Konsum, das kennen Sie vielleicht, liebe Leser, Konsum ist der Anfang. Wer sich modern in Schuss halten will, muss Nordic Walking betreiben und bevor es losgeht, gilt es die Komplettausrüstung dafür zu beschaffen. Wer mehr Fahrrad fahren will, kauft erstmal ein exklusives Mountainbike. Und wer denkt, dass ein Podcast aus der Stadtvertretersitzung, ein spontanes Interview oder zusammengesetzte Audiosplitter aus dem Alltag den eigenen Blogs gut täten, der kauft sich ein mobiles Tonaufnahmegerät.
Sicher. In irgendeiner Schublade findet sich noch ein altes Diktiergerät, ein Minidisk-Player vielleicht und ein Mikrofon, das wäre ein Anfang, aber seien wir ehrlich: Für den echten Unterwegs-Podcaster kommt nur in Frage, was einen USB-Anschluss besitzt. Weitere Kriterien sind meines Erachtens: ein auswechselbares Mikrofon, brauchbar für Stimmaufnahmen, eine akzeptable Größe, damit das Ding auch wirklich immer griffbereit ist, eine einfache Handhabung und natürlich ein Preis, der deutlich unter dem eines Mittelklassewagens liegt.
Vorab: Es gibt wundervolle, mobile Aufnahmegeräte. Die haben Ein- und Ausgänge sowohl große Klinke als auch Chinch, die haben neben der USB-Schnittstelle noch einen optischen Ausgang, die bieten eine filigrane Aussteuerung und nehmen in jedem erdenklichen Format auf. Sie sind einfach zu bedienen, das Display zeigt – ich übertreibe – sogar noch die optimale Außentemperatur für die eigene Stimme an und selbstverständlich kann man während der Aufnahme bereits hören, was da in der Box landet. Technik für Profis halt – robust, reparierbar sogar. So ein Ding hätte ich gern gehabt – hey, Profitechnik – aber hier gilt die alte Regel: Profizeuch gibts nur zu Profipreisen, konkret – ab 500 Euro. Indiskutabel.
Ich habe mir einen iPod nano gekauft und ein Aufnahmemodul namens Micromemo von XtremeMac dazu. Einmal zusammengesteckt wirken beide wie aus einem Guss, an der linken, unteren Gehäuseseite steckt ein Schwanenhalsmikrofon in einem kleinen Klinkeneingang – alles in allem hat das Paket die Größe eines sehr, sehr flachen Mobiltelefons. Der Lautsprecher allerdings auf dem Modul ist zu leise, damit Unfug, stört aber nicht. Die Bedienung ist ganz intuitiv: Ein Klick auf den mittleren Knopf aktiviert den iPod und ruft sofort die „Sprachmemo“-Funktion auf, ein weiterer Klick startet die Aufnahme. Perfekt für den schnellen Take unterwegs. Noch ein Klick – die Aufnahme pausiert, noch ein Klick, sie wird fortgesetzt. Ein kurzer Dreh am Scrollrad und die Option „Stopp und Sichern“ steht für den nächsten Klick zur Verfügung.
Typisch Apple, so scheint mir diese Variante der mobilen Tonaufnahme: alles geht wie geschmiert, aber es stehen auch nur absolute Basisfunktionen zur Verfügung. Es gibt keine Aussteuerung und keine Möglichkeit, während der Aufnahme den Ton zu kontrollieren. Letzteres scheitert daran, dass der Mikrophoneingang wahlweise auch als Ausgang funktioniert, so dass keine Extrabuchse für die Kopfhörer vorgesehen ist. Diese fehlende Abhörmöglichkeit ist ein echter Nachteil. So geschieht es häufiger, dass man in bester Absicht nah am Mikrophon spricht, die Aufnahmen übersteuern und dieses typische Zerren das Hörvergnügen trübt. Das bekannte „ins Mikro Atmen“ ist so natürlich ebenfalls nicht während der Aufnahme zu korrigieren.
Die Aufnahmequalität ist dann gut, wenn Sprecher bzw. Geräusch ganz in der Nähe des Mikrophons sind. Bei Aufnahmen im Raum versucht das Gerät offenbar den Pegel selbstständig zu heben, verstärkt so aber mehr das Grundrauschen des Moduls. Dieses Rauschen ist übrigens auch zu hören, wenn man Kopfhörer nicht direkt an den iPod, sondern über das Modul anschließt und entsprechend umschaltet. Das ist bedauerlich – für mich ist es vor allem bei Interviews ein Nachteil, denn mit so einem Mikro unter der Nase mögen viele Leute nicht mehr entspannt plaudern – für sie wäre es besser, das Gerät könnte einfach unauffällig auf dem Tisch stehen. Wie Sie in diesem Interview hören können, bewährt sich sich eine Aufnahme aus der Distanz nur bedingt.
Auch mit einem Stereo-Mikro von Sony hab ich meinen grauen Winzling konfrontiert und die Aufnahme gelang. Nur eines war seltsam – die erzeugten Dateien enthalten zwar zwei Spuren aber die Spuren scheinen mir identisch zu sein. Kein Stereoeffekt zu bemerken, auch nicht bei der Aufnahme, bei der ich das Mikro vor dem Mund gedreht hab.
Das wars dann auch mit der Mängelliste. Die Akkulaufzeit entspricht ganz meinem Nutzerverhalten. Der iPod wird über USB geladen, das passiert beim Übertragen der Aufnahmen nebenbei.
Am Mac ist dann alles wieder ganz einfach: iTunes startet und fragt, ob neue Sprachmemos kopiert werden sollen, er legt die Dateien mit Datum und Uhrzeit ihrer Erstellung benamst im iTunes-Verzeichnis ab. Das Format: wahlweise .wav, 44khz oder .wav 22khz – die verfügbare Aufnahmezeit liegt damit beim 2GB-iPod je nach Einstellung zwischen 3 und 12 Stunden. Eine direkte Aufnahme als mp3 fehlt – stört mich aber wenig, da für die Nachbearbeitung eh ein Vollformat erforderlich ist.
Fazit: Mit einem Preis von etwa 200 Euro ist dieses Tandem aus iPod und Micromemo nicht billig. Aber es ist auch nicht billig. Es ist für den Podcast unterwegs absolut tauglich, ist schnell, bequem, klein und volle Pulle Applestil natürlich. Wer einfach nur ein schnelles und kleines Werkzeug für seine Kreativität braucht, ist bestens bedient, wer aber zusätzlich noch auf akurate und hochwertige Stereo-Aufnahmen Wert legt, sollte sparen und zur Profiausstattung greifen. Mag ja sein, es hat sich wieder etwas getan auf dem Markt und die Preise fallen schon…
Konsum ist der Anfang und am Anfang ist alles neu und spannend. Im vergangenen Monat hab ich die iPodkombi so benutzt, dass insgesamt fünf Podcasts entstanden sind. Ich denke, das pegelt sich auf einen pro Woche ein. Und dafür hab ich nun einen guten Begleiter.
Ich habe mir das Teil auch gekauft und hatte in der hohen Qualitätsstufe kleine Aussetzer während des Schreibens auf die Festplatte des iPods (iPod with Video 30Gb). Auch den Schreibvorgang an sich konnte man hören – aber ich habe auch absolute Studioqualität erwartet. Das war natürlich unsinn.
Im allgemeinen finde ich das Gerät aber trotzdem recht gut und wenn man schon einen iPod hat, ist der Neuanschaffungspreis ja auch etwas geringer.
Stimmt – beim großen iPod kommen ja noch die Festplattengeräusche dazu – das entfällt beim Nano natürlich. Aussetzer gab es bei meinen Aufnahmen bisher nicht.
Eventuell könnte das neue „Zoom H2“ eine interessante alternative werden, da es sich mit einem notierten „Straßenpreis“ von 199,- Euro (z.B. bei Thomann) in einem noch interessanten Rahmen bewegt. Bleibt abzuwarten, wie es sich audio-qualitativ schlägt, die Funktionen und Möglichkeiten klingen erstmal ganz vielversprechend.
In der Tat – das H2 sieht klasse aus und ist bezahlbar. Da beginnt man sich fast schon wieder zu ärgern, bereits gekauft zu haben. Mal die ersten Tests abwarten…
Mhh, danke für diesen guten Test, wollte mir das Ding auch kaufen, war mir aber nicht sicher, ob es sich lohnt, etc… Nun hast du es mir leichter gemacht! Vielen Dank! :)
danke. und wie sieht die entscheidung aus?
Hallo,
eine Frage zum Lautsprecher: Wie leise ist der? Ich habe mir eben aufgrund Deines wirklich hilfreichen Testberichtes die Kombination von iPod nano und Micromemo gekauft und bin an sich zufrieden. Der Lautsprecher bei mir ist so leise, dass aufgenommene Voice-Memos nur hörbar sind, wenn der Lautsprecher wie ein Handy ans Ohr gehalten wird. Über die Ohrhörer ist die Lautstärke wunderbar. Ich bin nun nicht sicher, ob der Lautsprecher kaputt ist, oder einfach nur, wie Du geschrieben hast: ein Unfug.
…das ist genau wie bei mir. Der Lautsprecher verdient seinen Namen nicht. ;-)
hab das teil auch. der lautsprecher ist ziemlich stumm. ein herr im service von xtrememac hat mir das im briefwechsel bestätigt und sich dafür entschuldigt.
habe einen iPod Video 5G und nun ein micromemo dazu gekauft.
ich hab gemerkt, dass bei den aufnahmen alle 2 Minuten 1 Sekunde übersprungen wird……..welcher fehler ist das?
der iPod wurde gerade updated…….
liegts am micromemo?
@sara: Ich hatte das Problem auch. Ich glaube, in der besseren Qualität ist das einfach die Zeit, in der der iPod auf die Festplatte schreibt. Ich glaube beim Flash-Speicher-iPod dürfte das nicht passieren, aber probier mal die schlechtere Qualitätseinstellung.
danke für den wertvollen Tip.
habe wirklich bisher immer die bessere Qualität eingestellt.
Es klappt nun ausgezeichnet: Einfach die niedrige Qualität vor dem Aufnehmen einstellen und es gibt keine Aussetzer mehr.
Bitteschön: https://podster.de/episode/615369
Schön, dass es geklappt hat :)
hallo nochmal:
vielleicht hast du noch eine Idee für mein Problem:
seit ich auf niedrige Qualität eingestellt habe, laufen die Aufnahmen zwar besser, aber trotzdem gibt es so alle 5 Minuten einen Sprung in der Aufnahme.
Einen anderen iPod zu kaufen ist natürlich zu kostspielig.
Gibts eventuell einen Support der Firma, die das Mikro herstellt?
@sara: Also ich habe keine Idee mehr dazu. Ich hab das Teil auch lange nicht mehr benutzt, weil ich jetzt mehr mit Video mache, aber eine Email an die Firma ist grundsätzlich eine gute Idee. Poste mal die Antwort. :)
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