In einer Mini-Serie stelle ich in dieser Woche drei neue Angebote aus Deutschland und der Schweiz vor, die angetreten sind, Alternativen und Ergänzungen zu Google AdSense anzubieten. Geschäftsführer Christian Schwiderowski beantwortet fünf Fragen zu adtube. Gut drei Jahre Entwicklungszeit stecken in dem System, das nun besonders gut mit dynamischen Webseiten wie beispielsweise Foren, sozialen Netzwerken und Blogs umgehen können soll und auf die dort schnell wechselnden Inhalte reagieren kann.
1. Wie kam es zum Start des Systems – wie entstand die Idee, was war bei der Umsetzung wichtig und schwierig?
Die Idee zu adtube entstand aus negativen (Vermarkungs-)Erfahrungen von Christoph Königer, einer der beiden Gründer der adtube GmbH, mit bekannten kontextsensitiven Systemen, die er in seinem Foren-Netzwerk ForumRomanum (eines der größten deutschen Foren-Netzwerke mit über 400.000 Diskussionsgruppen) einsetzte. Die ausgelieferten Anzeigen passten sehr oft nicht zum Inhalt der Forenbeiträge und Diskussionsgruppen, dementsprechend mäßig waren die Klickraten und die Umsätze unbefriedigend für die Masse an Seitenabrufen.
Im Juli 2006 gründeten Christoph und ich daher die adtube GmbH, um ein kontextsensitives Werbesystem mit einer besseren Technologie und mit integrativen Werbeformen auf dem Markt zu bringen. Im November letzten Jahres ist das adtube-Werbenetzwerk gestartet und wächst seitdem stetig. Christoph bringt seine Erfahrungen aus der Foren-/Communityszene als Gründer von ForumRomanum ein und ist zuständig für die Systementwicklung und Technik von adtube. Ich selbst bringe meine Erfahrung aus der langjährigen Tätigkeit als Leiter für Vertriebskooperationen und E-Commerce bei einem großen Online-Vermarkter ein (GMX bzw. United Internet) und bin bei adtube zuständig für Marketing und Sales.
Bei der Umsetzung der Idee waren uns zwei Dinge besonders wichtig: Zum einen war das Ziel, eine Technologie anzubieten, die endlich auch dynamisch generierte Inhalte (wie eben z.B. in Foren oder Blogs) in Echtzeit analysiert und entsprechend passende Anzeigen liefert. Zum anderen war uns wichtig, neben den Standard-Werbeformen auch vielfältig anpassbare und integrative Formate als Werbemittel für die Publisher anzubieten. Schwierig war vor allem der erste Punkt, also die Entwicklung eines Crawlers für dynamisch generierte Inhalte. Das zeigt sich auch darin, daß bereits lange vor der Gründung von adtube angefangen wurde, an dieser Technologie zu arbeiten. Insgesamt wurden fast 3 Jahre Entwicklungszeit in adtube gesteckt.
2. Wie charakterisieren Sie Ihr Angebot – worauf legen Sie besonderen Wert?
Wie oben erwähnt, legen wir besonderen Wert auf die Fähigkeit von adtube, den Sinn von dynamisch generierten Inhalten in Echtzeit analysieren zu können und entsprechend kontextbezogene Keywords herauszufiltern und passende Anzeigen auszuliefern.
3. Was sind Ihre Besonderheiten gegenüber Adsense und anderen Konkurrenten?
Neben der Fähigkeit der Analyse von dynamisch generierten Inhalten in Echtzeit, bietet adtube mit der „context.box“ auch ein vielfältig anpassbares und kontextbezogenes Textlink-Werbeformat an. Dieses Format kann durch einen komfortabel zu bedienenden HTML-Code-Generator individuell an das Design und Layout der Website angepasst werden. Es lassen sich die Größe der context.box, Anzahl und Positionierung der Textanzeigen, Designelemente wie Icons und das gesamte Layout der context.box individuell festlegen.
Darüber hinaus bieten wir auch moderne Web 2.0-Technologien, wie z.B. AJAX, zur optimierten Auslieferung dieser neuartigen Werbeform an. Völlige Freiheit bei der Konzipierung und Gestaltung von eigenen integrativen Werbeformaten ermöglicht darüber hinaus eine integrierte XML-/CSV-Schnittstelle, um Anzeigeninhalte selbst zu verarbeiten.
4. Wie sieht die Bezahlung aus? Was lässt sich verdienen?
Wir bezahlen die Publisher für Klicks auf Anzeigen oder für Einblendungen von Kampagnen. Der überwiegende Teil der Kampagnen sind derzeit per Klick bezahlt. Wir haben allerdings im Special-Interest-Bereich auch einige Kampagnen mit hoher Vergütung pro tausend Einblendungen (= Tausenderkontaktpreis, TKP) im System eingebucht. Die Höhe der Klick- oder TKP-Vergütung ist dabei abhängig von den jeweils gebuchten Keywords und vom Inhalt der Publisher-Site. Wichtig ist auch, dass im adtube-System eine automatische Kampagnenoptimierung integriert ist, die alle Kampagnen im System ständig analysiert, z.B. auch hinsichtlich der bislang erzielten Klickraten und so dafür sorgt, dass immer die für die Publisher attraktivsten Kampagnen (bei entsprechendem Kontextbezug) ausgeliefert werden.
5. Für wen ist Ihr Angebot besonders interessant, für wen lohnt es sich eher nicht?
Wir richten uns mit adtube besonders an Betreiber von Web 2.0-, Blog- und Social-Network-Community-Diensten, die ihre Angebote und Plattformen durch thematisch passende und zugleich integrative sowie individualisierte Textlink-Werbung monetarisieren möchten. Denn mittlerweile ist deutlich geworden, dass sich diese Mitmach-Angebote nur sehr mäßig über klassische Bannerformate vermarkten lassen. Bei den Usern von Web 2.0-/Community-Angeboten und Blogs scheint die „Bannerblindheit“ noch stärker ausgeprägt zu sein als beim durchschnittlichen Online-Nutzer. Daher sind neue, intelligente Werbeformate gefordert, wie z.B. die adtube context.box. Der User-Generated-Content wird so sinnvoll ergänzt. Durch den Kontextbezug und einer unaufdringlichen Platzierung kann die Werbung einen echten Mehrwert für die User darstellen; die Akzeptanz von Werbung wird so deutlich erhöht.
Wir bieten zwar auch alle Standard-Bannerformate für die adtube-Anzeigen an, jedoch ist adtube für Publisher, die Ihre Seiten nur mit klassischen Bannern vermarkten möchten, eher weniger geeignet. Die Stärke von adtube liegt ganz klar im kontextbezogenen und integrativen Charakter von individuellen Werbeformen.
Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
Also mir gefällt Adtube
Ich dachte es wäre sowas wie Youtube und auch von Adsense. Da hab ich mich wohl sehr getäuscht.
Stimmt, der Name kann einen erst einmal auf eine falsche Fährte locken. Das könnte aber auch ein wenig beabsichtigt sein – ohne den adtube-Machern da etwas unterstellen zu wollen ;-)
Adtube testen wir nun seit 7 Wochen. Bisher kann Adtube mit Adsense, was thematische Anzeigeninhalte angeht, mithalten.
Die Vergütung bei gleichem Klickverhalten (ca. 1%) ist jedoch noch nicht zu vergleichen. Sie entspricht ca. 40% zu Adsense. Aber auf jeden Fall ist Adtube ein guter Ersatz zu Google und was noch nicht ist, kann ja noch werden. Unser Fazit: Sehr empfehlenswert!
Ich denke wirklich genauso. Ich denke an „Werbevideos“ und sage mir dann „das ist nicht das richtige für mich“.
Selber Schuld sag ich da nur. Bis sich das herumgesprochen hat sind doch Jahre vergangen.
Ich habe es ausprobiert und muss sagen, dass die Kontextsensitivität wirklich nicht schlecht ist.
Es könnte durchaus in Zukunft eine ernsthafte Alternative darstellen.
Ich würde nicht sagen, dass es irgendwelche ernsthaften Alternativen für Adsense im Netz gibt.
Adtube ist ansich nicht schlecht. Ich teste das jetzt schon ein paar Wochen. Da ich mehrere Seiten habe ist es für mich ne Alternative um nicht auf jeder Seite Adsense oder Affilate Links anzuzeigen. Wobei aber die Klickrate und auch die Klickvergütung nicht an Adsense herankommt