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Die New York Times und die API-Frage

Ich war mal wieder auf der Website der New York Times. Und ich musste beinahe weinen – vor Freude. Und vor Scham. Warum? Wegen etwas mit der hübschen Abkürzung YQL. Und den deutschen Medien.

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Also, ich fange vorne an. Die New York Times ist eine großartige Zeitung. Jetzt spule ich ein bisschen vor. Seit geraumer Zeit schon ist die NYT wohl eine der wirklich innovativen Medien-Auftritte im Web. Nicht nur wegen großartiger Experimente wie dem Article Skimmer. Auch weil sie bereits seit geraumer Zeit erkannt haben, dass die Entwicklergemeinde ebenso großartige Ergebnisse zaubern kann, wie zum Beispiel den NYT Explorer. Die NYT hat erkannt, dass ihre Leser bei der Weiterentwicklung im Web wertvolle Dienste leisten kann.

Deshalb gibt es das NYT Developer Network, in dem eine Vielzahl von Teasern auf Inhalte vorgehalten werden. Aber auch noch weitere Inhalte, von NYT Movies, Beststellers über TimesPeople und mehr. Ganz einfach per API (Application Programming Interface), also einer einfachen Programmierschnittstelle, die nahezu jeder abfragen kann.

Das ist jetzt technisch etwas kompliziert. Für Programmierer kommt dazu, dass die Abfrage jeder API recht unterschiedlich ist. Deshalb hat Yahoo etwas entwickelt, was mit YQL abgekürzt wird (Yahoo Query Language). Die vereinfacht und standardisiert Anfragen, die nun für jeden zu verstehen sind, der schon mal SQL oder ähnliches bedient hat. Und die NYT unterstützt nun inzwischen diese YQL (siehe Blogbeitrag bei der NYT).

Da kommen wir zurück zum Grund meines Heulkrampfes: Die NYT ist derart auf der Höhe der Zeit, dass sie nun sogar die YQL unterstützt, die gerade mal Ende April so richtig auf den Markt gekommen ist (siehe Wikipedia). Das ist großartig. Da ist jemand im Web angekommen.

Und ich blicke auf der anderen Seite des Atlantik auf den deutschen Medienmarkt, in dem keine einzige Zeitung, Zeitschrift, Radio oder Fernsehsender eine API zur Verfügung stellt. Von einer YQL-Untersützung wage ich gar nicht zu träumen. Warum? Vermutlich, weil nicht sicher ist, ob das Vorhalten einer solchen API überhaupt einen finanziellen Gewinn verspricht.

Doch mir kommt da so eine Idee. Vielleicht lässt sich das ja ändern. Wenn schon kein einzelner Verlag auf die Idee kommt, vielleicht lässt sich da ja eine Marktlücke schließen. Wer weiß, was ich meine, darf mir gerne eine direct message an @peterschink hinterlassen ;)

Dieses Posting erschien ursprünglich auf Blog Age.

Über den Autor

Peter Schink ist gelernter Journalist, hat jedoch inzwischen sein zweites Hobby zum Beruf gemacht. Als Projektmanager und Berater ist er für große deutsche Verlage und Medienhäuser tätig. In diesem Sommer hat er zusammen mit Steffen Büffel die   „mediati – Agentur für digitale Zukunft“ gegründet. Nebenbei programmiert er und bloggt auf „Blog Age„.

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6 Gedanken zu „Die New York Times und die API-Frage

  1. Meine Begeisterung über die Innovationsfreude der NYT wäre noch größer, wenn sie mehr Erfolg darin hätten, damit ihren wirtschaftlichen Absturz zu verlangsamen. Aber offenbar ist es im Augenblick egal, ob Verleger gute Ideen haben oder so einfallslos herumjammern wie hierzulande.

  2. Von solchen Sachen können wir hier im deutschsprachigen Raum wirklich nur träumen. Wenn ich mir zum Beispiel die österreichischen Tageszeitungen ansehe, dann bietet keine einzige davon wenigstens einen Fulltext-RSS-Feed an … und das ist schon traurig genug ;)

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