Die wichtigsten Zahlen, Fakten, Neuigkeiten und Meinungen der vergangenen Wochen. Diesmal: Jahresrückblicke, Hasspropaganda, YouTubes verarmte Mittelschicht, das Twitter-Dilemma und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
Jahresrückblicke
Wer noch einmal schauen möchte, was in diesem Jahr wichtig war:
- Google visualisiert das je nach Region, z.B. für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
- YouTubes Top 10 des Jahres zeigen: kommerzielle Accounts dominieren.
- Und hier dann noch das #YearOnTwitter.
- Der Datenjournalist zieht derweil eine interessante Bilanz speziell zu seinem Themenbereich.
Hasspropaganda im Social Web
Die Flüchtlingskrise hat die Gemüter in diesem Jahr mancherorts stark erhitzt und das spiegelt sich auch im Web wider. Bekanntlich ist die vom Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit nicht schrankenlos. Beleidigungen oder gar Volksverhetzung können geahndet werden. Social Networks wie Facebook haben da bislang nur langsam oder überhaupt nicht reagiert. Vor allem Facebook wird hier zweierlei Maß vorgeworfen: Während Fotos mit weiblichen Brüsten oftmals in Windeseile vom Portal verschwunden sind, wird Hasspropaganda bisweilen nicht einmal auf Nachfrage entfernt. Das soll nun anders werden. Allerdings ist Markus Beckedahl auf netzpolitik.org wenig beeindruckt: Letztlich sei das viel heiße Luft um nichts.
YouTubes verarmte Mittelschicht
Dieser sehr lesenswerte Artikel auf Fusion behandelt ein Thema, über das ich bislang noch wenig gelesen habe: YouTube-Stars, die es trotz ihrer Berühmtheit kaum schaffen, finanziell zu überleben. Das Problem: Für die werbetreibende Wirtschaft sind ihre Abruf- und Abonnentenzahlen noch zu klein. Nach außen aber sehen sie so erfolgreich aus, dass die Zuschauer kaum bereit sind, etwas zu spenden – oder auch nur ein werbliches Video zu akzeptieren. Ein sehr persönlicher Einblick abseits der zahlreichen Erfolgsstorys.
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Mehr Werbung in Instant Articles
Facebooks Experiment mit „Instant Articles“ scheint sich für die beteiligten Verlage nicht so recht auszuzahlen. Nun macht Facebook Zugeständnisse. Unter anderem soll mehr Werbung erlaubt werden: Anstatt alle 500 Wörter soll das künftig alle 350 Wörter möglich sein. Was M. G. Siegler auf Medium zu der Frage brachte:
While we’re at it, why are we pussyfooting around the inevitable future: why not ads every 100 words? Or 50 words? Or every sentence? Why not every word just be an ad? You know the football games where they come back from commercial, run one play, then it’s back to the ads? Let’s do that for written content on the web. Let’s publish around commercial breaks.
So weit entfernt ist die Wirklichkeit davon ja nicht mehr, wenn man sich einmal so im Netz umschaut…
Das Twitter-Dilemma: Erfolgreich ist nicht genug
In seiner Kolumne für Spiegel Online erklärt Sascha Lobo die verquere Logik von Investoren: Twitter ist erfolgreich, macht Gewinne, steigert seine Nutzerzahlen – aber das ist alles nicht genug. Alles, was nicht mindestens Weltherrschaft ist, gilt als Fehlschlag.
Im Zeitalter des Plattform-Kapitalismus findet eine Verschiebung statt: man setzt auf wenige hypererfolgreiche Monopole statt vieler erfolgreicher Unternehmen. Es wird mehr und aggressiver investiert als je zuvor. Investoren wollen ihr eingesetztes Geld nicht mehr verdoppeln, verzehnfachen oder verzwanzigfachen – sondern vertausendfachen. So geschah es schließlich bei Google und Facebook.
Zitat des Monats
Tools und Dienste
- Protonmail will den Versand verschlüsselter E-Mails besonders einfach machen und kommt im Januar aus seiner Beta.
- Mit Flat-File-Systemen kann man Websites ganz ohne Datenbank betreiben. UPLOAD-Mitherausgeber Sebastian Schürmanns stellt 20 davon vor.
- Wie man den Mobile-Livestreaming-Dienst Periscope als Unternehmen einsetzen kann, erklärt dieser ausführliche Beitrag bei Zielbar.de.
- Facebook arbeitet an einem Branchenbuch, das offenbar Angeboten wie Yelp oder TripAdvisor Konkurrenz machen soll.
- Slack baut seine Plattform weiter aus. Unter anderem gibt es nun einen App Store sowie einen Fund mit 80 Millionen US-Dollar für Software-Entwickler.
Kurz gemeldet
- Die EU arbeitet an einem neuen Urheberrecht. Heise fasst die bisherigen Ideen und Überlegungen zusammen.
- Wer seit dem neuesten Redesign noch nicht seine Google+ Page überarbeitet hat, sollte das schnellstens nachholen: Der Impressums-Hinweise ist verschwunden und muss an anderer Stelle neu gesetzt werden. Rechtsanwalt Thomas Schwenke erklärt.
- Amazon hat inzwischen eine neue Version seiner geplanten Liefer-Drohnen gezeigt.
Zahlen & Fakten
- Immer wieder beeindruckend: Was alles in 60 Sekunden im Social Web passiert – visualisiert in einer dynamischen Infografik. Gefunden bei Michael Kroker.
- 40.000 zahlende Abonnenten hat inzwischen „De Correspondent“, das niederländische Vorzeigeprojekt für anspruchsvollen Online-Journalismus. Nun arbeitet man an einer verstärkten englischsprachigen Präsenz.
- E-Commerce: 34 Prozent der Online-Einkäufe rund um Thanksgiving und den Black Friday wurden in den USA via Mobile getätigt.
- Nicht einmal 30 Prozent aller Twitter-Nutzer sind aktiv, wenn man sich die Follower deutscher Medien-Accounts einmal genauer anschaut.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 30
Alles ist Fake, aber diese Ausgabe ist echt – wir schwören. Inhalte im Schwerpunkt: Falschmeldungen erkennen, künstliche Massenbewegungen, gute Geschäfte mit Lug und Betrug, digitaler Menschenverstand.
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.