Warum du beim Schreiben nicht Korrekturlesen solltest

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      AvatarJan Tißler
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      Schreiben und Bearbeiten sollten zwei komplett voneinander getrennte Arbeitsschritte sein. Bewerte also nicht, was du schreibst, während du es schreibst. Eine Ausnahme von dieser Regel sind kleine Korrekturen wie Tippfehler. Aber hinterfrage nicht laufend den gesamten Beitrag, während du ihn noch erstellst.

      Das hat zwei Gründe:

      1. Nach meiner Erfahrung ist Schreiben ein anderer mentaler Kontext als Bearbeiten. Wechsle ich immer hin und her, entwickelt sich in keinem von beiden ein Arbeitsfluss. Es fühlt sich mühsam an.
      2. Zudem gilt: Deine ungelenke Formulierung, dein komplizierter Satz oder dein schiefes Sprachbild können beim späteren Bearbeiten zu einer neuen Idee führen. Lässt du solche Unzulänglichkeiten nicht zu, verpasst du diese Chance. Oder du hast beim Schreiben einen Gedankengang, der zwar nicht zum Text passt, der sich aber als Startpunkt für einen weiteren Beitrag verwenden lässt. Genau so ist beispielsweise dieses Editorial entstanden.

      Ich weiß beim Schreiben auch gar nicht zuverlässig, wie gut der Text wirklich ist. So mancher „grauenvolle Entwurf“ war beim Drüberlesen am nächsten Tag eigentlich gar nicht so schlecht – und schnell in einen lesbaren Text verwandelt.

      Wenn ich viel schreibe (und ich schreibe eine ganze Menge), dann fühlt sich mein Kopf hinterher oft leer an. Ich starre auf den Artikel, den ich gerade verfasst habe und kann mich überhaupt nicht mehr darauf konzentrieren.

      Glücklicherweise bin ich als Selbstständiger meist in der Lage, mir meine Arbeit selbst einzuteilen. Und in solchen Momenten verschiebe ich das Bearbeiten auf den nächsten Tag. Das wirkt (zumindest für mich) oft Wunder.

      Wie geht es dir damit? Ich freue mich auf deine Rückmeldung!

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