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Alternativen zu WordPress für verschiedene Einsatzzwecke

WordPress genießt den Ruf des Alles-Könners. Und das völlig zu Recht. Aber ist WordPress deshalb auch die ideale Software für jeden Einsatzzweck? Oftmals sind Zweifel angebracht. Doch die Suche nach Alternativen ist vielen zu beschwerlich. Wer allerdings die Mühen einer Recherche auf sich nimmt, wird nicht selten mit einer unbekannteren, dafür aber umso besseren Lösung belohnt. Sebastian Schürmanns stellt sie in diesem Beitrag vor.

(Illustration: © Variant, depositphotos.com)

Alternativen gesucht …

Die Suche nach Alternativen zu WordPress ist auch deshalb so beschwerlich, weil echte Alternativen nur sehr wenig Aufmerksamkeit erfahren. Stattdessen werden häufig Content Management Systeme (CMS) wie Drupal oder Typo3 vorgeschlagen. Bloggen mit Typo3 macht allerdings wirklich keinen Sinn. Denn ähnlich wie Drupal verortet sich Typo3 eher als Agentur-System für Enterprise-Webseiten. Für kleine Web-Projekte sind diese Alternativen völlig überdimensioniert.

Auch das häufig empfohlene Jekyll eignet sich nur für wenige Anwender als Alternative zu WordPress. Denn Jekyll gehört zu den Static Site Generatoren und wird mit der Kommandozeile auf dem Desktop bedient, setzt also ein recht hohes technisches Verständnis voraus.

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Dagegen können Blog-Plattformen wie Medium oder auch Web-Baukästen wie Jimdo durchaus eine Alternative sein. Allerdings nicht für den klassischen Blogger oder den selbstbestimmten Webseiten-Betreiber, der auf die Hoheit seiner Daten achtet und lieber auf selbstgehostete Software setzt.

Es gibt kein zweites WordPress, aber Lösungen, die sich für einen klar beschriebenen Einsatzzweck wesentlich besser eignen

Wer sich mit solchen Antworten nicht zufrieden gibt und bei der Suche hartnäckig bleibt, der kann durchaus fündig werden. Allerdings sollte man keine zu hohen Erwartungen an eine Alternative stellen. Denn es gibt kein zweites WordPress. Es gibt kein zweites System mit einer derart hohen Verbreitung, mit einer derart großen Community und einer derart großen Auswahl an Plugins und Themes. Und es gibt wohl auch kein zweites System, das sich mit minimalen Entwickler-Kenntnissen als so wandlungsfähig erweist.

Dafür gibt es jedoch Lösungen, die sich für einen klar beschriebenen Einsatzzweck wesentlich besser eignen. Und „besser“ meint in diesem Zusammenhang zum Beispiel schlanker, schneller, einfacher in der Bedienung, einfacher in der Entwicklung, moderner in der Code-Basis oder auch passender mit Blick auf die enthaltenen Features.


Bloggen ohne WordPress

WordPress und Bloggen, das ist fast schon ein Synonym. Und dennoch gab es immer wieder Versuche, neben WordPress eine weitere Open-Source-Software für Blogger zu etablieren.

Habari und Anchor hießen zwei Versuche, die inzwischen jedoch Geschichte sind. Andere Versuche haben überdauert. Zum Beispiel das Urgestein MovableType, das inzwischen auf eine kommerzielle Lizenz umgestiegen ist. Oder andere frühe Alternativen wie Textpattern und Serendipity, die heute jedoch kaum noch jemand kennt.

Der Name Ghost dürfte dagegen den meisten Bloggern bekannt sein. Allerdings hat sich die moderne Node-Software vom erklärten WordPress-Wettbewerber zum Nischen-Anbieter für professionelle Publisher gewandelt. Dazu später noch mehr.

Ein paar schlanke Alternativen findet man vor allem in der Welt der Flat-File-Systeme, die auf eine Datenbank verzichten und die Inhalte stattdessen in einfachen Text-Dateien abspeichern.

HTMLy

Explizit an Blogger richtet sich vor allem das eher unbekannte Projekt HTMLy. HTMLy kommt mit einer minimalen Code-Basis aus und bringt dennoch alles mit, was man für einen simplen Blog benötigt: Artikel, Tags, Related Posts, einen RSS-Feed und inzwischen sogar einen einfachen Menu-Builder.

Um HTMLy war es zwei Jahre lang recht still geworden. Seit 2020 wird das Projekt aber wieder aktiv weiterentwickelt. Man sollte keine falschen Erwartungen haben: HTMLy verzichtet auf jeden Komfort. Für absolute Puristen ist das System aber auf jeden Fall einen Blick wert.

Bludit

Zwei andere Flat-File-Systeme richten sich zwar nicht explizit an Blogger, verfügen aber dennoch über die nötigen Features und Themes: Das recht bekannte System Grav, das für manche Anwender etwas zu technisch daherkommen dürfte. Und das sehr leichtgewichtige und nutzerfreundliche Open Source CMS Bludit.

Gerade Bludit hat in den letzten Jahren viele Freunde gefunden und bietet inzwischen eine recht ansehnliche Auswahl an Themes und Plugins an – auch und vor allem für einfache Blogs.

Hobby-Entwickler dürften ebenfalls ihre Freude an Bludit haben, denn die Entwicklung neuer Themes oder Plugins ist bei dem leichtgewichtigen System sehr einfach und verständlich. Außerdem verzichtet Bludit im Gegensatz zu den meisten anderen Flat-File-Systemen auf die Auszeichnungssprache Markdown und nutzt stattdessen einen Standard-HTML-Editor, sodass sich neue Autoren schnell zu Hause fühlen dürften.

Alles in allem wäre Bludit die eindeutigste Empfehlung, die man für einen simplen Blog derzeit aussprechen kann.

Publii

Das CMS Publii ermöglicht mit einer Desktop-App die Erstellung von statischen Blogs und erfordert keine technischen Kenntnisse.

Ganz am Ende dürfen natürlich die vielen Static Site Generatoren nicht fehlen, auch wenn sich diese Systeme wie bereits erwähnt eher an Freunde der Kommandozeile richten. Dort ist die Begeisterung allerdings so groß, dass sich die meisten Blogs zum Thema Web-Technologien inzwischen von WordPress verabschiedet haben, allen voran das Smashing Magazine.

Es gibt allerdings einen Static Site Generator, der sich explizit an Blogger richtet und keine Erfahrungen mit der Kommandozeile erfordert. Das System heißt Publii und bietet ähnlich wie der bekanntere Zeta Producer ein Laien-taugliches Desktop-Programm zur Erstellung und Verwaltung einer statischen Webseite an.

Wer dagegen auf ein User-Interface verzichten kann und direkt mit Programmier-Befehlen arbeiten will, der hat die Qual der Wahl: Gatsby, Eleventy, Hugo und Jekyll sind nur einige der bekannteren Namen, die bei statischen Blogs häufig zum Einsatz kommen.


Der One-Pager

So schwer man sich tut, gute Alternativen für WordPress als Blog-System zu finden, so schwer lässt sich der Einsatz von WordPress für einen One-Pager rechtfertigen. Gemeint ist also die typische „Web-Visitenkarte“, die auf einer einzelnen Seite alle Informationen bereithält.

Dafür ist WordPress überdimensioniert. Man muss sich die Relationen klar machen: Um eine einzige simple HTML-Seite auszuliefern, lädt man über 2.000 Dateien mit gut 50 Megabyte auf einen Server, erstellt eine eigene Datenbank und nutzt vermutlich noch zusätzliche Plugins und Themes. Allein aus Gründen des Umweltschutzes sollte man eine derartige Energie- und Ressourcen-Verschwendung möglichst vermeiden. 

Wer in dieser Hinsicht alles richtig machen will, der sollte sich den Artikel „How to Build a Low-tech Website“ im Low Tech Magazine durchlesen. Die Seite ist so stark auf Energie-Effizient getrimmt, dass sie mit einem 50 Watt Solar-Panel einen recht hohen Traffic bedienen kann. Das Low Tech Magazine wird allerdings ebenfalls mit einem Static Site Generator betrieben, in diesem Fall kommt die Python-Software Pelican zum Einsatz. Das dürfte normale Autoren oder auch angehende Entwickler aus dem PHP-Umfeld eher abschrecken.

Grav

Wer einen vernünftigen Mittelweg finden will, dem würde ich (trotz der etwas technik-lastigen Administrations-Oberfläche) das Flat-File-CMS Grav empfehlen. Denn Grav verfügt über das Konzept der modularen Webseite, bei der eine Landingpage aus verschiedenen Modulen zusammengestellt werden kann. So halten sich Flexibilität und Leichtgewichtigkeit einigermaßen die Waage.

Ohne CMS geht’s auch

Doch muss ein One-Pager überhaupt mit einem Redaktions-System im Hintergrund betrieben werden? Wenn inhaltliche Änderungen kaum erforderlich sind, dann ist es auch heute noch eine gute Idee, das gute alte HTML und CSS zu bemühen und auf ein komplexes System im Hintergrund zu verzichten. Passende Vorlagen findet man zum Beispiel unter onepagelove.com


Der professionelle Kundenauftritt

Am anderen Ende der Skala findet sich der professionelle Kundenauftritt für kleine und mittelständische Unternehmen. In diesem Segment hat sich WordPress im Lauf der Jahre als Platzhirsch etabliert, nicht zuletzt weil andere Systeme wie Drupal, Typo3 und Joomla! noch umständlicher daherkommen.

Craft, Kirby und Statamic

Das moderne System Craft CMS bietet eine großartige Usability und ist als WordPress-Alternative für Unternehmens-Auftritte zunehmend beliebt.

Doch langsam dreht sich das Blatt, denn zum Glück gibt es immer wieder ein paar Verrückte, die „schon wieder ein neues CMS“ entwickelt haben. Davon gibt es in der Tat sehr viele und ich würde hier mal drei meiner Favoriten nennen: Craft, Kirby und Statamic.

Zugegeben, alle drei sind nicht Open Source, sondern erheben eine bescheidene Lizenz-Gebühr. Aber dafür machen alle drei einen wirklich guten Job. So gut, dass sich das W3C bei seinem Relaunch im Jahr 2020 für das PHP-System Craft entschieden hat, und Der Spiegel für das kleine Flat-File-CMS Statamic

Auch wenn man sich mit dieser Aussage nicht überall beliebt macht: Gegenüber diesen sehr modernen, schlanken und flexiblen Systemen wirkt WordPress eher altbacken, umständlich und träge.

Allerdings erfordern all diese Systeme auch zwingend fortgeschrittene Entwickler-Kenntnisse. So bietet Craft zum Beispiel überhaupt keine Themes an, weil die Entwicklung von Themes für KMUs ohnehin individuell vom Dienstleister erfolgt.

Ganz ähnlich sieht es bei Kirby und Statamic aus, und man könnte gleich noch ein Dutzend weiterer Alternativen aufzählen.

Sulu und ProcessWire

Sulu oder ProcessWire sind Beispiele aus der Open-Source-Welt und erfreuen sich ebenfalls wachsender Beliebtheit. Ganz zu schweigen von den vielen neuen Lösungen mit der sogenannten Headless-Architektur, die derzeit in Windeseile viele Marktanteile erobern.

Wer hier noch weitere Inspiration sucht, kann zum Beispiel auf meiner Seite cmsstash.de nach Content Management Systemen stöbern.

Fazit: In der Dienstleister- und Agentur-Szene für KMUs dürfte die Bedeutung von WordPress auf mittlere Sicht wohl eher abnehmen, wobei auch andere bekannte Systeme wie Typo3 und Drupal den Wind von der jungen Konkurrenz spüren dürften.


Für Journalisten und Autoren

Auch bei Journalisten und Autoren ist WordPress verständlicherweise sehr beliebt, denn der Weg von WordPress zum Magazin oder zur News-Seite ist nicht weit. Wenn man sein Geschriebenes allerdings auch monetarisieren will, dann ist man bei WordPress wieder auf diverse Plugins und im Zweifelsfall auf hohe Arbeitskosten angewiesen.

Zwar hat die WordPress.com-Mutter Automattic vor einiger Zeit mit Newspack eine WordPress-Distribution für kleinere News-Organisationen herausgebracht. Die hat allerdings ihren Preis und richtet sich explizit an Organisationen mit einem entsprechenden Umsatz und nicht an einzelne Journalisten. 

Ghost

Für die Zielgruppe der Journalisten hat der einstige WordPress-Wettberwerber Ghost eine interessante Entwicklung durchgemacht. Denn das System hat sich zunehmend an den Bedürfnissen von professionellen Journalisten und Publishern orientiert.

Entsprechend bietet Ghost Erweiterungen für den Community-Aufbau und für ein Abo-Modell an. Der Slogan von Ghost lautet passenderweise: „Turn your Audience into a Business“.

Wo man sonst eher auf SaaS-Plattformen wie Substack für bezahlte Newsletter oder Steady für Pay-Communities ausweichen würde, hat man bei Ghost alle nötigen Tools gleich mit an Bord. Ob Ghost allerdings auch für den deutschen Markt rechtssicher eingesetzt werden kann, muss man im Detail individuell prüfen.

Pressbooks

Auch Buch-Autoren greifen gerne auf WordPress zurück, allerdings meist nur, um ein separat publiziertes Buch zu bewerben. Es geht allerdings auch anders, denn man kann mit einer speziellen WordPress-Variante auch ein Buch online schreiben und dann in verschiedene Formate konvertieren und publizieren. Das Projekt stammt aus Kanada und heißt Pressbooks.org. Als selbstgehostete Lösung richtet sich Pressbooks vor allem an Universitäten und Bildungs-Einrichtungen. Für einzelne Autoren eignet sich eher die SaaS-Variante, da die Technologie recht komplex ist und hohe Ansprüche an das Hosting stellt. 

PupSweet

Gerade für die Publishing-Anforderungen von Bildungs-Einrichtungen gibt es zahlreiche Alternativen, zum Beispiel die Open-Source-Plattform PupSweet von der Coko-Foundation. Alternativen gibt es jedoch auch für Einzel-Autoren und für kleine Unternehmen, die einfache Technologien bevorzugen.

TypeMill

Dazu zählt auch mein eigenes Open-Source-Projekt mit dem Namen Typemill. Es ist ein kleines Flat-File-CMS, mit dem man eine Webseite erstellen und mit Hilfe eines Plugins ein oder auch mehrere E-Books produzieren kann, derzeit allerdings nur im PDF-Format.

Inzwischen gibt es ein Plugin für Registrierungen zum Aufbau einer Mitgliederbasis. Auch die Definition von Pro-Content ist mit dem Rechte-System möglich. Allerdings steht die Entwicklung eines einfachen Subscription-Plugins noch aus.

So ausgereift wie Ghost ist Typemill selbstverständlich nicht und in mancher Hinsicht wirkt es noch wie ein Prototyp. Es hat allerdings den Anspruch, in Zukunft eine Ghost-ähnliche Alternative für Buch-Autoren zu werden.

Derzeit wird Typemill vor allem von kleinen Unternehmen für Dokumentationen verwendet. Aber auch Bedienungsanleitungen, Berichte und Jahrbücher gehören zu den Einsatz-Szenarien, die heute schon realisierbar sind.


Für Communities

Viele Betreiber von Communities und Foren greifen gerne auf WordPress zurück. Das zeigt die große Popularität von Plugins wie BuddyPress oder bbPress. Tatsächlich ist die Verlockung recht groß, auf die bekannte WordPress-Technologie zu setzen und sie mit Plugins zu erweitern. Wer die Blog- und Webseiten-Features von WordPress auch im Rahmen der Community nutzen möchte, der ist mit dieser Lösung vermutlich auch gut beraten.

Discord, Gitter, Mattermost

Wenn der Schwerpunkt jedoch allein auf Foren- oder Community-Features liegt, dann können andere Lösungen sinnvoller sein. Wobei sich in Zeiten von Slack die Frage stellt, ob man überhaupt noch ein Diskussions-Forum selbst betreiben möchte. Und selbst zu Slack gibt es inzwischen zahlreiche Alternativen. Gerade im Technik-Bereich ist Discord ausgesprochen populär, eine Software, die ursprünglich aus dem Gaming-Umfeld stammt. Neben Discord trifft man recht häufig auf Gitter-Communities. Bei größeren Unternehmen ist dagegen die Open-Source-Software Mattermost als ausgereifte Lösung relativ verbreitet. Oder natürlich Microsoft Teams.

phpBB

Wer dennoch ein eigenes Forum betreiben will, der hat die Qual der Wahl. Ein Klassiker ist phpBB. Die Software ist zwar reichlich in die Jahre gekommen und wirkt etwas antiquiert. Es gibt aber auch Design-Varianten, die recht frisch aussehen.

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Discourse

Eine der populärsten jüngeren Alternativen dürfte Discourse sein. Auf Discourse-Foren trifft man zum Beispiel sehr häufig bei jüngeren Software-Projekten, die ein zusätzliches Forum für ihre Software-Nutzer betreiben. Mit 100 US-Dollar im Monat ist die SaaS-Variante von Discourse zwar nicht ganz billig. Man kann Discourse jedoch auch auf eigenen Servern als Open-Source-Projekt betreiben. 

Flarum

Discourse ist eine Ruby-Software. Wer sich eher in der PHP-Welt zu Hause fühlt, der findet mit Flarum eine passende Alternative. Flarum ist 2019 entstanden und nutzt das sehr populäre PHP-Framework Laravel, dürfte also vielen PHP-Entwicklern erst einmal sympathisch sein. Allerdings bezeichnet sich Flarum noch als Beta-Software und versieht den produktiven Einsatz mit einem Warn-Hinweis. Die Software dürfte also noch ihre Ecken und Kanten haben. 

Vanillaforums, HumHub

Deutlich älter und ausgereifter ist die Software Vanillaforums, die neben einem Managed Service auch eine Open-Source-Variante anbietet. Die Software wird überwiegend in der Unternehmenswelt eingesetzt, bekommt allerdings immer wieder mal einen Punkt-Abzug für seine historisch gewachsene „Feature Soup“. Auch hier lassen sich jedoch Alternativen finden, die Community- und Collaboration-Plattform HumHub ist nur ein Beispiel dafür.


Quellen für die eigene Recherche

Wer auf den Geschmack gekommen ist und bei seinem nächsten Projekt nach einer Alternative zu WordPress Ausschau halten will, der sollte für seine Recherche nicht ausschließlich Google verwenden. Denn viele alternative Projekte erhalten – wie eingangs erwähnt – kaum nennenswerte Publicity, sodass man bei Google überproportional häufig auf Artikel mit den immer gleichen Ratschlägen stößt. Ähnlich verhält es sich mit persönlichen Empfehlungen: Die meisten kennen eben nur ein einziges System und empfehlen dann auch nichts anderes.

Eine gute Quelle für den Einstieg in die Recherche ist das Open Source Projekt awesome-selfhostet, das zahlreiche Open-Source-Lösungen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke auflistet: Vom Blog über Content Management Systeme bis hin zu Groupware oder zur Software für das Konferenz-Management. Open Source als Ausschluss-Kriterium macht allerdings nicht immer Sinn, wenn es um die bestmögliche Lösung für ein Problem geht.

Andere nützliche Plattformen für die Recherche sind zum Beispiel ProductHunt, Slant oder G2 Crowd, auch wenn man die Feedbacks und Bewertungen dort naturgemäß mit dem nötigen Abstand lesen sollte.

Wer nach einer ersten Recherche richtig in die Materie einsteigen will, der findet zu vielen Software-Kategorien eigene Fachseiten und Fachportale. Für Content Management Systeme gibt es neben dem bereits erwähnten CMSstash auf internationaler Bühne weitere Fachpublikationen wie cms-connected, CMSwire oder CMScritic

Selbst wer eine intensive Suche betreibt, wird sich am Ende möglicherweise für WordPress entscheiden. Doch dann ist es keine Entscheidung aus Unwissenheit oder aus Bequemlichkeit mehr, sondern eine informierte Entscheidung aus guten Gründen.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 91

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