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Braucht Visual Content Management eine eigene Position im Unternehmen?

Reicht es aus, die Tätigkeiten im Visual Content Management einem oder einer Content Manager*in zu überlassen? Oder lohnt sich die Investition in eine spezialisierte Rolle, wie Visual Content Manager*in? In dieser Kolumne untersucht Stephanie Kowalski die Bedeutung der Rolle, deren Unterschiede zu ähnlichen Berufen und die damit verbundenen Vor- und Nachteile für Unternehmen.

(Illustration: © VisualGeneration, depositphotos.com)

Zusammenfassung

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick …
  • Visual Content Manager*innen sind auf die Erstellung, Verwaltung und Optimierung visueller Inhalte wie Bilder, Videos und Infografiken spezialisiert. Diese Rolle trägt dazu bei, Botschaften visuell klarer und zielgerichteter an die Zielgruppe zu vermitteln.
  • Im Vergleich zu Grafikdesigner*innen, die sich hauptsächlich auf die Erstellung spezifischer visueller Formate konzentriert, übernehmen Visual Content Manager*innen eine strategischen Rolle, die die Planung, Koordination und Verwaltung des gesamten visuellen Contents umfasst.
  • Insbesondere mittlere und große Unternehmen profitieren von dieser Rolle durch verbesserte visuelle Kommunikation, effizientes Management digitaler visueller Assets, stärkere emotionale Wirkung der Inhalte und verbesserte Zusammenarbeit innerhalb des Marketing-Teams.
  • Trotz anfänglich hoher Kosten, wie z.B. Gehälter und Kosten für technische Ausstattung, kann die Rolle wirtschaftliche Vorteile bieten, wie z.B. Effizienzsteigerung, bessere Konversionsraten und Kosteneinsparungen durch Vermeidung von Doppelarbeit.
  • Wenn die internen Ressourcen nicht ausreichen, um eine Vollzeitstelle zu besetzen, können Unternehmen auf Freelancer*innen oder Agenturen zurückgreifen oder bestehende Mitarbeiter*innen durch Schulungen weiterentwickeln. Eine schrittweise Implementierung wird empfohlen, um die Effektivität der Rolle zu evaluieren.

Weißt du was Visual Content Management überhaupt macht?

Aufgaben im Visual Content Management

Der Begriff „Visual“ verrät es eigentlich schon: In dieser Rolle bist du Spezialist*in für visuelle Inhalte. Die Hauptaufgabe im Visual Content Management besteht darin, Inhalte wie Bilder, Videos und Infografiken zu erstellen, zu verwalten und zu optimieren. Das unterstützt die Content-Marketing-Aktivitäten dabei, Botschaften gezielter und verständlicher für die Zielgruppe zu vermitteln.

Weitere wichtige Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die den Tätigkeiten des Content Managers oder der Content Managerin gar nicht so unähnlich sind:

  • Erstellung visueller Inhalte für verschiedene Marketingkanäle.
  • Kenntnis aktueller Trends und Best Practices im Visual Content Marketing.
  • Verwaltung und Organisation digitaler, visueller Assets.
  • Anpassung von Visual Content für unterschiedliche Zielgruppen und Plattformen.
  • Entwicklung und Umsetzung von Visual-Content-Strategien.

Wie jeder Beruf im Content Marketing ist es auch in dieser Rolle wichtig, sich ständig weiterzubilden. Trends und Technologien verändern sich im visuellen Bereich – gefühlt – ständig.

Wer Kenntnisse nicht nur über verschiedene Content-Management-Systeme, sondern auch Fotografie und Bildbearbeitung verfügt, sollte sich mit dem Beruf näher auseinandersetzen.

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Visual Content Management und Grafikdesign: Was sind die Unterschiede?

Auf den ersten Blick wirkt es fast so, als ob beide Berufe dieselben Aufgaben ausführen. Wer genauer hinschaut, erkennt jedoch schnell die Unterschiede. Als Visual Content Manager*in entwickelst und implementierst du visuelle Content Strategien. Außerdem bist du für die Pflege der visuellen Assets zuständig. Grafikdesigner*innen fokussieren sich auf die Erstellung spezifischer visueller Formate wie Logos und Broschüren.

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Grafikdesigner*innen konzentrieren sich bei Projekten auf die ästhetische Gestaltung und Visual Content Manager*innen übernehmen eine strategische Rolle, die die Planung, Koordination und Verwaltung des hergestellten Visual Content umfasst.

Von welchen Vorteile profitieren Unternehmen?

Vorteile von Visual Content Management

Die Aufgaben kann doch ein*e Content Manager*in übernehmen. Wozu braucht es da eine eigene Rolle? 

Besonders mittlere und größere Unternehmen profitieren von Visual Content Management. Ein naheliegender Vorteil ist, dass das Aufgabenspektrum im Bereich Content Management damit entzerrt wird. Darüber hat die Etablierung einer spezialisierten Rolle allein fürs Visual Content Management noch andere positive Effekte:  

  • Verbesserte visuelle Kommunikation: Visual Content ermöglicht es Unternehmen, komplexe Informationen schnell und effektiv zu vermitteln. Fachleute für Visual Content Management wissen, welche visuellen Inhaltsformate es dafür braucht.
  • Stärkere emotionale Wirkung: Bilder, Videos und andere Elemente können starke Emotionen hervorrufen und die Markenbindung fördern. Auch hier kann ein*e Spezialist*in gezielt und ressourcenschonend beraten.
  • Effizientes Visual Asset Management: Mit speziell dafür zuständigen Mitarbeitenden lässt sich ein Digital Asset Management (DAM) schnell und einfach aufbauen. Visuelle Inhalte können zentral gespeichert, geschützt und verwaltet werden. Das macht den Visual Content leichter auffindbar. Was für eine Zeitersparnis!
  • Bessere Zusammenarbeit im Content-Team und darüber hinaus: DAM-Lösungen ermöglichen zudem eine leichtere Zusammenarbeit zwischen dezentralisierten bzw. mehreren Marketing-Teams. Es gibt einen zentralen Zugriffspunkte auf alle visuellen Assets. Durch diesen vereinfachten Zugriff kann Zeit gespart und Inhalte schneller veröffentlicht werden.
  • Kontinuierliche Qualitätssicherung: Visual Content Manager*innen stellen bei der Pflege und Verwaltung visueller Inhalte sicher, dass passende Bilder, Grafiken und Videos für die Marketingaktivitäten ausgewählt werden. Das sorgt für eine konsistent ansprechende visuelle Außenwirkung der Marke und des Unternehmens.

Kosten-Nutzen-Analyse: Visual Content Manager*innen wirtschaftlich betrachtet

Andere Content-Berufe bieten ähnliche Vorteile. Vielleicht bist du daher noch nicht ganz überzeugt. Wie wäre es also mit einer klassischen Kosten-Nutzen-Analyse?

Die geschätzten Kosten für eine Rolle im Visual Content Management

Typische Kosten für die Einstellung und dauerhafte Finanzierung eines oder einer Visual Content Manager*in:

  • Gehalt: Das monatliche Gehalt ist mit dem im Content Management vergleichbar. Im deutschsprachigen Raum liegt dieses zwischen 2.230,00 Euro und 5.840,00 Euro brutto pro Monat für eine Vollzeitstelle.
  • Lohnnebenkosten: Diese betragen zusätzlich ca. 20 % bis 30 % des Bruttogehalts.
  • Einarbeitungskosten: Zeit und Ressourcen für die Einarbeitung in die Unternehmens- und Marketingprozesse sowie Tools.
  • Technische Ausstattung: Kosten für Softwarelizenzen, Hardware und andere notwendige Hilfsmittel.
  • Weiterbildungskosten: Regelmäßige Schulungen und Konferenzen zur Aktualisierung der Kenntnisse. Ein Intensivtraining kann beispielsweise 2.011,00 Euro kosten.

Der Nutzen von Visual Content Manager*innen im Unternehmen

Ein paar der Aspekte decken sich mit den zuvor genannten Vorteilen. Doch für die Analyse ist die erneute Gegenüberstellung durchaus sinnvoll:

  • Effizienzsteigerung: Durch die zentrale Verwaltung visueller Inhalte können andere Abteilungen Zeit und Ressourcen sparen.
  • Markenkonsistenz: Ein einheitlicher visueller Auftritt über alle Kanäle hinweg stärkt die Markenidentität.
  • Höhere Engagement-Raten: Professionell erstellte visuelle Inhalte können – müssen nicht – zu höheren Interaktionsraten in Social Media und anderen Plattformen führen.
  • Verbesserte Konversionsraten: Optimierte visuelle Inhalte können zu höheren Konversionsraten im Newsletter, auf Websites oder im E-Commerce-Bereich führen.
  • Kosteneinsparungen: Durch effizientes Visual Asset Management und die Vermeidung von Doppelarbeit können die Kosten für externe Dienstleister gesenkt werden.

Trotz der nicht unerheblichen Kosten für eine eigene Stelle im Visual Content Management kann sich die Investition lohnen. Klar, zu Beginn werden die laufenden Kosten für Gehalt, Lohnnebenkosten, Einarbeitung, technische Ausstattung und Weiterbildung erheblich sein. Doch die möglichen Einsparungen und Arbeitserleichterungen – auch für andere Mitarbeitende – durch Effizienzgewinne können diese Kosten zu einer sinnvollen Investition machen.

Visual Content Management: Gegenargumente und Herausforderungen

Es wäre schön, wenn die Kosten-Nutzen-Analyse sowie die Vorteile ausreichen würden, dein Unternehmen davon zu überzeugen, eine Fachperson fürs Visual Content Management einzustellen. Doch ganz so einfach ist es in der Praxis meistens nicht.

Probleme mit Visual Content Management

Die Probleme aus der Führungsperspektive

Sei nicht überrascht, wenn du Gegenwind für deinen Vorschlag bekommst. Denn Vorgesetzte betrachten folgende Dinge kritisch:

  • Hohe Gehaltskosten: Das Gehalt für diese Rolle kann kleineren Unternehmen oder Start-ups zu hoch sein. Die Effizienzgewinne sind zwar auch hier spürbar, treten jedoch nicht sofort ein.
  • Zusätzliche Kosten: Einarbeitungskosten sowie die technischen Ausstattungskosten erhöhen die Gesamtkosten und belasten damit das vielleicht eh schon knappe Personal- und Marketingbudget.
  • Integration in bestehende Teams: Im Besonderen wenn die Unternehmenskultur oder die Arbeitsabläufe nicht auf die Zusammenarbeit mit einem oder einer spezialisierten Content Manager*in ausgerichtet sind, kann das die Etablierung dieser Rolle erschweren.
  • Koordinations- und Kommunikationsschwierigkeiten: Diese Aspekte können zeitaufwändig sein und erfordert die Erarbeitung klarer Kommunikationswege sowie Zuständigkeiten. Dafür braucht es wiederum Zeit und personelle Ressourcen.

Alternativen zu einer Visual Content Management Rolle

Alternativen zu einer Visual Content Management Rolle

Was kannst du tun, wenn sich deine Vorgesetzten querstellen? Der Job muss nicht unbedingt intern vergeben werden. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Hast du schon an die folgenden Lösungen gedacht und diese deinen Führungskräften vorgelegt?

  • Dein Unternehmen könnte beispielsweise auf Freelancer*innen zurückgreifen, die auf Projektbasis für euer Visual Content Management zuständig sind. Dies kann kostengünstig sein und für euch mehr Flexibilität bieten. Schließlich bezahlt ihr nur tatsächlich geleistete Arbeit. Die Kosten dafür können je nach Stundensatz zwischen 2.000 Euro und 8.000 Euro brutto pro Monat liegen.
  • Content Marketing Agenturen bieten umfassende Dienstleistungen an und können bei Bedarf weitaus mehr Aufgaben übernehmen. Sie eignen sich besonders für Unternehmen, die (noch) keine internen Ressourcen für Visual Content Management haben. Die Kosten variieren von Agentur zu Agentur erheblich. Darum solltest du mit verschiedenen Anbietern ins Gespräch gehen, dich mit ihnen austauschen und den für euch passenden heraussuchen.
  • Unternehmen können zudem bereits vorhandene Mitarbeitende durch Aus- und Weiterbildung im Bereich Visual Content Management weiterentwickeln, um die Erstellung und Verwaltung visueller Inhalte intern abzudecken. Vielleicht wäre die Rolle sogar etwas für dich?

Wenn du deinen Vorgesetzten für die Rollenbesetzung unterschiedliche Optionen zur Verfügung stellst, können sie gezielter und einfacher abschätzen, was der Bedarf des Unternehmens ist und welche finanziellen Ressourcen dafür tatsächlich eingesetzt werden können.

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Sind Visual Content Manager*innen nun sinnvoll oder Geldverschwendung?

Die Aufgaben einer Visual Content Manager*in sind vielfältig und reichen von der Erstellung und Verwaltung visueller Inhalte bis hin zur Entwicklung sowie Umsetzung von Visual Content Strategien.

Meiner Meinung nach ist diese Rolle eine sinnvolle Investition für Unternehmen, die ihre visuellen Inhalte strategisch einsetzen, optimieren und weiterentwickeln wollen. Die Vorteile, die durch diese spezialisierten Visual-Content-Fachkräfte erzielt werden können, überwiegen die anfänglichen Kosten und Herausforderungen.

Unternehmen, die die Einstellung eines oder einer Visual Content Manager*in erwägen, empfehle ich folgende Vorgehensweise:

  1. Bedarfsanalyse: Analysiere, wie wichtig visuelle Inhalte für deine Marketing- und/oder Kommunikationsstrategie sind und welche aktuellen sowie zukünftige Bedarfe dein Unternehmen hat.
  2. Kosten-Nutzen-Analyse: Führe eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durch, um die finanziellen Auswirkungen und den potenziellen Mehrwert abzuwägen.
  3. Prüfen alternativer Lösungen: Wenn die internen Ressourcen nicht ausreichen, ziehe für die Rolle Freelancer, Agenturen oder die eigenen Mitarbeiter*innen in Betracht
  4. Schrittweise Implementierung: Beginne mit einem Pilotprojekt oder einer Teilzeitstelle, um den Bedarf und die Effektivität des Visual Content Managements im Unternehmen genauer unter die Lupe zunehmen.

Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 115

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