Kreativität und Tagesform: Wie spielen sie zusammen?
Wer in einem kreativen Bereich wie Content Marketing arbeitet, kennt das Problem: Die Ideen und Wörter wollen an manchen Tagen einfach nicht so recht sprudeln. Alles fühlt sich zäh und mühsam an. Am nächsten Morgen erledigt man dieselbe Aufgabe plötzlich in einer halben Stunde als wäre es gar nichts. Aber es wechselt nicht nur von einem Tag zum anderen, sondern auch im Tagesverlauf. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich kreative Schreibaufgaben praktisch nur zwischen Frühstück und Mittagspause erledigen kann. Am Nachmittag läuft hingegen so gut wie gar nichts in diesem Bereich. Grafische Aufgaben kann ich hingegen auch dann noch bestens erledigen. Deshalb entstehen beispielsweise die Cover des UPLOAD Magazins praktisch ausschließlich nachmittags. Im Zuge dessen habe ich jedenfalls auch dafür gesorgt, dass ich so viel Zeit wie möglich am Vormittag habe. Denn ich verdiene mein Geld fast ausschließlich mit meiner kreativen Arbeit. Es ist aus meiner Sicht sehr wichtig, den eigenen Kreativitäts-Biorhythmus zu erkennen und darauf zu reagieren. Beobachte dich deshalb einmal ganz bewusst eine Woche lang: Wann fallen dir welche Aufgaben leicht, wann fallen sie dir schwer? Du wirst sehr wahrscheinlich gewisse Muster feststellen. Im nächsten Schritt solltest du versuchen, deine kreativsten Zeiten so gut es geht mit deinen kreativsten Aufgaben zu verbringen. Arbeitest du im Team und in einem Büro, machst du gegenüber Kolleg:innen und Chef:in deutlich, dass du zu bestimmten Zeiten nicht erreichbar bist. Blocke dir diese Zeiten direkt im Kalender. Übrigens geht es nicht nur um kreative Aufgaben, sondern auch um ungeliebte To-dos, die einen inneren Widerstand bei dir auslösen. Wenn ich das bei mir feststelle, plane ich sie bewusst als ersten Task des Tages ein. Dann ist mein Energiestand am höchsten und es gibt mir einen Schub für den Rest des Tages, sobald ich dieses Hindernis aus dem Weg geräumt habe.
Viele Grüße, Jan Tißler, Gründer und Mit-Herausgeber
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