Die Essenz des Juni 2016 aus unserer Sicht. Diesmal: Weshalb Sie sich spätestens jetzt mit Instagram beschäftigen sollten. Aus Buffers Fehlern lernen. Und dazu diverse Kurzmeldungen, Links auf nützliche Artikel und neue Tools im Netz.
Inhaltsverzeichnis
Weshalb Sie sich spätestens jetzt mit Instagram beschäftigen sollten
500 Millionen Nutzer konnte Instagram im Juni vermelden – ein beachtlicher Meilenstein für das bildlastige, mobile Social Network. Über 300 Millionen Menschen nutzen es zumindest einmal am Tag. Die Anfänge waren bescheiden und sind noch gar nicht lange her: 25.000 Menschen luden sich zum Launch am 6. Oktober 2010 die Instagram-App auf ihr iPhone herunter. Die Zahlen wuchsen rasant und nur 18 Monate später schlug Mark Zuckerberg zu: Facebook kaufte Instagram für 1 Milliarde US-Dollar. Zu dem Zeitpunkt hatte Instagram gerade einmal 13 Mitarbeiter und beachtliche 30 Millionen Nutzer. Umsatz: 0 US-Dollar. Für Facebook war es zu dem Zeitpunkt der mit Abstand größte Deal und sollte es auch knapp zwei weitere Jahre bleiben: Dann wurde WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar eingekauft.
Befürchtungen der Nutzer, Mark Zuckerbergs Truppe könnte die kleine, feine Foto-Community zerstören, haben sich zunächst nicht bewahrheitet. Tatsächlich ließ Facebook sein neues Familienmitglied erst einmal in Ruhe machen. Inzwischen aber wandelt sich das: Instagrams Zahlen sind gut genug, um endlich Geld zu verdienen. Und das macht Instagram natürlich für Unternehmen und Unternehmer interessant.
So hat Facebook bereits seit einiger Zeit bei den Facebook Ads eine Option hinzugefügt, um Anzeigen parallel auf Instagram zu posten. Ende Juni wurde mit dem „Creative Hub“ ein neues Werkzeug vorgestellt, mit dem sich mobile Anzeigen für Facebook und Instagram noch einfacher im Team erstellen lassen. Außerdem sind weitere Tools in Arbeit, die dem Erfolgsmodell der Facebook Pages folgen: Unternehmen und Institutionen können nun ebenfalls ganz offiziell Profilseiten haben und mit allerlei Statistiken auswerten. Nicht zuletzt hat Instagram inzwischen klar gemacht, dass die Startseite der App (der „Feed“) ebenso wie Facebook nun von einer Automatik sortiert wird. Bisher waren die Posts schlichtweg umgekehrt chronologisch aufgelistet. Das bedeutet zugleich, dass man sich ebenso wie bei Facebook seine Reichweite nun kaufen kann oder eventuell gar muss. Die eigenen Follower sehen ebenso wie die Fans einer Facebook Page nicht mehr zwingend jeden Post.
Im Vergleich mit der Konkurrenz besetzt Instagram einen interessanten Platz. Die Nutzerschaft ist beispielsweise überwiegend weiblich. Der Schwerpunkt auf Fotos und Videos passt perfekt zum aktuellen Trend hin zu visuellen Inhalten. Und mobil geboren ist es auch noch – und hier ist bekanntlich das meiste Wachstum zu verzeichnen, gerade bei den Anzeigen. Siehe dazu auch unseren Artikel in dieser Ausgabe des UPLOAD Magazins über die fünf wichtigsten Businesstrends im Netz. Credit Suisse schätzt, dass Instagram in diesem Jahr 3,2 Milliarden US-Dollar Umsatz machen wird.
Inzwischen ist Instagram bei den Nutzerzahlen an Twitter vorbeigezogen und ist zum aktuellen Stand der Dinge noch deutlich in Führung vor Snapchat, dem wir kürzlich eine komplette Ausgabe gewidmet haben. Solche Vergleiche hinken immer ein wenig, denn die Zielgruppen der drei genannten sind doch recht unterschiedlich. Allerdings drängeln sie sich alle um dieselben Werbegelder und mit Blick darauf ergibt der Vergleich wieder Sinn.
Instagram macht sich dabei keine Gedanken darum, ob es für die junge Generation cool genug ist – zumindest nach außen hin:
„Our job is not to be the cool place to be, our job to is to be the most useful and interesting place to be.“ – Instagram-Mitgründer und CEO Kevin Systrom gegenüber der BBC
Dieser Position kann man je nach eigener Perspektive zustimmen oder als Pfeifen im Walde ansehen. Instagrams große Stärke ist jedenfalls die direkte Verbindung zu Facebook und den Facebook Ads.
- Tipp zum Weiterlesen: Tipps und Tools für mehr Erfolg, mehr Follower, mehr Spaß – Kristina Kobilkes ausführlicher UPLOAD-Artikel gibt Ihnen einen Einblick, wie die Instagrams Community tickt.
In einem neuen UPLOAD-Video hat Jan Tißler die Entwicklungen bei Instagram zusammengefasst und kommentiert:
Dies ist ein Video von YouTube. Um es ansehen zu können, musst du eine der Schaltflächen unten anklicken. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Aus Buffers Fehlern lernen
Buffer ist nicht nur ein sehr nützliches Tool, das wir selbst seit vielen Jahren jeden Tag einsetzen. Es ist darüber hinaus eine interessante Firma, die so manches anders macht als andere. So legt Buffer beispielsweise die Gehälter jedes einzelnen Mitarbeiters offen und hat eine Formel, mit der sie errechnet werden.
Buffer-Gründer und CEO Joel Gascoigne demonstrierte diese Philosophie der Transparenz so beeindruckend wie nützlich im Juni: Er erklärte öffentlich und detailliert, warum Buffer 11 Mitarbeiter entlassen musste. Der Artikel ist interessanter Lesestoff für jeden Gründer und Unternehmensinhaber.
So sieht Joel Gascoigne verschiedene Fehler und Probleme:
- Der grundlegende Gründer-Optimismus ist in diesem Fall übers Ziel hinausgeschossen. Sie hatten ein neues Team aufgebaut, weil sie weiter dynamisch wachsen wollten. Die dazu notwendigen Angebote und Features wurden aber nicht so schnell fertig wie erhofft.
- Buffer ist in einem Zwischenstadium beim Wachstum: Es ist kein Startup mehr, wo alle Mitarbeiter Generalisten sind. Es hat aber auch noch nicht die Größe erreicht, bei der es für jedes Thema Spezialisten geben kann. Das habe dazu geführt, dass Themen wie Buffers Finanzen oder auch der Einstellungsprozess für neue Mitarbeiter nicht gut genug organisiert war.
- Buffers Umsatz wächst dabei weiterhin, aber die Ausgaben waren aktuell zu groß. Die Kurve des Bankkontos zeigte bedrohlich nach unten: fünf bis sechs Monate hätten die Reserven noch gereicht. Das war dem Führungsteam zu riskant und deshalb rissen sie nun das Ruder herum. Ihr neues Ziel ist es, 50 Prozent des jährlichen, wiederkehrenden Umsatzes als Rücklage zu haben.
Joel Gascoigne erklärt im Beitrag exakt, wo nun eingespart wird. Neben den elf Entlassungen hat sich die Chefetage auch ihre eigenen Gehälter gekürzt, ein Team-Retreat in Berlin wurde gestrichen und einiges mehr. Im Artikel legt er ebenfalls offen, wie sie bestimmt haben, welchen Mitarbeitern sie kündigen müssen. Lesenswert und lehrreich.
Zahl des Monats
26.200.000.000
So viele US-Dollar gab Microsoft für das Business-Netzwerk LinkedIn aus. Bericht dazu bspw. bei Recode.
Weitere News in aller Kürze
- Wegen illegaler Preisabsprachen bei E-Books muss Apple seinen Kunden insgesamt 400 Millionen US-Dollar zurückzahlen.
- „Betroffene Kreise“ versuchen, ein gesetzliches Verbot von Adblockern zu erreichen.
- Snapchat will sein Werbeangebot massiv erweitern, wie Adweek berichtet
- Internetanbieter müssen in Zukunft ehrlicher sein, zum Beispiel wenn es um die tatsächlich verfügbare Bandbreite geht. Mehr dazu bei Spiegel Online.
Wissenswertes
- Wie man sich potenziellen Kunden am besten vorstellt, erklärt dieser Artikel bei Zielbar.
- Und dieser Artikel bei Zielbar zeigt auf, warum Landing Pages so wichtig sind.
- Newsletter-Abonnenten sind wertvoller als Facebook-Fans – sagt jedenfalls dieser Post beim deutschen HubSpot.
- Annette Schwindt erklärt, was es mit Social Icons, Share-Buttons und Optimierungen fürs Sharing auf sich hat. Alle drei Punkte haben miteinander zu tun, werden aber gern verwechselt.
- Den Vortrag „Das Ende der Content-Strategie, wie wir sie kennen“ von „PR-Doktor“ Dr. Kerstin Hoffmann gibt es inzwischen in voller Länge auf YouTube zu sehen:
Dies ist ein Video von YouTube. Um es ansehen zu können, musst du eine der Schaltflächen unten anklicken. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Neue Werkzeuge
- „Engage“ heißt eine neue iOS-App von Twitter, die für Promis gedacht ist, aber jeder herunterladen kann. (Quelle: The Verge)
- Auch Tumblr führt nun ein Feature für Live Video ein.
- Das neue Tool „Director“ soll es kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern, eine Videoanzeige für YouTube zu erstellen. Vorerst ist das Werkzeug aber noch nicht hierzulande verfügbar. (Quelle: TechCrunch)
- Google hat eine neue Website gestartet, auf der man seine Website nach drei Kriterien bewerten lassen kann: Wie mobilfreundlich sie ist, wie schnell sie mobil lädt und wie schnell sie auf einem Desktop/Laptop-PC lädt. Jan Tißler stellt das Tool in seinem Video bei uns vor:
Dies ist ein Video von YouTube. Um es ansehen zu können, musst du eine der Schaltflächen unten anklicken. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
In eigener Sache
Solche und andere News posten wir in unseren Social-Media-Kanälen auf Facebook, Twitter und Google+. Es lohnt sich außerdem, unseren YouTube-Kanal zu abonnieren, in dem wir in Zukunft immer wieder interessante und nützliche Videos veröffentlichen werden.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 36
Zwar hört man das Schlagwort „künstliche Intelligenz“ laufend, aber längst nicht immer ist klar, was damit eigentlich gemeint ist. Wir erklären, was dahinter steckt, welche Anwendungen es heute schon gibt, wohin die Reise morgen geht, warum das für jeden relevant ist und wo die Chancen und Risiken liegen.
- Weitere Artikel aus dieser Ausgabe kostenlos auf der Website lesen ...
- Bleib auf dem Laufenden über neue Inhalte mit dem „Update am Montag“ …
Schon gewusst? Mit einem Zugang zu UPLOAD Magazin Plus oder zur Content Academy lädst du Ausgaben als PDF und E-Book herunter und hast viele weitere Vorteile!
UPLOAD ist eine digitale Lernplattform für Content-Schaffende, herausgegeben von Falk Hedemann und Jan Tißler. Möchtest du uns gern kennen lernen, empfehlen wir dir das „Update am Montag“. Darin erfährst du einmal pro Woche, was es Neues bei uns gibt.