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Corporate E-Mags – einige sehenswerte Beispiele

Vor einiger Zeit bin ich auf das Corporate Magazin „Mini“ vom gleichnamigen Lifestyle-Vierrädler gestoßen, das mich mit einer spannenden Ausgabe über Kyoto und dessen Kulturszene (samt Indie-Pop-CD) überraschte. Zwar hat Mini inzwischen eine Abkehr vom Konzept der Stadtportraits verkündet und den Erscheinungsturnus heruntergefahren. Doch nach wie vor gilt: Während der Journalismus tief in der Krise steckt, boomt das Geschäft mit dem „Service-Journalismus“ (= Corporate Publishing) – und zwar schon seit etwa zehn Jahren.

Eine Ankündigung von Gruner & Jahr macht diese Verschiebung besonders augenfällig: Der Verlag wird in Zukunft vermutlich weitere klassische Verlagsprodukte einstampfen und gleichzeitig den Corporate-Publishing-Bereich weiter auszubauen. Das könnte zum allgemeinen Trend werden, denn inzwischen gibt es kaum noch einen namhaften Verlag, der nicht auch auf Corporate Publishing setzt.

Corporate Mags unterliegen nicht den Gesetzen des Marktes und nur in geringerem Maß den Geschmäckern der Leser. Zwar weiß ich von einer Krankenkasse, die ihr vielfach prämiertes Jugend-Mag einstampfte und ein Webportal hochzog, um auf die Mediengewohnheiten der Zielgruppe zu reagieren. Trotzdem: Digital, multimedial und vor allem dialogorientiert muss das Corporate-Publishing nicht sein, wenn das Unternehmen darauf keinen Wert legt.

Dadurch wirkt das Corporate Publishing oft ein bisschen zurückversetzt und es wundert kaum, dass die Unternehmen auch den Trend zum Mobile Content derzeit offenbar verschlafen. Trotzdem gibt es natürlich auch beim Corporate-Mag digitale Anstrengungen, deren Ergebnisse dann beim jährlichen „Best of Corporate Publishing Award“ in der Rubrik „Electronic Publishing“ zu begutachten sind (allerdings nicht nur E-Mags, sondern alle digitalen Formen).

Ein paar unsortierte Beispiele:

Results

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Results, das Magazin der Deutschen Bank für Unternehmenskunden, repräsentiert wohl den gängigsten Weg des Print-Mags ins Web: Vor Drucklegung wird einfach die PDF durch die Motion-Maschine gejagt und fertig ist das blätterbare E-Mag. Webbern ist diese Form des PDFs durch E-Mag-Portale wie Issuu bestens bekannt. Das macht zwar nicht viel her, ist aber kostengünstig und sicherlich die bessere Alternative zum PDF als simpler Download.

Adeyaka

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Die andere Seite der Fahnenstange besetzen aufwändige Webportale, die das Print-Magazin-Feeling mehr oder weniger aufgeben. Ein entsprechendes Beispiel mit viel Flash und Glammer liefert die japanische Marke Infinite mit dem Portal Adeyaka. Auch hier gibt es zwar eine zusätzliche Motion-Paper-Variante des Printmags, zentral ist aber wohl eher das aufwändige Portal drumherum. Sehr multimedial, allerdings nicht unbedingt dialogorientiert.

Impact

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Für Zwischenstufen stehen PDF-Magazine mit interaktiven und multimedialen Elementen. Ein sehr beeindruckendes und mehrfach preisgekröntes Beispiel für so ein Kundenmag ist Impact von Fujitsu-Siemens. Gegen die grafische Gestaltung und multimediale Aufmachung kann man schlicht nichts sagen, das lädt schon zum Lesen, Hören und Sehen ein. Zumal das Mag mit acht Seiten schön übersichtlich bleibt. Für diese Form des interaktiven PDFs gibt es hier ein erläuterndes Beispiel, bei dem sich auch ein weiteres Respond-Element (Formular) findet.

mobil-e

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Mit einem anderen Ansatz wartet das E-Mag von BKK Mobil Oil auf: Es basiert offensichtlich auf Flash und HTML und nicht auf einer PDF-Vorlage. Das Magazin wirkt etwas überladen und unübersichtlich, die Orientierung fällt schwer. Und trotzdem gibt es einige Pluspunkte: das bildschirmgerechtere Format, Artikelbewertungen, Weiterempfehlungen, RSS, Druckfunktionen etc.

Dmig

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Zum Abschluss noch ein weiterer interessanter E-Magazin-Ansatz, der allerdings nicht aus der Corporate-Ecke, sondern aus einem Kreativ-Netzwerk kommt: Das Dmig zum Thema „Corporate Design“ geht den sicherlich netwertigsten Weg, indem das Magazin-Design durch HTML nachempfunden wird, ohne es blind zu übertragen. Das Mag ist sehr übersichtlich, iPhone-optimiert (kann ich nicht prüfen) und bietet eine HTML- und PDF-Ausgabe. Schön ist vor allem, dass auch einzelne Beiträge als PDF runtergeladen werden können, sodass man die interessanten Inhalte archivieren oder versenden kann. Als Kundenmag ist das Design natürlich untauglich und viel zu textlastig. Trotzdem: Ein über HTML realisierter Magazin-Style bietet sicher die größten Freiheiten: Kommentarfunktionen, Vernetzung, Raum für interaktive Elemente etc. Möglicherweise eine gute Zwischenform zwischen Mag und Blog.

Auch für die interne Kommunikation

Auch für die interne Kommunikation bei der das Intranet die E-Schwester zum Mitarbeitermagazin ist, gibt es zwei interessante Ansätze: Zunächst der Eigenversuch von Namics, das interne Wissensmanagement über ein Multiblog-System zu organisieren. Ob ein derart offener Kommunikationsansatz auf viele andere Unternehmen übertragbar ist, muss man wohl – leider – bezweifeln. Der zweite Ansatz: Microblogging in Unternehmen. Dazu hat Regina Schlager vor Kurzem eine gute Linkliste zusammengestellt.

Weitere Links

Update: Twitterin Siktwin hat in Reaktion auf den Artikel noch „Mikis“ ins Spiel gebracht. Mir ist kein Corporate Miki bekannt, aber eine gute Alternative ist es trotzdem, also vielen Dank für den Hinweis. Über Mikis gab es im Upload-Magazin mal einen Beitrag.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf dem Blog „trendschau“ von Sebastian Schürmanns.

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