website bei Sistrix zu überprüfen. Auf diese Weise sehen Sie Ihre Keyword-Rankings und können basierend auf diesen Ergebnissen abwägen, ob Sie bestimmte Keywords stärken möchten und wo die größten Potentiale liegen. Sistrix bietet die Möglichkeit, sogenannte „Chance-Keywords“ auszugeben. Diese werden vom Tool als relevant eingestuft und haben gute Chancen (daher der Begriff), dass sich ihr jeweiliges Ranking verbessert, wenn man diese zum Beispiel in einem Beitrag stärkt. 

Abbildung 1: Auszug Keywords; Quelle: Sistrix

Ihre recherchierten Websites werden ebenso auf die Keywords untersucht. Wenn Sie hier eine Schnittmenge zwischen Ihren wichtigen Keywords und den Rankings der linkgebenden Seite feststellen, ist das optimal. Dadurch erkennen Sie, dass User nach dem Begriff „Müllvermeidung“ suchen und vielleicht direkt auf der ersten Suchergebnisseite auf diesen Eintrag stoßen. Das erhöht die Chancen, dass Ihr Inhalt gut zu dieser Seite passt und viele User auf sich zieht. 

Den bereits erwähnten Sichtbarkeitsverlauf ermitteln Sie ebenso mit Sistrix. Dieser wird zum einen als Zahl ausgegeben, wodurch Sie eine erste Einschätzung über die Tragweite und Relevanz einer Seite erhalten. Zum anderen erstellt das Tool für jede Suchanfrage ein Diagramm, welches den Verlauf anzeigt. 

Abbildung 2: Sichtbarkeitsverlauf am Beispiel von zalando.de; Quelle: Sistrix

Geht der Verlauf seit Längerem steil nach unten, sollte die Website nicht in die engere Auswahl aufgenommen werden. Ist das Gegenteil der Fall, zieht die Website immer mehr Nutzer an. Neben diesem Verlauf kennzeichnet das Tool Google-Updates. Google rollt immer wieder Updates aus, welche die Kurve beeinflussen können. Das kann zu einem Abfall oder bestenfalls einer Steigerung führen.

Wenn alle diese Aspekte bei der Recherche berücksichtigt wurden, steht der Kontaktaufnahme nichts mehr im Weg. 

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Schritt 4: Webmaster kontaktieren 

Bevor Sie die Webmaster kontaktieren und Ihren Inhalt vorstellen, überlegen Sie sich, was die zentralen Punkte sind:

  • Haben Experten mitgearbeitet?
  • Wurde eine Umfrage durchgeführt?
  • Wurden bekannte Quellen verwendet?
  • Welche Informationen werden bereitgestellt?

Ist das in Stichpunkten vorbereitet, nehmen Sie Kontakt auf. Das geht am besten telefonisch. So hat man einen direkteren Draht zueinander und wenn man zuerst auf diesem Weg kommuniziert, gehen folgende E-Mails seltener unter. Schicken Sie Ihrem Ansprechpartner in jedem Fall eine Mail im Anschluss an das Gespräch. So ist das Telefonat frisch in Erinnerung, was dazu führt, dass sich das Gegenüber direkt damit befassen kann. 

Bei manchen Seiten ist das allerdings nicht möglich. Das passiert vor allem bei Bloggern, die einer Haupttätigkeit nachgehen und ihr Blog nur in der Freizeit betreiben. Generell gilt aber: Ein persönlicher Bezug ist immer gut und erhöht die Chancen, dass Sie eine Antwort auf Ihre Anfrage erhalten. 

Jetzt müssen Sie ein wenig Geduld haben und auf die Rückmeldungen warten. Hat jemand kein Interesse an Ihrem Inhalt, fragen Sie nach den Gründen. Aus dem erhaltenen Feedback können Sie für zukünftige Projekte lernen und es beim nächsten Mal gegebenenfalls besser machen. 

Tipp zum Weiterlesen: Wie Sie die Ergebnisse der Linkmarketing-Kampagne überwachen können, Erfolge ermitteln und wie so eine Kampagne in der Praxis aussieht, erfahren Sie im kostenlosen Whitepaper „Modernes Linkmarketing für Ihren SEO-Erfolg“.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 68

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