Wann haben Sie Ihre Social-Media-Aktivitäten eigentlich das letzte Mal hinterfragt? Viele Unternehmen lassen ihre Kanäle einfach weiterlaufen. Es fehlt schlicht die Zeit, genauer hinzusehen, oder es geht in der allgemeinen Alltagshektik unter. Kayleigh Alexandria zeigt Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie es innerhalb von sieben Tagen doch schaffen.
Ihre Social-Media-Strategie ist ein wichtiger Teil Ihres Geschäfts: Sie bringt Ihnen neue Interessenten, steigert den Umsatz und ist ein wichtiges Mittel, um mit Ihren Kunden zu interagieren.
Aber kein Unternehmen entwirft die perfekte Strategie aus dem Nichts. Jede Strategie braucht außerdem eine regelmäßige Überprüfung, um Problembereiche für die Feinabstimmung zu identifizieren – ein Social Media Audit.
Zeit ist allerdings ein kostbares Gut. Wie können Sie diese Bestandsaufnahme sowohl exakt als auch schnell umsezen?
Im Folgenden möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Social-Media-Aktivitäten innerhalb einer Woche überprüfen und optimieren können.
Inhaltsverzeichnis
Social Media Audit, Tag 1: Identifizieren Sie Ihre sozialen Plattformen
Bei jedem guten Audit kümmern Sie sich als allererstes um die Grundlagen. Alle weiteren Schritte bauen darauf auf. Am Ende werden Sie dann wissen, welche Optimierungsschritte notwendig sind.
Machen Sie daher als erstes eine Bestandsaufnahme aller Ihrer Social-Kanäle. Die wichtigsten Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter sind da noch einfach. Es geschieht allerdings leicht, dass die kleineren in Vergessenheit geraten, weil man sie nicht so oft benutzt.
Dazu gehören Plattformen wie Tumblr, Yelp oder Google My Business. Sie alle sollten in Ihren Social Media Audit einbezogen werden. Wenn es Teil des Community-Hubs Ihrer Marke ist, dann muss es gezählt werden.
Das gilt auch dann, wenn Sie die nur selten verwenden. Tatsächlich ist das sogar ein guter Grund, um sie mit aufzunehmen: Denn dann können Sie später beurteilen, ob Sie sie weiter pflegen und behalten möchten oder nicht.
Social Media Audit, Tag 2: Sammeln Sie Informationen zu den Plattformen
Sobald Sie Ihre sozialen Plattformen identifiziert haben, listen Sie sie in einer Tabelle mithilfe von Microsoft Excel, Google Spreadsheet oder einem anderen Hilfsmittel. Dies gibt Ihnen nicht nur eine Übersicht, sonern auch die Möglichkeit, später Formeln und Datenvisualisierungen hinzuzufügen.
Ihre Kalkulationstabelle sollte standardmäßig die folgenden Spalten enthalten:
- Typ/Name der Plattform wie z.B. Facebook, LinkedIn, etc.
- Profil-URL
- Zugangsdaten einschließlich Passwörter
- Anzahl der Follower/Fans
- Erstellungsdatum (sofern bekannt).
- Wer in Ihrem Team Benutzerzugriff hat. Sie können auch deren Rolle, Zugangsgrund, benutzerspezifische Zugangsdaten usw. angeben.
Sie können auch andere Informationen einbeziehen: wie oft es aktualisiert wird, wer die typische Zielgruppe ist, die durchschnittliche Reichweite und das Engagement und andere wichtige Kennzahlen.
Es gibt viele kostenlose oder erschwingliche Tools, mit denen Sie diese Daten verfolgen können, was Ihnen langfristig Zeit spart.
Lesen Sie ergänzend dazu:
- Einführung ins Social Media Monitoring…
- Einführung KPIs: Key Performance Indicators festlegen und in Dashboards verfolgen…
Social Media Audit, Tag 3: Die einzelnen Kanäle bewerten
Inzwischen sollten Sie also eine umfassende Liste aller Ihrer sozialen Kanäle mit den dazugehörigen Informationen und Kennzahlen haben. An diesem Punkt sollten Sie jede Plattform durchgehen und überprüfen, ob die Profile vollständig und sinnvoll ausgefüllt sind.
Auf jeder Social-Media-Plattform können Unternehmen schließlich Informationen angeben, die in Art und Umfang variieren. Facebook hat beispielsweise Felder für Ihre Öffnungszeiten, Telefonnummer, Veranstaltungen, Geschäftsart usw. Yelp hingegen bietet nur grundlegende Informationen für Unternehmen wie Kontaktinformationen, Standort, Ihre Website und mehr.
Beachten Sie, dass einige soziale Kanäle auf mobilen Geräten unterschiedlich dargestellt werden. Überprüfen Sie jede Plattform auf verschiedenen Geräten und erstellen Sie entsprechend separate Spalten in Ihrer Tabelle.
Durch diesen Prozess können Sie eventuell bereits feststellen, wo Ihr Unternehmen die Möglichkeiten der Socia-Media-Strategie nicht in vollem Umfang nutzt.
Social Media Audit, Tag 4: Stellen Sie die Konsistenz aller Plattformen sicher
Für jedes Unternehmen ist Konsistenz im Social Web entscheidend. Es ist integraler Bestandteil Ihres Brandings und stellt sicher, dass Sie ein gutes Kundenerlebnis bieten – egal wo Ihr Publikum mit Ihrem Unternehmen online interagiert.
Stellen Sie zu diesem Zweck sicher, dass im Social Web genutzten Elemente (falls zutreffend) auf jeder Plattform gleich sind. Insbesondere die Profilnamen und Logos sollten gleich sein, um eine einheitliche Identität auf jeder Plattform zu gewährleisten. Wobei das nicht immer ganz stimmt: Ihre Logos und Bilder sollten mindestens ähnlich sein, müssen aber nicht identisch sein. Viele Marken verwenden unterschiedliche Versionen des gleichen Logos auf den diversen sozialen Plattformen. Das hängt schließlich auch von den jeweiligen Gegegebenheiten ab, wie der Größe des Profilbilds.
Auswahl visuell konsistenter Bilder
Schauen Sie sich auch die Bilder an, die Sie verwenden. Wenn Sie selbst erstellte Fotos oder Grafiken verwenden, müssen diese den gleichen visuellen Stil haben, auch über verschiedenen Plattformen hinweg. Erstellen Sie eigene Vorlagen für Ihre sozialen Medien (oder finden Sie Beispiele online zur Inspiration) und stellen Sie sicher, dass sie auf allen sozialen Kanälen genutzt werden.
Und wenn Sie sich eher auf Stockfotos als auf selbst erstellte Aufnahmen stützen, sollten Sie sich für Bilder entscheiden, die gut zusammenpassen. Die verschiedenen Stockphoto-Quellen haben unterschiedliche Stile und erst recht die Fotografen und Grafiker. Achten Sie darauf, wenn Sie Bilder und Illustrationen kaufen.
Und auch wenn Sie nach Möglichkeit alles wiedererkennbar ähnlich halten sollten, lässt sich das bisweilen nicht umsetzen. Instagram und Facebook haben beispielsweise Grenzen für die Videolänge, die YouTube nicht hat.
Schreiben Sie wiedererkennbar
Ähnlicher Stil soll aber sowieso nicht heißen, dass Sie identische Inhalte über Plattformen hinweg crossposten. Das ist ein No-go. Aber solange es in Ihrer erkennbaren Markenstimme geteilt wird, zu Ihrer allgemeinen Marketingstrategie beiträgt und Ihrem Publikum einen Mehrwert bietet, wird es gut funktionieren.
Während viele gute Social Posts von Unternehmen locker und spontan erscheinen mögen, sind sie in Wirklichkeit sorgfältig im Voraus geplant. Verwenden Sie deshalb einige Zeit darauf, Ihre sozialen Beiträge zu planen. Stellen Sie sicher, dass sie in eine übergreifende Story passen, die Ihre Marke unterstützt.
Lesen Sie dazu auch: Wirkungsvolle Storytellingformate für die Kundenansprache…
Das Schreiben für Social Media ist dabei vergleichbar mit dem Schreiben von Artikeln oder Produktseiten. Während die Plattformem unterschiedlich sein können, bleiben die wesentlichen Aspekte dennoch gleich.
Machen Sie sich mit den Grundregeln guten Schreibens vertraut: den zu beachtenden technischen Aspekten und den zu vermeidenden Schreibfehlern. Steigern Sie das Interesse des Publikums mit aufeinander aufbauenden vorgeplanten Posts und streben Sie nach Präzision und Klarheit in jedem Beitrag (das gilt angesichts der beschränkten Zeichenzahl insbesondere für Twitter, aber nicht nur).
Ihre Schreibe, also die Stimme Ihrer Marke, sollte dabei auf jeder Plattform einheitlich sein. Natürlich können einige Plattformen einen anderen Ansatz erfordern, denn zu LinkedIn passt ein professioneller Ton besser als zu Instagram beispielsweise. Aber die Art und Weise, wie Sie schreiben, sollte trotzdem als Ihre Marke erkennbar sein.
Ergänzend dazu: Was gute Online-Texte ausmacht…
Gefällt dir dieser Artikel?
Dann trage dich jetzt ein ins „Update am Montag“ und bleibe über neue Inhalte auf dem Laufenden. Kein Spam! Bereits knapp 2.000 Leser:innen sind dabei.
Social Media Audit, Tag 5: Denken Sie an die Zielgruppe jeder Plattform
Jede soziale Plattform erreicht andere Benutzergruppen. Beispielsweise wird Pinterest typischerweise von Frauen mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren verwendet, während Facebook ein breiteres Publikum hat.
Warum ist das wichtig? Berücksichtigen Sie die typische Benutzerbasis jeder Plattform und beurteilen Sie, ob sie überhaupt mit dem Zielmarkt Ihres Unternehmens übereinstimmt. Wenn Ihre typischen Kunden Männer ab 50 Jahren sind, dann ist Instagram sehr wahrscheinlich Ihre Zeit nicht wert.
Gleichzeitig sollten Sie die Art und Zahl der Interaktionen untersuchen, die die Benutzer jeder Plattform mit Ihren Inhalten haben. Sehen Sie bei einer Plattform ein höheres Engagement als bei einer anderen? Sind die Kommentare auf Twitter positiver als die auf Facebook? Halten Sie hier Problembereiche fest, damit Sie Ressourcen im weiteren Verlauf besser zuweisen können.
Social Media Audit, Tag 6: Die Spreu vom Weizen trennen und plattformspezifische Ziele setzen
Jetzt haben Sie Ihre Tabelle mit vielen nützlichen und interessanten Informationen gefüllt. Es wird an der Zeit, Änderungen vorzunehmen und Ihre Social-Media-Strategie zu optimieren.
Beginnen Sie damit, auf jene Plattformen zu verzichten, die für Ihr Unternehmen nicht relevant sind. Möglicherweise stimmt die Demografie der Benutzer nicht mit der Ihres Zielmarktes überein, oder das Profil funktioniert nur unterdurchschnittlich gut und liefert ein geringes Engagement.
Denken Sie stets daran, dass Qualität besser ist als Quantität: Ein paar starke soziale Plattformen sind besser als mehrere unterdurchschnittliche.
Ja, Sie könnten natürlich daran arbeiten, diese Kanäle zu verbessern. Aber mit so vielen anderen Plattformen, die Ihnen zur Verfügung stehen, ist es vielleicht nicht diese Mühe wert. Denken Sie stets daran, dass Qualität besser ist als Quantität: Ein paar starke soziale Plattformen sind besser als mehrere unterdurchschnittliche.
Sobald Sie alle überflüssigen Kanäle losgeworden sind, konzentrieren Sie sich auf die, die wichtig sind. Setzen Sie hier klar definierte Ziele, die für jede Plattform spezifisch sind.
Möchten Sie zum Beispiel das Engagement für Ihre Facebook-Posts erhöhen? Konzentrieren Sie sich dann darauf, bessere Inhalte zu erstellen, mit denen sich die Nutzerschaft dieser Plattform wahrscheinlich beschäftigen wird. Oder möchten Sie vielleicht den Umsatz über Ihren Instagram E-Commerce-Kanal steigern? Schauen Sie sich dann an, wie Sie das gezielt mit Produktanzeigen schaffen könnten.
Diese Ziele sollten quantifizierbar sein. Denken Sie an die verschiedenen Social-Media-KPIs, die Ihnen zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sie zu erreichen.
Social Media Audit, Tag 7: Zeit für Ruhe (aber nicht für Müßiggang)
Sie haben sich Ihre Ziele gesetzt und die Maßnahmen festgelegt, um sie zu erreichen. Jetzt können Sie sich ausruhen. Aber um das Meiste aus einem Social Media Audit herauszuholen, sollten Sie die Ergebnisse jeder Plattform kontinuierlich bewerten.
Erst durch ein regelmäßiges Analyse-Tracking können Sie sehen, wie gut Ihre Stratgie gemäß Ihrer KPIs abschneidet. Wenn Sie die gewünschten Ergebnisse nicht erreichen, starten Sie den Prozess von vorn und bewerten Sie Ihre Aktivitäten neu.
Generell sollten Sie Ihre Social-Media-Strategie regelmäßig überprüfen. Einmal im Monat ist ideal, aber wenn die Zeit knapp ist, reicht alle sechs Monate aus. Wenn Sie das tun, haben Sie eine Social-Media-Strategie, die vielen anderen einen Schritt voraus ist.
Zugegeben: Social Media Audits erfordern Zeit und Mühe. Aber mit den oben genannten Tipps können Sie es in knapp einer Woche schnell und effektiv umsetzen.
Tipps zum Weiterlesen
- Social-Media-Strategie: Jetzt den Kurs ändern oder weitersegeln? Sebastian Riedel und Simeon Ulandowski gehen nicht nur auf den Audit an sich ein, sondern helfen Ihnen außerdem, aus den Ergebnissen die richtigen Entscheidungen abzuleiten.
- Social Media Guidelines: Nie waren sie wichtiger als heute. Falk Hedemann erklärt, wie Sie Ihre Social Media Guidelines aktuell halten.
Dieser Beitrag erschien zuerst im Bulkly-Blog. Wir veröffentlichen die deutsche Version hier mit freundlicher Genehmigung.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 73
Anzeigen sind im Netz und auf unseren Mobilgeräten nahezu allgegenwärtig und sie sind so vielfältig wie nie. In dieser Ausgabe schauen wir uns an, wie die Werbelandschaft aktuell aussieht. Ein Beitrag erklärt darin ausführlich die Unterschiede zwischen den beiden Marktführern Google und Facebook sowie dem aufstrebenden Dritten im Bunde: Amazon. Wir schauen uns außerdem an, warum Personalisierung und Datenschutz keine Gegensätze sein müssen. Sie erfahren, was es mit Programmatic Advertising auf sich hat und wohin die Reise dort gerade geht. Und nicht zuletzt bekommen Sie Tipps und Tricks für In-App-Werbung. Bonus-Artikel: Optimieren Sie Ihre Social-Profile in sieben Tagen.
- Weitere Artikel aus dieser Ausgabe kostenlos auf der Website lesen ...
- Bleib auf dem Laufenden über neue Inhalte mit dem „Update am Montag“ …
Schon gewusst? Mit einem Zugang zu UPLOAD Magazin Plus oder zur Content Academy lädst du Ausgaben als PDF und E-Book herunter und hast viele weitere Vorteile!
Kayleigh Alexandra ist Autor bei Micro Startups. Besuchen Sie diesen Blog für frische Einblicke in Themen rund um Startups, Entrepreneurs und wohltätige Organisationen, verfasst von anerkannten Fachleuten aus aller Welt. Folgen Sie Ihnen auf Twitter unter @getmicrostarted