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Sieben Buchtipps für UPLOADER

In diesem Artikel stelle ich Euch Bücher vor, die mir persönlich an der einen oder anderen Stelle geholfen haben, die interessant und lesenswert sind oder mir aus anderen Gründen gefallen oder wichtig erscheinen. Grob dreht es sich dabei natürlich um Weblogs und andere Möglichkeiten des „digitalen Publizierens“. Die meisten davon sind strandtauglich, andere zumindest terrassentauglich. Eins davon hat mir allerdings gar nicht gefallen.

Constantin Gillies: Wie wir waren – Die wilden Jahre der Web-Generation

Constantin Gillies: Wie wir warenIn diesem Buch dreht sich alles um den großen Internethype von 1999/2000 in Deutschland, seine Auswüchse, seine Besonderheiten, sein Ende. Man lernt viele der zentralen Figuren aus der damaligen Zeit kennen – oder entdeckt sie wieder, je nach Perspektive. Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht, wenn es auch seine Schwächen hat. Ich finde es heute gerade deshalb interessant, weil immer wieder von einer „neuen Internetblase“ geschrieben wird. Manche Dinge von damals tauchen heute tatsächlich wieder auf. Manche Ideen von damals werden heute wiederbelebt, mancher Unternehmensgründer tritt ähnlich auf und die Medien reagieren teilweise vergleichbar. Vieles ist heute aber auch anders.

Insgesamt finde ich das Buch etwas chaotisch. Wenn man so will, ist es selbst so unkoordiniert und wild gewachsen, wie es die „New Economy“ damals war. Andere Dinge sind dagegen wirklich nicht ganz zu Ende bearbeitet, wie die eine oder andere nacherzählte Szene. Sprechende Namen wie „Peter Powerpoint“ oder „Alfred Ahnungslos“ fand ich eher peinlich, aber da kann man schnell drüberweglesen ;-)

Eine spannende Lektüre, gerade heute wieder. Und ein kleines Zeitdokument, gerade weil die Autoren offenbar sehr dicht dran waren an ihrem Thema und nicht den immer den sonst als angemessen geltenden Abstand zur Sache hatten.

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Helmut Neumann: Das Lexikon der Internetpioniere

Helmut Neumann: Das Lexikon der InternetpioniereDas Buch ist schon etwas älter (2002), was sich vor allem daran bemerkbar macht, dass in diesem Lexikon auch viele Protagonisten aus dem ersten Internethype in Deutschland auftauchen, die heute kaum mehr eine Rolle spielen. Auf seinen fast 450 Seiten portraitiert das Buch aber sehr viel mehr Menschen, die auf die eine oder andere Weise dazu beigetragen haben, dass das Internet heute so ist, wie es ist – oder sein könnte. Es ist spannend, weil man die Menschen hinter vielen Erfindungen und Projekten ein wenig besser kennenlernt und weil man mitbekommt, dass Erfolge auf ganz unterschiedliche Weise entstehen oder ausbleiben können.

Für mich eine tolle Bettlektüre. Aus meiner Sicht ist es geeignet für jeden, der mehr darüber wissen will, wie vieles von dem entstanden ist, mit dem wir heute ganz selbstverständlich umgehen und was für Persönlichkeiten dahinterstecken. Die Texte sind jeweils sehr kurz. Aber zum Weiterrecherchieren haben wir ja heute das Internet ;-)

Wie ich gesehen habe, gibt es das Buch nur noch gebraucht.

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Johann-Christian Hanke: PHP und MySQL für Kids

Johann-Christian Hanke: PHP und MySQL für KidsEin Buch für Kinder?! Ja und nein. Die Zielgruppe des Buchs sind zwar Kinder, aber das macht es auch für jeden anderen sehr angenehm lesbar, der kein Informatiker ist. Lehrbücher zu PHP und MySQL haben aus meiner Sicht meist das Problem, dass sie bei allem Bemühen um Allgemeinverständlichkeit doch auf eine sehr spezielle Techniker-Sprache zurückgreifen. Das ist in diesem Buch überhaupt nicht der Fall. Und von daher eignet es sich meiner Meinung nach wunderbar, um einen Einstieg in das Thema zu finden. Wichtig ist das, weil nahezu alles, womit man als Blogger oder Podcaster heute im Web zu tun hat, auf PHP und MySQL basiert.

Am Anfang des Buchs ist die Sprache zum Teil etwas albern und die Beispiele sind eben auch kindgerecht. Je weiter man fortschreitet, desto sachlicher wird alles.

Wie man in einigen Kritiken zum Buch lesen kann, sind die darin enthaltenen Skripte wohl nicht gerade fehlerfrei und zum Teil unsicher. Wer also in großem Stil mit PHP und MySQL umgehen will, sollte sich unbedingt weiterbilden. Das aber ist Dank der leichten Einführung durch dieses Buch dann kein Problem mehr.

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Moritz „mo.“ Sauer: Weblogs, Podcasting & Online-Journalismus

Moritz mo. Sauer: Weblogs, Podcasting und Online-JournalismusMoritz Sauer hat sich hier an einer Art Standardwerk für den Bereich des digitalen Publizierens versucht. Schön finde ich, dass er nicht bei den technischen Fragen stehenbleibt, sondern auch ganz praktische Tipps gibt und einen Blick auf den Online-Journalismus wirft. Viele Blogger und Podcaster können hier sicher noch Hinweise und Tipps aus dem Profibereich finden, die ebenso für das eigene Projekt hilfreich sind, egal wie professionell man es denn angehen will. Fast wäre es schöner, das Buch würde sich ganz auf diesen Aspekt konzentrieren und die einführenden Infos weglassen. Vielleicht gibt es ja noch einen entsprechenden Nachfolger.

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Vanessa Diemand, Michael Mangold, Peter Weibel (Hrsg.): Weblogs, Podcasting und Videojournalismus

Weblogs, Podcasting und Video-JournalismusDieses Buch ist kein Ratgeber, sondern eine Bestandsaufnahme und Sammlung von Meinungen und Standpunkten. Die drei Themen werden jeweils aus einer wissenschaftlichen und einer aus der Praxis stammenden Perspektive beleuchtet. Da kommen ganz unterschiedliche Autoren zu Wort und dementsprechend sind auch die Texte extrem unterschiedlich. Unter anderem schreiben Johnny Haeusler und Don Alphonso, aber eben auch Wissenschaftler. Dementsprechend ist das Buch sehr uneinheitlich, aber dadurch auch wieder spannend.

Interessant ist es vor allem, wenn man sich auch mit den theoretischen Aspekten des „digitalen Publizierens“ auseinandersetzen will. Es ist sicher nicht das letzte Buch zu diesem Thema.

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Steve Krug: Don’t make me think!

Steve Krug: Don't make me think!Klassiker zum Thema „Usability“, also über die Benutzerbarkeit und Nutzerfreundlichkeit einer Website. Für die meisten geht es vielleicht inhaltlich zu weit, sich über diese Themen Gedanken zu machen. Wer aber etwas mehr als ein Hobby aus seinem Blog oder Podcast machen will, hat hier ein sehr unterhaltsam geschriebenes Buch mit viele Tipps zur Hand. Steve Krug schafft es, kurzweilig und bildhaft zu erklären, was Usability ausmacht und warum manche Seiten einen vor Rätsel stellen. Mit vielen Bildern und viel Witz werden die wichtigsten Infos aufbereitet. Im besten Sinne ein sehr amerikanisches Buch.

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Holm Friebe/Sascha Lobo: Wir nennen es Arbeit

Holm Friebe und Sascha Lobo: Wir nennen es ArbeitHolm Friebe und Sascha Lobo sind durch die Riesenmaschine und die Zentrale Intelligenz Agentur bekannt. Mit „Wir nennen es Arbeit“ liefern sie ein Buch, das theoretisch das Zeug zum Kultobjekt hätte. Eigens für das Werk erfanden und prägten sie den Begriff der „digitalen Boheme“, einer neuen Klasse, die sich Arbeitszeit und Arbeitsort dank Internet frei wählen können und dabei lieber auf die Sicherheit einer Festanstellung verzichtet, um sich selbst verwirklichen zu können. Letztlich zeigt es auch, was vom Geist der „New Economy“ übrig blieb und ist daher thematisch eine wunderbare Ergänzung und Fortsetzung zu „Wie wir waren“. Vom Charakter her sind die Bücher allerdings extrem unterschiedlich.

Während „Wie wir waren“ mit sehr viel Leidenschaft und Eifer die verrückten und typischen Seiten der New Economy aufzeigt, ist „Wir nennen es Arbeit“ ein sehr intellektuelles und in weiten Teilen trockenes Buch, dem Humor vollkommen abgeht. Viele mögen das sicher, ich kann mit solchen Büchern wenig anfangen.

Die erste Hälfte des Buchs finde ich ermüdend und habe ehrlich gesagt viele Seiten überblättert. Später wird es etwas interessanter, aber im Grunde hat man am Ende mit sehr vielen Details erfahren, was oben schon zu Beginn stand: Es gibt neue Möglichkeiten, die das Arbeitsleben für manche verändern. Das hat gute und schlechte Seiten.

Aber ich bin wie gesagt kein Maßstab für solche Bücher. Mich hat es enttäuscht, weil ich mir mehr Witz und Esprit erhofft hatte. Gut möglich, dass ich es ganz anders empfinde, sollte ich es irgendwann ein zweites Mal lesen.

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Okay, soviel dazu. Wie sehen Eure Lesetipps aus? Kennt Ihr die Bücher hier auch? Was sollte man noch gelesen haben und wovon die Finger lassen?

A N Z E I G E

BMA - Business Management Akademie

 

2 Gedanken zu „Sieben Buchtipps für UPLOADER

  1. Da stimme ich dmaphy zu! Dank „Homepages mit HTML und CSS“ vom KnowWare-Verlag (dünne Heftchen am Kiosk) habe ich meine ersten Erfahrungen in diesem Bereich gemacht. J.C. Hanke’s Werke sind für Einsteiger empfehlenswert.

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