CONTENT BRIEFING 63
Gegen den Strom schwimmen
Neben den Fragen, was man eigentlich posten sollte und wie man es idealerweise umsetzt, gibt es eine weitere wichtige Frage: Wo man es veröffentlicht und verbreitet. Die Zahl möglicher Antworten war noch nie so groß wie heute. Dabei gilt zwar, dass man sich nicht auf eine einzige Plattform beschränken muss. Tatsächlich ist es für die Content-Distribution hilfreich, an vielen Stellen präsent zu sein. Aber oftmals muss man sich beschränken, weil die Ressourcen nicht ausreichen. Für die dann notwendige Entscheidung gibt es Kriterien wie die Größe der Plattform oder ihre Eignung für das gewählte Medium. Habe ich ein langes Ratgebervideo, würde ich es am ehesten auf YouTube veröffentlichen. Geht es mir eher um Bilder und kurze Texte, scheint Threads eine gute Wahl. Allerdings gibt es zwei weitere Kriterien: - Wo hält sich meine Zielgruppe auf?
- Wo habe ich die aktivste Präsenz?
Im Idealfall sind die Antworten zu beiden Fragen gleich. Und das wiederum bedeutet, dass du hier deinen Schwerpunkt legen solltest. Das kann allerdings dazu führen, dass du einen Inhalt auf einer Plattform veröffentlichst, die dafür eigentlich gar nicht geeignet ist. Wenn du beispielsweise einen langen Text hast, würdest du ihn nicht auf einer Microblogging-Plattform wie Threads oder Mastodon veröffentlichen. Oder? Die Wahrheit ist: Du kannst und solltest gegen den Strom schwimmen, wenn es dir und vor allem deiner Zielgruppe gefällt. Es gibt immer wieder Beispiele für „untypische“ Profile auf den Social Networks. Und die sind oftmals gerade deshalb erfolgreich. Es ist aus meiner Sicht immer besser, genau jene Kanäle zu stärken, mit denen du bereits erfolgreich bist – selbst wenn du dadurch Inhalte auf der „falschen“ Plattform veröffentlichst.
- Jan Tißler, UPLOAD Magazin
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