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Komprimiert: Frauen in Tech, Ärger in E-Mails, Lesen auf dem Handy

In unserer Rubrik „komprimiert“ nehmen wir interessante Beiträge der letzten Wochen und dampfen sie aufs Wesentliche ein. Kurz gesagt: Wir lesen viel, damit Sie weniger lesen müssen. In dieser Ausgabe: Wie Unternehmen für mehr Gender-Gerechtigkeit sorgen können, warum ärgerliche E-Mails keine gute Idee sind und warum Smartphones immer beliebtere Lesegeräte werden.

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Wie lassen sich Frauen in Tech fördern?

Original: „If you think women in tech is just a pipeline problem, you haven’t been paying attention“ erschienen am 27. Juli 2015 auf medium.com

Darum geht es: Weiterhin ist der Anteil an Frauen in vielen Teilen der Techbranche gering. Dieser Artikel liefert anhand verschiedener Studien Gründe dafür. Der Kern des Problems: Frauen und Männer werden weiterhin unterschiedlich behandelt. Männer werden bspw. bevorzugt eingestellt und bekommen bessere Gehälter. Diese Unterschiede sind teils enorm.

Letztlich liefert die Autorin Ideen und Anregungen, wie Firmen die Situation verbessern könnten:

  • Trainieren Sie Ihre Manager. So mancher Mitarbeiter steigt in eine Führungsposition auf, ohne die geringste Hilfestellung zu bekommen. Im Rahmen eines solchen Trainings werden u.a. auch typische Gender-Vorurteile behandelt.
  • Legen Sie klare Kriterien für Neueinstellungen fest. Wer genau weiß, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten Sie suchen, tappt weniger schnell in die „Gender-Falle“.
  • Die oberste Führungsebene muss Stellung beziehen. Mitarbeiter mit sexistischen oder auch rassistischen Verhaltensweisen müssen gefeuert werden. Andernfalls verliere man viele Talente.
  • Beförderungen sollten nicht allein darauf setzen, dass sich interessierte Mitarbeiter von selbst melden. Frauen sind hier tendenziell deutlich zurückhaltender.
  • Untersuchen Sie eingehend Daten zu Ihren Mitarbeitern. Männer und Frauen mit gleichen Qualifikationen sollten beispielsweise auch das gleiche Gehalt bekommen. Sie sollten ebenfalls im gleichen Maße bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen auftauchen.
  • Überdenken Sie Ihre Haltung zur Anwesenheitspflicht und -dauer im Büro. Mitarbeiter mit Familien und hier insbesondere Mütter werden damit benachteiligt.
  • Legen Sie Wert auf Zusammenarbeit und nicht auf Wettbewerb. Männer, die für ihre Ideen und Ziele eintreten, werden laut einer Studie im Schnitt 10 Prozent besser bewertet, Frauen hingegen 14 Prozent schlechter. Frauen lehnen den Konkurrenzkampf im Büro eher ab.

Was sich daraus lernen lässt: Einige Gender-Ungerechtigkeiten lassen sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln beheben. Andere setzen direkt bei der Arbeitsatmosphäre des Unternehmens an. So mancher Vorschlag ist allerdings nicht nur für Frauen gut, sondern für viele Mitarbeiter unabhängig von ihrem Geschlecht.

Originalartikel: 15.281 Zeichen. Komprimiert auf 2.155 Zeichen (14,1%).

Warum ärgerliche E-Mails keine gute Idee sind

Original: „Don’t Hit Send: Angry Emails Just Make You Angrier“ erschienen am 10. August 2015 auf wsj.com

Darum geht es: Seinem Ärger kann man per E-Mail oder Social-Media-Posting Luft verschaffen – so eine verbreitete Illusion. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall.

  • Studien zeigen: Probanden meinen zwar, es habe ihnen gut getan, ihren Ärger rauszulassen. Tatsächlich sind sie hinterher ärgerlicher und aggressiver als zuvor. Das steigert sich übrigens noch, wenn sie anonym agiert haben.
  • Entsprechende Posts in Social Media oder allgemein im Web könnten letztlich auf die eigene Reputation zurückschlagen. So mancher „Rant“ verselbstständigt sich und lässt sich nicht mehr ungeschehen machen.
  • Unsere digitalen Medien geben uns die Möglichkeit, schnell zu reagieren – zu schnell. Zudem fehlt das Feedback von Mimik und Gestik aus einem persönlichen Gespräch.
  • Tipp: Die Reaktion verzögern, z.B. bis 10 zählen oder noch besser gleich bis 100. Durchatmen. Entspannende Musik hören. Einen Spaziergang machen. Einen lieben Menschen umarmen. Etwas Gesundes essen. Computer oder Smartphone abschalten, bis sich der erste Ärger gelegt hat.
  • Was man aktiv tun kann: Eine neue Perspektive auf die Situation gewinnen, in dem man sich in einen Außenstehenden hineindenkt. Einen Brief an die Person schreiben, über die man sich geärgert hat und ihn als Datei abspeichern. Mit einem guten Freund von Angesicht zu Angesicht über den Ärger sprechen.

Was sich daraus lernen lässt: „Nicht alles, was sich gut anfühlt, ist auch tatsächlich gut für uns“, wird ein Psychologie-Professor zitiert. Eine E-Mail ist schnell abgeschickt, ebenso ein Tweet oder ein Facebook-Post. Der Ärger aber verschwindet dadurch nicht.

Originalartikel: 7.448 Zeichen. Komprimiert auf 1.596 Zeichen (21,4%)

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Lesen auf dem Handy wird immer beliebter

Original: „The Rise of Phone Reading“ erschienen am 12. August 2015 auf wsj.com

Darum geht es: Vor Jahren hielten Experten noch E-Reader wie den Kindle für das wichtigste Gerät, das E-Books zum Durchbruch verhilft. Zwischenzeitlich übernahmen Tablets die Führungsposition. Nun zeichnet sich ab: Moderne Smartphones werden als Lesegeräte immer beliebter.

  • Laut einer Studie von Nielsen ist für 41% der E-Book-Käufer das Tablet das meistgenutzte Lesegerät. 2012 waren es 30%.
  • 54% gaben aber zugleich an, dass sie zumindest manchmal auf dem Smartphone lesen – eine deutliche Steigerung zu 2012, als es nur 24% waren.
  • Als Hauptgerät nutzen das Smartphone 14% (2012: 9%).
  • E-Reader wie der Kindle sind im gleichen Zeitraum in der Gunst abgefallen: von 50% auf 33%.
  • Ein Grund: Die Mehrzahl der Erwachsenen hat inzwischen ein Smartphone und es in der Regel jederzeit dabei. Die Zahl steigt weiter.
  • Ein Smartphone kann man in vielen Situationen auch über längere Zeit in einer Hand halten – im Gegensatz zu vielen Tablets oder gar gedruckten Büchern.
  • Die Display-Größen sind gewachsen: von durchschnittlich 3,9 Zoll Diagonale 2011 auf 5,1 Zoll 2014. Zugleich sind viele Displays erheblich schärfer geworden.
  • Seit der Einführung des größeren iPhone 6 und iPhone 6 Plus werden laut Apple nun 45% der Bücher aus dem iBookstore auf Handys geladen. Vorher hatte der Wert bei 28% gelegen.
  • Verlage reagieren auf den Trend. Beispielsweise haben sie beim Layout kleinere Displays im Hinterkopf. Oder sie bieten kostenlosen Zugang zu E-Books in Flughäfen, Zügen oder Hotels an.
  • Größter Nachteil eines Handys als Lesegerät: konstante Störungen durch Anrufe und Benachrichtigungen. Aber dafür gibt es glücklicherweise den Flugmodus – Problem gelöst.

Was sich daraus lernen lässt: Der Vormarsch der Smartphones macht auch vor dem Buchmarkt nicht halt. Dabei ist das Bild des gehetzten Mobilnutzers zunehmend ungenau, schließlich werden durchaus auch klassische Schmöker auf diese Weise gelesen. Das ist ein Signal, das man auch außerhalb des Buchmarktes mit großem Interesse wahrnehmen sollte.

Originalartikel: 11.302 Zeichen. Komprimiert auf 1.989 Zeichen (17,6%)


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 26

Gemeinsam mit den Digital Media Women haben wir mit der Nummer 26 eine ganz besondere Ausgabe des UPLOAD Magazins auf die Beine gestellt: Wir schwenken das Rampenlicht auf „digitale Macherinnen“. Dazu haben wir beispielsweise 24 profilierte Frauen der Digitalszene im Kurzinterview. Wir beleuchten die Gründerinnenszene in Hamburg. Und wir geben praktische Tipps und Tricks rund ums Netzwerken.

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