Der RSS-Feed ist gerade bei Weblogs eine zentrale Sache. Wer bei mehr als einer Handvoll Seiten auf dem Laufenden bleiben will und RSS entdeckt, wird diesen Tag immer wieder lobpreisen und feiern… Dummerweise erfährt der Inhaber des Blogs kaum etwas über die Abonnenten seines RSS-Feeds. Und wenn es viele Leser sind, kann sogar der Datenverkehr zum Problem werden. An diesen und anderen Stellen will Feedburner helfen. Ich habe es mir einmal angesehen. Und was soll ich sagen: Ich hätte es schon viel früher tun sollen.
Inhaltsverzeichnis
Was macht Feedburner?
Kurz gesagt: Feedburner nimmt den RSS-Feed und macht daraus einen RSS-Feed mit mehr Funktionen. Beispiel: Als Anbieter sehen Sie bei Feedburner, wie viele Abonnenten Sie eigentlich haben. Und Sie sehen, auf welche Inhalte geklickt wurde. Und Sie sehen, auf welchen Wegen der RSS-Feed gelesen wird.
Dazu gibt es einen internen Statistikbereich, der das alles recht übersichtlich auflistet – perfekt für einen Statistik-Fanatiker. Oder jedenfalls fast: Leider kann man den Zeitraum für die statistische Auswertung nur sehr begrenzt wählen. Zur Verfügung stehen „ein Tag“, „seit Start“, „letzte 7 Tage“, „letzte 30 Tage“. Das geht schon in Ordnung, aber flexibler wäre eben schöner.
So sieht beispielsweise bei UPLOAD die Statistik für die Feedreader aus:
Und so hat sich „seit Anbeginn der Zeitrechnung“ die Zahl der Leser entwickelt:
Aus den Feedstatistiken weiß ich auch, welche Artikel am meisten von den Abonnenten angeklickt wurden:
Hier sind allerdings neuere Artikel momentan klar im Vorteil, weil es jetzt einfach deutlich mehr Abonnenten gibt als noch vor zwei Monaten. Ansonsten hätte beispielsweise der Artikel zur richtigen Podcast-Ausrüstung bessere Karten – schätze ich.
Funktionen, Funktionen, Funktionen
Die Admin-Oberfläche von Feedburner unterteilt sich in so hübsch benannte Kartenreiter wie „Analyze“, „Optimize“, „Publicize“, „Monetize“ und „Troubleshootize“. Dahinter verbergen sich noch viele weitere Funktionen, die teilweise nur in speziellen Fällen interessant sind. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, aus dem RSS-Feed automatisch einen E-Mail-Newsletter generieren zu lassen. Oder man kann seinen Feed so anzeigen lassen, dass er auch bei solchen Nutzern vernünftig aussieht, die noch keinen entsprechenden Feedreader auf ihrem Computer haben – sehr praktisch. Auf der Feedseite wird dann erklärt, was man hier gerade vor sich hat und was man damit anstellen kann.
Darüber hinaus gibt es mit dem FeedBurner Ad Network (FAN) offenbar eine Möglichkeit, mit dem RSS-Feed Geld zu verdienen. Diesem Network kann man allerdings erst nach Einladung beitreten und braucht eine gewisse nicht näher benannte Zahl von Lesern und eine gewisse nicht näher benannte Zahl von neuen Inhalten pro Woche.
Das kann jetzt nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus den zahlreichen Funktionen von Feedburner sein. Ergänzungen dazu sehr gern in den Kommentaren.
Und was ist mit Podcasts?
Für Podcasts soll Feedburner ebenfalls funktionieren. Ich habe es noch nicht ausprobiert, werde das aber wohl demnächst nachholen und dann hier wieder berichten. Wer mehr dazu sagen kann, gibt per Kommentar oder Wie, steht hier im Wiki von Podcast.de.
Feedburner einrichten
Im Idealfall richten Sie sich Ihr Weblog oder Ihren Podcast so ein, dass die ursprüngliche Adresse Ihres RSS-Feeds erhalten bleibt. Die Adresse verweist dann lediglich auf Feedburner. Der große Vorteil: Sollten Sie dereinst mit den Leistungen von Feedburner unzufrieden sein oder ein besserer Dienst am Horizont auftauchen, müssen Sie Ihre Abonnenten nicht umständlich wieder zurückholen. Stattdessen biegen Sie die Adresse wieder zurück und fertig. Die Abonnenten bekommen davon nichts mit.
Für dieses Biegen gibt es bei Worpdress beispielsweise ein eigenes Plugin. Mehr darüber hier.
Wie gesagt: So muss man nicht vorgehen. Aber es ist die beste Möglichkeit. Alternativ gibt man seinen bisherigen Abonnenten die neue Adresse bekannt und verlinkt auch nur noch die. Weitere Tipps und Hinweise, besonders auch für andere Systeme neben WordPress, sind in den Kommentaren natürlich gern gesehen.
Aha: Es kostet also doch Geld!
Wer will, kann für Feedburner auch Geld ausgeben. „Total Stats Pro“ bietet einige zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten. Für 4,99 US-Dollar/Monat gibt es diese Pro-Version für bis zu drei Feeds.
Weiterlesen, ausprobieren
Wer neugierig geworden ist, findet hier die Selbstdarstellung von Feedburner. Und los geht’s einfach auf der Startseite. Leider gibt es für das alles keine deutsche Version – oder ich habe sie komplett übersehen.
Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
Von FeedBurner gibt es (noch) keine deutsche Version; lediglich das ClearFeed-Template und einige FeedFlares habe ich eingedeutscht (und bin natürlich für Verbesserungsvorschläge offen). Vielleicht möchtest du den Artikel noch mit diesen Infos erweitern…
Auch noch erwähnenswert ist vielleicht, daß FeedBurner mit seiner Awareness API eine Schnittstelle zur Verfügung stellt, um auch auch extern auf die Feed-Daten zugreifen zu können. Beispielsweise gibt es für das Stats-Tool Mint eine Erweiterung, um die Feed-Daten angezeigt zu bekommen
Hallo Ralph, vielen Dank für Deine Ergänzungen. Spannende Sachen, die Du da mit Feedburner anstellst :)
Danke für die Einführung zu Feedburner hatte bisher immer nur das Standart RSS von WordPress aber hab jetzt auch umgestellt.
Gruß