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So kombinierst du Suchmaschinen-Optimierung und Social Media

SEO und Social Media Marketing sind zwei Disziplinen, die sich wunderbar ergänzen können. Timo Höhn erklärt dir in diesem Beitrag, wie das funktioniert. Dabei geht er genauer auf eine Plattform ein, die inzwischen beides kombiniert: YouTube.

(Illustration: © Variant, depositphotos.com)

Einführung

Im Online Marketing gibt es zwei Welten, die gerne getrennt voneinander betrachtet werden: 
Auf der einen Seite sind das die Suchmaschinen und auf der anderen die Social-Media-Plattformen.

Aber wie viel Sinn macht diese Trennung heute noch? Und welche Vorteile können sich ergeben, wenn beides in Kombination gedacht und gemacht wird?

Im Ansatz sind Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Social Media Marketing (SMM) tatsächlich sehr verschiedene Disziplinen. Der Unterschied liegt im abweichenden Nutzerverhalten:

  • SEO erreicht Menschen, die gezielt nach der Lösung eines Problems suchen.
  • Über SMM kannst du hingegen auch jene erreichen, die noch gar kein Problembewusstsein entwickelt haben.

Oder anders ausgedrückt: Das eine bedient die Nachfrage und das andere kann sie erzeugen.

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SEO – einfach gefunden werden

Wer SEO betreibt, möchte mit seiner Website in den Suchmaschinen für bestimmte Suchbegriffe gefunden werden. Diese Keywords stehen dabei im direkten oder indirekten Zusammenhang mit dem Produkt oder der eigenen Dienstleistung.

Die Optimierung umfasst dabei inhaltliche und technische Komponenten, wie 

  • die Erstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten, 
  • die Seitengeschwindigkeit und 
  • die Verbesserung der Benutzererfahrung.

SEO ist dadurch ideal für den PULL-Marketing-Ansatz – also bereits Interessierte auf die eigene Website zu „ziehen“.

Social Media – Mehr Reichweite durch Likes und Shares

Bei SMM ist die Herangehensweise eine andere. Nutzer mit Instagram-, Facebook-, Twitter oder TikTok-Profil sind dort in der Regel nicht auf der Suche nach gezielten Informationen. Während sie Inhalte von Freunden, Bekannten oder Influencern konsumieren, besteht allerdings die Möglichkeit, auf neue Inhalte zu stoßen. Das können Bilder, Texte oder Videos zu Themen sein, nach denen sie nicht explizit gesucht haben, die aber trotzdem relevant sein können.

Bei Social Media greift daher der PUSH-Marketing-Ansatz, bei dem es darum geht, dem Nutzer Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuspielen.

Unternehmer, Künstler oder Firmen können ihre Inhalte dort regelmäßig veröffentlichen. Die Nutzer werden durch gezielte Aktionen und eine direkte Ansprache animiert, mit der Marke zu interagieren, um die Bindung daran zu festigen. Diese Strategie umfasst die Veröffentlichungen von Inhalten wie

  • Posts (Einzelbilder und Bildgalerien)
  • Videos
  • Reels (Kurzvideos unter einer Minute)
  • Storys (Inhalte, die sich nach 24 Stunden löschen)

Der Einfluss von Social Signals auf das Ranking?

Unter Social Signals versteht man Likes, Kommentare oder Shares innerhalb der sozialen Netzwerke.
Diese können auch auf Websites integriert werden, was die Möglichkeit schafft, dort Artikel zu liken und zu teilen.
Diese Interaktionen erhöhen zwar die Reichweite und können als Feedback auf die Qualität des Textes verstanden werden, haben jedoch keinen Einfluss (mehr) auf das Google-Ranking.  

Ähnlich verhält es sich mit Links zu Webseiten oder Videos, die auf Facebook oder LinkedIn geteilt werden: Ihre Wirkung auf das Ranking ist gleich null, auch wenn sich immer noch Traffic darüber generieren lässt.

SEO und Social Media ergänzen sich im Idealfall

Sollte man die sozialen Netzwerke aus SEO-Sicht daher vernachlässigen? Das wäre meiner Meinung nach zu kurz gedacht.

Beide Strategien können wunderbar genutzt werden, um Reichweite zu generieren, eine Marke zu etablieren oder die eigene Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen. Daher ist es sinnvoll, die verschiedenen Ansätze zu kombinieren und von ihren Wechselwirkungen zu profitieren. 

Darum lohnt sich Social Media

Neben ausführlichen Erklärungen und Anleitungen sind es bei Google vor allem die Marken (Brands), die konsequent gut ranken, also weit oben in den Suchergebnissen erscheinen.

Das gilt sowohl für Produkte als auch Dienstleistungen.

Die Marken ranken, weil sie durch ihre Bekanntheit für eine gewisse Qualität und Seriosität stehen. Und Social-Media-Kanäle können wiederum dabei helfen, Marken systematisch aufzubauen. 

Und von diesem Vorteil kann dann auch deine Suchmaschinenoptimierung langfristig profitieren.

YouTube – ein spannender Hybrid

Bei YouTube ist die Zugehörigkeit zu einer der beiden Strategien etwas komplizierter. Die Plattform hat sich vom Videoportal zu einer mächtigen Suchmaschine entwickelt. Hier suchen die Nutzer sowohl nach Informationen, beispielsweise Tutorials, Lernthemen oder Empfehlungen, als auch nach Unterhaltung durch beispielsweise Musik- oder Lets-Play-Videos. Darüber hinaus können durch die interaktiven Funktionen,  wie

  • Kommentare, 
  • Mitgliedschaften, 
  • Live Streams,

starke Communitys entstehen. Der Übergang zwischen einem Social-Media-Kanal und einer Suchmaschine ist hier deshalb fließend.

So kannst du von YouTube profitieren:

  • YouTube wird sowohl als Unterhaltungsmedium als auch als Suchmaschine genutzt. Die User sparen Zeit, weil sie fast alles auf einem Kanal finden.
  • YouTube bietet lange Videos und kurze Häppchen-Videos („Shorts“) an. Damit bedient es unterschiedliche Zielgruppen auf einem Kanal.
  • YouTube-Videos lassen sich teilen und auf Webseiten einbinden. Dadurch erhöht sich sowohl die Sichtbarkeit der Seite, also das Ranking, als auch die Verweildauer der User.
  • Die Videos werden in den normalen Google-Suchergebnissen gelistet. Da sie mit Vorschaubild (Thumbnail) gezeigt werden, fallen sie auf.
  • YouTube ermöglicht ebenfalls das Einbinden weiterer Social-Media-Kanäle und stellt Partnerseiten vor.
Beispiel für ein Profilbanner auf YouTube mit Links zu anderen Profilen.

So kann eine YouTube Strategie aussehen

Das bereits seit 1997 bestehende Pädagogik-Portal lernfoerderung.de hat sich kontinuierlich immer wieder den veränderten Bedingungen des Internets angepasst. Schon früh hat es damit begonnen, seine Beiträge mit YouTube-Videos des eigenen Kanals (50.000 Abonnenten) zu erweitern. Dadurch hat sich der Seitenwert für die User erhöht und die Marke wurde konsequent etabliert. Inzwischen werden Video-Nutzer und Lesende gleich stark angesprochen.

Der zusätzliche Video-Content führt dazu, dass die Webseiten bei Google und anderen Suchmaschinen ein besseres Ranking erhalten, denn der Mehrwert bindet User und sorgt dafür, dass sie sich länger mit den Inhalten auseinandersetzen. 

Der User bekommt direkt auf der Webseite doppelten Nutzwert, also informative Texte und Begleitvideos, und muss im besten Fall gar keine weiteren Informationen einholen. Er fühlt sich umfassend informiert. Das steigert die Seriosität der Marke, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei einer nächsten, vergleichbaren Frage, erneut aufgerufen wird. 

YouTube setzt auf gute Inhalte

Der YouTube-Algorithmus analysiert jedes Video. Er untersucht die Bilder, Texte, Sprache und die Vorschaubilder. Gleichzeitig wird erfasst, wie lange die User ein Video ansehen (Watchtime), wann sie abspringen, ob sie weiterhin Videos der Marke bzw. des Kanals ansehen und vieles mehr.

SEO bei YouTube bedeutet im Groben

  • passgenauen, aktuellen Content zu erstellen, 
  • punktgenaue Titel zu finden,
  • auffallende Thumbnails zu generieren,
  • regelmäßig zu posten
  • und eine Community aufzubauen.

Am Ende geht es also immer darum: „Funktioniert“ das Content Piece im jeweiligen Kanal? 

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SEO und Social Media als Basis des Retargetings

Die Kraft des Retargetings, also das Verfolgen von Besuchern einer Webseite oder Social-Media-Kanals, und das erneute Ansprechen, sind wichtige Instrumente im Online-Marketing. Wer von seiner Zielgruppe als Nummer 1 im Segment wahrgenommen werden will, kommt auf Dauer um diese Methode nicht herum.

Beim Retargeting geht es darum, potenzielle Kunden, die schon einmal auf einer Website waren, wieder und wieder mit gezielten Botschaften anzusprechen. Die meisten Menschen werden nicht sofort zu Kunden. Es dauert, bis sie überzeugt sind und Kunde werden.

Retargeting ist sehr effizient und wird von fast jedem größeren Anbieter genutzt. Aber auch für kleinere Dienstleister und Selbstständige ist die Werbeform aufgrund der geringen Kosten sehr rentabel.

Und genau hier kommt wieder die Verbindung zu Social Media ins Spiel. Jeder Website-Besucher kann durch die Nutzung sogenannter Pixel mit Retargeting-Ads neu angesprochen werden.

Wer beispielweise den Facebook-Pixel auf einer Website integriert, kann auf der Plattform gezielt Werbung an jene Nutzer ausspielen, die diese Website schon besucht haben.

Achte darauf, dass du das Facebook Pixel datenschutzkonform einsetzt. Tausche dich hierzu im Zweifel mit einer Fachperson aus.

Fazit

Eine suchmaschinenoptimierte Website, geschickt bespielte Social-Media-Kanäle und zielgenaues Retargeting sind drei mächtige Werkzeuge für dein Content-Marketing.

Wer diese Disziplinen als Bausteine eines ganzheitlichen Konzepts denkt und umsetzt, erreicht deutlich mehr potenzielle Kunden. 


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 107

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