Fünf Fragen an Wolfgang Back (Computer Club Zwei)

Die Gewinner des Podcast Award 2007 stehen fest, ich habe ihnen fünf Fragen für ein Kurzinterview geschickt. Die Antworten erscheinen hier in Reihenfolge des Eingangs und geben vielleicht einen klitzekleinen Einblick in das, was einen ausgezeichneten Podcast ausmacht. Vierter ist Wolfgang Back. Er gewann gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Rudolph und „Computer Club Zwei“ den Podcast Award in der Kategorie „Publikumspreis“.

Auszug aus der Laudatio:

Die Jury war eigentlich sehr diskret, was die Preise anging, aber die Geschichte mit dem Computer Club wurde mir dann doch zugetragen. Vorhin wollte ich sagen, dass das Rennen sehr knapp war, und das war es auch. Bis kurz vor Schluss. Und dann sagten Wolfgang und Wolfgang in ihrer Sendung, die Hörer sollten doch bitte bei der Abstimmung mitmachen und für den Computer Club Zwei stimmen. Das taten die dann auch und zwar massenhaft. Und damit entschieden sie das Rennen für den Computer Club mehr als deutlich. Wer so viele ergebene Hörer hat, der hat den Publikumspreis verdient.

Alle Kategorien, Gewinner und Begründungen finden sich auf dieser Seite.

Eckdaten

Screenshot Computer Club Zwei
Titel des Podcasts: Computer Club Zwei
Erscheinungsweise: wöchentlich
Erste Sendung am: 24. Juli 2006

Wie beschreibt Ihr anderen, worum es darin geht?
CCZwei ist eine Internet-Sendung, die als Technik-Magazin aufgebaut ist. Pro Ausgabe werden vier oder fünf Themen angesprochen, die sich mit der Welt von gestern, heute und morgen beschäftigen. Das klingt etwas hohl, doch in unserem Falle ist auch der Blick zurück ein wichtiger Bestandteil der Sendung. Denn kaum jemand aus der Szene kann so weit zurückblicken. Der Blick nach vorne ist unser Salz in der Suppe. Nur wer nach hinten schauen kann und die Gegenwart begreift, der kann einen Blick nach vorne wagen. Und die Gegenwart? Da bemühen wir uns, wie immer, alle Facetten zu begreifen. Doch kann man natürlich nicht alles gleichzeitig perfekt in seinem Gehirn abspeichern. Die Gegenwart entsteht im Dialog mit unseren Zuhörern.

Verratet Ihr uns Euer Alter?
Ich, Wolfgang Back, bin jünger als Pontius Pilatus heute wäre. Ich bin allerdings älter als jedes Bandmitglied von Tokio Hotel. Für die ehemalige BFA bin ich ein Jungrentner, und zwar noch zwei Jahre lang. Für mich galt noch nicht die 67er Regelung. Jetzt kann jeder rechnen. Die Formel, die aus dem Text entsteht: alter=67-2-2
Wolfgang Rudolph versucht immer wieder, mich auch im Alter einzuholen. Doch er schafft es nicht. Er hinkt einfach 3-4 Jahre hinterher (je nachdem, wie man die Geburtstage bewertet)

…und was Ihr beruflich macht?
Ich, Wolfgang Back, bin Inhaber eines Presseausweises und damit ist auch ein Teil meines Berufes beschrieben. Ich bin also Journalist und war in meiner aktiven Zeit beim WDR auch Redakteur einer Sendung. Diese hießen Hobbythek und vor allem WDR Computerclub. Jetzt bin ich Bezieher des Gnadenbrotes und erwache in meinen Aktivitäten neu. CCZwei ist zu einer Passion geworden. Wie schon von anderen berichtet, arbeite ich heute mehr, als je zu meinen aktiven Angestelltenzeiten. Für Wolfgang Rudolph kann ich hier nur sagen, dass er 22 Jahre lang mit mir zusammen den WDR Computerclub begleitete und jetzt den CCZwei in der gleichen Weise fortführt. Wie er die die anderen Aktivitäten sieht, das muss er selbst berichten.

Fünf Fragen:

1. Wie kam es dazu, dass Ihr diesen Podcast gestartet habt?

Als der WDR die Sendung Computerclub aus dem Programm gekippt hatte, wurde für mich als festangestellter Redakteur eine neue Sendung etabliert, die man Servicezeit Technik nannte. Da hatte ich jetzt dafür zu arbeiten und dieses als wahre Chance anzusehen. Dass da Leute Mist entschieden haben, kam nie zu Konsequenzen, weil die Hierarchie mit diesen Themen nicht umgehen kann. Aus einer zwei Jahre andauernden Lethargie entstand dann nach meiner Pensionierung der Wunsch, etwas Neues in die Welt zu setzen. Für mich war es klar, dass wir jetzt einfach die Mittel nutzen sollten, die wir in vielen Jahren propagierten. Es war dann im Juli 2006 eine spontane Entscheidung von mir und W. Rudolph, eine Sendung im Internet zu starten. Vor allem ist auch Manfred Kloiber zu nennen, der heute ein Tonstudio besitzt, in dem man professionell produzieren kann. Auch er gehörte lange Zeit zur Computerclub Crew. Anja Arp hat die Funktion einer Produktionsleiterin übernommen. Sie koordiniert Termine und macht alles erst möglich.

2. Was ist Eure Motivation, immer wieder eine neue Sendung zu produzieren?

Das ist schnell erzählt: Es passiert so viel in dieser Welt und es ist so viel passiert und es wird so viel passieren. Wenn wir dazu beitragen können, dass man Entwicklungen besser verstehen und einordnen kann, dann rentiert es sich Sendungen zu produzieren.

3. Habt Ihr schonmal ans Aufhören gedacht und welchen Grund gab es dafür?

Wir haben ans Aufhören denken müssen, als wir aufhören mussten. Plötzlich war unsere Sendung aus der Planung herausgenommen worden und damit gab es keine Produktionsgelder mehr und damit Hand in Hand gab es auch keine Produktionsmittel mehr. Patsch bumm. Dass wir uns dann wieder zusammengefunden haben, ist für alle ein Gewinn. Nicht nur für uns, die über 20 Jahre zusammengearbeitet haben, sondern auch für unsere Zuhörer, die wir weiterhin gerne mit unserer Arbeit erfreuen wollen. Daher die Frage nach dem Aufhören: Warum, wenn es so viel Neues gibt, was man begreifen muss und dieses in einer Sendung erklären kann?

4. Was macht für Euch einen hörenswerten Podcast aus?

[unbeantwortet]

5. Was hört Ihr selbst? Habt Ihr Vorbilder und Lieblinge?

Das ist schwer zu beantworten. Ich bin ein Chaos-Hörer, der sich nach der Tagesform bewegt. Das kann einmal ganz progressive Musik sein, weil die mir gerade noch in meiner fast 1 TByte umfassenden Musikbibliothek noch fehlt. Das kann aber auch sein, dass ich nach Ernst Mosch und seinen Original Egerländern unterwegs bin, weil ich da noch schwach bestückt bin. Ansonsten liebe ich es, meine Microcontroller mit Assembler zu programmieren und die Programme zu optimieren. Für Wolfgang Rudolph kann ich da keine Angaben machen. Ich weiß nur, dass er sehr angespannt ist, was seine Hobbies angeht. Zum einen ist er Funkamateur, zum anderen ist er in der Freiwilligen Feuerwehr und im Gesangsverein. Das nimmt einen großen Teilseiner Freizeit ein.

Alle Kurzinterviews auf einen Blick: