Seit drei Jahren gibt es podcast.de, seit einigen Tagen in seiner neuesten Version. Es ist ein privat finanziertes Portal und mit rund 750.000 Seitenabrufen im Monat sicher eine der zentralen Drehscheiben zum Thema. Rund 5.250 Podcast-Sender mit etwa 415.000 Episoden sind hier zu finden. Fabio Bacigalupo hat mir in einem Mail-Interview erklärt, welches Ziel der Relaunch der Seite hatte und wohin die Reise in der Zukunft geht.
Welches Ziel verfolgst Du/verfolgt Ihr eigentlich mit podcast.de?
Ich will mich seit meinem 15. Lebensjahr selbständig machen. podcast.de ist mein dritter Anlauf und vereint vieles, was mir persönlich Spaß macht: Internet, alte Medien und neue Medien, Radio und TV, Technologie und Inhalte.
Warum macht Ihr das alles? Was ist Eure Motivation?
Wir wollen eine Alternative zum klassischen Hörfunk und Fernsehen schaffen. Für mich gehört zu einer funktionierenden Demokratie, dass jeder (der was zu sagen hat) die Möglichkeit bekommt, das auch zu tun. Internet ist für mich der Enabler und Podcasting die richtige Technologie.
Worauf kam es Euch beim Relaunch der Seite an?
Die alte Seite habe ich weitestgehend alleine aus dem Boden gestampft. Usability und Design blieben dabei leider etwas auf der Strecke. Wir haben das Feedback der letzten anderthalb Jahre in die Entwicklung der neuen Plattform einbezogen und insbesondere auf eine intuitivere Bedienbarkeit mit besserer Übersichtlichkeit beim Relaunch geachtet. Im Hintergrund hat sich ebenfalls eine Menge getan. Die Plattform ist auf Erweiterbarkeit und Wachstum ausgelegt.
Was sind die wichtigsten Neuerungen gegenüber früher?
Es fängt damit an, dass wir den Registrierungsprozess gestrafft haben. Unsere mittlerweile auf fast 19.000 Mitglieder angewachsene Community wird als solche stärker gefördert. Benutzer können sich detaillierter präsentieren. Es gibt eine Benutzersuche und einen eigenen Communitybereich.
Über das interne Mitteilungssystem können jetzt Kontakte bestätigt werden, um diesen dann beispielsweise Podcastempfehlungen zu schicken. Dreh- und Angelpunkt von podcast.de sind Podcasts, also Medieninhalte in Form von Ton und Bild. Um Neueinsteigern und Powerusern den Einstieg und die Nutzung zu erleichtern, können jetzt fast alle Audio-/ und Videopodcasts mit unserem hauseigenen Player online abgespielt werden.
Wir haben die Playlisten-Funktion stark erweitert. Jeder angemeldete Benutzer kann jetzt bis zu fünf sog. Mixlisten öffnen, wo er beliebige Episoden organisieren kann. Die Mixlisten können in den Standards RSS (Podcast), M3U, PLS und XSPF exportiert werden. Die Exporte und die Mixlisten lassen sich mit einen Zugriffsschutz versehen.
Besser herausgestellt haben wir die Möglichkeit, den Produzenten und anderen Nutzern Feedback in Form von Kommentaren, Bewertungen und Mitteilungen zukommen zu lassen.
Wie lange habt Ihr daran gearbeitet – von der ersten Idee bis zum Start?
Die ersten Planungen für den Relaunch haben wir im März begonnen. Im April fing dann die heiße Phase an, die bis zum Relaunch Mitte September ging.
Welche weiteren Pläne habt Ihr? Wie und wohin soll sich Podcast.de weiter entwickeln?
Wir haben eine Handvoll Konzepte ausgearbeitet von denen wir das erste auf dem PodCamp Berlin 2 präsentieren werden. Wir verfolgen dabei das Ziel, Podcasting für eine größere Anzahl an Produzenten und Konsumenten interessant machen. Bei den Produzenten arbeiten wir insbesondere an attraktive(re)n Erlösmodellen, damit stärker Inhalte als Podcast erstellt werden. Für die Konsumenten werden wir die Podcastnutzung weiter vereinfachen. Das Portal podcast.de dient dabei als Multiplikator, um die aggregierten Podcasts in neuen Kanälen (Web, IPTV, Mobiltelefone, MP3-Player, Video-Player, Spielekonsolen, Settop-Boxen) unterzubringen.
Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
Glückwunsch zum Relaunch! Design und Usability find ich echt gelungen. Das Angebot an sich sowieso. Ein gute Alternative zu iTunes und mit der Konzentration auf deutsche Inhalte auch übersichtlicher.
Ein großer Vor-, aber derzeit noch enttäuschender Nachteil: m.podcast.de mit angekündigter Berücksichtigung der PSP. _Das_ ist, auf jeden Fall für mich, ein Mehrwert, der etwa iTunes alt aussehen lässt.
Besser: Ließe. Denn m.podcast.de führt zu podcast.de/mein-benutzerkonto :( Ist daran nur falsches Link-Mapping schuld oder gibt es das „PSP-Portal“ schlichtweg noch nicht?
Hallo Carsten,
das mobile Portal gibt es im Moment gerade nicht. Wir hatten es schon lange Zeit online (vor dem Relaunch), haben es aber leider zum Relaunch nicht geschafft, den Teil auch noch fertigzustellen. Wir sind dran, aber die Zeit ist mit den PodCamp-Vorbereitungen u.v.a. Sachen gerade arg limitiert.
Was ist für Dich an einem mobilen Portal besonders wichtig? Momentan können wir noch Feedback berücksichtigen.
Ciao
Fabio.
Hallo Fabio,
wie gesagt, finde ich die Formatvielfalt ohne Konvertierungsaufwand wichtig. Für mich als PSP- und Handybesitzer wäre es schön, wenn ich Pod- und Videocasts direkt auf diese mobilen Endgeräte ziehen kann. Etwas vergleichbares ist mir nämlich noch nicht untergekommen.
Dabei kommt es mir eigentlich gar nicht auf ein für mobile Displays optimiertes Design an. Den Download mache ich eh am Desktop-Rechner.
Und im Hinblick auf einen „business plan“ wäre ich sogar bereit, für ein Online-Podcastverwaltung für meine PSP/mein Handy zu bezahlen.
Viel Spaß/Erfolg beim PodCamp. Ich freue mich auf ein Portal, dass meine Wünsche berücksichigt :)
I’d prefer reading in my native language, because my knowledge of your languange is no so well. But it was interesting! Look for some my links: