[Trigami-Review] Eine „professionelle Auftragsplattform“ für Unternehmen und Freiberufler aus den Bereichen IT, Medien und Beratung ist Projektwerk nach eigener Darstellung und betreibt zusätzlich dazu ein Blog. Grundsätzlich freue ich mich ja erst einmal über alle Unternehmungen im Bereich des digitalen Publizierens. Aber das Projektwerk-Blog könnte noch an vielen Stellen verbessert werden, damit es für die Leser interessanter wird, überhaupt mehr Leser bekommt und am Ende für Projektwerk auch einen Mehrwert darstellt.
Foto: una.knipsolina/photocase.com
Optik/Layout
Vom ersten Eindruck gefällt das Blog. Schick, übersichtlich – daran kann man nicht meckern.
Oder doch?
Was ich schade finde: Das Blog sieht nur ein bisschen (aber nicht ganz) so aus, wie die Projektwerk-Seite. Das mag Absicht sein, macht es aber zu einem von den restlichen Inhalten getrenntes Angebot.
Vernetzung
Apropos getrennt: Das Blog auf der Projektwerk-Seite zu finden, ist eine Kunst. Umgekehrt auch: Projektwerk ist nur ganz unten beim Copyright-Hinweis verlinkt, sonst nirgends. Oder habe ich es übersehen?
Schade, denn ein gut gemachtes Blog hat das Potenzial Nutzer auf eine Seite zu holen, die sonst nie gekommen wären. Wenn ich neu bin auf einer Website, die interessant aussieht, dann schaue ich mich in der Regel um. Wenn nun das Blog meine Einstiegsseite ist, komme ich nicht direkt zu Projektwerk. Warum eigentlich?
Umgekehrt sollte ebenso das Blog auf der Projektwerk-Seite besser angekündigt werden. Die neuesten drei Artikel zu verlinken, ist technisch keine Schwierigkeit, bringt aber Besucher und übrigens auch Suchmaschinen zum Blog.
Zum wichtigen Blog-Thema Verknüpfung gehört auch die Verknüpfung nach außen. Auch hier könnte noch eine Menge mehr passieren. Die Blogroll ist mit sechs Links arg kurz. Werden wirklich nicht mehr Blogs verfolgt? Beim Bloggen sollte gerade in der Anfangsphase das Lesen anderer Blogs einen großen Teil der Zeit einnehmen. Themen anderer aufzunehmen und auf sie zu verweisen gehört dazu und sorgt nach und nach von allein dafür, dass das Blog bekannter wird. Noch wichtiger: Man bekommt Anregungen zu Themen, lernt interessante neue Leute kennen usw.
Gut ist die Idee einer Blogparade – also ein Thema zu setzen und andere zu motivieren, darüber zu bloggen. Die Fragen sind in diesem Fall allerdings sehr speziell und nur für Fachleute geeignet. Ich denke, mit einer offenen Frage hätte es besser funktioniert. Zudem ist eine Blogparade viel Arbeit. Sie muss intensiv vorbereitet werden, idealerweise motiviert man bereits im Vorfeld Leute, daran teilzunehmen, man begleitet die Parade mit mehreren Beiträgen im Blog, man lobt einen Preis oder etwas anderes aus…
Das Projektwerk-Blog
Inhalte
Sofort fällt auf, dass das Blog nur selten aktualisiert wird. Im April gibt es noch gar keinen Beitrag, im März gerade einmal sieben. Mich wundert das vor allem, da ja bekannt ist, dass Blogger per Trigami auf die Seite geschickt werden, um sie zu beurteilen. Müsste man da nicht zeigen, was man so alles zu bieten hat?
Aber okay: Quantität ist nicht alles. Schauen wir uns die Beiträge inhaltlich genauer an.
Es gibt Ratgeber-Beiträge wie „Make or buy“, Tipps wie der Artikel zur next08 oder der Linktipp hier und Interna wie die CeBIT-Nachlese. Profitipps kommen immer gut an, hier sollte man mehr Regelmäßigkeit anstreben oder auch mal eine Serie in Angriff nehmen. Meinungsbeiträge fehlen, in denen die persönlichen Ansichten der Autoren vorkommen. Das würde Projektwerk menschlicher und sympathischer erscheinen lassen – wenn man nicht danebenlangt, was natürlich ebenfalls passieren kann.
Und da sind wir auch schon bei einem zentralen Thema: Schade ist nämlich, dass man so wenig über die Autoren erfährt. Dabei stehen die bei einem Blog eigentlich im Vordergrund. Wer erzählt mir da eigentlich was? Was sind das für Menschen? Was wissen sie, was interessiert sie, womit beschäftigen sie sich, was mögen sie, was lehnen sie ab? Das alles würde ich gern erfahren. Ein guter Ansatz: Es gibt eine „Über dieses Blog“-Seite. Ich nutze solche Seiten immer, wenn ich auf einer neuen Website bin und schaue da, worum es eigentlich geht und wer dahinter steht. Hier wäre eine ausgezeichnete Chance, die Mitarbeiter vorzustellen.
Fazit
Die Seite sieht hübsch aus und man sieht viele Ansätze für ein lebendiges Blog. Allerdings braucht ein Blog viel Zeit, wenn man es denn richtig anpacken will. Hat man nur die Möglichkeit, es nebenbei laufen zu lassen, wird es wahrscheinlich auch nie „fliegen“. Mehr persönliche Ansichten, mehr Menschen und regelmäßige Tipps wären toll. Denn obwohl ich selbst durchaus an News und Infos rund ums Thema „Freiberuflichkeit“ interessiert bin, motiviert mich das Projektwerk-Blog in der jetzigen Form nicht, dranzubleiben.
Habt Ihr eine Meinung zu der Seite?
P.S.: Kaum hatte ich das zu Ende geschrieben, erschienen doch gleich drei interessante und nützliche Artikel auf dem Blog. Also wenn es in dem Tempo weitergeht… ;-)
Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
Also ehrlich gesagt finde ich das Blog vollkommen belanglos.
Ich finde Blogs, die inhaltlich wie traditionelle Medien agieren (=sachliche Infos, journalistischer Stil) total langweilig (da lese ich lieber gleich bei Heise, Spiegel, Faz etc.). Von einem Blog erwarte ich persönliche MEINUNG und dass ich die MENSCHEN erkennen kann, die da schreiben.
Der Blog hat sich mittlerweile echt gemausert. Einfach mal vorbeischauen!