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Special: DSL-Tarife mit schnellem Upload

Die meisten Internetanschlüsse sind in der einen Richtung eine Autobahn und in der anderen eine Spielstraße. Schlecht für alle, die Fotos, Filme, Musik und anderes uploaden wollen: Sie müssen sich mit Geschwindigkeiten herumplagen, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. In diesem Artikel möchte ich Euch einmal erklären, warum das so ist und welche DSL-Tarife für Uploader die richtigen sind.

Tempo! Tempo!
Tempo! Tempo! © Ben Heys – Fotolia.com

Glaubt man der Werbung, sind wir alle nur noch rasend schnell im Internet unterwegs. 1.000 kbit/s? Ha, das ist ja schon lange her. Selbst 3.000 und 6.000 sind überholt. Mit 16.000 kbit/s surft heute, wer etwas auf sich hält.

Die Sache mit der Verfügbarkeit

Das aber auch nur unter der Voraussetzung, dass solche Anschlüsse in der jeweiligen Region überhaupt zu haben sind. Auf dem Lande schlägt man sich da noch mit maximal ISDN (64 bis 128 kbit/s) herum, weil der Ausbau von DSL technisch gesehen zu aufwändig und damit zu teuer wäre. Und selbst wer in einer Stadt wohnt, hat nicht unbedingt das schnelle Internet zur Verfügung. DSL wird beispielsweise durch den großzügigen Ausbau des Glasfasernetzes in den 90ern behindert: Glasfaser ist zwar im Prinzip viel leistungsfähiger als die alten Kupferkabel, aber dummerweise setzt das in den USA entwickelte DSL die alten Kabel voraus. Wer also auf dem Land oder in einem besonders modernen Stadtteil wohnt, ist sowieso erst einmal abgehängt – oder muss darauf hoffen, dass der Ausbau doch irgendwann kommt.

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Warum der Upload meistens lahm ist

Davon abgesehen haben die normalen DSL-Anschlüsse aber ein generelles Problem: Sie sind „asymmetrisch“. Das bedeutet: Die Geschwindigkeit ist je nach Richtung unterschiedlich. Effekt: Vom Internet zum Kunden (=Download) geht es in der Regel schön fix, vom Kunden ins Internet (=Upload) geht es dagegen nur im Schneckentempo.

Für die Anbieter ist das eine gute Sache, weil das asymmetrische DSL (ADSL) wesentlich billiger ist und die allermeisten Kunden auch gar nichts anderes brauchen. In der Regel schickt ihr Computer nur kleine Anfragen ins Netz und als Antwort kommen riesige Datenmengen zurück. So lange man also beispielsweise nur surft, ist ADSL vollkommen ausreichend.

Aber schon beim Verschicken einer Mail mit großem Anhang macht sich der Unterschied bemerkbar. Ebenso gilt das fürs Filesharing, zum Beispiel in Peer-to-Peer-Netzen (P2P). Und erst recht gilt das, wenn man selbst aktiver Nutzer des Internets ist und Fotos, Videos, MP3s und andere große Dateien schnell uploaden will.

ADSL

ADSL: Alice, Arcor, Freenet & Co.

Wer bei den normalen Anbietern einen Turbo-Upload finden will, muss vor allem jenseits der Werbeversprechen recherchieren. Denn beworben wird natürlich immer nur die beeindruckendste Zahl: der Download. Interessanterweise gibt es beim Upload durchaus Unterschiede. Habe ich beispielsweise einen 2.000er DSL-Anschluss, dann liegt der Upload vielleicht bei 384 kbit/s (Versatel) oder aber bei nur 192 kbit/s (Congstar). Hier lohnt sich also ein Blick auf die Detailseite.

Aber wir wollen ja möglichst schnell hochladen. Besonders günstig scheint da derzeit Alice im Tarif „Light“ zu sein. Sie bieten damit einen 16.000er DSL-Anschluss mit einem 1.000er Upload für 24,90 Euro im Monat. Wer sich für 24 Monate bindet, bezahlt fünf Monate lang nichts und damit auf die Laufzeit gerechnet 19,71 Euro/Monat. Hier ist kein Telefonanschluss enthalten. Das also ist der ideale Tarif für alle, die sowieso per Handy oder Internettelefonie erreichbar sind und ansonsten kein Telefon benötigen. Ansonsten kostet ein Telefonanschluss hier 2 Euro/Monat extra.

Alternativ bietet sich Freenet „Komplett Surf“ an. Auch hier kostet der Anschluss mit 16.000/1.000 24,90 Euro im Monat und beinhaltet bereits einen Anschluss für Internettelefonie.

Wer lieber einen ISDN-Anschluss zusätzlich haben möchte, wird mit Versatel recht gut fahren. Die „Basis-Flatrate“ kostet inklusive DSL 16.000 zusammengerechnet 27,40 Euro im Monat.

SDSL

SDSL: QSC

Einer der wenigen Anbieter mit einem nennenswerten eigenen DSL-Netz ist QSC. Andere mieten meist die Leitungen der Telekom und verkaufen sie unter eigenem Namen weiter. QSC hingegen hat (auch) eigene Leitungen gelegt, vor allem für professionelle Anwender wie Firmen.

Eine Spezialität ist SDSL, also symmetrisches DSL. Im Gegensatz zum ADSL der normalen Anbieter ist die Geschwindigkeit in beide Richtungen gleich hoch. Das gibt es für Firmenkunden unter den Namen Q-DSLmax für bis 20.000 KBit/s. Das ist aber angesichts der festen IP-Adresse, dem enthalten Webspace und andere Features eher für den Betrieb eines Servers gedacht. Das machen nicht zuletzt die Preise zwischen 99 und 989 Euro (!) im Monat klar.

Interessant für Privatanweder ist ein Angebot wie Q-DSL home 3072. Die Zahl steht hier für die Gesamtbandbreite von Upload und Download gemeinsam. Einmal pro Tag kann man das Verhältnis kostenlos ändern: Eine Richtung hat jeweils 1.024 kbit/s, die andere 2.048 kbit/s. Wer also beispielsweise vor allem Fotos, Videos, Musik usw. schnell hochladen will, macht dafür den Upload breiter als den Download. Mit 39 Euro pro Monat ist das Angebot allerdings nicht gerade ein Schnäppchen, auch wenn darin eine Telefonie-Flatrate enthalten ist.

VDSL

VDSL: T-Home Entertain

Das schnellste Internet gibt es aktuell bei der Deutschen Telekom. Allerdings ist das Angebot bestens versteckt im „T-Home Entertain“-Paket. Wer also das Turbo-DSL will, muss den ganzen Video-on-Demand- und IPTV-Krempel mitkaufen. Das so genannte VDSL gibt es nur in Verbindung damit.

Das „V“ steht für „Very High Speed“. Dieses besonders schnelle DSL kann nach aktuellem Stand der Technik bis zu 100.000 kbit/s in beide Richtungen erreichen.

Bevor man jetzt komplett dem Geschwindigkeitsrausch verfällt: Ganz bekommen wir das nicht. Aber verglichen mit den läppischen 1.024 kbit/s Upload bei einem 16.000er DSL-Anschluss macht sich das Tempo trotzdem deutlich bemerkbar: Mit gut 10.000 kbit/s Upload kann man beim größten Paket rechnen. Das bietet 50.000 kbit/s beim Download.

In der Praxis sehen die Zahlen etwas anders aus, zumal offenbar immer Bandbreite für Telefonie und vor allem das Fernsehangebot freigehalten werden. Trotzdem sollten 10.000 kbit/s Upload selbst für umfangreichere Projekte reichen.

Die Preise sind entsprechend hoch: Bei 59,95 Euro im Monat geht es für VDSL 25 los. VDSL 50 bekommt man ab 64,95 Euro im Monat. Wie gesagt: Darin enthalten ist leider nicht nur der reine Internetanschluss, sondern eine Menge weiteres Zeug, das man nicht abbestellen kann. Wer das alles braucht (Telefonanschluss, Telefonflatrate, TV-Angebot etc.), für den sieht der Preis natürlich schon freundlicher aus.

Da VDSL eine eigene Infrastruktur braucht, ist es allerdings nur in einigen wenigen Gebieten erhältlich.

Als Fazit: Den besten Upload gibt es derzeit bei der Deutschen Telekom bei „T-Home Entertain“. Verglichen mit Alice Light bezahlt man hier das dreifache, bekommt aber den zehnfachen Upload und eine ganze Reihe weiterer Leistungen hinzu.

Generelle Tipps und Hinweise

Eigentlich muss man es wohl nicht extra erwähnen, aber ich tue es dennoch: Werbung und Wirklichkeit sind nicht deckungsgleich. Soll heißen: Wenn von den Geschwindigkeiten des DSL-Anschlusses die Rede ist, werden immer Maximal-Werte beworben. So schnell kann die Leitung also sein, muss sie aber nicht. Manch einer hat nur die Hälfte dessen.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Je nach Auslastung des Netzes in der jeweiligen Region und anderen Faktoren (wie auch dem eigenen PC) wird das Ergebnis mal gut und mal schlecht sein. Das Betriebssystem kann da bereits entscheidend sein. Eine Recherche in entsprechenden Foren wird wahrscheinlich zu jedem Anbieter sich widersprechende Aussagen hervorbringen. Trotzdem kann es sich lohnen, hier einmal nachzulesen.

Wichtig ist beim Vergleich der Anbieter, sich durch das Kleingedruckte zu quälen und vor allem immer nur die Gesamtkosten der Tarife zu betrachten, denn die können sehr viel unterschiedlicher sein, als es zunächst scheint. Bei manchen ist alles im beworbenen Preis enthalten, bei anderen kommen noch eine Grundgebühr, Freischaltungskosten oder kostenpflichtige Hardware hinzu. Der Tarifdschungel ist hier inzwischen so dicht wie bei den Handys.

Da man sich meist für längere Zeit bindet, lohnt sich ein intensiver Vergleich. Von begrenzten Sonderangeboten sollte man sich hingegen nicht beeindrucken lassen. Ist das eine Sonderangebot abgelaufen, wird es in der Regel von einem neuen abgelöst, das manchmal sogar noch bessere Konditionen hat. Der Konkurrenz- und Verdrängungswettbewerb der Anbieter ist einfach zu groß.

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15 Gedanken zu „Special: DSL-Tarife mit schnellem Upload

  1. Hi Jan,

    In der Praxis sehen die Zahlen etwas anders aus, zumal offenbar immer Bandbreite für Telefonie und vor allem das Fernsehangebot freigehalten werden. Trotzdem sollten 10.000 kbit/s Upload selbst für umfangreichere Projekte reichen.

    Ich glaube da bist Du falsch informiert. Die Bandbreite steht vollständig zur Verfügung. Lediglich bei parallem Fernsehbetrieb bekommt der Media Receiver (das Empfangsgerät fürs Fernsehen) per QoS (Quality of Service) den Vorrang um stabilen TV-Empfang zu Gewährleisten. Ohne TV sind durchaus über 6 MByte/s im Download drin – kommt natürlich immer auf die Downloadquelle an.

  2. Auch wenn der Rosa Riese nicht die beste Meinung geniesst, ich bin dort sehr gerne Kunde! Da weiss ich wenigsten wen ich wo in den Arsch treten muss wenn es ein Problem geben sollte. ;)

  3. @nastorseriessix:

    Genau, wollte auch gerade sagen, dass bei Alice der Support (ich sage mal) nicht so gut sein soll.
    Bin auch gerne bei der Telekom ;)

    Grüße

  4. Nur der vollständigkeit halber und weil *alle* es falsch machen: DSL ist synchron. Immer, egal ob A S oder V.
    Es ist aber bei ADSL nicht *symmetrisch*. Ähnliches Wort aber andere Bedeutung.

    Dass der Upload deutlich kleiner als der Download ist ist nicht einfach eine willkürliche Beschränkung der Anbieter sondern schon im Standard so festgelegt. Mit ADSL *kann* kein Anbieter mehr Upload liefern als 1024kBit/s (und auch das nur bei ADSL2+). Für einen symmetrischen Up/Downstream ist S(H)DSL gedacht aber im Privatkundenbereich und damit der Masse kaum verbreitet und daher schon allein von der Hardware her deutlich teurer. Auch liegt die maximale Datenrate hier bei 2048kBit/s, alles höhere wird über Leitungsbündelung erreicht was wiederrum mehrere gemietete TALs bedeutet. Der höhere Upstream geht auf Kosten des Downstreams. Die Hardwarekosten betreffen beide Seiten, ein SHDSL-Modem funktioniert nicht an einem ADSL-DSLAM und die Baugruppen auf Netzbetreiberseite binhalten auch immer min. 16, üblicherweise eher 64 Ports so dass die höheren Kosten der Baugruppe entsprechend Schubweise und gleich deutlich höher zu Buche schlagen

  5. Vielen Dank für die Ergänzung! Und der Fehler ist natürlich sehr ärgerlich… Jetzt habe ich so oft drübergelesen, aber das ist mir nicht aufgefallen. Und ich schreibe ja nicht ganz das erste Mal über DSL. Grrr. Ich habe es korrigiert.

  6. „Werbung und Wirklichkeit sind nicht deckungsgleich“

    Ganz gut gesagt! Bravo! Leider ist das die Realität, in der wir leben. Dien Lüge überwiegen, denn das Geld ist das wichtigste Ziel der Menschen..

  7. Hi Frank, vielen Dank für den Hinweis. Leider kann ich es selbst nicht testen. Vielleicht ist es so, dass die Bandbreite fürs TV solange abgezweigt wird, wie der Entertain-Receiver eingeschaltet ist. Und soweit ich gelesen habe, schaltet man den wohl nicht so gern aus, weil er recht lange zum Einschalten braucht. In der Praxis hätte man dann nicht die volle Bandbreite, außer man verzichtet eben bewusst auf einen gewissen Comfort beim TV-Konsum. Aber das ist reine Spekulation. Ich könnte natürlich mal die Telekom direkt fragen…

  8. Ich habe mir den T-Home Entertain VDSL50 Tarif bestellt und bin auch sehr zufrieden. Und ich muss Frank zustimmen, mir steht auch generell die komplette Bandbreite zur Verfügung. Wer allerdings den „TV-Krempel“ nicht braucht muss sich aber wahrscheinlich noch gedulden. Obwohl ich es empfehlen kann. Habe mich vorher auf DSL-Info.org und T-Home informiert und fand das Angebot klasse.

  9. Hallo Tim, vielen Dank für die Ergänzung. Ich habe kürzlich auch gehört, dass es demnächst die VDSL-Zugänge ohne den ganzen TV-Kram geben soll und dass zudem bald andere Anbieter in den Markt einsteigen können. Aber das nur als ungeprüfte Randnotiz.

  10. Hallo,

    es gibt SDSL Angebote, wie bereits oben erläutert, sind gleich schnelle Up- und Downloadraten möglich. Anbietervergleiche sollte man allerdings machen oder sich einen Dienstleister wenden, die den SDSL Preisvergleich für ihre Kunden vornehmen.

    LG
    Anna

  11. Habe gehört die Telekom baut ihr Glasfasernetz großflächig aus, ist da was dran? Ich wohne im Randgebiet zu Hamburg und habe bisher eine sehr schlechte Internetverbindung, welches mich schon etwas nervt.

  12. Oder hat vielleicht jemand eine andere Variante, wie ich schneller ins Netz komme? ein Kollege hatte sich von Kabeldeutschland was andrehen lassen , aber am Ende war es viel langsamer als versprochen.

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