Fünf Fragen an Michael Maier ("Readers Edition")

Das Bürgerjournalismus-Projekt „Readers Edition“ ist nun seit geraumer Zeit eigenständig. Michael Maier, ehemals Chefredakteur der Netzeitung, des Stern und der Berliner Zeitung, hatte sie Anfang des Jahres übernommen. Nach einem Anlauf für einen Neustart der Readers Edition ist es um die Seite nach meinem Eindruck ruhig geworden. Michael Maier hat mir fünf Fragen zu Gegenwart und Zukunft des Projekts beantwortet.

Screenshot Readers Edition
Screenshot der Readers Edition

Seit Juni 2006 gibt es die Readers Edition, ursprünglich als Seitenprojekt der Netzeitung. Unter dem Titel „Phase Zwei“ sollte sie in eine neue Dimension vorstoßen. Mit einer E-Mail hatte sich Michael Maier an die Autoren der Readers Edition gewandt, als die Übernahme des Projekts durch ihn bekannt wurde. Die Readers Edition habe „ein großartiges Potenzial“ schwärmte er über das „Flagschiff“ seiner neuen GmbH. Etwas vorsichtiger schrieb ich damals, eine Online-Zeitung, die von Lesern gemacht, aber von Profis betreut wird, könnte „durchaus eine Chance haben“.

Mit der Absetzung der meisten Moderatoren handelte man sich allerdings bald einiges an Ärger ein und schlechte Blogpresse ließ nicht lange auf sich warten. Seither hatte ich über das Projekt nicht mehr viel gelesen. Grund genug also, einmal bei Michael Maier nachzufragen.

„Forum jenseits der Mainstream-Medien“

Wenn Sie an die Hoffnungen vom Start der Readers Edition denken: Was davon hat sich erfüllt, was nicht?

Erfüllt hat sich die Erwartung, dass sich die Leser sehr ernsthaft und kenntnisreich zu Wort melden. Ich hätte mir allerdings mehr Kontroversen gewünscht. Offenbar ist jedoch der Respekt der Bürgerjournalisten vor der Materie so groß, dass sie manchmal noch zu vornehm sind.

Welche Rolle spielt die Readers Edition aus Ihrer Sicht heute?

Ich denke dass wir auf dem Weg sind, ein Forum jenseits der Mainstream-Medien zu entwickeln, das sich auch von den Blogs unterscheidet. Im internationalen Vergleich kann sich die Qualität von Readers Edition absolut sehen lassen – und das freut mich.

Welche Rolle soll sie nach Ihrem Willen in der Zukunft spielen?

Sie muss profilierter werden. Wir werden im Herbst einige Weiterentwicklungen vornehmen, um das Profil zu schärfen. Und auch um die Technologie zu verbessern. Das jetzige Redaktionssystem ist an seine Grenzen gekommen.

Wie wollen sie die Readers Edition weiter auf- und ausbauen? Wo sehen Sie die entscheidenden Baustellen?

Wir werden das Autorenprinzip stärken und zugleich versuchen, den kollaborativen Gedanken noch stärker zu verankern. Das Design und die Multimedialität werden wir ebenfalls auffrischen.

Das Bürgerjournalismus-Projekt „MyHeimat“ setzt auf eine Kombination von Online und Print, um mit dem gedruckten Magazin einen weiteren Anreiz für Autoren und Werbekunden zu schaffen. Inwiefern wäre das für die Readers Edition eine Option?

Print finde ich nicht interessant. Ich denke, dass Readers Edition sich auf lange Sicht eher in Richtung Multimedia entwickeln wird.

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