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All-in-One SEO-Tools: Sistrix und SEMrush im Vergleich

Wer seine Website für Suchmaschinen optimiert, kann dabei auf eine Vielzahl an Werkzeugen zurückgreifen, die einem eine Menge Fleißarbeit abnehmen. Auch wenn SEO-Tools keinen Experten ersetzen, helfen sie viel Zeit bei der Analyse der eigenen Website zu sparen. Daher lohnt es sich, die Tools einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – wie in diesem Artikel von Christian B. Schmidt.

(Foto: © mrallen, Fotolia.com)

SEO-Tools übernehmen vor allem technische Prozesse. Die so genannten Onpage-Tools überprüfen die Website selbst: den Quellcode, ob Links ins Leere führen und ob Inhalte geladen werden können oder doppelt vorliegen. Alles, um Nutzern und Suchmaschinen eine möglichst gut strukturierte und fehlerfreie Website zu präsentieren.

Auch für die Überprüfung der eigenen Rankings gibt es unzählige Tools. Sie zeigen, bei welchen Keywords, man auf welcher Position erscheint. Einige untersuchen dafür eine feste Liste an beliebten Suchbegriffen, andere überwachen für Sie die eigenen Wunsch-Keywords.

Eine weitere wichtige Aufgabe eines Suchmaschinenoptimierers ist die Überwachung und der gezielte Ausbau der Backlinks: Je mehr relevante Websites von Dritten auf die eigene Seite verweisen, desto besser. Nicht nur, weil man über die Links direkte Klicks erhalten kann, sondern auch weil diese Empfehlungen (wenn sie nicht manipulativ sind) in der Regel positiv von Suchmaschinen gewertet werden.

Wer sich nun nicht mit dutzenden verschiedenen Tools beschäftigen will oder wem viele Tools zu teuer sind, der kann auf sogenannte All-in-One SEO-Tools zurückgreifen. Diese decken die meisten Felder der Suchmaschinenoptimierung und oft auch zusätzlich die Analyse von Suchmaschinenwerbung ab. Hiermit kann man dann Keywords recherchieren, Rankings überwachen, Backlinks auswerten und Websites auf Onpage-Fehler untersuchen lassen. Zudem bieten viele All-in-One-Tools darüber hinaus Social-Media-Monitoring und Adwords-Auswertungen an.

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Von Free bis Enterprise: Was die SEO-Tools kosten

Die meisten All-in-One-Tools wie Moz Pro, SEMrush, Searchmetrics und Xovi bieten Paketpreise schon unter 100 Euro pro Monat an, wobei alle Grundfunktionen genutzt werden können. Der Platzhirsch in Deutschland, Sistrix, verlangt 100 Euro pro Monat und Modul, wobei es insgesamt fünf kostenpflichtige Module (SEO-Sichtbarkeit, Universal Search, Backlinks, Onpage-Optimizer und Adwords) gibt und man ab drei Modulen einen Rabatt erhält. Das Social-Modul ist derzeit kostenfrei. Der Vorteil der Module ist, dass man diese jeweils im vollen Umfang nutzen kann und nicht für erweiterte Funktionen (bspw. historische Daten oder weitere Länder) extra zahlt.

Im Folgenden möchte ich Ihnen zwei grundsätzlich sehr unterschiedliche Tools näher vorstellen: Den deutschen Marktführer Sistrix und den internationalen Alleskönner SEMrush. Ich habe diese beiden Tools ausgewählt, da sie sowohl vom Preismodell, als auch von der Herangehensweise ziemlich gegensätzlich sind.

Sistrix kostet mindestens 100 Euro mit der Einschränkung, dass man sich dann beispielsweise auf SEO-Sichtbarkeit und Keyword-Analyse beschränken muss. Diese kann man dafür dann in vollem Umfang mit allen Daten und für eine unbegrenzte Anzahl an Domains nutzen. Das einzige Modul, das nicht dieser Logik folgt, ist der Onpage-Optimizer, da man hier nur gegen Aufpreis mehr als fünf Websites dauerhaft untersuchen lassen kann. Alle Module kosten zusammen nach Abzug von Mengenrabatt 400 Euro plus gegebenenfalls Optimizer-Aufschlag für weitere Projekte.

SEMrush bietet einen Einstiegspreis in Höhe von ca. 70 US-Dollar an, wobei alle Funktionen genutzt werden können, diese aber eingeschränkt werden. So erhält man vor allem keine historischen Daten für Rankings und kann ebenfalls nur fünf Website-Projekte anlegen. Das Businesspaket mit historischen Daten und 200 Projekten kostet rund 400 US-Dollar. Ein wesentlicher Unterschied zu Sistrix ist außerdem, dass man in den Standardtarifen generell je Report abhängig vom Paket nie mehr als 50.000 Ergebnisse (z.B. Keywords oder Backlinks) angezeigt bekommt. Für die meisten kleineren Sites genügt das wohl, für große Websites kann das jedoch zu wenig sein.

Sichtbarkeit und Rankings: Sofort sehen, wie eine Domain dasteht

Der Kern beider Tools ist die Ad-hoc-Auswertung der Rankings in den ersten zehn Suchergebnisseiten, welche die Tools für eine große Anzahl festgelegter Keywords bei Google crawlen und auswerten.

Sistrix untersucht in Deutschland nach eigenen Angaben eine Million Keywords wöchentlich und über 30 Millionen monatlich. Für den täglichen und wöchentlichen Sichtbarkeitsindex werden 250.000 Keywords herangezogen. Der Sichtbarkeitsindex ermöglicht einen schnellen Überblick über die Entwicklung der Rankings zu den wichtigsten Keywords sowie einen schnellen Wettbewerbsvergleich. Der Nachteil ist, dass es oft keinen wirklichen Zusammenhang zwischen Sichtbarkeitsveränderungen und tatsächlichem SEO-Traffic gibt.

Erster Überblick zur Domain upload-magazin.de bei Sistrix

Sistrix hat zu upload-magazin.de Rankings bei knapp 27.400 Keywords erfasst, 1.900 davon befinden sich in den Top-10 bei Google. Insgesamt hat Google über 1.900 Seiten der Domain indexiert. Adwords-Anzeigen konnten keine gefunden werden. Die Domain erschien 45 Mal bei sogenannten Ergebnissen der „Universal Search“ (z.B. News-, Bilder-, Videosuche). Es wurden knapp 58.000 Backlinks von über 2.000 Domains aus mehr als 1.200 IP-Netzwerken gefunden. Seiten der Domain wurden mehr als 13.000 Mal bei Facebook, 9.800 Mal bei Twitter und 5.100 Mal bei Google+ öffentlich geteilt. Die meisten Rankings ergeben sich aus dem Blog-Verzeichnis der Domain. Die Sichtbarkeitsentwicklung seit 2008 ist durchwachsen, seit 2014 konnte eine Talfahrt überwunden werden. Seit Oktober 2015 stagniert der Sichtbarkeitsindex jedoch.

Bei SEMrush werden nach eigenen Angaben insgesamt über 12 Millionen Keywords für Deutschland untersucht, wobei auch diese abhängig von der Popularität maximal täglich und mindestens monatlich erfasst werden. Anstatt eines Indexwerts, schätzt SEMrush den Traffic, der über die Keywords auf eine Domain kommt, und weist dies als Key-Performance-Indikator (KPI) aus. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Traffic-Wert verständlicher ist, als der künstliche Sistrix Indexwert. Der Nachteil ist die Ungenauigkeit, da der Traffic-Wert auf Annahmen (Suchvolumen und Klickrate) basiert und teils stark von den reellen Zahlen abweicht. Anhand von eigenen Referenzwerten, kann man jedoch durchaus eine gute Relation zu Wettbewerbern ermitteln.

Erster Überblick zur Domain upload-magazin.de bei SEMrush

SEMrush schätzt, dass upload-magazin.de rund 10.000 Besucher im Monat über rund 7.500 Keywords in der organischen Suche von Google Deutschland erhält. Den Wert dieses Traffics schätzt das Tool auf etwa 21.000 EUR, wenn man diesen stattdessen über Adwords einkaufen würde. Bezahlte Anzeigen der Domain hat auch SEMrush nicht gefunden. Dafür wurden rund 8.000 Backlinks von 785 Domains erfasst. Display-Werbung schaltet das UPLOAD Magazin wohl ebenfalls nicht. Weitere organische Rankings konnte SEMrush vor allem in den Niederlanden und USA finden. Der organische Traffic ist seit Dezember 2015 stark angestiegen, allerdings lässt sich dies wohl vor allem auf die zu diesem Zeitpunkt durchgeführte Erweiterung der untersuchten Keywords seitens SEMrush für den deutschen Markt zurückführen.

Wer eigene Keywords überprüfen lassen will, weil diese vielleicht nicht im Standard-Set des Tools enthalten sind, kann dies ebenfalls bei beiden Anbietern tun. Dafür legt man bei beiden eine Website als Projekt an und definiert dann die gewünschten Begriffe zusammen mit ein paar weiteren Einstellungen. SEMrush nennt das ganze „Position Tracking“. Sistrix ermöglicht im Optimizer-Modul das Anlegen von Projekten mit eigenen Keywords und nutzt diese sogar zur Berechnung eines eigenen Sichtbarkeitsindex.

Backlinks auf einen Blick: Wer verlinkt wen?

Ein zweiter wichtiger Aspekt für SEO sind Backlinks. Auch wenn die früher beinahe beherrschende Bedeutung heute deutlich abgenommen hat, sind externe Verlinkungen immer noch ein wichtiger Bestandteil des Google-Algorithmus. Selbst wer keinen aktiven Linkaufbau betreibt, sollte stets das eigene Linkprofil im Auge behalten. Denn jeder kann Links setzen und einem im Zweifel damit auch schaden. Wenn dies mit Vorsatz geschieht, etwa um einem Wettbewerber zu schwächen, spricht man auch von „Negative SEO“. Google behauptet zwar, dass sie dies erkennen, jedoch zeigt sich in der Praxis oft das Gegenteil. Beide Tools bieten dementsprechend ebenfalls Ad-hoc-Auswertungen an. Jedoch kann kein Tool alle Links im Internet erfassen. Das Gleiche gilt im Übrigen natürlich auch für Google, die jedoch noch einmal deutlich mehr Ressourcen einsetzen (können), um einen möglichst großen Teil des Internets zu durchkämmen.

SEMrush verfügt über eine Datenbank von 1,37 Billionen Backlinks aus 4,7 Milliarden gecrawlten URLs. Der Report gibt einen Überblick über alle vom Tool erfassten Verlinkungen. Diese werden nach Link-Popularität (also die gesamte Anzahl aller Links), verweisende Domains (also die Anzahl unterschiedlicher Domains, die verlinken), unterschiedliche IP (die Anzahl der IPs von denen die Links stammen) sowie der Herkunftsländer und TLD (Top-Level-Domains, sprich Domainendungen) aufgeschlüsselt. Anhand der Backlinks ermittelt SEMrush zudem einen „Page Score“ aus, der auf einer Skala von 0 bis 100 die Qualität und Anzahl der Links bewertet — ähnlich wie der PageRank, den Google eine Zeit lang in seiner Toolbar anzeigte. Der „Trust Score“ bemisst sich anhand der Anzahl der Backlinks von vertrauenswürdigen Websites und wird ebenfalls von 0 bis 100 angezeigt. Weiterhin kann man die Entwicklung der Backlinkanzahl verfolgen. Außerdem wird angezeigt, um welche Art von Links (z.B. Textlink oder Bildlink, follow oder nofollow) es sich handelt. All diese Angaben sind wichtig, um das Linkprofil besser zu verstehen und im Detail mit Wettbewerbern vergleichen zu können.

Erster Überblick zu den Backlinks von upload-magazin.de bei SEMrush

Für die Domain upload-magazin.de hat SEMrush rund 8.000 Backlinks, von 785 Domains und 823 IPs erfasst. Der „Domain Score“ beträgt 22 von 100 und der „Trust Score“ 31 von 100. 99 Prozent der Backlinks sind Textlinks, 74 Prozent sind für Suchmaschinen mit „follow“ (also zu bewerten) und 26 Prozent mit „nofollow“ (nicht zu bewerten) gekennzeichnet. Letzteres ist oft bei Werbung, Verzeichnissen, Foren oder Blogkommentaren der Fall, wo der Betreiber sie nicht durch die Suchmaschinen bewerten lassen möchte. Dies entspricht auch den Vorgaben von Google, die insbesondere die Kennzeichnung von Werbelinks vorschreiben.

SEMrush bietet neben der Ad-hoc-Auswertung noch ein tiefer greifendes Backlink-Audit an, welches im Rahmen der limitierten Projekte gestartet werden kann. Dieser Bereich befindet sich noch im Beta-Stadium und gibt vor allem zur Qualität der Backlinks weitere Auskunft und welche Links möglicherweise schädlich sind. Die Detailanalyse kann mithilfe von Daten aus der Google „Search Console“ (ehemals „Webmaster Tools“) ergänzt werden.

Lesetipp: Stephan Czysch erklärt Ihnen in seinem UPLOAD-Artikel fünf Funktionen der Google Search Console, auf die Sie nicht verzichten sollten.

Detail-Auswertung der Backlinks von upload-magazin.de bei SEMrush

Insgesamt schätzt SEMrush das Risiko für upload-magazin.de mittelmäßig ein, jedoch sind 99 Prozent der Links „im grünen Bereich“.

Sistrix hat zwar selbst mit 300 Milliarden Links eine kleinere Datenbank als SEMrush, kombiniert diese aber mit den 150 Milliarden gecrawlten URLs von Majestic. Hinzu kommt der unterschiedliche Länderfokus der beiden Tools, wobei es keine Angaben dazu gibt, wie viele Backlinks jeder für deutsche Websites erfasst hat. Die Bonner zeigen zum Thema die absolute Zahl der Backlinks (Linkpopularität) und von wie vielen Hostnamen, Domains, IPs und Netzwerken diese stammen. Zur TLD und dem Herkunftsland (Serverstandort) werden im Überblick relative Angaben gemacht. Dann werden die Hostnamen noch nach Sichtbarkeitsindex aufgeschlüsselt, die besten verlinkenden Domains, Linktexte sowie das Deeplink- und Nofollow-Verhältnis gezeigt. Deeplinks sind solche Backlinks, die nicht auf die Startseite einer Domain verweisen.

Erster Überblick zu den Backlinks von upload-magazin.de bei Sistrix

Für upload-magazin.de hat Sistrix knapp 58.000 Backlinks von über 2.600 Hostnamen, 2.100 Domains, 1.900 IPs und 1.200 Netzwerken gefunden. Rund 85 Prozent davon stammen von der TLD „.de“, allerdings nur insgesamt 52% sind wirklich aus Deutschland. Die meisten Hostnamen haben einen sehr geringen Sichtbarkeitsindex (SI), nur knapp 30 haben eine SI über eins. Domains wie netzpiloten.de, wunsch-media.de und blog.de verlinken upload-magazin.de am häufigsten. Dies ist oft durch Links in der Sidebar oder im Footer bedingt, wodurch sie automatisch von fast allen Unterseiten einer Domain gesetzt sind (sogenannte Sitewide-Links). Dies betrachtet man heute als weniger wertvoll und kann sogar negativ gewertet werden, da in dieser Form oft Links gekauft werden. Andererseits gehört es jedoch beispielsweise in der Bloggerszene durchaus zur üblichen Praxis, eine so genannte Blogroll zu haben, also eine Liste mit empfehlenswerten anderen Blogs. Hier ist es dann auch üblich, auf die Startseite (74% Startseiten-Links) ohne nofollow-Kennzeichnung zu verlinken (87% Follow-Links). Die meisten Links sind ohne Linktext, was auf viele Bild-Links ohne ALT-Text schließen lässt. Danach folgen die Linktexte „upload“ und „upload-magazin“ — was auf den Namen zurückzuführen ist.

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Onpage-Analyse: Der SEO-Check auf Knopfdruck

Der dritte wichtige Part bei den All-In-One SEO-Tools ist der Onpage-Check. Hierbei geht es vor allem darum, technische Fehler auf der Website zu entdecken, die etwa durch ein fehlerhaftes Template im CMS oder falsche Einstellungen im Webserver entstehen können. Ziel ist es, dem Crawler der Suchmaschinen einen möglichst einfachen und fehlerfreien Zugang zu den eigenen Seiten zu ermöglichen. Dafür simulieren die Tools den Google-Bot und grasen die Domain ab. Hierbei finden sich fast ausnahmslos immer kleine bis schwere Fehler, welche die „echten“ Nutzer betreffen können. Links, die ins Leere führen („Broken Links“), fehlerhafte Bildpfade („Broken Images“), Weiterleitungsschleifen („Redirect Chain“) und vieles mehr kann die Onpage-Analyse aufgedecken. Diese Überprüfung gehört also zu den Pflichtaufgaben für jeden Websitebetreiber, auch wenn er keinen Wert auf SEO legt.

Sistrix hat hierzu den „Optimizer“ entwickelt, mit dem man eine Website einmalig oder regelmäßig prüfen lassen kann. Dazu gibt man bei der einmaligen Onpage-Analyse einfach nur die Domain an, den Rest erledigt der Sistrix-Bot von selbst. Bei dauerhaften Projekten kann man zusätzlich die wichtigstens Keywords und Wettbewerber für die Berechnung des eigenen Sichtbarkeitsindex definieren. Der Onpage-Überblick zeigt wie alt der letzte Crawl ist, wie viele URLs sowie HTML-Seiten erfasst wurden und eine Liste der Fehler, Warnungen und Hinweise.

Die Übersicht zur Onpage-Analyse von upload-magazin.de bei Sistrix

Nach dem Crawl von 10.000 URLs auf upload-magazin.de hat Sistrix rund 2.200 HTML-Seiten gefunden. Dabei ist die Software auf 32 Fehler gestoßen, gibt über 1.300 Warnungen aus und hat knapp 740 weitere Hinweise zur Optimierung der Website.

Die Fehler beziehen sich auf drei Gruppen: Serverfehler (15), nicht gefundene Seiten (15) und zwei doppelt vorhandene Inhalte (Duplicate Content). Die Warnungen sind eher inhaltlicher Natur: Zu kurze Meta-Beschreibungen, zu lange Seitentitel (TITLE), fehlende Alternativtexte für Bilder (ALT-Attribute) und so weiter. Weitere Hinweise hat Sistrix zu nicht indexierbaren Inhalten, identischen Bildern, internen Weiterleitungen etc. Zu jeder Meldung gibt es eine Detailseite, welche weiterführende Informationen und die betroffenen URLs zeigt. Diese kann man auch herunterladen, um sie weiterzugeben.

Im Expertenmodus kann man die erfassten URLs nach eigenen Kriterien filtern. Zusätzlich bietet Sistrix eine Quelltextsuche an, bspw. um nach wiederkehrenden Mustern („Footprints“) zu suchen. Mit dem URL-Checker kann man gezielt einzelne Seiten untersuchen, sofern sie gecrawlt wurden.

SEMrush bietet mit dem „Site Audit“ für Projekte eine vergleichbare Funktion. Im Überblick erhält man sofort einen Eindruck zur SEO-technischen Qualität der Website anhand des „Gesamtwerts“ (Score). Außerdem zeigt SEMrush die Anzahl der gecrawlten Seiten, Fehler, Warnungen und Hinweise an. Darüber hinaus werden die wichtigsten Probleme gezeigt.

Die Übersicht zur Onpage-Analyse von upload-magazin.de bei SEMrush

Für upload-magazin.de hat SEMrush einen Gesamtwert von 45% ermittelt. In den über 5.370 erfassten Seiten wurden über 9.700 Fehler gefunden, außerdem meldet das Tool mehr als 10.000 Warnungen und gibt rund 13.500 Hinweise. Die drei wichtigsten Probleme sind rund 2.900 interne Links mit Nofollow-Attribut, über 2.600 doppelte TITLE-Tags und fast genauso viele doppelte Inhalte.

Interne Nofollow-Links sollten vermieden werden, da sie keine Relevanz („Linkjuice“) weitergeben. Dieses Attribut ist vor allem für externe Links gedacht, um nicht geprüfte, wenig vertrauenswürdige oder gekaufte Links zu kennzeichnen. Für Unterseiten der eigenen Domain, die nicht von der Suchmaschine indexiert werden sollen, empfiehlt sich die Meta-Robots-Anweisung „noindex“.

Die vielfachen Meldungen zu doppelten Inhalten weisen auf ein systematisches Problem hin, wodurch mehrere URLs zu einem Dokument bzw. einem Inhalt indexiert werden können. Dies kann an der fehlenden Weiterleitung verschlüsselt übertragener Seiten (URLs mit https://) liegen. Außerdem leiten URLs ohne Slash (/) am Ende (Trailing Slash) nicht immer richtig weiter. Auch werden die Suchmaschinen-Bots teilweise nicht per Canonical-Tag auf die Originalseite hingewiesen. Solche Fehler multiplizieren sich dann oft entsprechend und verursachen zahlreiche Meldungen beim Onpage-Audit.

Fazit: Das beste SEO-Tool für jeden Zweck

Beide getesteten All-in-One SEO-Tools haben ihre Anhänger. Sistrix ist vor allem in Deutschland populär und überzeugt durch seine schlichte Darstellung, Genauigkeit und die besten Ergebnisse für deutsche Seiten. SEMrush ist international sehr erfolgreich und bietet in vieler Hinsicht einen schnell nachvollziehbaren Überblick. Dies geht jedoch oft auch auf Kosten der Genauigkeit. Wer nicht alle Bereiche in vollem Umfang nutzen will, erhält bei Sistrix eine sehr zuverlässige Lösung zum kleinen Preis. Wer einen Überblick über alle Bereiche der Suchmaschinenoptimierung benötigt, weniger ins Detail geht und nicht mehrere hundert Euro monatlich ausgeben will oder kann, ist mit dem Einsteigertarif von SEMrush gut bedient.

SEMrush Sistrix
Monatliche Kosten
Einsteigertarif $69,95 100,00 €*
Vollversion $399,95 400,00 €**
Keyword-Datenbank
Keywords in DE 12 Mio. 30 Mio.
Keywords gefunden 7.553 27.429
Backlink-Datenbank
Backlinks in DB 1,4 Billionen 300 Mrd. + Majestic DB
Backlinks gefunden 8.009 57.927
Onpage-Analyse
Gecrawlte Seiten 5.377 2.244
Probleme gefunden 34.111 2.100

* Ermöglicht nur die Nutzung eines kostenpflichtigen Moduls (bspw. SEO-Sichtbarkeit, Backlinks oder Onpage-Optimizer).

** Bei Nutzung des Standard-Optimizer-Tarifs mit nur fünf Projekten. Allein dieser Paketpreis erhöht sich bei 50 Projekten auf 699,00 EUR. Im SEMrush Business-Tarif sind 200 Projekte ohne zusätzlichen Aufpreis enthalten.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 43

In dieser Ausgabe haben wir drei ausführliche und hilfreiche Fachbeiträge zum Thema SEO für Sie: erfolgreiche Inhalte, Google Search Console und die SEO-Tools Sistrix und SEMrush im Vergleich. Außerdem haben wir acht Expertinnen und Experten nach den wichtigsten Themen, Trends und Mythen rund um SEO im Jahre 2017 befragt.

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