Gefällt mir so nicht, da müssen wir nochmal ran!
Den Satz „Gefällt mir so nicht, da müssen wir nochmal ran!“ oder eine der zahllosen Varianten mit gleicher Bedeutung kennen wohl alle, die etwas mit der Kreation von Inhalten zu tun haben. Die einen haben diese Botschaft bereits selbst einmal erhalten und sich sehr wahrscheinlich nicht unbedingt gefreut. Aber es gehört auch zu dieser Geschichte, dass es die anderen gibt, die diese Botschaft selbst verschickt oder ausgesprochen haben. Ihre Absicht war sicher/hoffentlich nicht böswillig, aber eben auch alles andere als hilfreich. Ich habe diese Botschaft selbst häufiger als mir lieb ist als „Feedback“ getarnt in meiner Inbox gefunden. An einen Fall erinnere ich mich besonders gut. Ich hatte einen längeren Inhalt für einen neuen Kunden geschrieben und ihn um Feedback gebeten. Mitten in der freudigen Euphorie, die sich bei mir immer einstellt, wenn ich ein Werk fertiggestellt habe, erhielt ich genau diesen Satz „Gefällt mir so nicht, da müssen wir nochmal ran!“ als Antwort. Okay, die freudige Euphorie verwandelte sich abrupt in verständnislose Ohnmacht: Was wollte er mir damit sagen? Und wo ist nun das Feedback, um das ich gebeten hatte? An dieser Stelle ein kurzer Hinweis, worum es beim Feedback wirklich geht: Echtes, konstruktives Feedback versetzt den Adressaten in die Lage, etwas besser zu machen. Der ungeliebte Gefällt-mir-nicht-Satz ist nach dieser Sichtweise also kein Feedback, sondern allenfalls Kritik. Ich weiß damit nur, dass der Inhalt nicht den Erwartungen entspricht, nicht aber, wie ich den Inhalt an diese Erwartungen anpassen kann. An diesen einen Fall erinnere ich übrigens deshalb so gut, weil das meine Antwort war: „Das ‚Feedback‘ gefällt mir so nicht, da müssen wir nochmal ran!“ Heute empfinde ich das als durchaus gewagt, doch es ging gut aus. Mein Telefon klingelte kurz darauf und ich hatte einen lachenden Kunden am anderen Ende. Letztlich konnten wir relativ einfach klären, was er anders haben wollte und es war schnell zu seiner Zufriedenheit erledigt. Ich habe daraus gelernt, dass die kurze „Bitte um Feedback“ selbst einigermaßen unpräzise ist. Heute erkläre ich meinen Kunden stets, wie sie mir Feedback geben können, damit wir den Inhalt gemeinsam noch besser machen können. Lesetipps zum Thema Feedback: - Feedback: Warum wir diese alte Methode heute dringend benötigen
- So funktioniert wirksames Feedback (nur für Abonnent:innen)
Schöne Grüße, Falk Hedemann, Mit-Herausgeber UPLOAD
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