Wichtige Themen, Zahlen, Fakten, Aussagen, Grafiken, Tools des Monats auf einen Blick. Diese Rubrik erschien bisher ausschließlich im digitalen Magazin, jetzt testweise auch einmal bei uns auf der Website.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Entwicklungen
- Das Thema Sicherheit ist definitiv eines der zentralen Themen in diesem Jahr und da machte der Juli keine Ausnahme. So bekamen Hacker offenbar Zugriff auf die teils pikanten Daten und Informationen der Nutzer eines Seitensprungportals. The Verge schreibt in seinem Artikel, warum das alle angeht. Viele Angebote und Dienste hätten private und vertrauliche Informationen gespeichert. Damit gingen sie aber oftmals fahrlässig um. Man müsse an jeder Stelle einen potenziellen erfolgreichen Hackerangriff einplanen. Ergänzend dazu: CNN Money hat einmal die größten Hackerangriffe der letzten Monate visualisiert und welche Daten dabei abgegriffen wurden. Zudem hat der Hack des italienischen „Hacking Team“ zahlreiche unbekannte Sicherheitslücken an die Öffentlichkeit gebracht.
- Social Commerce: „Kaufen-Buttons“ sind plötzlich überall – Twitter, Facebook, Google, Pinterest, Instagram und neuerdings auch Snapchat. Dieser Artikel auf t3n.de stellt sie ausführlich vor und bewertet die verschiedenen Ansätze.
- Googles „Mobilegeddon“ hat Websites inzwischen stärker erwischt, als es ursprünglich schien.
- Rechtsanwalt Thomas Schwenke erklärt das BGH-Urteil zum Einbetten von Inhalten.
- Spiegel Online fasst zusammen, was es mit den EU-Beschlüssen zu Roaming und Netzneutralität auf sich hat.
Das tolle neue Ding des Monats
Beme (wird „Biem“ ausgesprochen) sehen manche als den nächsten großen Hit an – zumindest für jüngere Nutzer. Es geht um spontan aufgenommene und veröffentlichte Handyvideos. Wie bei Snapchat kann man sie sich nur einmal ansehen. Aktuell teilt man diese mit einer unbestimmten Öffentlichkeit, kann also beispielsweise nicht einschränken, dass nur Freunde die Videos sehen sollen. Besonderer Gag: Die Aufnahme startet, in dem man den Annäherungssensor im iPhone abdeckt, z.B. in dem man sich das Handy an die Brust hält. Die Idee: Man schaut dann nicht über den Handybildschirm auf die Welt und man kontrolliert weniger, was man aufnimmt.
Die Videos sind nur vier Sekunden lang. Man kann sie weder kommentieren, noch „liken“ oder weitersharen. Dieser Minimalismus ist offenbar Absicht und soll dazu beitragen, dass man „sein wahres Ich“ zeigt anstatt sich zu inszenieren.
Wer mehr wissen möchte, findet bei der Rheinischen Post einen ausführlichen Beitrag von Daniel Fiene dazu.
Zitat des Monats
Die Trolle gewinnen den Kampf ums Internet
Neue Tools vorgestellt und ausprobiert
- Suchmaschinenoptimierung: Bei Ranking Check haben sie das neue Keyword-Tool KeywordPro ausprobiert.
- Bei etailment.de finden sich zwölf nützliche Werkzeuge rund ums Marketing, die kostenlos genutzt werden können.
Nützliche Tipps und Tricks
- „Alles, was ich gern von Anfang an über Twitter gewusst hätte“, zusammengefasst und aktualisiert im Buffer Blog.
- Und noch einmal das gut gemachte Buffer Blog: ein „wissenschaftlicher Guide“ rund um Hashtags.
- Social Media: Gratis-PDF mit vielen nützlichen Angaben – Postlängen, Zeiten, Bildgrößen…
- „Der Mensch ist dem Menschen wichtig“ schreibt Dr. Kerstin Hoffmann. Sie plädiert für mehr Gesichter statt Unternehmenslogos im Social Web. Sehr lesenswert.
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Diskussion des Monats
Wie sehr nervt eigentlich das (mobile) Web?
Sehr, befindet Nilay Patel auf The Verge. Er sieht dabei vor allem die mobilen Browser als das Problem an: Sie könnten nicht mit der Performance des Desktops mithalten, obwohl die Hardware das bereits bieten sollte. Er gibt allerdings auch zu, dass die Website-Betreiber oftmals selbst Schuld sind: Riesige Bilder und vor allem aufgeblähte Trackingskripte diverser Werbenetzwerke machen das mobile Web zur Qual.
Das bekommt auch Marcel Winatschek von Amy&Pink in den Kommentaren zu seinem Beitrag zu hören. Eigentlich wollte er davor warnen, sich als Publisher auf Facebook einzulassen. Der Grund: So mancher junge Internetnutzer mag seiner Erfahrung nach überhaupt nicht mehr auf Links im Social Network klicken, sondern will die Information gleich dort bekommen. Facebook lasse den Rest des Internets „langsam ausbluten“ und der Link sei „tot“, erklärt er ohne Angst vor dramatischen Übertreibungen. Dazu dann unbedingt den Kommentar von „Stefan“ lesen. Sein Fazit: Publisher haben selbst Schuld. Sie nerven mit klickstarken Überschriften, die mehr versprechen als sie halten. Und die mobile Seite sei oftmals unbenutzbar, allein schon wegen penetranter Overlays.
Ein wesentlicher Auslöser der gesamten Diskussion: Apple führt in iOS 9 eine Schnittstelle für „Contentblocker“ ein. Und dabei geht es vor allem um die bereits erwähnten Trackingskripte. Sie nehmen in ihrer Datensammelwut oftmals keinerlei Rücksicht auf die Nutzer. Wer das für übertrieben hält, lese sich einmal diesen Erfahrungsbericht durch. Mobile-Entwickler Dean Murphy hat dafür Apples kommende Features anhand der Seite iMore.com selbst ausprobiert. Auf ihr finden sich sagenhafte 38 Skripte von anderen Diensten und Anbietern. In Worten: achtunddreißig. Normalerweise brauchte die Seite elf Sekunden, um zu laden. Nachdem er alle Fremdskripte geblockt hatte, lud sie in zwei Sekunden.
Kein Wunder, dass auch Felix Salmon beim Guardian zum Fazit kommt: Werbung killt die Online-Experience.
Zahl des Monats
49,7
Laut Symantec ist das der Anteil von Spam an allen verschickten E-Mails im Juni. Und das ist eine gute Nachricht: Erstmals seit 2003 ist die Spamquote damit unter 50 Prozent. Quelle: Venturebeat
Gut zu wissen in aller Kürze
- Evernote will „aggressiv wachsen“ und hat sich dazu Chris O’Neill von Google X als neuen CEO geholt.
- Instagram bringt seine Suchfunktion auf die Webseite. Der nächste Schritt, auch außerhalb der App präsent zu sein. Zudem bohren sie die Bildqualität auf: 1.080 x 1080 statt 640 x 640.
- Die Kurve für Netflix zeigt steil nach oben: 3,3 Mio. neue Kunden und die Gewinne höher als erwartet. Netflix wird laut Analysten im nächsten Jahr mehr Zuschauer haben als jeder klassischer TV-Sender in den USA.
- Viele neue, manuelle Kontrollmöglichkeiten für Facebooks Startseite kommen! Ab sofort bei iOS, demnächst überall.
- Atemberaubend: Laut einem eigenen Dokument hat Uber 470 Mio. Dollar Verlust eingefahren bei 415 Mio. Umsatz.
- Digitales Marketing via Periscope, Meerkat und Co.- was muss rechtlich beachtet werden? Nina Diercks erklärt.
- Das Ende des harten Kopierschutz bei E-Books rückt langsam aber sicher näher: Auch Holtzbrinck hat sich nun für Wasserzeichen als Schutz entschieden.
- YouTube ist Kinderkram? „Let’s Player“ PewDiePie hat damit im letzten Jahr jedenfalls 7,4 Mio. Dollar Umsatz gemacht.
Lesestoff
- Warum lesen einige der wichtigsten Medienleute „The Awl“? Das fragt sich The Verge und stellt die Seite und die Macher dahinter vor.
- The Web We Have To Save. Der iranische Blogger Hossein Derakhshan ist für das freie Netz ins Gefängnis gegangen – und ist erschüttert, wie es sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
In eigener Sache
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 25
Die fünf Beiträge des Schwerpunkts drehen sich um Themen wie Schleichwerbung, Datenschutzerklärung oder auch rechtliche Fallstricke bei mobilen Apps. Aber das ist natürlich längst nicht alles, was wir im Angebot haben. Außerdem erfahren unsere Leserinnen und Leser, wie man mit einem Shitstorm umgeht, wie relevant YouTube noch ist oder was es mit der Netzwerk-Illusion auf sich hat.
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.