Für Contentprofis ist die eigentliche Inhaltserstellung nur ein Schritt unter mehreren. In der Praxis zeigt sich manchmal gar, dass die Arbeit davor, danach und parallel dazu mehr Zeit und Ressourcen benötigt. Ein durchdachter Content Workflow hilft dir dabei, die Arbeit sinnvoll und effizient zu organisieren. Im gleichen Atemzug werden deine Inhalte besser und erfolgreicher, wie Jan Tißler in diesem Beitrag aufzeigt.

Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
- Der Content Workflow beschreibt den strukturierten Prozess der Inhaltserstellung von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung und Erfolgsmessung.
- Eine solide Content-Strategie bildet das Fundament für alle Content-Marketing-Aktivitäten und gibt dem Workflow die nötige Richtung und Struktur.
- Der Workflow umfasst Schritte wie Ideenfindung, Themenfindung, konkrete Themenauswahl, Gliederungserstellung, Inhaltserstellung, Abnahme und Freigabe, Veröffentlichung und Distribution sowie Erfolgskontrolle.
- Der Content Workflow ist kein linearer Prozess, sondern ein dynamischer Kreislauf, der sich ständig wiederholt und weiterentwickelt.
- Für einen effektiven Workflow ist es wichtig, die Distribution frühzeitig zu planen, verschiedene Medienformate zu integrieren, flexibel zu bleiben, Zusammenarbeit und Feedback zu nutzen, sinnvoll zu automatisieren und Inhalte regelmäßig zu aktualisieren.
Was ist ein „Content Workflow“ überhaupt?
Um es gleich am Anfang auf den Punkt zu bringen:
Der Content Workflow beschreibt den strukturierten Prozess der Inhaltserstellung von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung und Erfolgsmessung. Er ist also das Rückgrat eines effektiven Content-Marketings.
Er umfasst dabei alle Schritte und Aufgaben, die nötig sind, um qualitativ hochwertigen Content zu produzieren und zu verbreiten. Er sorgt dafür, dass deine Inhalte nicht einfach zufällig entstehen, sondern du sie stattdessen systematisch planst, erstellst und optimierst. Dabei hilft er dir außerdem, konsistent zu bleiben, Ressourcen effizient einzusetzen und deine Content-Ziele zuverlässig zu erreichen.
Und das klingt doch gut, oder?
In den folgenden Abschnitten führe ich dich Schritt für Schritt durch einen professionellen Content Workflow. Dieser Beitrag ist dabei als Überblick gedacht. Ich konzentriere mich deshalb allein auf die Abläufe. Konkrete Prozesse, Werkzeuge, Zuständigkeiten, Rollen usw. behandeln wir in separaten Beiträgen und natürlich ausführlich in der UPLOAD Content Academy.
Ich habe diesen Beitrag dabei mit Blick auf Textinhalte geschrieben. Viele Punkte lassen sich auf andere Medien wie Audio oder Video übertragen. Anstatt einer Gliederung wirst du für ein Video etwa eine erste Struktur für das Skript erstellen.
Grundlage: Die Content-Strategie
Bevor du in den eigentlichen Content Workflow einsteigst, brauchst du eine solide Content-Strategie. Sie bildet das Fundament für alle deine Content-Marketing-Aktivitäten und gibt deinem Workflow die nötige Richtung und Struktur.
Eine Content-Strategie hilft dir, zielgerichtet und effizient zu arbeiten. Sie verhindert, dass du Inhalte produzierst, die zwar gut gemacht sind, aber letztendlich nicht zu deinen übergeordneten Zielen beitragen. Mit einer klaren Strategie stellst du sicher, dass jeder Inhalt, den du erstellst, einen Zweck erfüllt und dich deinen Unternehmenszielen näherbringt.
Die Hauptelemente einer Content-Strategie umfassen:
- Ziele: Was willst du mit deinem Content erreichen? Ob es darum geht, die Markenbekanntheit zu steigern, Leads zu generieren oder Verkäufe zu fördern – deine Ziele bestimmen die Art und den Fokus deiner Inhalte.
- Zielgruppe: Wen möchtest du mit deinen Inhalten erreichen? Je genauer du deine Zielgruppe kennst, desto besser kannst du Inhalte auf ihre Bedürfnisse und Interessen zuschneiden.
- Ansprache: Wie kommunizierst du mit deiner Zielgruppe? Hier geht es um den Ton, die Sprache und den Stil deiner Inhalte.
- Umsetzung: Welche Formate und Kanäle nutzt du, um deine Inhalte zu verbreiten? Die Wahl hängt von deiner Zielgruppe und deinen Ressourcen ab.
- Ressourcen: Welche Personen, Tools, Plattformen etc. stehen dir zur Verfügung, um deine Inhalte zu erstellen und zu verbreiten?
Siehe ergänzend dazu unseren Leitfaden für eine zukunftssichere Content-Strategie sowie die 3 Anker für eine starke und lebendige Content-Strategie.
Außerdem findest du eine ausführliche Einführung ins Thema Content-Strategie sowie viele Tipps für die folgende Umsetzung in der UPLOAD Content Academy.
Lade dir außerdem kostenlos unsere Vorlage für eine 1-Page-Content-Strategie herunter! (PDF)
Mit dieser Grundlage im Hinterkopf wenden wir uns nun den einzelnen Schritten des Content Workflows zu.
Der Content Workflow im Detail
Ideenfindung
Der erste Schritt in deinem Content Workflow ist die Ideenfindung. Hier geht es darum, eine möglichst breite Palette an potenziellen Themen und Inhalten zu sammeln, die für deine Zielgruppe relevant sein könnten.
Beginne damit, eine unsortierte Ideenliste zu erstellen. Diese Liste ist dein Rohmaterial, aus dem du später deine konkreten Themen entwickelst. Notiere alles, was dir in den Sinn kommt, ohne es zunächst zu bewerten oder zu filtern. Das bedeutet, dass du in dieser Phase noch nicht darüber nachdenkst, ob eine Idee umsetzbar, relevant oder passend ist. Diese offene Herangehensweise fördert die Kreativität und kann zu unerwarteten, aber wertvollen Einfällen führen.
Das Ergebnis können grobe Themenbereiche sein, spezifische Fragestellungen, aktuelle Trends in deiner Branche oder wiederkehrende Anliegen deiner Kunden.
Siehe vertiefend dazu: „Über 30 Anregungen für mehr (und bessere) Content-Ideen“
Deine Ideenliste solltest du als lebendiges Dokument betrachten, das du kontinuierlich erweiterst. Halte deine Augen und Ohren stets offen für neue Inspirationen:
- Beobachte Diskussionen in sozialen Medien oder Branchenforen
- Achte auf häufig gestellte Fragen deiner Kunden
- Verfolge Nachrichten und Trends in deinem Fachgebiet
- Sprich mit Kollegen aus verschiedenen Abteilungen
- Analysiere erfolgreiche Inhalte deiner Wettbewerber
Diese breite Basis an Ideen hilft dir in den nächsten Schritten des Content Workflows, flexibel und kreativ zu bleiben.
Um das noch einmal zu betonen: In dieser Phase geht es noch nicht darum, perfekte Themen zu formulieren. Es geht darum, ein reichhaltiges Reservoir an Möglichkeiten zu schaffen, aus dem du später schöpfen kannst. Je vielfältiger und umfangreicher deine Ideenliste ist, desto leichter wird dir die konkrete Themenauswahl in den nächsten Schritten fallen.
Themenfindung
Nachdem du eine umfangreiche Ideenliste erstellt hast, ist der nächste Schritt die Themenfindung. Hier geht es darum, aus dem Rohstoff deiner Ideen konkrete, umsetzbare Themen zu entwickeln.
Beginne damit, deine Ideenliste zu strukturieren und zu organisieren. Gruppiere ähnliche oder zusammenhängende Ideen und versuche, übergeordnete Kategorien zu identifizieren. Dieser Prozess hilft dir, einen besseren Überblick über deine Ideen zu gewinnen und mögliche Themenschwerpunkte zu erkennen.
Ein KI-Tool wie ChatGPT kann hier bisweilen hilfreich sein. Das gilt besonders dann, wenn du eine besonders umfangreiche und vielfältige Ideenliste hast.
Aus dieser Strukturierung heraus kannst du nun Themenkomplexe bilden. Ein Themenkomplex ist eine Gruppe von verwandten Ideen, die sich zu einem größeren, zusammenhängenden Themenbereich verbinden lassen. Zum Beispiel kannst du mehrere Ideen zu verschiedenen Aspekten des Online-Marketings zu einem Themenkomplex „Digitale Marketingstrategien“ zusammenfassen.
Generell ist es eine gute Idee, Themen in „Clustern“ zu denken. Siehe dazu unseren Beitrag „Themen statt Keywords mit Topic-Clustern“.
Der nächste wichtige Schritt ist das Aussortieren und Priorisieren von Themen. Nicht jede Idee wird sich als geeignet für deine Content-Strategie erweisen. Bewerte deine Themenkomplexe und einzelnen Ideen anhand folgender Kriterien:
- Relevanz für deine Zielgruppe
- Übereinstimmung mit deinen Content-Zielen
- Aktualität und Dringlichkeit
- Potenzial zur Differenzierung von Wettbewerbern
- Verfügbarkeit von Ressourcen zur Umsetzung
Sortiere Ideen aus, die nicht zu deiner Strategie passen oder im Moment nicht umsetzbar sind. Priorisiere die verbleibenden Themen basierend auf ihrer strategischen Bedeutung und deinen aktuellen Zielen.
Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine strukturierte, priorisierte Liste von Themenkomplexen und konkreten Themenideen. Diese Liste dient als Ausgangspunkt für die detaillierte Planung deiner Inhalte und hilft dir, einen ausgewogenen und zielgerichteten Content-Mix zu erstellen.
Denk daran, dass die Themenfindung ein kontinuierlicher Prozess ist. Überprüfe und aktualisiere deine Themenliste regelmäßig, um auf neue Entwicklungen und sich ändernde Prioritäten reagieren zu können.
Themenauswahl
Nachdem du deine Themenliste strukturiert und priorisiert hast, wählen wir nun ein konkretes Thema für deinen nächsten Inhalt aus. Wir kommen jetzt also der Inhaltserstellung näher!
Beginne damit, eine Arbeitsüberschrift für dein ausgewähltes Thema zu entwickeln. Diese muss noch nicht die endgültige Überschrift sein, sollte aber bereits die Kernaussage und den Fokus deines geplanten Inhalts widerspiegeln. Eine gute Arbeitsüberschrift hilft dir, den roten Faden während der Erstellung im Blick zu behalten.
Gleiche an dieser Stelle dein ausgewähltes Thema mit deiner Content-Strategie ab. Stelle sicher, dass es zu deinen übergeordneten Zielen passt, deine Zielgruppe anspricht und es sich im richtigen Format für deine geplanten Verbreitungskanäle umsetzen lässt.
Berücksichtige auch deine bereits vorhandenen Inhalte! Prüfe, ob du das Thema schon einmal behandelt hast und inwiefern es Möglichkeiten gibt, bestehende Inhalte zu aktualisieren, zu erweitern oder in einem neuen Format aufzubereiten. Dies kann effizienter sein als die Erstellung komplett neuer Inhalte
Überlege zudem, wie sich das neue Thema in dein bestehendes Content-Ökosystem einfügt. Gibt es Möglichkeiten, es mit anderen Inhalten zu verknüpfen oder darauf aufzubauen? Dies kann die Wirkung deines Contents verstärken und deinen Nutzern einen Mehrwert bieten, indem du ihnen verwandte Informationen anbietest.
Gliederung
Mit einem konkreten Thema vor Augen ist der nächste Schritt, eine detaillierte Gliederung zu erstellen. Diese dient als Fahrplan für deinen Inhalt und hilft dir, alle wichtigen Aspekte zu berücksichtigen.
Beginne mit einer Keyword-Recherche. Nutze dafür spezialisierte Keyword-Tools, um herauszufinden, wonach deine Zielgruppe im Zusammenhang mit deinem Thema sucht. Diese Recherche ist nicht nur für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) wichtig, sondern gibt dir auch wertvolle Einblicke in die Interessen und Fragen deiner Zielgruppe.
Die Keyword-Recherche hilft dir nicht zuletzt, die Sprache deiner Zielgruppe zu verstehen und zu verwenden. Sie zeigt dir, welche spezifischen Aspekte deines Themas besonders gefragt sind und welche verwandten Themen du möglicherweise einbeziehen solltest. Gleichzeitig stellst du sicher, dass dein Inhalt für Suchmaschinen relevant und auffindbar ist.
Siehe vertiefend dazu: „Dank Keyword-Recherchen die Zielgruppe perfekt adressieren“
Basierend auf deinen Erkenntnissen aus der Keyword-Recherche, lege nun die Struktur und die Unterthemen deines Inhalts fest. Erstelle eine logische Abfolge von Hauptpunkten und ordne diesen die relevanten Unterpunkte zu. Achte darauf, dass deine Gliederung eine klare und nachvollziehbare Struktur aufweist, die deine Leserschaft durch den Inhalt führt.
Berücksichtige bei der Erstellung der Gliederung auch praktische Aspekte wie die geplante Länge des Inhalts und das Format, in dem er veröffentlicht werden soll. Stelle sicher, dass du alle wichtigen Punkte abdeckst, ohne den Rahmen zu sprengen.
Mit den Informationen aus der Content-Strategie und der Gliederung hast du übrigens nun bereits viele Informationen parat, um ein gutes Content Briefing zu erstellen. Ein solches Briefing ist die Grundlage für eine effiziente Content-Erstellung. Das gilt übrigens unabhängig davon, ob ein Beitrag allein von einem Menschen geschrieben wird, von einer KI oder mit KI-Hilfe.
Erfahre mehr über das Thema Content Briefing in der UPLOAD Content Academy.
Inhaltserstellung
Mit einer soliden Gliederung als Grundlage beginnt nun die eigentliche Inhaltserstellung. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen, um sicherzustellen, dass der finale Inhalt sowohl informativ als auch zielgruppengerecht und für Suchmaschinen optimiert ist.
Starte mit dem ersten Entwurf, indem du dich eng an deine Gliederung hältst. Konzentriere dich zunächst darauf, deine Gedanken und Informationen niederzuschreiben, ohne dich zu sehr um Feinheiten zu kümmern. Ziel ist es, einen rohen, aber vollständigen Text zu produzieren, der alle in der Gliederung vorgesehenen Punkte abdeckt.
Ist der erste Entwurf fertig, beginnt die Phase der Überarbeitung und Verfeinerung. Lies deinen Text kritisch durch und achte auf Klarheit, Struktur und Fluss der Argumentation. Überprüfe, ob alle wichtigen Informationen enthalten sind und ob der Text logisch aufgebaut ist. Kürze überflüssige Passagen und ergänze, wo nötig, zusätzliche Erklärungen oder Beispiele.
In einem nächsten Schritt passt du den Inhalt an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe an. Überprüfe, ob der Ton und die Sprache angemessen sind und ob du Fachbegriffe ausreichend erklärst. Stelle sicher, dass der Inhalt einen klaren Mehrwert für deine Leser bietet und ihre Fragen beantwortet. Überlege auch, wie du ihn weiter verbessern kannst wie beispielsweise durch ein Schaubild, ein Video und andere ergänzende Elemente.
Zuletzt optimierst du deinen Text für Suchmaschinen. Idealerweise sollten sich deine recherchierten Keywords, ihre Synonyme, typische Fragestellungen und mehr bereits auf natürliche Weise in Text, Überschriften und Meta-Beschreibungen finden. Ist das nicht der Fall, arbeite nach. Achte jedoch darauf, dass die Lesbarkeit und der Informationsgehalt nicht unter dieser Optimierung leiden.
Als genereller Hinweis: SEO solltest du sicher von Anfang an mitdenken. Wie oben erwähnt, empfehle ich eine Keywordrecherche selbst dann, wenn die Position in Suchmaschinen für diesen Beitrag keine wichtige Rolle spielt. Auf diese Weise sollte dein Text bereits recht gut optimiert sein. Letztlich rate ich dir, erst einen guten Text zu schreiben und ihn erst danach auf SEO zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern. Andernfalls kann es dir schnell passieren, dass du vor allem für Google & Co. schreibst und nicht für deine eigentliche Leserschaft.
Du wirst wahrscheinlich mehrmals zwischen diesen Schritten hin- und herwechseln, um deinen Inhalt zu verfeinern. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um einen hochwertigen, gut strukturierten und zielgruppenorientierten Inhalt zu erstellen, der sowohl für deine Leserschaft als auch für Suchmaschinen attraktiv ist.
Es ist oft eine gute Idee, beim Bearbeiten eines Textes jeweils nur einen Aspekt zur Zeit anzugehen. So liest du ihn beispielsweise einmal, um Tippfehler zu finden und konzentrierst dich vor allem darauf. In einem nächsten Durchgang achtest du hingegen auf die Formulierungen und den Fluss deines Beitrags. Das funktioniert besser, als auf mehrere Dinge gleichzeitig achten zu wollen.
Abnahme
Ist der Inhalt erstellt, folgt der wichtige Schritt der Abnahme und Freigabe. Dieser Prozess stellt sicher, dass der Inhalt den Qualitätsstandards entspricht und zur Veröffentlichung bereit ist.
In größeren Teams sind oft verschiedene Personen an diesem Prozess beteiligt. Ein Redakteur könnte den Inhalt auf sprachliche Korrektheit und Stil prüfen, während ein Fachexperte die inhaltliche Richtigkeit sicherstellt. Ein SEO-Spezialist könnte die Optimierung für Suchmaschinen überprüfen, und ein Content-Manager die Übereinstimmung mit der Content-Strategie bewerten. In kleineren Teams oder als Einzelperson wirst du diese Rollen selbst übernehmen, indem du den Inhalt aus verschiedenen Perspektiven betrachtest.
Die Qualitätskontrolle umfasst mehrere Aspekte:
- Inhaltliche Korrektheit und Vollständigkeit überprüfen
- Rechtschreibung, Grammatik und Stil kontrollieren
- Zielgruppenrelevanz sicherstellen
- Suchmaschinen-Optimierung überprüfen
- Format und visuelle Elemente kontrollieren
- Übereinstimmung mit der Markenidentität und den Unternehmensrichtlinien bewerten
Du überprüfst hier also abschließend, ob tatsächlich alle bereits genannten Punkte beachtet wurden. Das mag überflüssig erscheinen. Schließlich hattest du doch diese Aufgaben bereits vorher in deinem Content Workflow. Nach meiner Erfahrung gilt allerdings: Es ist überraschend, was alles an dieser Stelle auffallen kann. Das gilt besonders in größeren Teams.
Basierend auf diesem Feedback nehmt ihr finale Anpassungen vor. Dies kann von kleinen Korrekturen bis hin zu umfangreicheren Überarbeitungen reichen. Wichtig ist, dass alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden sind und der Inhalt den gesetzten Qualitätsstandards entspricht.
Erst wenn ihr alle notwendigen Anpassungen vorgenommen habt und der Inhalt von allen relevanten Parteien freigegeben ist, ist er bereit für die Veröffentlichung.
Dieser sorgfältige Abnahme- und Freigabeprozess stellt sicher, dass nur hochwertige und zielgerichtete Inhalte veröffentlicht werden, die deiner Marke und deinen Zielen dienen.
Distribution
Mit der Freigabe des Inhalts beginnt die Phase der Veröffentlichung und Distribution. Dieser Schritt soll dafür sorgen, dass dein sorgfältig erstellter Content tatsächlich deine Zielgruppe erreicht.
Beginne mit der Vorbereitung deines Inhalts für die Verbreitung auf verschiedenen Plattformen. Für Social-Media-Plattformen erstellst du etwa kurze, ansprechende Teaser-Texte und wählst geeignete visuelle Elemente aus. Für Newsletter fasst du vielleicht die Kernpunkte zusammen und formulierst einen ansprechenden Call-to-Action.
Gehe davon aus, dass du besonders wichtige Inhalte über einen längeren Zeitraum immer wieder bewirbst. Veröffentliche den Inhalt also nicht nur einmal, sondern erstelle einen Zeitplan für wiederholte Posts. Dabei kannst du verschiedene Aspekte des Inhalts hervorheben, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel könntest du in der ersten Woche den Hauptpunkt bewerben, in der zweiten Woche ein interessantes Zitat herausgreifen und in der dritten Woche eine spezifische Statistik oder ein Beispiel aus dem Inhalt teilen.
Passe deinen Inhalt für verschiedene Kanäle an. Auf LinkedIn könntest du eine Diskussion zum Thema anstoßen. Für Dienste wie Bluesky, Threads oder Mastodon würdest du eher eine Reihe kurzer Posts erstellen, die verschiedene Aspekte deines Inhalts beleuchten. Auf Instagram bieten sich beispielsweise visuelle Zusammenfassungen oder Infografiken an. Für YouTube oder TikTok könntest du kurze Video-Teaser produzieren.
Beachte auch die besten Veröffentlichungszeiten für jede Plattform und passe deinen Zeitplan entsprechend an.
Vergiss nicht, Interaktionsmöglichkeiten zu schaffen. Fordere dein Publikum auf, den Inhalt zu kommentieren, zu teilen oder Fragen zu stellen. Dies kann die Reichweite deines Contents erhöhen und wertvolles Feedback liefern.
Erfolgskontrolle
Die Erfolgskontrolle ist ein entscheidender Schritt im Content Workflow: Er hilft dir, die Wirksamkeit deiner Inhalte zu bewerten und zukünftige Aktivitäten zu optimieren.
Beginne mit der Messung verschiedener Key Performance Indicators (KPIs). Je nach deinen Zielen könnten diese beispielsweise Seitenaufrufe, Verweildauer, Bounce-Rate, Social-Media-Shares, Kommentare oder Downloads umfassen. Für SEO-orientierte Inhalte sind auch Rankings und organischer Traffic wichtige Messgrößen. Nutze Analysetools wie Google Analytics, um diese Daten zu sammeln und auszuwerten.
Beachte dabei besonders die Bedeutung von Micro-Conversions. Dies sind kleinere, messbare Aktionen, die Nutzer auf dem Weg zu deinem Hauptziel (z.B. einem Kauf oder einer Anmeldung) durchführen. Beispiele für Micro-Conversions sind das Anklicken interner Links, das Ansehen eines Videos, das Herunterladen eines Whitepapers oder das Abonnieren eines Newsletters. Diese Zwischenschritte geben dir wertvolle Einblicke in das Nutzerverhalten und zeigen, wie engagiert dein Publikum ist.
Analysiere die gesammelten Daten gründlich. Suche nach Mustern und Trends: Welche Arten von Inhalten funktionieren besonders gut? Zu welchen Zeiten ist die Interaktion am höchsten? Welche Verbreitungskanäle bringen die meisten qualifizierten Besucher? Vergleiche auch die Performance verschiedener Inhalte untereinander, um erfolgreiche Elemente zu finden.
Basierend auf deiner Analyse leitest du konkrete Maßnahmen ab. Dies könnte bedeuten, dass du erfolgreiche Formate häufiger einsetzt, deine Veröffentlichungszeiten anpasst oder deine Aktivitäten für bestimmte Kanäle neu bewertest. Vielleicht entdeckst du darüber hinaus Lücken in deinem Content-Angebot oder Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Nutze die Erkenntnisse außerdem, um deine Inhalte kontinuierlich zu verbessern. Aktualisiere ältere, gut funktionierende Beiträge, um sie relevant zu halten. Überarbeite Inhalte, die hinter den Erwartungen zurückbleiben, basierend auf den Erkenntnissen aus erfolgreichen Beiträgen.
Denk daran, dass die Erfolgskontrolle ein fortlaufender Prozess ist. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen sind der Schlüssel zu einer effektiven Content-Strategie. Indem du deine Inhalte kontinuierlich analysierst und optimierst, stellst du sicher, dass dein Content Workflow immer effektiver wird und bessere Ergebnisse liefert.
Der Content Workflow als Kreislauf
Damit haben wir nun alle Schritte durchlaufen, die aus meiner Sicht zu einem professionellen und effizienten Content Workflow gehören.
Ein häufiges Missverständnis möchte ich an dieser Stelle aber noch behandeln: Der Content Workflow ist kein linearer Prozess, sondern vielmehr ein dynamischer Kreislauf, der sich ständig wiederholt und weiterentwickelt. Dadurch kannst du deine Content-Erstellung kontinuierlich verbessern und an sich ändernde Bedürfnisse anpassen.
Jeder Durchlauf des Workflows bietet die Chance, neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese in den nächsten Zyklus einfließen zu lassen. Die Ergebnisse deiner Erfolgskontrolle fließen beispielsweise zurück in die Ideenfindung und Themenwahl. Erfolgreiche Inhalte können zu neuen, verwandten Themen inspirieren, während weniger erfolgreiche Beiträge Anlass zur Überarbeitung oder Neuausrichtung geben.
Zudem treten an verschiedenen Stellen des Workflows Rückkopplungen auf. Während der Inhaltserstellung könntest du beispielsweise feststellen, dass dein gewähltes Thema besser in mehrere kleinere Beiträge aufgeteilt werden sollte. Oder du entdeckst bei der Veröffentlichung, dass dein Inhalt für bestimmte Plattformen angepasst werden muss, was wiederum Einfluss auf zukünftige Planungen hat.
Viele Abläufe im Workflow finden zudem oftmals parallel statt. Während du an einem Inhalt arbeitest, kannst du etwa gleichzeitig die Ideenfindung für zukünftige Themen vorantreiben. Oder sobald eine Gliederung vorliegt, könnten bereits Visualisierungen dafür entstehen. Diese Parallelität erhöht die Effizienz deines Workflows und sorgt für einen stetigen Fluss an Content.
Die Flexibilität, zwischen verschiedenen Phasen des Workflows hin und her zu wechseln, ist ein wichtiger Aspekt. Du musst nicht starr von einem Schritt zum nächsten gehen, sondern kannst bei Bedarf zu früheren Phasen zurückkehren oder vorausschauend planen.
Indem du den Content Workflow als Kreislauf begreifst, schaffst du ein agiles System, das sich kontinuierlich selbst optimiert. Jeder Durchlauf baut auf den Erfahrungen der vorherigen auf, wodurch nicht zuletzt deine Content-Strategie immer effektiver und zielgerichteter wird.
Diese zyklische Betrachtungsweise fördert eine Kultur des ständigen Lernens und der Anpassung – wichtig in der sich schnell wandelnden Welt des Content Marketings.
Tipps für einen effektiven Content Workflow
Um deinen Content Workflow zu optimieren, hier noch einige wichtige Tipps:
Tipp: Lesestoff für Content-Profis (und solche, die es werden wollen)
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Schlusswort
Wer mit seinen Inhalten erfolgreich sein will, braucht dazu ein gutes Fundament. Ein Bestandteil ist die schriftlich festgehaltene und aktiv genutzte Content-Strategie. Ein anderer ist der hier vorgestellte Content-Workflow.
In einem eigenen Artikel behandeln wir darüber hinaus einige der nächsten Bausteine: Die richtigen Prozesse und Tools für erfolgreiches Content-Marketing.
Die kommen aber erst dann ins Spiel! Immer wieder begegnet mir die Denkweise, dass man nur das richtige Werkzeug brauche, um die eigene Arbeit besser zu organisieren. Tatsächlich aber wieder andersherum ein Schuh daraus: Erst schaut ihr euch eure Arbeitsabläufe an und lernt daraus, welche Tools euch dabei helfen können.
In einer eigenen Ausgabe haben wir außerdem das wichtige Thema der Zusammenarbeit behandelt. Gerade im Contentbereich passiert es, das verschiedene Personen oder gar Abteilungen für unterschiedliche Inhalte zuständig sind und zu wenig miteinander kommunizieren. Das macht nicht nur die Contenterstellung ineffizient, sondern kann dazu führen, dass die Inhalte selbst nicht optimal zusammenspielen.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 117
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
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