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Experiment "Living Stories" – Die Online-News der Zukunft?

Google, die New York Times und die Washington Post haben ein interessantes Experiment gestartet: „Living Stories“ nennen sie den neuen Ansatz, der eine Anregung dazu gibt, wie man die Möglichkeiten des Internets für neue Informationsangebote nutzen kann. Anstatt ein Thema fortlaufend mit in sich geschlossenen Beiträgen im Prinzip immer wieder aufs Neue zu behandeln, wird es als eine einzelne „Story“ angesehen, die sich stets weiterentwickelt. Das Web bietet hier Möglichkeiten, die in klassischen Medien so nicht denkbar sind.

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Startseite der „Living Stories“ in den Google Labs

Bislang ist es doch oft so: Ein Medienunternehmen nimmt einen bereits vorhandenen Inhalt und kippt ihn noch einmal ins Netz – Zeitungsartikel, Fernsehserien usw. Neuerdings meinen manche, für die Besichtigung dieser Content-Deponien könne man auch noch Eintritt verlangen und nennen das dann „Paid-Content-Konzept“.

Viel seltener aber wird darüber nachgedacht, wie man speziell mit den Möglichkeiten des Internets Informationen und Meinungen verbreiten und darstellen kann.

Die „Living Stories“ sind hier zumindest einmal eine Idee. Und dafür muss man ja schon fast dankbar sein.

Auf dieser Seite kann man sich das Experiment ansehen und diese Form der News ausprobieren, zum Beispiel zum Thema Afghanistan-Krieg.

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Elemente einer „Living Story“: 1 – Zusammenfassung, 2 – Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen zum Thema, 3 – Liste der neuesten Ereignisse, zu denen man sofort springen kann, 4 – diverse Filtermöglichkeiten, 5 – ein Inhalt der Story, den man noch weiter aufklicken kann.

Im Prinzip geht es darum, Inhalte zu einem Thema auf einer gestalteten Seite darzustellen. Als Leser bekommt man also Neuigkeiten in Form von Texten, Bildern und Videos präsentiert, ergänzt um Features wie eine Zeitleiste. Zudem sieht man beim nächsten Besuch sofort, was hinzugekommen ist, weil die Seite personalisiert ist. Auf diese Weise kann man ein Geschehen verfolgen, ohne wie heute auf einer Newsseite mühsam danach zu suchen. Alles findet sich auf einer einzigen Seite, die sich mit dem Thema weiterentwickelt.

Für eine bessere Übersicht kann man sich die Inhalte auf der linken Seite nach diversen Kriterien sortieren – Artikel, Bilder, Zitate, Personen, Audio, Grafiken…

Will man auf jeden Fall auf dem Laufenden bleiben, kann man sich über neue Inhalte per E-Mail oder RSS informieren lassen.

In diesem Video wird das gesamte Konzept noch einmal kurz vorgestellt:

Google will nun gemeinsam mit seinen Partner herausfinden, wie dieses Modell einerseits bei Lesern und andererseits bei Publishern ankommt. Feedback ist somit ausdrücklich gewünscht. Letztlich sollen daraus Tools entstehen, die jeder nutzen könnte, der ein ähnliches Angebot umsetzen will.

Fazit

Aus meiner Sicht ist es ein interessanter Ansatz, Inhalte auf diese neue Weise zu präsentieren und es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Das Konzept sieht auf den ersten Blick gar nicht so neu aus, denn gestaltete Seiten mit gesammelten Informationen zu einem Thema kennt man beispielsweise auch von Spiegel Online. Die „Living Stories“ haben aber einige Kniffe und Besonderheiten, die sie davon abheben: die Personalisierung, das Eine-Seite-Prinzip, die Filtermöglichkeiten.

Ich bin gespannt, wie sich die Story rund um die Living Stories weiterentwickelt. Und ich hoffe, dass demnächst einmal jemand ein ansehnlicheres Design dafür entwirft… ;-)

A N Z E I G E

BMA - Business Management Akademie

 

3 Gedanken zu „Experiment "Living Stories" – Die Online-News der Zukunft?

  1. Hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. Ich finde es auch immer sehr nervig, wenn ich mich bei den Google Suchergebnissen erst einmal durchklicken muss bis ich das habe was ich möchte. So läuft man auch nicht Gefahr, ältere Infos als aktuell einzustufen.

Kommentare sind geschlossen.