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Fünf Wege zum eigenen Buch

Wollte man früher ein Buch veröffentlichen, brauchte man zwingend einen Verlag. Heute braucht man das nicht mehr unbedingt, auch wenn es dennoch Vorteile haben kann, nicht alles selbst machen zu müssen. Hier einmal die wesentlichen Möglichkeiten auf dem Weg zum eigenen Buch.

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1. Verlage

Verlage ermöglichen Autoren und Leser zueinander zu finden – so könnte man es wohl zusammenfassen. In der Regel ist dabei ein Verlag nicht einfach ein Wirtschaftsbetrieb dessen Produkt Bücher sind. Es steckt mehr dahinter, zum Beispiel ein bestimmter Anspruch bei den veröffentlichten Büchern.

Deshalb ist es auch heute noch gut angesehen, bei einem möglichst bekannten Verlag zu veröffentlichen. Wobei „bekannt“ nicht unbedingt „groß“ heißen muss. Es gibt Verlage, die zum Beispiel in einem bestimmten Themenkreis führend sind, ohne dabei ein riesiges Unternehmen mit vielen Mitarbeitern zu sein. Die Veröffentlichung hier kann für den Autor jedenfalls wie eine Auszeichnung sein.

Damit erschöpfen sich allerdings auch schon fast die Vorteile. Man sollte sich keinen Illusionen hingeben, was den Verdienst am Buch angeht. Außerdem sollte man auch nicht davon ausgehen, dass der Verlag das eigene Buch vermarktet. Dazu fehlen oftmals die Mittel. Hier ist das Engagement des Autors also ebenfalls gefragt.

Man kann aber davon ausgehen, dass ein Verlag am ehesten weiß, wie man mit einem Buch überhaupt in den Handel kommt. Und ein bekannter Verlag ist natürlich auch hier ein Türöffner.

Einen Roman oder gar Gedichte veröffentlichen zu wollen, ist dabei für den Autor alles andere als leicht. Etwas anders sieht die Situation aus, wenn man Experte auf einem Gebiet von allgemeinem oder aktuellen Interesse ist und dazu ein Buch veröffentlichen möchte.

2. Zuschussverlage

Es gibt Verlage, die teils erhebliche Summen als „Druckkostenzuschuss“ verlangen, damit das eigene Buch erscheint. Darüber möchte ich mich hier nicht weiter auslassen.

3. Digitaldruck, Printing on Demand

Seit einigen Jahren hat der Digitaldruck zu einer neuen Form der Buchveröffentlichung geführt: Das Drucken auf Nachfrage, also „Printing on Demand“. Im Gegensatz zum klassischen Buchdruck werden hier nicht hunderte oder tausende Exemplare auf einmal hergestellt, sondern nur der Nachfrage entsprechend.

Die Kosten pro Buch sind zwar höher als beim klassischen Buchdruck, aber dafür hat man keinerlei Überschuss und keine Lagerkosten.

Einige Anbieter wie BoD aus Norderstedt haben sich auf dieses Verfahren spezialisiert. Ein Beispiel aus den USA ist Lulu.com.

Auch hier muss man teilweise Kosten selbst tragen, die Summen sind allerdings überschaubar. Bei BoD gibt es ein Einsteigerangebot für null Euro.

Zwar kümmern sich solche Anbieter in der Regel auch darum, dass das eigene Buch im Handel vor Ort und im Internet bestellbar ist. Aber hier ist auf jeden Fall Eigeninitiative angesagt, damit die Welt da draußen etwas über das eigene Werk erfährt.

Digitaldruck eignet sich sehr gut, um selbst Nischenthemen in gedruckter Form zu veröffentlichen oder um mit einem Thema einen Testballon zu starten.

Zu bedenken ist, dass die Druckvorlage selbst hergestellt werden muss – meistens auch bis hin zum Cover.

4. E-Book

Wer nicht unbedingt auf ein gedrucktes Werk besteht, kann es mit einem E-Book zum Beispiel in Form einer PDF-Datei versuchen. Zumindest bei Ratgebern kann das funktionieren.

Ein E-Book kann dabei auch Vorlage eines späteren Buchs sein, das dann im Digitaldruck hergestellt wird. Eine Taktik wäre es, das Buch zunächst als PDF zu veröffentlichen und auf diese Weise Erfahrungen und Rückmeldungen der Leser zu sammeln. Beides lässt sich in einem E-Book natürlich viel besser wieder in eine Aktualisierung ummünzen als bei einem bereits gedruckten Buch…

5. Blog

Ein Blog als Buch? Ja, warum eigentlich nicht. Dabei geht es nicht nur um solche Projekte wie Karen Wiborgs Roman, der mitten im Web 2.0 entsteht. Man kann gezielt ein Blog aufsetzen, um darin Artikel, Wissen, Links, Inhalte zu sammeln. Das Blog kann zum eigenen Zettelkasten werden, der öffentlich einsehbar ist. Man bekommt darüber Aufmerksamkeit und gewinnt die ersten Leser.

Denn das Hauptproblem als Autor ist doch: Niemand weiß, dass es einen gibt. Man muss sich bei den potenziellen Lesern erst einmal bekannt machen und kann dabei gleichzeitig herausfinden, wie gut die eigene Idee eigentlich ist – und ob sie nicht vielleicht doch in eine ganz andere Richtung gehen sollte.

Fazit

Abgesehen von den Zuschussverlagen, können die verschiedenen Wege praktisch aufeinander aufbauen. Man startet ein Blog zu seinem Thema, um dort Material zu sammeln und sich bekannt zu machen. Als nächstes entsteht daraus ein E-Book, das man entweder zu Werbezwecken kostenlos abgibt oder verkauft. Funktioniert das gut und es macht sich eine Nachfrage nach einem gedruckten Buch bemerkbar, greift man entweder zum Digitaldruck oder tritt an einen Verlag heran. Der Verlag wird auf jeden Fall sehr viel interessierter zuhören, wenn man bereits Leser mitbringt und zeigen kann, dass das Thema interessant ist und man die passende Schreibe hat.

Linktipps

Themenwoche

Dieser Artikel gehört zur „Themenwoche Buch 2.0“ auf UPLOAD. Hier gibt es alle Beiträge dazu…

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21 Gedanken zu „Fünf Wege zum eigenen Buch

  1. Sagen wir mal so: Ein Buchprojekt ist nicht nur Spaß ;-) Also Spaß kann es schon machen, aber wenn es gut werden und jemals zu einem Ende kommen soll, braucht man auch eine gehörige Portion Disziplin.

  2. Reden wir nicht über die Qualität sondern über die Kosten, wie ich sie zB von einem renomierten Zuschuß-Verlag erhalten habe. Drei Varianten. Ich nenne Ihnen die, mit dem höchsten Kapitaleinsatz, allerdings auch mit den besten Möglichkeiten bei einer genügend hohen verkauften Auflage den return on Invest zu erreichen.
    Hier das Angebot an mich:
    Auflage 1000 – 128 Seiten – A5 – Laden VK 9.90 brutto.

    Einmalige Kostenbeteiligung ca. 7900 Euronen, farbiger Umschlag extra
    Rücklauf an mich 30% vom Laden VK ab 1. Exempl.
    Autorenrabatt 50% vom VK.

    Nun muß man kein Adam Riese sein um herauszfinden, daß man als Autor bei diesem Angebot erst ab einer verkauften Auflage von ca. 3000 Expl.
    die Gewinnschwelle erreicht.

    Ich finde, das ist keinen unfaires Angebot, zumal noch diverse Leistungen des Verlages einfließen, wie Lektorat, Layout setzen, Werbung im Handel, Unterstützung von Autorenlesungen, sowie Vertrieb an Buch- und Großhandel.

    Eine Variante, sein Manuskript gedruckt zu sehen, bei der man viel Eitelkeit oder noch mehr Geld zur freien Verfügung haben sollte.

    Mit freundlichen Grüßen
    Hans Blazejewski

  3. Reden wir über die anderen Verfahren, bei denen der Autor gleichzeitig auch sein Verleger sein wird.

    Ich denke, auch hier wird viel mit der Eitelkeit der Autoren gespielt. Natürlich, wer möchte sein Manuskript, welches mit viel Einsatz und noch mehr Intuition entstanden ist, nicht gedruckt sehen?
    Nur, nach dem Druck geht es erst richtig los. Sie müssen das Buch vermarkten und das heißt, sie müssen es dem Buchhandel wie Sauerbier anbieten. Amazon-Käufer und andere Internet-User haben nicht auf Sie gewartet.
    Hindackeln in die Buchhandlungen, 2-3 Exemplare auf die Theke legen und dankbar sein, wenn der Händler sie nimmt und ihnen freundlich sagt: Aber nur in Kommission.
    Dafür brauchen Sie eine Gewerbeanmeldung, müssen Lieferscheine und Rechnungen schreiben und den Zahlungseingang beobachten.
    Wenn sie Pech haben, brauchen Sie auch noch ein Inkassobüro.

    Nachdem die BHs in ihrem Umfeld abgegrast sind haben Sie Fahrtkosten ohne Ende. Leseexemplare sollten Sie auch auf den Tisch legen können. Gratis selbstverständlich.
    Der Presse schreiben Sie Brief über Briefe, wenn Sie überhaupt die Anschriften haben und mehr noch den zuständigen Redakteur beim Namen nennen können.

    Das ist so. Auch wenn Sie in 5 Jahren den Nobelpreis für Literatur erwarten. Jetzt sind Sie ein Niemand oder eine Niefrau.
    Ich weiß wovon ich spreche. Ich habe mein erstes Buch in meinem Verlag herausgebracht. Ein Fehlentscheidung mit dem Resultat, daß ich meine Gewinnschwelle nie erreichen werde. Der Fehler, ich hatte keinen Vertriebsweg für den Buchbereich, obwohl mich die Händler als Lieferant für Postkarten, Poster etc. seit Jahren kannten.

    Sicher gibt es erfolgreiche Versuche. Wenn Sie solche kennen, dann lassen Sie mich das wissen und machen Sie mich schlau.

    Übrigens: Das mit der Autorin und dem Second Life find ich abgefahren genial.

    Freundlichst
    Hans Blazejewski

  4. Ein weiteres Beispiel dafür, wie aus einem Blog heraus ein Buch entstanden ist, ist „XING optimal nutzen“ von Joachim Rumohr.

    Meine ersten beiden Bücher „Kurswechsel im Beuf“ sowie „Wachstumsstrategien für Solo- und Kleinunternehmer“ habe ich geschrieben und (über einen Verlag) veröffentlicht, bevor es Blogs gab bzw. ich selbst mit dem Bloggen begonnen hatte. Man bewegt sich mit dieser Methode immer ein Stück weit im luftleeren Raum, wenngleich solche Bücher letztlich aus der Praxis für die Praxis entstehen.

    Ein Blog hat den Vorteil, gemeinsam mit einer größeren Leserschaft Themen zu entwickeln, die Resonanz zu testen, Informationen zu sammeln und zu archivieren.Für mein nächstes Buch werde ich auf jeden Fall mein Blog nutzen, aber auch andere Methoden, um mit potenziellen Lesern vorab näher in Kontakt zu sein. Ein anderer Weg, den ich in diesem Zusammenhang nutze, sind Telefonseminare.

    Die Frage kann natürlich auftauchen, wer ein solcherart entstandenes Buch noch lesen möchte, wenn man doch vorher schon in einem Blog alles lesen konnte. Der Mehrwert eines Buches wie das des oben erwähnten XING-Buches ist, dass es die Beiträge systematisch und handlich zusammenfasst, während man sich sonst im Blog die gewünschten Informationen selbst zusammen suchen muss und dabei natürlich wissen muss, was man sucht. Indem das Buch einen Gesamtüberblick gibt, entdeckt man vielleicht auch Punkte, von denen man noch gar nicht wusste, dass es sie gibt.

    @Herr Blazejewski: Sie weisen auf einen Punkt hin, der von vielen Autoren erst zu spät erkannt wird: dass es nicht reicht, ein Buch zu publizieren, sondern dass das Buch auch vertrieben sein will und dass es dabei auch auf die Eigeninitiative des Autors ankommt. Ohne Verlag ist es schwierig, den Vertriebskanal Buchhandel zu erreichen. Doch bietet das Internet immer mehr Möglichkeiten, auf bequemere Art Leser zu erreichen, statt von Buchhandlung zu Buchhandlung zu tingeln. Ich erinnere mich beispielsweise an eine virtuelle Buchtournee durch diverse Blogs von Bernd Röthlingshöfer vor einigen Jahren.

  5. Danke für den Beitrag. Habe letztes Jahr ein Buch geschrieben was seitdem vor sich hinschlummert. Hatte auch schon von Book on Demand gehört, aber hier wird ja eine gute Uebersicht geboten. Mal schaun was ich mit meinem Buch anstellen werde.

  6. Gute Zusammenfassung meiner Überlegungen. Habe mich dann doch für einen Verlag entschieden.
    Unterstreichen möchte ich, dass es notwendig ist, den Bucherfolg in die eigenen Hände zu nehmen. Dafür habe ich unter anderem den Blog dazu aufgesetzt und etliche Aktivitäten, die das Internet bietet (XING, Twitter etc.) genutzt.

  7. Vielen Dank für Eure interessanten und hilfreichen Ergänzungen und Gedanken. Allein mit den Kommentaren unter den Artikeln könnte man leicht die Themenwoche noch eine weitere Woche fortsetzen…

    Ich denke, viele Leser werden dankbar sein, so viele anregende und aufschlussreiche Erfahrungen präsentiert zu bekommen.

    Ich bin begeistert von der Resonanz. :-)

  8. Ich schreibe auch gerade ein Buch. Wenn ich es über eine Druckerei erst mal in einer kleinen Auflage (ca. 50 Stück) drucke, die keinerlei Rechte dranhaben werdenm und diese dann den einzelnen Verlagen zusende damit sie mir ein Angebot machen, wäre doch sicherlich eine Variante, die überschaubar wäre. Oder ist da jemand anderer Meinung? Unter [Link entfernt] gibt es günstige Angebote ein Buch zu drucken, jedoch muß das Script druckfertig in PDF vorbereitet werden….

  9. Hallo Klaus, das wäre ein gangbarer Weg. Allerdings ist es nicht notwendig, das Manuskript als Buch drucken zu lassen, um es einem Verlag vorzulegen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für den Lektor (oder wer auch immer es im Verlag liest) einfacher zu handhaben ist, wenn es als DIN-A4-Ausdruck (mit Rand für Anmerkungen) in einer Mappe kommt. Sollte jemand aus dem Verlagsbereich etwas dazu sagen wollen, freue ich mich über einen entsprechenden Hinweis.

    Den Link auf den Anbieter habe ich entfernt, da der hier ja keine Rolle spielt – und sonst habe ich hier in den nächsten Woche alle Digitaldruckereien und Verlage in den Kommentaren. Das bringt aber für die Diskussion nur wenig. Ich bitte dafür um Verständnis.

    Dass man ein PDF vorlegen muss, ist jedenfalls normal. Die günstigen Preise sind ja z.T. deshalb möglich, weil der Autor hier viele Aufgaben übernimmt, die ansonsten ein Verlag für ihn übernähme. Da muss man dann durch – oder jemanden für diese Arbeiten bezahlen.

  10. Hallo Jan Tißler, ja vielen Dank für die Antwort. Das mit dem Link tut mir leid. War halt im Eifer des Gefechts…..Na ja, ich bin noch ein paar Wochen mit dem Projekt beschäftigt und habe Kontakt zu einer Schriftstellerin die mir da auch behilfich ist….Ich will aber auch, daß das Buch möglichst noch mich widerspiegelt und nicht irgendeinen Verlagslektor, der sich daran ergötzt und es am Ende so verfälscht, daß es nicht mehr mein Werk wäre..Also ich überlege echt, ob ich es eher selbst publiziere und drucken lasse und dann einfach nach Vorbestellungen vorgehe. Das Net macht es ja möglich, es über amazon, booklooker, ebay und andere foren publik zu machen. Ich habe ja auch schon eine ISBN, und somit ist es ja gelistet….EInfach die Kosten überschaubar halten und sehen wie es sich entwickelt..Lieben Gruß Klaus

  11. Hallo Klaus, genau diese Möglichkeiten hast Du heute. Du kannst ein Buch herausbringen, das ganz normal bestellbar ist und Du hast viele Möglichkeiten, es zum Beispiel über das Internet bekannt zu machen. Aus meiner Sicht ist es auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich bin mir sicher, dass Du viele interessante Erfahrungen damit machen wirst. Von daher: nur Mut!

  12. Pingback: LyrikJob

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