Die wichtigsten Entwicklungen, Aussagen, Zahlen und Fakten des vergangenen Monats in aller Kürze. Unter anderem: YouTube jetzt auch in nicht kostenlos. Adblock-Konflikt verschärft sich. Twitter im Umbruch.
Inhaltsverzeichnis
YouTube jetzt auch in nicht kostenlos
„YouTube Red“ nennt sich der kostenpflichtige, werbefreie Abodienst des weltgrößten Videoportals. Video-Produzenten haben übrigens keine Wahl: Wer im werbefinanzierten YouTube dabei ist, muss auch bei YouTube Red dabei sein. Das Abo für 9,99 US-Dollar im Monat startet zunächst in den USA. Enthalten ist darin auch Googles Spotify-Konkurrent. Künftig will YouTube im Rahmen des Abos auch eigene exklusive Inhalte anbieten – also ganz im Stile von Netflix oder Amazon Prime Video.
Ein ambitioniertes Vorhaben. Zugleich interessant zu sehen, dass selbst Unternehmen wie Google/YouTube nicht an die reine Werbefinanzierung von Inhalten glauben, auch wenn Google durch Werbung über 90 Prozent seiner Umsätze macht.
Der Adblock-Konflikt verschärft sich
Apropos werbefinanzierte Inhalte: Das Gerangel um Online-Werbung und Adblocker geht weiter. Als prominentester Vertreter in Deutschland hat sich bild.de zur Wehr gesetzt: Wer die Seite mit eingeschaltetem Adblocker besucht, bekommt keine Inhalte mehr angezeigt – ein Adblocker-Blocker also. Adblock Plus reagierte und zeigte auf, wie man die Inhalte wieder sichtbar machen kann – ein Adblocker-Blocker-Blocker. Das fand der Axel Springer Verlag wenig überraschend nicht so prima und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Der Verlag mahnte zudem einen YouTuber ab, der in einem Video erklärt hatte, wie man die Sperre umgehen kann. Das ist der Stand der Dinge zum Redaktionsschluss dieses Beitrags. Man kann davon ausgehen, dass dieses Thema noch lange nicht am Ende angekommen ist. Weitere Verlage haben bereits Interesse am Adblocker-Blocken signalisiert.
Einsichtiger als die deutsche Presselandschaft ist die amerikanische Werbewirtschaft: „Wir haben es verbockt“, heißt es da unumwunden. Und die New York Times testete ganz unerschrocken und öffentlich iPhone-Adblocker.
Lesenswert zur gesamten Thematik ist außerdem dieser Artikel der Universität Oxford. Er erklärt, warum es ethisch korrekt sein kann, Anzeigen zu blockieren. Der Beitrag geht dabei auf einen Aspekt ein, der in der bisherigen Diskussion oftmals zu kurz gekommen ist: Wie stark die Inhalte davon beeinflusst werden, dass sie per Werbung refinanziert werden müssen. Das führe zu Inhaltsangeboten, die uns die Zeit stehlen, anstatt uns zu informieren.
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Twitter im Umbruch
Jack Dorsey ist (wieder) CEO von Twitter und hat alle Hände voll zu tun. Das Social Network hat u.a. eine geplante Erweiterung seiner Büroflächen in San Francisco inzwischen gestoppt. Stattdessen werden „bis zu 336“ Mitarbeiter entlassen. Jack Dorsey entschuldigte sich auf Twitters Entwicklerkonferenz öffentlich für den Schlingerkurs der Vergangenheit und warb darum, eine zweite Chance zu bekommen. Das neue Angebot „Moments“ wurde auf den Markt gebracht und hatte auch gleich den ersten „Sponsored Moment“. Eine neue Strategie für Video-Anzeigen gibt es ebenfalls. Nicht zu vergessen Abstimmungen! Ganz schön viel zu tun für @jack, der zugleich CEO seines Bezahlstartups Square bleibt, das demnächst an die Börse gehen will.
Trends
- Der Europäische Gerichtshof hat das „Safe Harbor“-Abkommen mit den USA gekippt. Rechtsanwalt Thomas Schwenke erklärt die Konsequenzen.
- Google sieht sich einem Problem gegenüber: Seine Websuche wird auf Smartphones deutlich weniger genutzt als auf Desktops. Dort aber verdient das Unternehmen sein Geld.
- Die App „Peeple“ ist schon lange vor dem Start umstritten: Mit ihr soll man jeden Menschen bewerten können und von anderen bewertet werden – ohne dass man sich dagegen wehren könnte.
- Facebook experimentiert mit einer breiteren Palette an Reaktionen – aber ein „Dislike“-Button ist trotzdem nicht dabei.
Werkzeuge
- Mit dem „Accelerated Mobile Pages Project“ will Google das Nutzungserlebnis unterwegs verbessern.
- Schlichtweg „Paper“ nennt Dropbox sein neues Tool für Zusammenarbeit – ein Konkurrent für Google Docs & Co.
- „Boomerang“ nennt sich Instagrams neues Angebot für einsekündige Videos in der Dauerschleife. Wohl gedacht für alle, denen ein Vine zu lang ist?
Wissenswertes
- Thomas Hutter hat Nutzerzahlen für Instagram in Deutschland, Österreich und der Schweiz ermittelt.
- Kostenloses Whitepaper zu Bildern und Fotos im Web
Zahl des Monats
6.574,6
Das war der Umsatz von Amazon Deutschland 2014 in Millionen Euro. Dahinter Otto mit 1.990 Millionen und Zalando mit 872,4 Millionen. Quelle: etailment.de.
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.