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Im Interview: Henning Munte (autsch.de)

Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.

Das Unterhaltungsportal autsch.de gibt es bereits seit 1999, war aber in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit kaum noch präsent. Inzwischen haben Seiten wie YouTube oder Sevenload vor allem den Bereich der Online-Videos kräftig aufgemischt. Der neue Besitzer von autsch.de will verlorenes Terrain mit Macht zurückerobern. Wie das gehen soll, habe ich Henning Munte, Mitglied der Geschäftsleitung der Planet 49 GmbH, gefragt.


Screenshot autsch.de

Wer und was steckt hinter dem neuen Besitzer von autsch.de, der Planet 49 GmbH?

Gegründet wurde die Firma im Jahr 2001, also am Ende des damaligen Internet-Hypes. Die Idee war ein kostenloses Gewinnspiel, das sich über Werbung refinanziert. Inzwischen haben sich unsere Geschäftsfelder erweitert. Zu den Schwerpunkten gehören das E-Mail-Marketing und der Adresshandel. Mit allen Tochterunternehmen zusammen haben wir etwa 250 Mitarbeiter.

Der Adresshandel hat ja keine besonders guten Ruf. Wie gehen Sie damit um?

Ja, der Handel mit Daten ist nicht so geliebt. Uns ist es umso wichtiger, dass wir rechtlich sauber dastehen. Unsere Prozesse sind mit dem Datenschutzbeauftragten Hessens abgestimmt. Die Nutzer können sich jederzeit abmelden. Auch verlosen wir definitiv unsere Preise. Nur so gewinnt man das Vertrauen. Wer das nicht beachtet, hat ein Problem, denn das kann schnell nach hinten losgehen.

Wie kam es zur Übernahme von autsch.de?

Die Seite gibt es schon seit 1999 und ist seitdem durch viele Hände gewandert. Leider wurde sie zuletzt recht stiefmütterlich behandelt. Wir haben autsch.de zu einem angemessenen Preis angeboten bekommen und fanden das sehr spannend. Online-Videos sind derzeit ein großes Thema. Für uns ist es eine gute Gelegenheit, das Tätigkeitsfeld zu erweitern. Natürlich sind die Reichweite und der mögliche Traffic ein starkes Argument.

Was ist bislang passiert und wohin soll es gehen?

Wir haben die Seite im September 2006 gekauft und mit dem Redesign angefangen. Seit Anfang 2007 ist nun die neue Version online. Vor allem im Bereich Video gibt es jetzt mehr. Wie schon gesagt: Leider ist die Seite vorher ein wenig eingeschlafen. Andere haben überholt. Aber wir wollen es jetzt groß machen, so dass es auch für Werbung interessant ist.

Ich habe jetzt aber noch praktisch keine Werbung gesehen?

Soweit sind wir noch nicht. Damit die Refinanzierung über Werbung klappt, brauchen Sie ein gewisses „Grundrauschen“, also einen möglichsten breiten Strom von Nutzern. Den haben wir noch nicht. Wir wollen die Seite jetzt lieber werbefrei halten, anstatt die Nutzer für ein paar Einnahmen abzuschrecken. Wir fangen mit der Werbung an, wenn mehr Nutzer da sind und setzen dann lieber auf dezentere Reklame als jetzt aggressiv zu werben. Dass Werbung grundsätzlich notwendig ist, haben die User zwar gelernt, manche Werbeformen wie die „layer ads“ verärgern aber. Das wollen wir nicht, denn wir versuchen ja gerade, einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Aber wie wollen Sie sich gegen die Konkurrenz von YouTube und anderen abgrenzen und durchsetzen?

Wir setzen da auf die Nische, die der Name autsch.de bietet. Es geht weniger um Homevideos mit singenden Kindern. Wir denken mehr an Schadenfreude. „Autsch.de – immer da, wo es wehtut“, lautet das Motto. In diese Richtung wollen wir den Content bekommen. Wir werden in diesem Jahr entsprechende Aktionen starten. Da gibt es schon viele witzige Ideen. Dabei wollen wir auch an der Grenze der Schadenfreue kratzen und hoffen dadurch auf die entsprechende mediale Aufmerksamkeit. Darüber hinaus haben wir eben mehr als Videos. Die vielen Comics, Bilder und Witze bleiben erhalten.

Ist das Thema Schadenfreude nicht für manchen Werbekunden problematisch?

Für manche vielleicht, aber es gibt genug Kunden, die vor allem auf Masse setzen und viele Seitenabrufe wollen. Zudem gibt es sogar schon Werbung, die genau in die Richtung Schadenfreude geht. Es wird nicht einfach, da seine Nische zu finden, aber wir können uns gut vorstellen, dass das funktioniert.

Welches konkrete Ziel haben Sie sich für dieses Jahr gesetzt?

Wir wollen die Zahl der „unique user“ um das zehn bis fünfzehnfache erhöhen.

Das klingt viel. Wie soll das funktionieren?

Wir haben viele eigene Werbeflächen. Die werden wir als erstes nutzen. Wir sind ja schon sehr aktiv im Netz und kennen das Metier sehr gut. Ergänzend dazu setzen wir auf das für uns noch unbekannte Pferd der Pressearbeit und PR, um die Seite bekannter zu machen.

Mehr Nutzer bedeuten aber sicher auch mehr Probleme, vor allem im rechtlichen Bereich. Wie gehen Sie mit Verletzungen des Urheberrechts um oder mit dem Jugendschutz?

Pornografische Inhalte werden natürlich sofort rausgeworfen. In Sachen Urheberrecht sichern wir uns über unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen ab, die die Nutzer akzeptieren müssen. Aber sicher werden wir in dieser Hinsicht noch Erfahrungen sammeln müssen. Hundertprozentig wird man rechtlichen Ärger wohl nie verhindern können.

Hinweis zum Thema „bezahlte Einträge“: Für diesen Beitrag bekomme ich über Trigami Geld. Ich habe den Auftrag nur unter der Maßgabe angenommen, dass ich mit einem Verantwortlichen ein Interview führen kann, das für meine Leser hier bei UPLOAD interessante Informationen bietet. Ich hoffe, das ist gelungen. Über eine kritische Diskussion zu diesem Thema freue ich mich, idealerweise bei diesem Beitrag.

A N Z E I G E

thekey.ACADEMY

 

15 Gedanken zu „Im Interview: Henning Munte (autsch.de)

  1. Wieder einmal ein interessant zu lesendes Interview, wobei ich keine Minute der Zeit des Lesens bereue.

    Anders hingegen sieht es mit der beschriebenen autsch_Page aus. Auch ich hatte vor geraumer Zeit, basierend auf trigami, ein Auge auf die erwaehnte Seite. Bevor ich, obgleich bezahlt, Werbung fuer eine Page betreibe, schau ich mir selbige natuerlich ersteinmal an .

    Mein schnelles Resultat: dafuer kann ich keine Werbung starten, denn ohne arg lang suchen und klicken zu muessen, ersichtete ich Bildmaterial, nun moechte ich mich nicht pruede verstanden wissen, welches ich aber meinen Kinder (gedachter Weise – denn ich habe keine) nicht zeigen wuerde !

    Autsch . . .

  2. Davon abgesehen, das ich auch eine Bewerbung für diesen bezahlten Beitrag abgegeben haben (ihn aber nicht bekommen habe) finde ich deinen Artikel sehr gelungen. Ich habe lange mit mir gehadert, ob es „richtig“ ist, sich redaktionellen Inhalte bezahlen zu lassen, aber wenn es objektiv bleibt denke ich ist es ok.
    Jurgen

  3. @Pierro:

    Wer sagt denn, dass ein Trigami-Beitrag Werbung für dessen Kunde sein muss? Die Vergütung wird im Vorfeld vereinbart, der Beitrag muss Kriterien bezgl. Wahrheitsgehalt etc. erfüllen, aber es gibt doch keinen Zwang zum einem positivem Fazit?!

    Sicher ist jede Erwähnung, jeder Link auch schon Werbung. Das ist das einzige Manko, was eine solche Entscheidung gegen einen Betrag verständlich erscheinen lassen könnte…

  4. @Stuelpner – ich habe mich bisweilen nicht wirklich
    mit den „redaktionellen Bezahldiensten“ wie trigami
    intensiv auseinander gesetzt. Es gaebe hier auch
    englisch sprachige Anbieter, deshalb weiss ich nun
    nicht recht, wie weit man den Rahmen der Kritik „dehnen“ kann.

    Dennoch sollte man, aus meiner Sicht, nur Dinge veroeffentlichen, bei denen man auch noch im
    nachsten Jahr seinen Namen in Zusammenhang ersehen
    moechte; so die verlinkte Page in der heutigen Schnellebigkeit dann noch praesent ist.

    *Gestern habe ich noch einmal kurz nach diesem von erwaehntem Bild gesucht, selbiges aber nicht wieder aufgefunden

  5. Ich sehe das eher kritisch

    Solche Video Sites gibt es zahlreiche. Die Technik von Autsch ist einfach „Steinzeit“

    Auch wenn Plantet49 seine Gewinnspieler da hochdrückt und zwangsbeglückt, wird es immer nur ein kläglicher Versuch bleiben den Datenbestand von Planet49 auszubeuten und damit provit zu machen. Auch die Gewinnspiele die laufend auf den Seiten eingeblendet werden, deuten darauf hin das Planet49 nur den Traffic für seine „Lockangebote“ nutzt und keinen Mehrwert für User bieten will. Ich finde das heuchlerisch und eher eine art Abzocke wenn die nun die Medien und Presse dafür nutzen wollen mehr Traffic für ihre Gewinnversprechen zu bekommen. Wer einige Blos im Netz liest, weiss das da noch nie einer die ausgepriesenen Gewinne (1 Million) gewonnen hat. Ich glaube in 7 Jahren haben die 2 Autos verlost….

  6. Danke für den Hinweis. Die Diskussion habe ich verfolgt und als ich das letzte Mal nachgesehen habe, hatte UPLOAD keinen Pagerank mehr. Allerdings habe ich momentan wichtigere Dinge zu tun, als die Bedürfnisse einer Suchmaschine zu befriedigen ;-) Ich investiere meine Zeit lieber in solche Dinge wie die Serie „Basiswissen Journalismus“, die gerade dieser Tage läuft. Habe ich irgendwann mal ganz viel Langeweile, werde ich mich mal mit Googles Wünschen beschäftigen. Aber 2007 wird das nicht mehr sein. Und 2008 sieht’s terminlich auch schon sehr eng aus ;-)

  7. Leider musste ich hier gerade einen Kommentar entfernen, der einige Tatsachenbehauptungen enthielt, die schnell in einer Anzeige und einem Gerichtsverfahren enden können. Ich bitte daher in Eurem eigenen Interesse, dass Ihr Eure private Meinung und eigene Vermutungen nicht verallgemeinert. Wer zum Beispiel behauptet, dass irgendjemand Spam-Mails verschickt, muss das im Zweifel vor einem Richter hieb- und stichfest beweisen können – ansonsten kann so ein schnell veröffentlichter Kommentar ebenso schnell sehr teuer werden. Kurz gesagt: Wenn Ihr etwas nicht beweisen könnt, dürft Ihr es auch nicht behaupten. Kann ich nix für, ist so. Wenn man mal kurz drüber nachdenkt, ist es aber auch eine sehr sinnvolle Regelung.

  8. Hallo Jan,

    ich habe dein betreffenden Beitrag gelesen und verstehe deine Reaktion.

    Mitunter reicht eine etwas überlegtere Formulierung, um juristischem Ärger aus dem Weg zu gehen, wie wir wissen.

    Schreibe ich, dass meiner Meinung nach Coca Cola ein ganz übel schmeckendes Getränk ist, dann ist das im Rahmen der freien Meinungsäußerung legitimiert und kein Richter/Gericht kann dagegen etwas unternehmen.

    Klickere ich aber in dein oder mein Blog, dass Coca Cola ein übel schmeckendes Getränk ist, ist Ärger vorprogrammiert.

    Die Wortwahl entscheidet also letztlich darüber, ob es eine Tatsachenbehauptung ist oder nicht. Diese kann man – so sehe ich das – umgehen, indem man halt schreibt: „meiner Meinung nach“, „ich habe das Gefühl, dass…“ etc. pp.

    Grüße aus dem Erzgebirge,
    Matthias

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