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Zeit zum Aufräumen: Für Ordnung in WordPress sorgen

Wer mit WordPress arbeitet, der hat damit bereits ein intuitiv nutzbares und sehr übersichtliches Content Management System an der Hand. Damit es so übersichtlich bleibt, gilt es sowohl bei der Konzeption einer WordPress-Website als auch bei der laufenden Pflege einige Aspekte zu berücksichtigen. Selbst fürs spätere Aufräumen gibt es Lösungen! All dies erklärt Annette Schwindt in diesem Beitrag.

(Illustration: © kirill_makarov, Fotolia.com)

1. Ihre WordPress-Website richtig konzipieren

Auch denen, die WordPress schon länger nutzen, ist oft nicht bekannt, wie sie die statischen Seiten und ihr Blog individuell strukturieren und dies auch in der Navigation widerspiegeln können. WordPress bietet hierfür verschiedene Optionen wie Seitenreihenfolge, individuelle Menüs, Kategorien und mehr.

Mehr Website oder mehr Blog?

Bevor Sie die statischen Seiten und Ihr Blog anlegen, sollten Sie sich zunächst fragen, worauf der Fokus liegen soll: Ist Ihr Blog die Hauptsache oder spielt es neben der statischen Website nur eine untergeordnete Rolle? Im letzten Fall würde es reichen, die Hauptbeitragsseite des Blogs, auf der alle Beiträge rückwärts chronologisch erscheinen, als einen Menüpunkt in der Navigation unterzubringen und ansonsten statische Seiten in der Navigation abzubilden.

So oder so sollten Sie die statischen Seiten nicht einfach ungeordnet erstellen, sondern ihnen eine Struktur geben. Das hilft zum einen dem Besucher der Website, die von Ihnen vorgesehene Ordnung nachzuvollziehen. Zum anderen hilft es Ihnen im Backend, ihre statischen Seiten schnell wiederzufinden, weil sie dort in derselben Reihenfolge aufgelistet werden wie im Frontend.

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Die Seitenreihenfolge festlegen

Zur Strukturierung von statischen Seiten bietet  WordPress im Editor unter Seiten-Attribute bzw. aus der Seitenliste über Quick Edit folgende beiden Optionen an:

  1. Eltern – Die Standardeinstellung Hauptseite (keine übergeordnete) macht die betreffende Seite zu einer Seite erster Ordnung. Möchten Sie die Seite aber einer anderen unterordnen (z.B. die Seite über Projekt A der übergeordneten Seite Projekte), dann können Sie hier bereits erstellte Seiten als Eltern-Seite auswählen. Diese Einordnung wird dann auch in der URL ersichtlich: www.meinewebsite.de/elternseite/kindseite.
  2. Reihenfolge – Hier können Sie eine Zahl eingeben, die dazu dient, die Reihenfolge der Seiten im Backend zu definieren. Am besten gehen Sie dabei in Zehnerschritten vor, damit Sie etwaige später dazukommende Seiten noch unterbringen können, ohne alles neu machen zu müssen. Eine genauere Anleitung gibt es unter http://wpbuch.pmueller.de/reihenfolge-von-seiten.

Wenn Sie keine eigene Navigation erstellen, wird WordPress das automatisch tun und dabei werden die Eltern-Kind-Struktur wie auch die Reihenfolge übernommen. Die Navigation enthält dann sämtliche statische Seiten – sofern Ihr Theme Kinderseiten in der Navigation darstellt, was für gewöhnlich als Dropdown geschieht. Bei vielen Seiten kann das ganz schön überladen wirken, v.a. in der mobilen Darstellung. Da kann ein individuelles Menü Abhilfe schaffen. Dazu gleich mehr.

Blogs: Es gibt mehr als die Beitragsseite (Blog Main)

Wenn Ihr Blog die Hauptrolle auf Ihrer neuen Website spielen soll, dann können Sie dies ebenfalls in der Struktur und Navigation zeigen. Natürlich können Sie auch einfach die Beitragsübersicht als Startseite der Website einrichten, aber da die meisten Besucher über externe Links auf einzelnen Unterseiten landen, wäre das möglicherweise eine verpasste Gelegenheit, die Themen in Ihrem Blog prominenter zu präsentieren.

Wenn Sie die Themen für Ihr Blog als Hauptkategorien festlegen, können Sie diese statt sie nur in einem Widget zu zeigen, in einem individuell erstellten Hauptmenü direkt als Links verwenden. Überlegen Sie sich also, wie viele statische Seiten unbedingt in die Hauptnavigation müssen (und welche in den Footer können, wie z.B. Datenschutzerklärung und Impressum) und wie viele Menüpunkte Sie dann noch für Blogkategorien übrig haben.

So wie es im statischen Teil Eltern- und Kind-Seiten gibt, können Sie für Ihr Blog auch Eltern- und Kind-Kategorien vergeben und diese wiederum für die Navigation verwenden. Nach diesem Prinzip habe ich z.B. meine eigene Website annetteschwindt.de erstellt:

Hauptnavigation annetteschwindt.de mit ausgeklapptem Punkt Persönliches
Hauptnavigation im Kopf der Website

Gespräche, Digitales, Persönliches, Kulturelles sind Hauptkategorien meines Blogs, Downloads ist eine statische Hauptseite. Den mittleren drei Menüpunkten habe ich hauptsächlich Kind-Kategorien, aber auch die statische Seite Texte als Unterpunkte zugewiesen. Im Footer finden sich weitere Menüpunkte sowie die Abonnier-Möglichkeiten:

Footer-Navigation annetteschwindt.de
Weitere Navigation im Footer

(Da die meisten Besucher über externe Links zu einem bestimmten Artikel gelangen und vermutlich nicht das Menü oder den Footer studieren, habe ich zusätzlich zu diesen Navigationspunkten außerdem die Anzeige ähnlicher Artikel aktiviert und in meinem Autorenkasten auf die Zusammenarbeits-Seite verlinkt.)

Individuelle Menüs erstellen und verwenden

WordPress Backend zum Bearbeiten von Menüs

Wer sich nicht mit dem automatisch erstellten Menü begnügen, oder weitere Menüs (z.B. für die Social Icons oder wie bei mir für den Footer) nutzen möchte, der kann dies ganz individuell unter Design > Menüs definieren. Ausgewählt werden können dabei

  • statische Seiten (Eltern und Kinder),
  • die einzelnen Blog-Beiträge,
  • individuelle Links (externe oder z.B. für Filterung nach einem Schlagwort)
  • Blog-Kategorien (Eltern und Kinder).

Zuerst sollten Sie dem zu erstellenden Menü einen Namen geben und es speichern. Dann können Sie dem Menü aus den genannten vier Bereichen per Drag&Drop einzelne Menüpunkte zuweisen und diese nach Wunsch verschieben und per Einrücken auch in Haupt- und Unterpunkte gliedern. Speichern nicht vergessen und dann dem gewünschten Platz auf der Website zuweisen: Für die bereits vom Theme vorgesehenen Navigationsoptionen geht das über Positionen verwalten unter Design > Menüs. Für den Footer oder die Sidebar (soweit vom Theme erlaubt) geht das über Design > Widgets > Individuelles Menü. Auf diese Weise können Sie für Ihre Besucher bestimmte Menüpunkte priorisieren (Hauptmenü) und andere in den Hintegrund rücken (Sidebar/Footer). Beachten Sie dabei auch die mobile Darstellung, in der Sidebar-Widgets in der Regel unterhalb des Inhaltsbereiches landen!

Die Menü- und Widgetverwaltung können Sie jeweils auch über den Customizer erreichen. Dort sind die verschiedenen Optionen aber für meine Begriffe weniger übersichtlich angeordnet.

2. Tipps für die laufende Pflege Ihrer WordPress-Website

Wenn das Konzept für Website und Blog steht, geht es ans Befüllen derselben mit den passenden Inhalten. Beim Hochladen von Bildern, bei der Auswahl von Schlagworten, aber auch beim Aufbau von Beiträgen bietet es sich an, von Anfang an ein System zu verfolgen, das Ihre eigene Nutzung der Website erleichtert, aber auch Besuchern und Suchmaschinen hilft.

Regeln fürs Bilder-Hochladen

Viele WordPress-Nutzer wissen nicht, dass man Bilder für die Verwendung im Web optimieren sollte. So werden oft zu große Bilder hochgeladen, die dann die Ladezeit der betreffenden Webseite unnötig verlangsamen und Speicherplatz verbrauchen. Wer sich hier von Anfang an eine Routine angewöhnt, kann solche Fehler konsequent vermeiden:

  1. Bild auf die passende Größe und den passenden Ausschnitt vor dem Hochladen bearbeiten und unter neuem Namen abspeichern (Original behalten). Dazu braucht es nicht gleich Photoshop. Für den Hausgebrauch tut es auch ein kostenloses Programm wie IrfanView oder Gimp. Auf dem Mac kann das die mitgelieferte App „Vorschau“.
  2. Bild fürs Web optimieren. Dazu gibt es beispielsweise das kostenlose und deutschsprachige Tool von Website Planet. Alternativen sind beispielsweise tinypng.com oder  jpegmini.com
  3. Jetzt können Sie das Bild in WordPress hochladen, mit passendem Titel und Alternativtext versehen und benutzen.

Lesetipp: In einem weiteren Artikel von mir finden Sie eine ausführliche Version dieser Vorgehensweise sowie viele weitere Tipps rund ums Thema Bilder in WordPress.

Schlagworte konsequent vergeben

Je mehr Blogbeiträge Sie schreiben, desto mehr Schlagworte sammeln sich an. Oft verwendet man dabei ähnliche oder gar dieselben Schlagworte, aber in unterschiedlicher Schreibweise. Diese werden dann als  verschiedene Schlagworte statt als dasselbe abgespeichert und können so nicht mehr dazu dienen, alle passenden Artikel beim Anklicken auszufiltern. Deshalb sollte man sich von Anfang an überlegen, wie man mit seinen Schlagworten umgehen möchte:

  • Umlaute verwenden oder nicht? (ü oder ue?)
  • Namen getrennt oder zusammen schreiben, groß oder klein? (Max Meier oder max meier oder maxmeier?)
  • Substantive groß schreiben oder nicht? (Geburtstag oder geburtstag?)
  • Singular oder Plural verwenden? (Plugin oder Plugins?)

Routine für die Gestaltung von Blogbeiträgen und Seiten

Wenn Sie bestimmte Gestaltungselemente immer wieder verwenden, bietet es sich an, diese auch konsequent gleich zu verwenden.

  • Duzen oder Siezen?
  • Bilder mit Bildunterschrift (caption) oder ohne?
  • Zwischenüberschriften als h2 oder h3 formatieren? (h1 ist für Website-Titel und Beitragstitel schon vergeben – und nein, Überschriftenvorlagen sollen nach Hierarchie, nicht nach Aussehen verwendet werden. Wenn die Überschrift der richtigen Hierarchieebene das falsche Aussehen hat, dann sollte man das über Custom CSS anpassen, nicht über die Wahl einer anderen h.)
  • Intro kursiv, fett oder normal?
  • Bei Beitragsserien: Schlagwort für die Serie vergeben und am Anfang und/oder Ende darauf hinweisen.
  • Buttons für Calls-to-action gleich gestalten

usw.

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3. Nachträgliches Aufräumen und Backups

All diese Tipps sind gut und schön, aber entweder man hat mit seiner WordPress-Seite angefangen, ohne all diese Tipps zu kennen, oder es hat sich einfach der Schlendrian eingeschlichen. Fazit: Aufräumen tut Not – aber wie? Wie in fast allen WordPress-Lebenslagen gibt es auch hierfür die passenden Plugins, für die ich hier stellvertretend einige empfehlen möchte, die sich in meiner eigenen Nutzung bewährt haben:

Bilder komprimieren

Gerade für die mobile Nutzung sind möglichst kurze Ladzeiten für Ihre Website von Bedeutung. Um diese zu optimieren, ist die Komprimierung von Bildern oft ein wichtiger Faktor. Mit Optimus lassen sich bereits hochgeladene Bilder nachträglich und neue beim Hochladen für die Nutzung im Web verbessern. Weitere Plugins finden sich in diesem Beitrag.

Kategorien und Schlagworte aufräumen

Mit dem Plugin Term Management Tools  lassen sich sowohl Kategorien als auch Schlagworte ganz leicht bearbeiten. Mehrere Schlagworte oder Kategorien können zusammengeführt, Hierarchien von Kategorien bearbeitet oder Schlagworte in Kategorien umgewandelt werden und umgekehrt.

Manchmal nutzt man Schlagworte nur zu internen Filterzwecken und möchte sie deshalb nicht bei den Blogbeiträgen dargestellt haben. Um sie zwar weiter zu verwenden, aber für die Besucher nicht sichtbar zu machen, gibt es Plugins wie Oomph Hidden Tags. Nach der Installation des Plugins können Sie im WordPress-Backend unter Einstellungen > Lesen > Hide Tags diejenigen Schlagworte eingeben, die Sie verbergen möchten.

Regelmäßige Updates und Backups nicht vergessen

Ein wichtiger, aber leider oft vernachlässigter Punkt, ist das Aktualisieren von WordPress und den darin verwendeten Plugins selbst. Ein verantwortungsvoller Websitebetreiber sollte Updates einspielen, sobald sie ankommen, da es sich nicht selten um sicherheitsrelevante Änderungen handelt. Außerdem sollten Sie regelmäßig  Backups z.B. mit Updraft Plus machen, um notfalls immer auf eine vorhergehende Version der Website zurückkehren zu können, falls ein Update mal zu Inkompatibilitäten führt. Mehr zu den Backups mit Updraft gibt es von Peter Müller in diesem Beitrag auf meiner Website.

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Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 44

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