Die Blogosphäre lebt vom Austausch untereinander. Der Dienst Blogfever bietet nun einen Schlagzeilen-Tausch, der letztlich zum Besuchertausch führt. Eine spannende Idee, um neue Besucher für sein Blog zu gewinnen.
Die Website von Blogfever
Idee:
Das Prinzip ist einfach: Du blendest etwas von mir ein und ich dafür von Dir. Blogfever setzt konsequent diese alte Idee, die bereits in den 90ern Grundlage für Bannertausch-Dienste war, ins Web-2.0-Blog-Zeitalter um. Statt wie früher um Grafikbanner, geht es um Schlagzeilen. Eine Schlagzeile meint dabei den Titel eines Blog-Postings, selbstverständlich mit Link zu dem selben.
Konkret bindet man also ein kleines Widget ein, das dann fünf Schlagzeilen aus anderen Blogs anzeigt. Im Gegenzug werden die eigenen Einträge bei anderen Blogs gezeigt. Über Kategorien und Tags wird versucht, möglichst zum Thema passende Artikel zu finden. So entsteht ein wunderbares Mittel um Besucher auf andere Blogs aufmerksam zu machen.
Widget:
Das Widget lässt sich in Größe und Farbe anpassen. Das Ergebnis ist ein kleines Script, dass man in sein Blog integriert. Eine Hilfe soll die Einbindung in gängige Blog-Systeme erklären, steht aber derzeit nicht zur Verfügung. Für Profis werden sogar die CSS-Klassen angegeben, dadurch hat man die volle Kontrolle über das Aussehen. Etwas ungewöhnlich ist, dass sich Änderungen am Widget sofort auf die echte Darstellung auswirken. Es muss also der Code nicht neu übernommen werden. Das spart zwar Arbeit, macht Tests aber immer gleich zum Live-Ereignis. 8-)
Beispiel für ein Blogfever-Widget. Weil bislang nur wenige Blogs teilnehmen, passen die Links nicht immer.
Punkte:
Die Abwicklung erfolgt über ein Punktekonto. Für jede Einblendung einer Schlagzeile bekommt man einen Punkt. Ein Klick auf einen Link bringt auch Punkte. Wenn man zusätzliche Webmaster wirbt, gibt es eine Beteiligung für bis zu fünf Ebenen. Mir ist bei diesem System ehrlich gesagt nicht ganz klar, wo die ganzen zusätzlichen Punkte verbraucht werden sollen. Aber die Macher werden schon eine Lösung dafür haben. 8-)
Extras:
Die Tags für einzelne Schlagzeilen können über eine Weboberfläche bearbeitet werden. Alternativ kann man Schlagzeilen auch deaktivieren. Das macht durchaus Sinn, eine interne Ankündigung über zwei Wochen Blogpause wegen Urlaub wird man vermutlich nicht so groß bewerben wollen. Auch sehr schön ist die Anzeige, wie oft eine Schlagzeile eingeblendet wurde und wie viele Klicks sie erhielt. So erfährt man ganz nebenbei, was andere am eigenen Blog interessieren könnte. Das motiviert auch, möglichst ansprechende Titel zu verfassen. Was mir auch gut gefällt ist die Möglichkeit der Punkte-Übertragung. Wer mehrere Blogs angemeldet hat, kann Punkte dazwischen verschieben.
Fazit:
Der Dienst steht noch am Anfang. Die Zahl der teilnehmenden Blogs liegt aktuell bei 344. Auch technisch läuft noch nicht alles reibungslos. Ich hatte anfangs das Problem, dass neue Schlagzeilen nicht aufgenommen wurden. Eine Nachfrage wurde leider nicht beantwortet. Auch die Punkteverteilung sollte klarer dargestellt werden.
Aber das Ding hat Potential. Zwei neue Feeds haben schon dank Blogfever ihren Weg in meinen Reader gefunden. Bei knapp über 10.000 Punkten, die ich bisher gesammelt habe, fanden immerhin schon 14 Besucher zu mir. Gerade für ein unbekanntes, kleines Blog also eine gute Möglichkeit, neue Leser zu finden. Wunder darf man freilich nicht erwarten.
Blogger sollten es sich unbedingt ansehen. Wer mir etwas Gutes tun will, kann meinen Referral-Link benutzten: http://www.blogfever.de/ref=279
Wer das nicht will, klickt einfach hier: http://www.blogfever.de
Über den Autor
Horst Klier ist eigentlich IT-Profi und verdient seine Brötchen mit Programmieren. Da er diese, neben vielen anderen Leckereien, auch gerne isst, beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem Thema Ernährung. Bisher ist ein Buch von ihm erschienen, das selbstverständlich auch online bereit steht. Auf der zugehörigen Website bloggt er auch über Neuigkeiten aus der Ernährungswelt: Leben ohne Diät.
Ich finde Blogfever prinzipiell aus eher idealistischen Gründen gut und habe es deswegen prominent oben auf der Homepage und unter Einzelartikeln eingebunden.
Mir ist weniger die Klickrate zurück zu mir wichtig (sehr niedrig), als vielmehr die Qualität und ‚Frische‘ der verlinkten Artikel.
Gut fände ich ein automatisches Verfallsdatum für eigene Artikel und evtl. eine Priorisierung nach Zeit, Inhalt und Schlagzeile.
Auch eine Beurteilung der teilnehmenden Blogs durch andere Blogger könnte die Qualität sichern helfen.
Toll, dass es hier auch so Programm gibt, besonders wo es mit Besucheraustausch ja etwas im Argen liegt.
Amerika ist jedenfalls verrückt danach (Blogrush heißt das dort, weiß nicht, ob eine Verbindung besteht,) obwohl es im Moment absolut nicht läuft, lol, Statistiken und alles ‚under construction‘, an Aussetzen oder Gewichtung von Schlagzeilen oder Blogs noch gar nicht zu denken.
Auf jeden Fall ist Blogfever ein wichtiges Instrument für Blogger, von dem ich hoffe, dass es schnell angenommen wird und viele mitmachen.
Ich melde mich gleich an. ;) Über deinen Link, auch wenn ich mir damit später die Konkurrenz zum Thema Diät auf die Seite hole, wenn ich den Blog wieder aufnehme – aber das beruht ja auf Gegenseitigkeit und sollte deshalb nicht so gesehen werden.
Das Wichtige im Web2.0 ist die Zusammenarbeit; es ist wichtig, dass Blogger gegenseitig ihre Blogs bekanntmachen und lesen.Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar manchmal einen Kommentar…