Videos sind ein enorm wichtiges Medium, gerade im Social Web und vor allem dann, wenn ein Unternehmen die Generation Z oder Millenials erreichen will. Nicht zuletzt eignen sie sich besonders gut fürs Storytelling, etwa mit Formaten wie „Get Ready With Me“ (GRWM) und „Behind the Scenes“ (BTS). Jacqueline Bourke von iStock erklärt dir in diesem Beitrag, wo die Potenziale liegen, wie du es auch mit kleinem Budget angehst und dabei perfekt auf deine Zielgruppe abstimmst.

Inhaltsverzeichnis
Einführung
Social Media hat die Art und Weise verändert, wie wir Marken und neue Produkte finden, wobei Videos weiterhin die Landschaft dominieren.
Insbesondere junge deutsche Nutzer suchen aktiv nach Inhalten, die authentisch, verständlich und emotional ansprechend sind. Eine aktuelle Studie von YouGov zeigt, dass die deutsche Generation Z eher Video-First Social Media Plattformen wie Instagram, YouTube, Snapchat und TikTok nutzt als traditionelle Plattformen wie Facebook und X (ehemals Twitter).
Dies spiegelt sich in der VisualGPS-Studie von iStock’s Creative Insights Plattform wider, die zeigt, dass 54% der Generation Z und Millennials in Deutschland gerne kurze Videos in sozialen Medien ansehen. Interessanterweise geben 34 % der jüngeren Verbraucher auch an, sich von langen Videos inspirieren zu lassen, was ein starkes Interesse an verschiedenen Videoformaten und Storytelling-Ansätzen unterstreicht.
Siehe ergänzend dazu auch den UPLOAD-Artikel „Warum lange Videos trotz kurzer Aufmerksamkeitsspanne boomen“.
Wie also können KMU die „perfekten“ Social-Media-Videos erstellen, um tiefere Verbindungen zu einem jüngeren Publikum aufzubauen? Dazu findest du im Folgenden einige Tipps, die dir den Start erleichtern. Sie reichen vom Experimentieren mit beliebten Videoformaten wie „Get Ready With Me“ (GRWM) und „Behind the Scenes“ (BTS) bis hin zur Anpassung der Videobotschaft an die Vorlieben der Nutzer – je nachdem, in welcher Branche du agierst.
Die Zuschauer mit die Reise nehmen – und in das Unternehmen
Es ist wahrscheinlicher, dass sich Menschen mit einer Marke oder einem Influencer verbinden, wenn deren Inhalte nachvollziehbar erscheinen. Auf die Frage nach dem Wert sozialer Medien antworteten 60 % der Generation Z und der Millennials in Deutschland, dass sie ihnen neue Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus geben mehr als 6 von 10 jungen Deutschen an, dass sie in sozialen Medien mehr Menschen wie sich selbst repräsentiert sehen als in traditionellen Medien.
„Get Ready With Me“-Videos oder Reels und Stories, die Alltagsroutinen zeigen, haben deshalb Millionen von Zuschauern begeistert und sind zu einem festen Bestandteil der Online- und Social-Media-Kultur geworden. GRWM-Videos geben den Zuschauern einen kleinen Einblick in das Leben einer Person, während sich das Leben direkt vor der Kamera abspielt. Dieser ehrliche Ansatz des Geschichtenerzählens trifft auf ein Publikum, das sich nach Authentizität sehnt: 97 % der Deutschen geben an, dass authentische Bilder und Videos der Schlüssel zum Aufbau von Vertrauen sind.
Kleine Unternehmen können die GRWM-Magie kanalisieren, indem sie neue Videoinhalte erstellen, um das Publikum der Generation Z und der Millennials anzusprechen. Denke darüber nach, wie ein typischer Tag für dich und dein Team aussieht, und erstelle ein „Get Ready for Work“- oder „Behind The Scenes“-Video über deinen Arbeitstag. Fasse die Elemente zusammen, die eure Marke einzigartig machen: Zeige Schritt für Schritt, wie ihr sie aufgebaut und geschaffen habt. Es braucht kein großes Produktionsteam, nur eine fesselnde Geschichte und die Bereitschaft zu zeigen, was hinter den Kulissen passiert.
Überlege, wie du die Zuschauer auf die unternehmerische Reise mitnehmen kannst: Filme beispielsweise eine Brainstorming-Sitzung für ein neues Projekt. Verkauft das Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung, präsentiere das Produkt in den Routinevideos auf eine Weise, die organisch wirkt und nicht wie Werbung.
Ein weiterer Punkt, den du bei der Erstellung von Videoinhalten für soziale Medien beachten solltest, ist der Aufbau einer direkten Verbindung zu den Zuschauern. Dabei ist eine natürliche Körpersprache wichtig. Blickkontakt in die Kamera kann helfen, eine Verbindung zum Zuschauer herzustellen und ihm das Gefühl eines natürlichen und ehrlichen Gesprächs zu vermitteln.

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Mehr erfahrenZeige Markenpersönlichkeit
Die VisualGPS-Insights von iStock zeigen, dass 47 % der deutschen Millennials und 56 % der deutschen Generation Z angeben, Video-First-Plattformen zu nutzen, um sich zu unterhalten. Das ist weit mehr als die Babyboomer (34 %). Das unterstreicht die Chance für kleine und mittlere Unternehmen, Social-Media-Videos zu erstellen, die Spaß machen, und ihre Markenpersönlichkeit gezielt zu nutzen, um eine persönliche Verbindung zu einem jüngeren Publikum herzustellen.
Als Kleinunternehmer ist die eigene Geschichte eine Superkraft. Erstelle Videos, die dem Publikum helfen zu verstehen, worum es im Unternehmen geht, sei es die Lösung eines Problems, das keine andere Marke anspricht, die Bereitstellung eines Qualitätsprodukts oder der Aufbau einer Community.
Wenn du eine Community-fokussierte Marke aufbaust, denke über spielerische Möglichkeiten nach, den Zuschauern die Mitarbeiter vorzustellen, die das Unternehmen voranbringen. Zum Beispiel könnte eine lokale Bäckerei einen Geschmackstest unter ihren Mitarbeitern filmen. Oder eine wertige Fashion-Marke zeigt die Handwerkskunst des Produkts durch hochwertige Zeitlupenvideos. Hebe die Einzigartigkeit, Sorgfalt und Qualität hervor, mit der das Produkt hergestellt wird.
In einem weiteren Artikel erfährst du, wie Handwerksbetriebe Storytelling in ihrem Marketing nutzen können.
Branchenspezifische Botschaften
Die VisualGPS-Daten von iStock zeigen darüber hinaus, dass Videoinhalte je nach Branche, in der das Unternehmen tätig ist, unterschiedlich wirken. Aus diesem Grund sollten KMUs das Storytelling in Videos differenziert angehen.
Beispielsweise sollten kleine Reiseveranstalter oder Boutique-Hotels immersive Videos von realen Reisezielen oder Hotelerlebnissen erstellen, um das Interesse und die Buchungen deutscher Touristen zu steigern. Deutsche Touristen sind daran interessiert, ihren Urlaub bei einer Marke zu buchen, die ihnen eine Auszeit vom Alltag bietet: 89 % geben an, dass Reisen eine gute Möglichkeit ist, dem Alltag zu entfliehen.
Wenn es um Gesundheit und Wellness geht, sehen 62 % der Deutschen lieber echte Menschen, die etwas für ihre Gesundheit tun, als Bilder, die eine erstrebenswerte Vision von Wellness vermitteln. Videos von persönlichen Routinen, ehrliche Kundengeschichten und Menschen, die sich erreichbare Ziele setzen, kommen eher an.
Einzelhändler und E-Commerce-Unternehmen können ihre Produkte mit Hilfe von Unboxing-Videos, Tutorials und Kundenreferenzen im realen Leben visualisieren. Dies erhöht das Vertrauen und die Konversionsrate bei deutschen Käufern. 6 von 10 Deutschen bevorzugen laut VisualGPS Videoinhalte mit Produktdemonstrationen.
Content Styles austesten und daraus lernen
Videoinhalte können auch für KMU mit kleinem Budget erschwinglich sein, indem sie auf eine Mischung aus echten, von Kunden generierten Inhalten, den eigenen (Smartphone-) Aufnahmen und vorproduzierten Inhalten (Stock Images und Videos) setzen.
Zudem lassen sich generative Text-to-Image-KI-Tools verwenden, um auf kostengünstige Weise einzigartige und ansprechende Füllinhalte für Videos zu erstellen. Generative KI-Technologie ist nicht nur für die Erstellung frischer, neuer Bilder praktisch. Auch das eigene Bildarchiv kannst du damit nutzen und verändern – entlang der eigenen Bildrichtlinien und ohne rechtliche Bedenken beim Einsatz von KI (siehe dazu diesen KI-Leitfaden). Das fördert nicht nur die Kreativität und die Vielfalt der Inhalte, trotz kleiner Budgets, sondern spart auch Zeit.
Deutsche Verbraucher sind offen für KI-generierte Inhalte in der Werbung, erwarten aber von Unternehmen, dass sie den Einsatz von KI transparent machen. Eine Studie von iStock zeigt, dass 86 % der Deutschen der Meinung sind, dass KI-generierte Inhalte klar gekennzeichnet werden sollten, und 67 % sagen, dass sie mit KI-generierten Inhalten einverstanden sind, wenn sie ethisch vertretbar eingesetzt werden.
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Performance: Leistung messen und analysieren
iStock Insights zeigen, dass deutsche KMU-Eigentümer Rentabilität und Neukundenakquise als die größten Herausforderungen für das Unternehmenswachstum nennen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Leistung des Contents, also der Beiträge und Videos auf jeder Social-Media-Plattform, zu beobachten und zu analysieren, um so zu verstehen, wo sich das beste Engagement erzielen lässt.
Eine Möglichkeit besteht darin, in Google Analytics nachzuschauen, ob ein Video zu einem Anstieg des Website- oder Blog-Traffics geführt hat. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die integrierten Analyse-Tools von TikTok, Instagram und YouTube zu verwenden, um die Engagementraten, Likes und Shares zu sehen, die das Video generiert. Lege eine Baseline mit Ergebnissen fest und arbeite von dort aus weiter.
Schlusswort
Die Erstellung von Videos, die die Wiedererkennbarkeit einer Marke demonstrieren, wird dabei helfen, sich in den sozialen Medien zu profilieren. Ob kurz oder lang, lehrreich oder unterhaltsam, mit Videos kannst du die Sichtbarkeit einer Marke erhöhen, mit jüngeren Verbrauchern auf persönlicher Ebene in Kontakt treten und ein Produkt oder eine Dienstleistung auf ansprechende Weise präsentieren, ohne den Rahmen zu sprengen.
Videos erhöhen nicht nur die Sichtbarkeit, sondern schaffen auch Glaubwürdigkeit, und diese Glaubwürdigkeit trägt wesentlich dazu bei, stärkere Kundenbeziehungen aufzubauen, die Kundenbindung zu erhöhen und echtes, reales Geschäftswachstum zu erzielen.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 120
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Jacqueline Bourke ist Senior Director of Creative EMEA bei Getty Images & iStock. Mit 20 Jahren Erfahrung leitet sie ein internationales Kreativteam, das visuelle Trends erforscht und Inhalte entwickelt, um Marken durch starke Bilder und fundierte Insights kreativ zu unterstützen.