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Ratgeber: Die richtige Digitalkamera finden

Der Markt der Digitalkameras ist 2014 noch größer, vielseitiger und damit zugleich unübersichtlicher geworden. Die Grenzen zwischen den Kameratypen verschwimmen zusehends. Viele Hersteller experimentieren mit brandneuen Modellvarianten. Wir geben einen Überblick und helfen bei der Auswahl.

Symbolbild Digitalkamera
(Bild: © gstockstudio – Fotolia.com)

Kaufkriterien auf einen Blick

Je nach Vorlieben und Anwendungsfall kommen ganz unterschiedliche Kameras in Betracht. Es gibt nicht die beste Kamera – jedenfalls keine, die für jeden „die beste“ ist. Erst einmal muss man sich darüber klar werden, was einem wichtig ist. Dann hat man ein Set von Kriterien zur Hand, um die Auswahl einzuschränken.

Allerdings gibt es bei manchen Kriterien typische Vorurteile oder auch Falschinformationen – man denke hier nur an den Megapixel-Wettlauf. Die Punkte im Einzelnen, in zufälliger Reihenfolge:

Größe und Gewicht

Digitalkameras können heute winzig klein sein – erstaunlich gute Exemplare sind gar in Smartphones integriert. Aber auch als Standalone-Gerät gibt es etliche, die in die Hosentasche passen oder sich zumindest bequem unterbringen und transportieren lassen. Am anderen Ende der Skala finden wir massige Spiegelreflexkameras, die sich mit lichtstarken Zoomobjektiven bestücken lassen. Für Profis gibt es hier in vielen Fällen gar keine Alternative. Sportfotografen am Spielfeldrand oder Eventfotografen überlassen möglichst wenig dem Zufall und haben das Optimum in Sachen Ausstattung dabei. In der Freizeit greifen aber auch die gern zu einem Modell, das leichter und kleiner ist und trotzdem eine tolle Bildqualität liefert.

Dennoch: Größe und Gewicht gehören zu den Kriterien, die teilweise andere ausschließen. Große Sensoren beispielsweise führen nahezu zwangsläufig zu großen Objektiven, wenn sie eine lange Brennweite haben (also viel Vergrößerung liefern) und dabei noch viel Licht durchlassen sollen. Von leicht und kompakt kann dann keine Rede mehr sein.

Durch raffinierte Bauweisen finden Kamerahersteller immer mal wieder neue Möglichkeiten, mehr Leistung in kleinen Gehäusen unterzubringen. Aber die Gesetze der Physik fordern an irgendeiner Stelle ihren Tribut.

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Zoom oder Festbrennweite

Mit der „Brennweite“ ist im Prinzip gemeint, wie viel auf einem Bild ist oder wie dicht man ein Motiv „heranholen“ kann. Ein Weitwinkel beispielsweise ist eine tolle Sache für Landschafts-, Architektur- oder Gruppenfotos. Man hat einfach eine Menge auf dem Bild. Hat man ein Zoom-Objektiv, dann lässt sich die Brennweite verstellen, in der Regel stufenlos. Hier gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede.

Wer sich bei Objektiven umschaut, wird in der Regel grob zwei Preisklassen antreffen mit wenig Angebot dazwischen. Die einen sind die preisgünstigen, die sich an den (engagierten) Amateur richten. Die anderen sind im High-End angesiedelt und für den Profi gedacht. Sie unterscheiden sich vor allem in der Lichtstärke, also wie viel Licht sie durchlassen und ob sich diese Eigenschaft je nach Brennweite verändert oder nicht. Auch Verzerrungen und Schärfe sind von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich.

Deshalb empfehlen viele Profis, wenn es um Kameras mit Wechselobjektiven geht: Lieber bei der Kamera selbst (dem „Body“) Geld sparen und das dafür in richtig gute Objektive investieren. Denn kein High-End-Sensor der Welt kann helfen, wenn bei ihm durch ein schlechtes Objektiv ein verzerrtes, unscharfes Bild ankommt.

Objektive mit einer festen Brennweite sind dabei einfacher zu konstruieren. Daher bekommt man für weniger Geld eine sehr hohe Qualität, sobald man auf den Zoom verzichtet.

Viele Profis und Enthusiasten schwören auf die Festbrennweite. Viele andere mögen einen Zoom lieber – bietet der doch am Ende mehr kreative Möglichkeiten.

Wechselobjektive

Wer eine Kompakte kauft, kauft in der Regel eine Kamera mit einem fest verbauten Objektiv. Das ist zwar weniger flexibel, dafür schaffen manche Hersteller aber hier eine besonders kleine Bauweise und zudem können Objektiv, Sensor und Elektronik gut aufeinander abgestimmt sein.

Bei Kameras mit Wechselobjektiven hat man potenziell die breitere Auswahl. Man kann sich ein universelles Objektiv zum Start dazukaufen, oftmals finden sich hier so genannte „Kits“ aus Kamera („Body“) und Objektiv. Später kann man sich dann speziellere Linsen dazuholen – Weitwinkel, Fischauge, Tele, Zoom, Portrait…

Ist man daran interessiert, sollte man sich logischerweise im Vorfeld das verfügbare Angebot anschauen. Bei den Klassikern, also den Spiegelreflexkameras von Nikon und Canon, ist die Auswahl schier endlos. Da hat man es einfach, sofern man es sich leisten kann und will. Setzt man auf eine kleinere, spiegellose Systemkamera, muss man genauer hinschauen. Manche Hersteller arbeiten miteinander zusammen und es gibt sogar Drittanbieter-Objektive. Manchmal geht ein Hersteller einen einsamen Sonderweg und man ist ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Spiegel vs. Spiegellos

Und wenn wir schon über Wechselobjektive reden und die Begriffe „Spiegelreflex“ und „Spiegellos“ gefallen sind: Damit ist ein wesentlicher Unterschied im internen Aufbau der Kamera gemeint. Bei Spiegelreflexkameras gibt es im Innern den namensgebenden Spiegel, der das Bild des Objektivs in den Sucher umlenkt – man sieht also hier exakt, was man fotografieren würde. Bei einer Spiegellosen Kamera gibt es dieses Element nicht, dafür hat man „Liveview“: Auf einem Display oder in einem elektronischen Sucher wird angezeigt, was der Sensor aufnehmen würde. Diese Ansicht bieten inzwischen aber auch Spiegelreflex.

Spiegellose lassen sich kompakter konstruieren als die klassischen Spiegelreflexkameras. Es ist bislang allerdings noch so, dass es die besseren Sensoren und Objektive in der Regel für die Spiegelreflex gibt – aber bei „besser“ reden wir hier dann schon über High-End-Modelle. Denn teilweise finden sich Spiegelreflex-Sensoren auch in System- oder Kompaktkameras.

Insofern ist „Spiegel vs. Spiegellos“ nicht wirklich ein Entscheidungskritierium. Vielmehr geht es um Größe und Gewicht sowie die Objektivauswahl und Bildqualität.

Sensorgröße und Megapixel

Die Qualität einer Kamera und ihrer Komponenten kann man nur schwer in Zahlen fassen. Aber versucht wird es natürlich trotzdem, denn viele Käufer wollen anhand der Featureliste entscheiden, was „das Beste“ ist. So ergab sich bei den Digitalkameras, dass der Wettlauf um immer mehr Megapixel zum zentralen Marketinginstrument gemacht wurde. Gemeint ist damit die Zahl der lichtempfindlichen Elemente auf dem Sensor – also dort, wo letztlich das Bild aufgenommen wird. Je mehr Pixel es hier gibt, desto höher die Auflösung und desto stärker lässt sich das Bild später vergrößern ohne dass man die Pixel sieht.

Zugleich aber stellte sich der falsche Eindruck ein, eine Kamera mit mehr Megapixeln liefere zugleich schärfere und allgemein bessere Bilder. Das ist so einfach aber nicht. Im Gegenteil: Der Megapixel-Wettlauf hat teilweise zu einer Verschlechterung geführt. So werden oftmals viel zu viele Pixel auf einen kleinen Sensor gequetscht, nur um damit werben zu können. Ein Nachteil daraus: Diese Sensoren brauchen oftmals mehr Licht, um ein vernünftiges Bild produzieren zu können. Sind die Lichtverhältnisse aber nicht perfekt (was sie meistens nicht sind), stellen sich unschöne Effekte wie Bildrauschen ein. Die versuchen die Hersteller dann oftmals per Software wieder loszuwerden, was am Ende zu Unschärfe, Artefakten und anderen Problemen führen kann. Inzwischen spricht sich diese Erkenntnis bei den Kunden herum und manche Hersteller reagieren darauf. Es geht am Ende darum, die richtige Balance für die Zahl der Pixel zu finden als diese immer weiter zu steigern.

Die Sensorgröße ist deshalb auf dem Weg, als neues Marketinginstrument herzuhalten. Aber hier ist ebenfalls Vorsicht geboten: Ein größerer Sensor kann Vorteile haben und mehr Lichtstärke sowie mehr Freiheit bei der Tiefenschärfe bieten (also wenn man den Hintergrund unscharf haben möchte). Aber ein größerer Sensor führt am Ende zu einer größeren Kamera und größeren Objektiven – und dieser Effekt ist natürlich nicht immer gewünscht. Zwar lassen sich die Hersteller allerlei Tricks einfallen, um diesen Umstand zu umgehen. Das mag ihnen auch gelingen. Ich stelle allerdings in Frage, wie viele Hobby- und Freizeitfotografen einen solchen Sensor wirklich benötigen und ob sie sich nicht Nachteile erkaufen, die unnötig sind.

Allerdings ist schon abzusehen, dass es auf diesem Weg kaum noch ein Zurück gibt. Ein wichtiger Grund: Über die Sensorgröße können sich die Kamerahersteller von den Smartphones abheben – denn die können durch ihre extrem miniaturisierten Kameras an dieser Stelle in der Regel nicht mithalten. In den Beispielen weiter unten findet sich dazu die eine oder andere Ausnahme.

Lichtstärke, ISO, Verhalten bei schwierigen Lichtverhältnissen

Viele Fotofreunde werden in Situationen kommen, in denen die Lichtverhältnisse schwierig sind oder werden – Abenddämmerung, Geburtstagsfeiern, Schnappschüsse in der Kneipe mit Freunden. Einen integrierten Blitz hinzuzuschalten führt oft zu wenig schönen Ergebnissen und ist meistens nicht mehr als eine Notlösung.

Bei der Lichtstärke einer Kamera hat das Objektiv eine gehörige Portion Mitspracherecht – durch seine Gläser wandert das Bild schließlich als erstes. Wie viel Licht hier durchgeht, lässt sich anhand von Angaben wie „f 1.8-3.2“ feststellen – je dichter die Zahl an 1.0, desto besser. Und hat man gar ein Zoom mit fester Lichtstärke, hat man wahrscheinlich sehr viel Geld auf den Tisch gelegt…

Der Sensor ist ein weiterer Faktor. Größere Sensoren haben mehr Fläche um mehr Licht einzufangen – vereinfacht gesagt. Sind dann noch die Pixel ausreichend dimensioniert, hat man hier schon viel gewonnen.

Zudem lässt sich die in ISO gemessene Lichtempfindlichkeit des Sensors hochdrehen. Die reine Zahl sagt hier aber noch nichts aus, denn manche Kameras schwächeln schon bei ISO 800 oder 1600 – dann ist ein Bildrauschen deutlich erkennbar. Andere hingegen liefern auch weit darüber hinaus noch tadellose Ergebnisse. Hier hilft es also wie so oft nur, auf Testergebnisse zurückzugreifen.

Manchmal lässt sich bei zu dunklen Aufnahmen noch etwas retten, sofern man auf das RAW-Format zugreifen kann (dazu weiter unten mehr).

Verschlusszeiten, Geschwindigkeit

Je nach Lieblingsmotiv können auch kurze Verschlusszeiten und eine hohe Geschwindigkeit bei Serienbildern wichtig sein. Wer beispielsweise seine quirligen Kinder oder Sportler in Aktion im Bild festhalten will, wird oft eine möglichst kurze Belichtungszeit verwenden wollen. Der Effekt: Auch sich schnell bewegende Motive werden scharf festgehalten. Andernfalls gibt es Verwischungen oder Schlieren im Bild – die kann man künstlerisch einsetzen, aber nicht jeder möchte das…

Serienbilder haben den Vorteil, dass man eine schnelle Bewegung in vielen Einzelbildern festhalten kann. Das ist nützlich, um eine Aktion in Gänze festzuhalten oder um aus beispielsweise fünf schnellen Aufnahmen die beste heraussuchen zu können. Wer bspw. schon einmal versucht hat, ein herumtollendes Kind oder einen aufgeregten Hund mit einer lahmen Handykamera festzuhalten wird wissen, wovon ich rede…

Eingebauter Blitz und Blitzschuh

Ich persönlich nutze überhaupt gar keinen Blitz, aber vielen anderen geht es da sehr anders. Nicht nur dass der Blitz eine Notlösung bei widrigen Lichtverhältnissen sein kann, er lässt sich auch künstlerisch einsetzen. So wird man bei Profis beispielsweise oft sehen, dass sie bei Innenaufnahmen den Blitz an die Decke gedreht haben – dadurch wird die Szene erhellt, aber nicht durch den Blitz mit seinem harten Licht erschlagen. Oder man setzt einen Diffusor auf dem Blitz ein, der das Licht streut.

Eingebaute Blitze zum Beispiel in Kompaktkameras sind oftmals nicht mehr als ein Notbehelf. Sie reichen nicht sehr weit und sitzen zudem so dicht am Objektiv, dass sie den Rote-Augen-Effekt hervorrufen können oder für unschöne Schlagschatten sorgen (Stichwort „Verbrecherfotos“). Da muss man schon wissen, was man tut. Dennoch ist ein eingebauter Blitz für so manchen unabdingbar.

Ein Standard-Blitzschuh eröffnet dabei weitere Möglichkeiten. So bieten Zubehörblitze beispielsweise in der Regel mehr Leistung und sind flexibler einsetzbar. Und generell ist das eine Schnittstelle, die gern für weiteres Zubehör genutzt wird.

Manuelle Kontrollen, Touchscreen, Automatiken

Wie sich die Kamera bedient, lässt sich nicht in Zahlen und Fakten fassen. Eventuell kann man noch abhaken, ob sich Blende und Verschlusszeit über eigene Regler einstellen lassen oder nur via Menü erreichbar sind. Auch ob das Display ein Touchscreen ist oder nicht, kann man noch in einer Featureliste festhalten. Aber wirklich viel sagt das nicht aus.

Ich persönlich bin bei Kameras beispielsweise ein Freund manueller Kontrollen für wichtige Eckdaten. Sie sind einfach zu verstehen, sofort ersichtlich, jederzeit greifbar und auch dann ablesbar, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Zugleich aber bin ich jemand, der sehr gern mit Automatik fotografiert – auch wenn man das natürlich gegenüber „echten“ Fotofreunden niemals erwähnen darf. Aber unter uns gesprochen: Die Elektronik kann heute gut genug sein, um verschiedene Bildsituationen automatisch zu erkennen und darauf zu reagieren. Wenn es mir darum geht, etwas ohne lange Umschweife und Fehlermöglichkeiten festzuhalten, bin ich hier perfekt aufgehoben. Alles andere ist für den Moment gedacht, in dem man gegen Regeln oder Automatiken verstoßen möchte – oder in denen der Mensch eben doch besser erkennt, wie ein Bild eine persönliche Aussage bekommt oder wie man auf schwierige Lichtverhältnisse am besten reagiert.

So mancher kauft sich eine Profikamera und ist dann enttäuscht, dass die eigenen Fotos nicht automatisch so toll aussehen wie im Prospekt. Es erfordert eben Übung und Fachwissen, um ein Motiv zu erkennen und passend in ein Bild umzusetzen. Manuelle Kontrollen überfordern viele eher als dass sie ihre Kreativität beflügeln – jedenfalls am Anfang. Insofern: Keine Angst vor Automatiken. Sie können heute richtig gut sein und einem dabei helfen, ein schnelles Foto zu schießen. Wer aber gern in die Tiefen der Fotografie einsteigen möchte, sollte zugleich darauf achten, wie sich die Kamera manuell nutzen lässt.

Touchscreens jedenfalls verbreiten sich immer mehr und sie können wunderbar umgesetzt sein oder zur Usability-Hölle werden. Hier hilft nur: Testberichte lesen.

Wi-Fi, GPS

Zunehmend nehmen Kameras Features auf, die die Kunden von ihren Smartphones gewöhnt sind. Wi-Fi ist hier ein Beispiel. Darüber kann man Bilder ohne Kabelgefummel auf den Rechner übertragen oder via Smartphone auch im Web posten. GPS wiederum ist eine sehr praktische Sache, um den Ort des Fotos direkt in den Bildinformationen festzuhalten.

RAW

Eine Sache für den fortgeschritten interessierten Fotofreund ist das Bildformat RAW. Hier bekommt man die Daten so, wie der Sensor sie liefert. Alternativ nimmt die Kamera selbst diese Daten und generiert intern ein Bild im bekannten JPEG-Format daraus. Manche Kameras leisten hier inzwischen gute Arbeit. Manche andere hingegen verschenken Bildqualität. Hier schwören die Nutzer dann darauf, sich die RAW-Dateien in einem Programm wie Adobe Lightroom vorzunehmen und per Hand zu „entwickeln“ und im Zuge dessen zu optimieren. Tatsächlich kann man hier mit einigem Geschick eine Menge herausholen.

Es stellt sich aber sehr ernsthaft die Frage, für wen sich dieser Aufwand lohnt.

Weitere Funktionen: HDR, Serienbilder…

Es gibt eine lange Liste weiterer Features, die sich in modernen Kameras finden. „HDR“-Aufnahmen gehören dazu, bei denen die Kamera in der Regel aus mehreren Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung eine neue Aufnahme komponiert. Erhofftes Ergebnis: Man hat eine höheren Dynamikumfang als bei normalen Aufnahmen. Konkreter gesagt: Sowohl die dunklen als auch die hellen Anteile des Bildes weisen sichtbare Strukturen auf. Normalerweise muss sich eine Kamera dafür entscheiden, welche Teile des Bildes sie korrekt belichtet, und welche anderen dafür im Dunkeln bleiben oder überstrahlt werden. Bei einem HDR-Foto kann man aber beispielsweise sowohl die Fassade eines dunklen Gebäude als auch die Wolken am hellen Himmel sehen. Manche mögen HDR-Aufnahmen überhaupt nicht, weil sie sich „sattgesehen“ haben an diesem Effekt oder weil er manchmal zu einem unnatürlich wirkenden Bild führt. Aber abgesehen davon kommt es darauf an, wie gut die Kamera HDR nutzt und wie geschickt der Fotograf es einsetzt.

Die Serienbildfunktion ist ein anderes Beispiel. Sie kann, wie weiter oben erwähnt, für manche Motive praktisch sein. Wie schnell sie ist und wie viele Bilder sich am Stück produzieren lassen, ist dabei von Kamera zu Kamera höchst unterschiedlich.

Ob man nun Funktionen wie eine Lächel-Erkennung wirklich unbedingt braucht, überlasse ich jetzt einfach euch…

Video-Features (Auflösung, Einstellmöglichkeiten, Mikrofonanschluss…)

Digitalkameras sind heute vermehrt zugleich Camcorder – und zwar richtig gute. Mit einer Spiegelreflex und passenden Objektiven lassen sich damit Aufnahmen in einer ungekannten Qualität machen. Aber selbst Kompakte können hier auftrumpfen und nehmen oft in Full-HD auf, manche auch schon in 4K („Ultra-HD“). Wobei man sich hier wie schon an anderer Stelle betont nicht von den reinen Daten blenden lassen sollte.

Sehr unterschiedlich ist auf jeden Fall, welche Eingriffs- und Einstellmöglichkeiten man in Sachen Video hat, ob man ein externes Mikrofon anschließen kann und einiges mehr. Es würde aber zu weit führen, die Digitalkameras hier in dieser Hinsicht zu besprechen. Das wäre definitiv einen eigenen Artikel wert.

Preis/Leistung

Manche Menschen mögen das nicht verstehen, aber eine billigere Kamera kann „besser“ sein, weil sie ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis hat. Manchmal lassen sich die Hersteller minimale Verbesserungen fürstlich bezahlen. Das mag sogar gerechtfertigt sein, weil der technische Aufwand dahinter vielleicht hoch ist. Die wichtigere Frage ist aber: Habe ich selbst überhaupt etwas davon? Bringt es Vorteile für die Art und Weise wie ich Fotos mache oder für meine bevorzugten Motive? Würde ich den Unterschied wohl in einem A/B-Test erkennen? Oftmals ist das nicht der Fall.

Ja: Sich ein Gerät wie eine Digitalkamera anzuschaffen, ist vielfach keine rationale Entscheidung. Man „braucht“ es genau genommen nicht wirklich und könnte sein restliches Leben problemlos ohne bestreiten. Insofern ist die Frage nach der vernünftigen Entscheidung hier eventuell gar nicht angebracht. Ich persönlich mag es aber, das Gerät zu finden, das für mich persönlich das beste Preis-/Leistungsverhältnis hat. Zugegebenermaßen spielen trotzdem subjektive und irrationale Gründe und Bewertungen eine Rolle. Man ist am Ende doch noch immer Mensch…

Kriterien, die sich gegenseitig ausschließen

Ich habe es zwischendurch schon einmal erwähnt, aber hier noch einmal zusammengefasst: Einige dieser Kriterien schließen sich praktisch gegenseitig aus. Ein großer Sensor macht beispielsweise in der Regel Kamera und Objektiv sowohl größer als auch schwerer – und in jedem Fall sehr viel teurer. Will ich eine ausgezeichnete Bildqualität und hervorragendes Verhalten bei schwierigen Lichtverhältnissen, kann ich wenig Kompromisse bei Objektiv und Sensor eingehen. Will ich eine kompakte Kamera oder nur wenig Geld ausgeben, muss ich mir bei den technischen Daten ein paar Einschnitte gefallen lassen. Es gibt nicht alles auf einmal. Aber es gibt inzwischen so viele verschiedene Kameramodelle und -typen, das für nahezu jeden Fotofreund der passende Kompromiss im Angebot sein sollte.

1. Kamera-Handys und Handy-Kameras

Die Kameras in Handys haben in den letzten Jahren eine atemberaubende Entwicklung durchgemacht. Inzwischen werden die Fortschritte kleiner, weil die Hersteller schlichtweg an die Grenzen der Physik geraten. Smartphones sollen ja beispielsweise trotzdem noch dünn sein und das schränkt die Möglichkeiten der Kamera entsprechend ein. Sensor und Objektiv müssen sich in diesem Rahmen bewegen. Dinge wie ein Zoom sind nur schwer umsetzbar.

Aber das ist auch gar nicht unbedingt notwendig, denn so eine Kamera im Smartphone hat eine große Stärke: Sie ist immer dabei. Und das ist oftmals sehr viel wichtiger als alles andere. Zudem bieten sie etliche Möglichkeiten, die Bilder im Nachhinein zu bearbeiten und im Web zu sharen. Und auch bei der Kamera-App selbst hat man eine Auswahl – ob man nun darauf steht, seine Bilder mit Effekten zu verfremden oder möglichst viel manuelle Kontrolle wünscht.

Einige Beispiele:

Apple iPhone 6

Apple iPhone 6
(Bild: Apple)

Apples iPhone ist ein gutes Beispiel dafür, warum man Featurelisten nicht vertrauen sollte: Obwohl die Kamera auf dem Papier nur mittelmäßig erscheint, kommt sie in Testberichten ausnahmslos gut weg. Im iPhone 6 Plus findet sich eine optische Bildstabilisierung, die sich vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen positiv bemerkbar macht. Ansonsten sind die Kameras der beiden iPhone-6-Varianten baugleich.

HTC One (M8)

HTC One (M8)
(Bild: HTC)

HTC macht beim Megapixel-Wettrennen nicht mit und bewirbt stattdessen „Ultrapixel“, die im Vergleich zu vielen Konkurrenten größer ausfallen und deshalb mit weniger Licht auskommen sollen. Das kennen wir schon vom ersten HTC One 2013. Beim diesjährigen Modell ist ein Feature hinzugekommen, bei dem jeder selbst entscheiden muss, wie wichtig es ist: Man kann im Nachhinein noch festlegen, welcher Teil des Bildes scharf und welcher unscharf sein soll. Nicht zuletzt kann man dadurch mehr Unschärfe zum Beispiel für den Hintergrund des Motivs erzielen, was den Aufnahmen einen „professionelleren“ Look verleihen kann. Die Testberichte über die Kamera des HTC One (M8) sind alles in allem sehr gemischt.

Nokia Lumia 1020

Nokia Lumia 1020
(Bild: Nokia)

Das Lumia 1020 ist nur ein Beispiel für mehrere Nokia-Modelle mit hervorragenden Kameras. Ihr größter Wettbewerbsnachteil ist das Betriebssystem: Es gibt sie nur mit Windows Phone. Und auch wenn das seine Vorteile hat und inzwischen an vielen Stellen zu Apple und Android aufgeschlossen hat, ist es weiterhin in der Nische und bekommt viele Apps gar nicht oder nur mit Verspätung. Wem das egal ist, sollte sich definitiv bei Nokia/Microsoft umschauen.

Panasonic CM1

Panasonic CM1
(Bild: Panasonic)

Der japanische Hersteller Panasonic war zuletzt nicht mehr besonders aktiv im Bereich Smartphones, hat aber bei Kameras einen guten Ruf. Die „Lumix“-Reihe mit ihren Leica-Objektiven hat ihre Fans – ich persönlich gehöre übrigens dazu. Auf der Photokina zeigte das Unternehmen nun einen besonderen Hybriden: CM1 heißt das Modell und kommt mit einem 1-Zoll-Sensor, wie man ihn sonst in hochwertigen Kompakten kennt und bringt zudem ein Zeiss-Objektiv mit (f 2,8, 28 mm). Betriebssystem ist Android 4.4. Testberichte dazu stehen noch aus. Angesichts des Preises von vermutlich 900 Euro wird es aber sicherlich ein Nischenmodell bleiben.

Samsung K zoom

Samsung Galaxy K zoom
(Bild: Samsung)

Neben Sony gehört Samsung zu den besonders experimentierfreudigen Herstellern, wenn es um Kameras, Smartphones und die Verschmelzung der beiden Geräteklassen geht. Neuestes Beispiel ist das Galaxy K zoom, bei dem es schon schwer fällt, es überhaupt in eine Kategorie einzuordnen. Einigen wir uns darauf, dass es ein Smartphone ist, das zugleich als Kompaktkamera mit Zoomobjektiv durchgeht. Während es einerseits eine erstaunliche Leistung ist, wie kompakt das Ergebnis ist, bleibt dennoch die Frage, ob das K zoom das Smartphone für den Alltag sein kann. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Manch einer sieht es vielleicht auch als Kompaktkamera mit Android als Betriebssystem und besonders großem Touchscreen.

Sony Xperia Z3

(Bild: Sony. Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0)
(Bild: Sony. Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0)

Elektronikriese Sony hat sich auch mit Kameras einen Namen gemacht und spielt diese Karte beim Xperia Z3 voll aus. „Cyber-shot“ und „Handycam“ sind bestens eingeführte Marken. Die Kamera im Xperia Z3 soll mit einem vergleichsweise großen Sensor und einer hohen ISO-Zahl von bis zu 12.800 überzeugen. Zudem spendiert Sony ihr etliche Features und hauseigene Apps. In Testberichten wird bisweilen bemängelt, dass sie alles in allem langsamer reagiere als die Konkurrenz.

2. Kompakte

Eine einfache Kompaktkamera hat heute nur noch wenige Vorteile gegenüber einem guten Smartphone. Deshalb stoßen die Hersteller mit ihren Modellen inzwischen immer mehr in qualitativ hochwertige Regionen vor. Manche richten sich gar direkt an Profis, die eine Zweitkamera für die Freizeit neben ihrer umfangreichen und schweren Ausrüstung suchen. Manche dieser Kameras sind dann nicht mehr wirklich kompakt: Sie passen beispielsweise nicht mehr ohne Weiteres in eine Hosentasche. Sie sind aber definitiv eine Alternative zu den größeren und schwereren Modellen mit Wechselobjektiven und erst recht zu Spiegelreflexkameras.

Einige Beispiele:

Canon PowerShot S120

Canon PowerShot S120
(Bild: Canon)

Canon hat eine lange Tradition in Sachen Kompakte. Die PowerShot S120 ist dabei „Hemdtaschen-kompatibel“ und bietet trotzdem viel fürs Geld. Dazu gehören ein Touchscreen, diverse physische Knöpfe sowie ein Ring am Objektiv als Kontrollen. Schade, dass das Zoom bei längeren Brennweiten in Sachen Lichtstärke deutlich abfällt. Die Bildqualität wird aber in Testberichten gelobt.

Panasonic LX100

Panasonic LX100
(Bild: Panasonic)

Hochwertige Kamerakomponenten, kompaktes Gehäuse und vergleichsweise niedriger Preis – so hatte Panasonic für seine LX-Reihe viele Freunde gefunden. Der traditionsreiche deutsche Hersteller Leica nimmt diese Modellreihe gar als Grundlage für eigene Kompakte und liefert zudem die Objektive. Allerdings hatte Sony mit der RX100 überholt (siehe unten). Zwar ist diese Kompakte teurer, gilt aber vielen als „die Beste“, u.a. wegen des großen Sensors. Mit der LX100 hat Panasonic nun nachgelegt und einen sogar noch größeren Sensor verbaut. Die Kamera wurde dadurch zwangsläufig etwas größer – für manchen vielleicht zu groß, denn sie passt nicht so einfach in eine Hosentasche. Zudem verzichtet Panasonic auf einen integrierten Blitz, legt den stattdessen bei und integriert dafür einen elektronischen Sucher. Das gefällt nicht jedem, manche aber wird es begeistern. Das gilt auch für einen anderen Punkt: Die Kamera bietet etliche manuelle Kontrollen.

Sony RX100 III

Sony RX100 III
(Bild: Sony)

Mit der RX100 hatte Sony einen Volltreffer gelandet. Die Erfolgsformel: Besonders hochwertige Komponenten in einem besonders kompakten Gehäuse. Allerdings musste man dazu deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei der Konkurrenz. Wie sich zeigte, sind die Kunden aber durchaus bereit, für die höhere Bildqualität eine größere Summe auszugeben. In der dritten Generation ist nun vor allem das Objektiv deutlich besser geworden und bietet eine verbesserte Lichtstärke (f 1,8-2,8). Zudem hat es Sony geschafft, in das erstaunlich kompakte Gehäuse auch noch einen elektronischen Sucher zu integrieren.

3. Spiegellose Systemkameras

Während bei den Kompakten des Objektiv fest verbaut ist, kann man es bei den Systemkameras austauschen. Die „Spiegellosen“ sind wie weiter oben beschrieben bauartbedingt kleiner und leichter als die klassischen Spiegelreflexkameras. Vor dem Kauf sollte man sich darüber informieren, welche Objektiv-Auswahl es gibt. Hier spielt beispielsweise eine Rolle, ob der Hersteller einen Sonderweg geht oder ob er sich mit anderen zusammentut.

Einige Beispiele:

Fujifilm X-E2

Fujifilm X-E2
(Bild: Fujifilm)

In Fujifilms X-Reihe repräsentiert die E2 die Mittelklasse. Mit ihrem Design und zahlreichen manuellen Kontrollen will sie dabei vor allem Freunde klassischer Kameras ansprechen. Die Bildqualität der JPEGS wird in Testberichten gelobt, man habe wenig Grund, auf RAW zurückzugreifen. Inzwischen hat Fujifilm auch eine ansehnliche Auswahl an Objektiven im Repertoire, die zumindest die Ansprüche ambitionierter Freizeitfotografen erfüllen sollte.

Olympus OM-D EM-1

Olympus OM-D E-M1
(Bild: Olympus)

Die OM-D EM-1 von Olympus ist Teil des „Micro Four Thirds“-Systems, das der Hersteller gemeinsam mit Panasonic auf die Beine gestellt hat. 70 Objektive sind hier inzwischen erhältlich. Sie gehört dabei zu den größeren Modellen, kann dafür aber auch mit vielen manuellen Kontrollen aufwarten. Tester sehen sie als besonders geeignet für Fotografen, die die Flexibilität einer Spiegelreflex in einem kompakteren und leichteren Gehäuse wollen.

Samsung NX1

Samsung NX1
(Bild: Samsung)

Mit seiner NX-Modellreihe versucht Samsung seit 2010, im Markt der Systemkameras Fuß zu fassen. Mit der NX1 will man nun den ambitionierten Hobbyfotografen begeistern. Mit einem 28-Megapixel-Sensor im großen APS-C-Format und etlichen anderen, reizvollen technischen Daten macht die Kamera dabei durchaus neugierig. Dazu gehören Serienbilder mit 15 Fotos pro Sekunde, 4K-Videoaufnahmen im neuen H.265-Codec und einiges mehr. Trotzdem wird es Samsung erneut nicht einfach haben, denn sie konkurrieren zugleich mit den etablierten Spezialisten im Spiegellos-Segment wie Fujifilm, Olympus und Sony und zugleich mit Einsteiger-Spiegelreflex von großen Marken wie Canon und Nikon.

Sony a6000

Sony a6000
(Bild: Sony)

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten setzt Sony bei seinen Spiegellosen nicht auf Retrodesign, sondern versucht stattdessen eine neue Formensprache zu finden. Was als „NEX“-Serie anfing, wird dabei nun seit diesem Jahr unter dem Namen „Alpha“ vermarktet, der bislang den hauseigenen Spiegelreflex vorbehalten war. Sony will damit wohl das Image der kleineren Kameras aufbessern, die beiden Kameraklassen benötigen aber weiterhin unterschiedliche Objektive – oder einen entsprechenden Adapter. Die a6000 ist dabei Nachfolger der NEX-6 im Geiste und in der Mittelklasse von Sonys Programm angesiedelt. In Testberichten wird sie für ihren schnellen Autofocus ebenso gelobt wie für die umfassende manuelle Kontrolle über die Videofunktion.

4. Spiegelreflexkameras

Die Spiegelreflexkameras sind die klassischen Profikameras und gelten allgemein als die Königsklasse. Und tatsächlich bieten sie sowohl bei Objektiven, Sensoren oder auch der generellen Verarbeitung High-End-Qualität an. Die aber wiederum macht nicht automatisch bessere Bilder, sondern erfordert dazu einen entsprechend erfahrenen und interessierten Fotografen. Es gibt einfachere und preisgünstigere Modelle, die dann zum Beispiel bei Canon und Nikon den Vorteil haben, auf ein enorm großes Objektivsortiment zugreifen zu können. Hier muss man sich nur klar darüber sein, ob man das Geld dafür wirklich investieren will. Bleibt man am Ende doch beim mitgelieferten Objektiv, wäre man mit einer Edel-Kompakten oder einer Spiegellosen vielleicht besser gefahren.

Eine weitere Zielgruppe für diese Kameras sollte ebenfalls nicht vergessen werden: Video-Enthusiasten. Große Sensoren und tolle Objektive sorgen hier für viel kreative Freiheit.

Einige Beispiele:

Canon EOS 700D

Canon EOS 700D
(Bild: Canon)

Kameras wie die EOS 700D müssen heutzutage einen Spagat leisten: Auf der einen Seite sollen sie sich anfühlen, bedienen lassen und performen wie eine Spiegelreflex. Zugleich aber müssen sie Nutzern gefallen, die bislang eine Spiegellose oder eine Kompakte hatten. Und wie man oben schon gesehen hat: Auch in diesen Kameraklassen gibt es inzwischen große Sensoren und eine beachtliche Bildqualität. Deshalb lässt sich die EOS 700D einerseits wie eine klassische Spiegelreflex bedienen, hat aber zugleich ein Multitouch-Display und einen für Video-Aufnahmen optimierten Autofocus. In Tests wird die gute Performance bei wenig Licht gelobt und auch das Standard-Kit-Objektiv ist ordentlich.

Nikon D750

Nikon D750
(Bild: Nikon)

Die Nikon D750 bietet einen Vollformat-Sensor – sprich: Der Sensor hat dieselbe Größe wie einst der 35mm-Film. Die kürzlich vorgestellte Kamera bekommt in ersten Berichten Lob für die Verarbeitungsqualität und den Funktionsumfang, der in vielen Punkten dem teureren Modell D810 entspricht. Dafür kommt der Sensor „nur“ mit 24,3 statt 36,3 Megapixel daher, liefert dafür im Gegenzug aber kleinere Dateien und ist alles in allem schneller.

Pentax K-50

Pentax K50
(Bild: Pentax)

Als ein Beispiel jenseits des Canon-Nikon-Duopols soll einmal die Pentax K-50 herhalten. Sie bietet als Besonderheit beispielsweise ein wetterresistentes Gehäuse und dazu passende Objektive. Nicht zuletzt kann man aus etlichen Farbkombinationen für das Gehäuse auswählen. In Testberichten gelobt wird beispielsweise der helle Sucher, der 100 Prozent des späteren Bildes anzeigt. Daneben finden sich Eckdaten, die in dieser Preisklasse typisch sind wie beispielsweise ein APS-C-Sensor mit 16 Megapixeln. Vermisst werden allerdings Dinge wie ein kipp- und schwenkbares Display und integriertes Wi-Fi.

5. Und viele, viele mehr

Alle diese Beispiele können natürlich nur einen kleinen Ausschnitt aus diesem riesigen Markt zeigen. In jeder Kameraklasse gibt es so viele Hersteller und Modelle, dass es unmöglich ist, hier eine „objektive“ Auswahl zu treffen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kameras, die sich nur noch schwer einer Kategorie einordnen lassen, weil sie praktisch eine eigene schaffen. Man denke hier nur an die Sony RX1: eine „Kompakte“ mit Festbrennweite und Vollformat-Sensor für schlappe 3.000 Euro. Hinzu kommt die bunte Welt des Smartphone-Zubehörs. Auch hier hat u.a. Sony seine Kreativität mit der QX-Serie bewiesen: Das sind Objektive und Objektivbajonette inklusive Sensor, die ein Smartphone als Steuerung und Display benutzen. HTC hat kürzlich außerdem die „Re“-Kamera vorgestellt, die aussieht wie ein Inhalator oder Periskop und sich ebenfalls mit einem Smartphone koppelt, aber auch allein funktioniert. Und nicht zuletzt gibt es fürs iPhone traditionell jede Menge Zubehör.

Schlussbemerkung

In den letzten Jahren hatten digitale Spiegelreflexkameras zunächst einen Boom erlebt und auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sah ich viele davon. Und auch wenn diese Kameras oftmals technisch gesehen „die besten“ sind, haben sie sich für viele dann doch als Fehlkauf herausgestellt. Denn was nützt eine Kamera, die man dann doch nicht dabei hat? Zudem stellt sich die Erkenntnis ein: Fotos werden nicht automatisch besser, nur weil man eine scheinbar bessere Kamera hat. Fotoprofis machen mit einem Handy beeindruckende Aufnahmen, denn sie wissen was sie tun, was sie ausdrücken wollen und wo die Grenzen und Möglichkeiten des Geräts liegen.

Deshalb mein genereller Rat für Neu- oder Wiedereinsteiger: Findet erst einmal heraus, was ihr selbst eigentlich wollt und wie viel Spaß euch das Fotografieren macht. Kauft euch eine einfachere Kamera, die ihr immer dabei haben könnt und eignet euch an, was gute Fotos ausmacht und wie man eine solche Kamera bedient. Vielleicht stellt ihr dann fest: So eine Kompakte passt perfekt zu mir. Oder ihr bekommt das Gefühl, dass ihr gern mehr kreative Freiheit hättet, Wechselobjektive wollt, mehr manuelle Einstellmöglichkeiten usw. usf.

Wie man oben sieht: Inzwischen ist die Auswahl so groß, dass nahezu jeder seine perfekte Kamera finden kann. Und das kann am Ende ein sehr viel preisgünstigeres und einfacheres Modell sein, als man vielleicht zunächst gedacht hat – oder man landet am Ende bei der tausende Euro kostenden Profiausrüstung, weil es einen doch „gepackt“ hat.

Generell gilt dabei: Die nominellen Fortschritte von Kamerageneration zu Kamerageneration sind zuletzt erheblich kleiner geworden. Das bedeutet zweierlei: Wer sich heute eine Kamera kauft, wird nicht schon in ein oder zwei Jahren neidisch auf die Nachfolgemodelle schauen. Außerdem lohnt sich immer auch ein Blick auf den Gebrauchtmarkt und die Vorgängermodelle.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 16

Wenn wir übers Internet sprechen, geht es nicht mehr nur um Apps und Websites, auch die Hardware spielt eine zunehmend wichtige Rolle. In manchen Fällen werden Gegenstände gar zum Teil des Netzes – Stichwort „Internet der Dinge“. Um diese und andere Themen dreht sich diese Ausgabe.

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