Was du als Texter von Fotografen lernen kannst

Als Hobby-Fotograf finde ich es immer witzig, wenn jemand so etwas sagt wie: „Die Kamera macht gute Fotos.“ Ja, und dieser Topf kocht gutes Essen …

Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede bei Fotoapparaten. Aber iPhone-Fotos haben es vor Jahren schon auf Magazin-Cover geschafft, während Aufnahmen mit einer 5.000-Euro-Kamera fürchterlich aussehen können.

Es ist nicht die Kamera, die gute Fotos macht. Es ist die Person, die die Kamera bedient. Und deren Fähigkeiten sind vielseitig:

1. Sie muss ein lohnenswertes Motiv überhaupt als solches erkennen.
2. Sie muss den richtigen Moment, den Ausschnitt, den Bildaufbau und die Perspektive bestimmen – manchmal in Sekundenbruchteilen.
3. Sie muss ihr Arbeitsgerät gut genug kennen, um dieses Motiv gelungen festzuhalten.
4. Sie muss hinterher bei der Durchsicht aller Aufnahmen erkennen, welches Foto das stärkste ist.
5. Sie muss sich eventuell mit weiterer Software wie etwa einer Bildbearbeitung auskennen, um die Aussage des Fotos weiter herauszuarbeiten.

Ähnlich bei Texten. Übertragen wir die Liste einmal darauf:

1. Du musst ein lohnenswertes Thema als solches erkennen.
2. Du musst das beste Format und die beste Plattform dafür festlegen (oder mehrere).
3. Du musst dich mit Werkzeugen wie Schreibprogrammen oder vermehrt auch KI-Tools wie ChatGPT auskennen, um daran zu arbeiten.
4. Du musst deine eigenen Texte bearbeiten können und dabei feststellen, welche Teile funktionieren und welche nicht.
5. Und eventuell musst du ebenfalls wissen, wie du diesen Inhalt im Netz veröffentlichen und verbreiten kannst.

Bei beiden Listen finde ich den Punkt 4 am interessantesten. Diese Arbeit wird oft übersehen. Selbst bei erfahrenen Profifotografen ist nicht jede Aufnahme ein Hit. Sie sind sicherlich gut. Aber welches Foto hat das gewisse Etwas?

Das ist es, was Profis ausmacht.