Es ist an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Schon zu lange haben zwei Krieger miteinander gerungen, ohne dass es zu einem Ergebnis gekommen wäre. Immer wieder trafen sie aufeinander, wirbelten Staub auf und am Ende gab es keinen Gewinner und dafür zwei Verlierer. Es geht um das Duell „Blogger vs. Journalisten“. In den nächsten beiden Tagen wird dieses Duell hier bei UPLOAD beendet. Wir setzen Blogger und Journalisten gedanklich einander gegenüber und überlegen, was der eine vom anderen lernen kann. Morgen wird es zuerst darum gehen, was Journalisten von Bloggern lernen können. Übermorgen dann umgekehrt, was Blogger von Journalisten lernen können. Und danach verneigen sie sich beide voreinander und beenden allen Streit. Naja. Zumindest voererst…
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Ich selbst stehe zwischen den beiden. Einerseits habe ich den Journalismus ganz klassisch gelernt und finde, dass das, was man dort lernen kann, sehr wertvoll ist. Andererseits habe ich vor vielen Jahren das Internet für mich entdeckt und sehe Blogger als ein Symbol dessen an, was dort heute möglich ist – und wie phantastisch das ist.
Leider ist der Journalismus in den letzten Jahren ziemlich heruntergekommen. Er hat sich selbst zu weit von seinen Idealen entfernt. Der wirtschaftliche Erfolg eines Medienangebots ist vielerorts ganz selbstverständlich wichtiger geworden als seine moralische und ethische Integrität.
Auf der anderen Seite verharren die Blogs in Deutschland in einem prä-professionellen Stadium. Es gibt nur wenige Ansätze, die neuen Möglichkeiten mehr als nebenbei zu nutzen. Und wenn, dann kommen dabei so unsägliche Erscheinungen heraus wie die selbsternannten „Pro-Blogger“. Die erzählen einem sozusagen, wie man richtig malt, nur weil sie ein Gemälde gesehen haben.
Sowohl Blogger als auch Journalisten haben dabei Eigenschaften, die sich der andere genau anschauen sollte. Man kann voneinander lernen, anstatt sich immer nur zu bekämpfen.
Denn am Ende sind sich die beiden ähnlicher als man zunächst denken könnte.
Es geht darum, Informationen weiterzugeben, für Aufklärung zu sorgen, Meinungen zu verbreiten. Es geht um Unterhaltung und um Unterhaltungen. Es geht darum, Geschehen in der Welt zu begleiten, zu erklären und zu beleuchten – und das können ganz persönliche Dinge sein oder aber die großen Zusammenhänge.
Es ist nicht immer das am Wichtigsten, was andere dazu erklären. Im Gegenteil. Was wichtig ist fürs eigene Leben, entscheidet man selbst.
Das Internet gibt einem heute die Chance, sich aus einer Vielzahl von Quellen selbst zu informieren oder Menschen zu finden, die das für einen tun. Das gab es zwar auch früher schon. Man hörte auf Erfahrungsberichte und Erkenntnisse aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis. Das Netz aber ermöglicht es nun Menschen, eine Öffentlichkeit zu erreichen, die früher nur Journalisten erreichen konnten.
Oft werden diese Stimmen aber im großen Netzrauschen dann doch nicht gehört, weil sie zu leise sind. Oder sie werden zwar gehört, aber nicht ernstgenommen.
Journalisten wiederum haben vielfach noch nicht begriffen, dass das Internet in der Hauptsache eine große Chance für sie ist. Ihnen geht es dann nicht um die Sache, sondern um ihren Job. Ginge es ihnen um die Sache, würden sie das Internet jubelnd begrüßen.
Aber legen wir nun die Duell-Waffen beiseite. Setzen wir uns und lassen wir den Geist zur Ruhe kommen…
Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
Weder habe ich Journalismus gelernt im klassischen Sinne, noch haben ich das betreiben eines Blog und das Schreiben darin irgendwie oder irgendwo im klassischen Sinne gelernt.
Ich stehe weder zwischen diesen beiden Gedanklichen Kriegern noch auf einer der beiden fiktiven Seiten dieser fiktiven Auseinandersetzung.
Selbst gelernt, aus eigenen Erfahrungen habe ich.
Meine Erfahrung (als Blogger) ist die, dass viele Journalisten glauben sich mit mir vergleichen zu müssen:
dies und das kannst Du schlechter als ich/wir …
Du magst zwar diesen und jenen Vorteil haben, aber …
wenn Du glaubst, dass Du mit uns mithalten kannst, dann …
Ich wiederum käme nicht auf diese Idee, schließlich glaube ich, dass ich etwas ganz anderes mache.
wie mein vater (journalist) immer sagt: entweder man kann schreiben oder nicht.
gleicher grund meiner und seiner ansicht nach nicht journalismus zu studieren
Anbei noch mal eine Anmerkung bezüglich des Blog und dem abonnieren der Kommentare.
Wieso gibt es keine Möglichkeit den RSS-Kommentar-Feed pro Artikel einzeln zu abonnieren? Alles was ich bisher immer bekomme sind entweder ALLE Kommentare von ALLEN Artikeln oder ich lande bei feedburner.
@LexX Noel: Vielen Dank für den Hinweis. Das muss ich mir einmal anschauen. Es ist jedenfalls keine Absicht ;-)
@Jan Tißler: Danke schön, das wäre nämlich wirklich mal sehr nützlich. Könnte dir sogar den Code dafür, von WordPress geben. ;)
Weil so wie bisher, ist das ein bisschen schwierig mehrere Artikel und dessen Diskussionen im Blick zu behalten.