Weltweit soll WooCommerce einen Marktanteil von 25 Prozent haben. Anders gesagt: Von vier Onlineshops verwendet einer WooCommerce. Das System ist auch in Deutschland sehr beliebt, weswegen dieser Artikel zeigen soll, wie Sie damit den Start zum eigenen Onlineshop schaffen – und dabei auch in Deutschland rechtssicher sind.
Inhaltsverzeichnis
WordPress und WooCommerce vorgestellt
Vielen dürfte WooCommerce und besonders WordPress bekannt sein. Andere haben vielleicht schon etwas davon gehört, wissen aber nichts Genaueres.
WordPress ist ein CMS, also ein Content Management System ähnlich wie TYPO3, Drupal oder Contao. Es gilt als besonders nutzerfreundlich und bietet über 20.000 Erweiterungen zur individuellen Gestaltung. Obwohl WordPress ehemals als Blog-CMS präsentiert wurde, wird es heute von zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen auch für andere Arten von Webseiten verwendet – egal ob Portfolio, Vereinsseite oder eben auch ein Onlineshop.
Von Haus aus fehlt es WordPress jedoch an den notwendigen Funktionen für einen Onlineshop. Hier kommt die Erweiterung WooCommerce ins Spiel. Hierbei handelt es sich um ein Plugin, das genau diese Funktionen nachliefert. Betreiber können Produkte anlegen und pflegen, Kundenbewertungen verwalten, den Warenbestand ansehen, Statistiken zu Einkäufen abrufen, Zahlung und Versand definieren, Rabattaktionen starten und vieles mehr. Einziges Problem: WooCommerce stammt aus den USA und hat somit nicht die rechtlichen Aspekte von Deutschland im Blick.
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Erste Schritte mit WooCommmerce
Soll WooCommerce als System für den Onlineshop eingerichtet werden, loggt sich der User in die WordPress-Installation ein und öffnet die Plugin-Übersicht. Dort wählt man den Button „Installieren“, gibt in der Suchmaske „WooCommerce“ ein und klickt neben „WooCommerce – excelling eCommerce“ von WooThemes den Button zur Installation an.
Ist das Plugin dann aktiviert, erscheinen unter WordPress drei Meldungen, die den User durch die Konfiguration begleiten.
Mit dem Button „Install WooCommerce Pages“ lässt man die Grundseiten eines Onlineshops anlegen. Hierzu zählen der Warenkorb, die Accountübersicht, der Checkout und zuletzt der Shop, wo alle Produkte aufgelistet werden. Nach der Einrichtung sind die Seiten unter dem Menüpunkt „Seiten“ zu finden.
Damit WooCommerce in Deutsch dargestellt wird, klickt man auf „Update Translation“. Zuletzt wird dann entschieden, ob WooThemes Statustinformationen und Nutzungsdaten sammeln darf.
Bevor es nun weiter geht und WooCommerce komplett konfiguriert wird, erspart man sich mit dem Installieren von WooCommerce German Market einiges an Arbeit.
Rechtssicher mit WooCommerce German Market
Wie erwähnt beachtet WooCommerce die rechtlichen Aspekte für Onlineshops in Deutschland von Haus aus nicht. Hier hilft das kostenpflichtige Plugin WooCommerce German Market weiter (in der aktuellen Version für Kunden auch kostenfrei in der Mittwald Onlineshop-Vorlage zu finden).
Was genau aber macht WooCommerce German Market? Das Plugin von MarketPress.de versteht sich als Erweiterung für WooCommerce und führt, unter anderem, folgende Änderungen an Inhalt und Einstellungen durch:
- Seiten für Widerrufsbelehrung, Impressum, AGB und mehr werden angelegt
- Preisauszeichnung mit Hinweis auf Versandkosten und Lieferzeit
- Abrechnung nach Länge oder Gewicht wird auf Meter, Euro und Kilogramm geändert
- Versandkostenhinweis für Nicht-EU-Ausland
- Produktkurzbeschreibungen im Checkout
- Kleinunternehmerreglung möglich
Um WooCommerce German Market zu installieren, reichen wenige Klicks, wie bei einer herkömmlichen Plugin-Installation. Jedoch müssen einige Absätze der Seiten (z. B. die Adresse für die Widerrufsbelehrung) anschließend angepasst werden. Hierfür lohnt es sich, alle angelegten Seiten kurz zu überprüfen und dann per Copy & Paste die Inhalte zu befüllen.
Die Texte der Seiten selbst sind durch einen Anwalt in Deutschland und Österreich geprüft, womit der Nutzer einen Schutz vor Abmahnungen genießt.
WooCommerce weiter konfigurieren
Wie WordPress so ist auch WooCommerce von der Konfiguration recht einfach verständlich. Es empfiehlt sich daher, das komplette Menü (erreichbar über die Seitenleiste im WordPress-Backend) durchzugehen und die gewünschten Anpassungen vorzunehmen. Hier kann dann über Versandkosten, angebotene Zahlungsmethoden und mehr entschieden werden.
Geht es dann ans Frontend, also das eigentliche Aussehen der WooCommerce-Seite, hängt viel vom gewählten Theme ab. Wir bei Mittwald bieten unseren Kunden die Onlineshop-Vorlage an. Diese ist mit WooCommerce kompatibel und enthält alles, was für den Start benötigt wird.
Alternativ findet man Themes auch bei MarketPress.de. Das deutsche Unternehmen stellt schöne und elegante Designs wie „Frankfurt“ oder „Hamburg“ bereit.
Ausblick: Wie zukunftssicher ist WooCommerce?
Bei der Auswahl des Shop-CMS spielt die zukünftige Entwicklung natürlich eine große Rolle. Denn das CMS soll auch nach einigen Monaten und Jahren weiterentwickelt und mit Sicherheitsfixes beliefert werden.
WooCommerce ist hierfür gut aufgestellt. Das Plugin wurde im Mai 2015 von dem Unternehmen Automattic übernommen. Automattic wiederum wird von Matt Mullenweg geleitet, dem Gründer von WordPress. Das Unternehmen dürfte WooCommerce auch in Zukunft stärken und für eine bessere Zusammenarbeit zwischen CMS und Plugin sorgen.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 25
Die fünf Beiträge des Schwerpunkts drehen sich um Themen wie Schleichwerbung, Datenschutzerklärung oder auch rechtliche Fallstricke bei mobilen Apps. Aber das ist natürlich längst nicht alles, was wir im Angebot haben. Außerdem erfahren unsere Leserinnen und Leser, wie man mit einem Shitstorm umgeht, wie relevant YouTube noch ist oder was es mit der Netzwerk-Illusion auf sich hat.
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Viktor ist Online Marketing Spezialist bei Mittwald CM Service. Er ist seit Jahren im Web unterwegs und enthusiastischer WordPress- sowie Apple-Fan.
Gibt es in WooCommerce Möglichkeiten ganze Dateien zu importieren ? Eventuell Amazon Format oder andere diverse Plattformen ?
Hallo Viktor,
dein Artikel wird wirklich gut zusammengefasst, ist lesenswert und zwar umfangreich. Alles wichtig zum WooCommerce hast du hier erwähnt. WooCommerce ist bestimmt das beliebteste Plugin. Und nun wegen der Erfassung von Automattic, ist es mir sicher, dass WooCommerce das führende E-Commerce Plugin wird.
Herzliche Grüße
Prajakta