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In eigener Sache: Bilanz eines Neustarts

Eigentlich gibt es das UPLOAD Magazin bereits seit 2006, aber nach einer wechselvollen Geschichte erlebte es 2012 seine Wiederbelebung und 2013 dann einen Neustart. Hier nun eine persönliche Bilanz der vergangenen zwölf Monate und ein kleiner Ausblick nach vorn.

UPLOAD Magazin 2013
Diese sechs Ausgaben des UPLOAD Magazins sind 2013 erschienen, dazu unsere „Gratisprobe“.

Für mich scheint es unabwendbar, dass die Medienform des Magazins ebenfalls seinen Wandel hin zum Digitalen erleben wird. Nur wann und wie das der Fall sein wird, ist noch immer offen.

Das iPad ist als geeignetes Lesegerät zwar schon lange auf dem Markt, hat den Tablet-Boom ausgelöst und liefert via App Store zugleich den Vertriebsweg mit. Trotzdem hat es nicht den erhofften großen Durchbruch für digitale Magazine gebracht. Es war schlichtweg zu aufwändig für ein kleines Team oder eine Einzelperson, auf eigene Faust eine Magazin-App herausbringen zu wollen. Alle Tools hatten sich zudem zunächst vor allem an Verlage gerichtet und dockten sich meistens an deren Workflow an. Entsprechend waren digitale Magazine in der Regel ein Abklatsch eines gedruckten Magazins.

The Magazine“ von Marco Arment zeigte, wohin die Reise gehen könnte und es stieß eine Welle von neuen Werkzeugen an, die mit einfachen Mitteln und zu überschaubaren Preisen simple digitale Magazine ermöglichten. Sebastian Schürmanns und ich sahen eine Chance, die ursprüngliche Idee des UPLOAD Magazins wieder aus der Schublade zu holen, mit dem es 2006 einmal an den Start gegangen war. Zwischenzeitlich war das Projekt in eine Art Dornröschenschlaf verfallen, aus dem wir es im Oktober 2012 geweckt hatten: Seitdem war jeden Montag ein ausführlicher Beitrag hier auf der Website erschienen. Den letzten Anstoß hin zum Magazin gab, dass mein langjähriger t3n-Kollege Falk Hedemann zu UPLOAD dazustieß. Von unserer Idee war er sofort begeistert.

UPLOAD Reloaded

Es fügte sich alles zusammen: Jetzt gab es die Endgeräte, die Vertriebswege, die Tools und wir waren zu dritt und konnten die Last auf mehreren Schultern verteilen. Unsere Idee: Wir nehmen unsere vier bis fünf Montagsartikel eines Monats und veröffentlichen sie vorab in einem digitalen Magazin. Dessen erste Ausgabe erschien am 31. Juli. Sechs davon haben wir inzwischen herausgebracht.

Interessant ist, dass das digitale Magazin zugleich unsere Arbeits- und Denkweise verändert hat. Manches hat praktische Gründe: Früher hatten wir uns beispielsweise von Montag zu Montag gehangelt, jetzt müssen alle Beiträge zu einem Zeitpunkt fertig sein. Anstatt das auf den letzten Drücker zu erledigen, haben wir uns einen Termin anderthalb Wochen vor dem  Erscheinungstag gesetzt. Das gibt die Chance, den eigenen Artikel einige Tage liegenzulassen und dann noch einmal mit etwas Abstand kritisch zu betrachten sowie unsere Beiträge gegenseitig zu lesen. Es bleibt genug Zeit, auch größere Überarbeitungen vorzunehmen, falls das notwendig sein sollte. Und nicht zuletzt hat man etwas Puffer, sollte doch privat oder beruflich etwas dazwischenkommen. Termindruck hat man im Leben schließlich schon oft genug.

Ein anderes Phänomen ist, dass es sich anders anfühlt, für ein Magazin zu schreiben. Das ist vollkommen unlogisch, denn an sich machen wir nichts anderes als vorher. Und dennoch ist dieser Effekt eindeutig da. Schaut man sich eine fertige Ausgabe vor der Veröffentlichung an, ergibt sich dieser Eindruck wieder. Es ist eben ein in sich geschlossenes, regelmäßig erscheinendes Produkt und damit ganz anders geartet als der endlose Strom von Inhalten, der ansonsten das Internet beherrscht.

Für jede Ausgabe haben wir dabei außerdem eine Gastautorin oder einen Gastautor hinzugeholt, was gleich mehrere Vorteile hat: Es eröffnet uns andere Themen und Sichtweisen, wir haben damit  einen Platz für einen Artikel schon vergeben und nicht zuletzt bringt jeder Gast seine eigenen Leser mit. Diese Idee hat sich sehr bewährt und ein großes Dankeschön an Dr. Kerstin Hoffmann, Klaus Eck, Wibke Ladwig, Matthias Günther, Peer Wandiger und Wolfgang Gumpelmaier, die bisher bei uns zu Gast waren!

Elektrischer Reporter
Das UPLOAD Magazin beim „Elektrischen Reporter“ auf ZDFinfo.

Zahlen

Eine andere Idee, die sich als gut herausgestellt hat: die Artikel des Magazins kostenlos und frei zugänglich auf der Website zu veröffentlichen. Wer das Magazin abonniert, bekommt diese Artikel früher und kann sie bequemer lesen. Aber wir sperren die Beiträge nicht hinter einer Paywall weg, wo sie weder von Google gefunden werden, noch über Social Media verbreitet werden können. Stattdessen nutzen wir sie als Werbung für unser Magazin.

Die meisten Artikel erreichen etwa 150 bis 200 Social-Media-Shares auf Facebook, Twitter und Google+. Und schaue ich auf die Jahresstatistik 2013, hat der erfolgreichste Beitrag über 14.000 Abrufe erzielt, der zweitplatzierte brachte es auf 12.000 Abrufe. Das finde ich schon gar nicht schlecht. Auf diese Weise bringen wir uns jedenfalls ins Gespräch.

Alles in allem geht es uns aber nicht so sehr um die Zugriffszahlen. Wir freuen uns zwar, wenn ein Thema gut angenommen wird. Trotzdem schreiben wir über das, was wir wichtig und interessant finden. Diesen Luxus können und wollen wir uns erlauben.

Dass das geht, liegt zugleich an einem anderen Punkt, über den wir uns einig sind: Auch ums Geld verdienen geht es uns erst in zweiter oder dritter Linie. Werbeformen, die per Abrufe, Klicks oder Interaktionen bezahlt werden, sind beispielsweise generell nur mäßig interessant für uns. Wir wollen nicht zwanghaft Abrufzahlen erhöhen, sondern vor allem mehr Leser gewinnen – und das ist ein riesiger Unterschied. Neben den Abos hätten wir als Einnahmequelle gern einen Gesamtsponsor für UPLOAD, der uns für ein Jahr unterstützt. Das würde uns die Freiheit geben, unsere Ideen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Hier werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten intensiver als bisher auf die Suche machen.

Alle Überschüsse werden wir in die inhaltliche Qualität investieren. Zum Leben brauchen Falk, Sebastian und ich das Geld nicht zwingend, dafür haben wir jeweils unsere Hauptberufe. Es wäre dennoch klasse, wenn wir durch einen Sponsor und weiter steigende Abozahlen noch mehr aus UPLOAD machen könnten. Ideen haben wir dazu jede Menge.

Sollte das nicht klappen, ist trotzdem alles okay für uns. Wir haben schließlich viel Spaß am Magazin, freuen uns wie die Schneekönige über jede Ausgabe und bekommen tolles Feedback dazu. Das sind dann die Dinge, die man nicht in Zahlen ausdrücken kann.

2014

Auf jeden Fall sind wir sehr gespannt, was 2014 unserem Projekt bringt. Wir sehen UPLOAD ja als ein Magazin für Macher in digitalen Welten. Es richtet sich in unserer Vorstellung an alle, die das Netz aktiv gestalten. Dabei möchten wir einen Praxisguide bieten, der mit Rat und Tat zur Seite steht, gute Tipps und Tricks parat hat, gelungene Beispiele zeigt, nützliche Werkzeuge vorstellt oder die Menschen hinter den Kulissen porträtiert. So charakterisieren wir, was UPLOAD sein soll und wohin es gehen wird. Nach unserer Überzeugung ergibt das nur in digitaler Form einen Sinn.

So oder so werden wir auch 2014 für euch das Geschehen im Netz verfolgen, dazu hoffentlich interessante, nützliche und lesenswerte Beiträge schreiben, spannende Gastautoren gewinnen und uns weiter verbessern.

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern sowie unseren Gastautorinnen und Gastautoren ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

A N Z E I G E

BMA - Business Management Akademie

 

4 Gedanken zu „In eigener Sache: Bilanz eines Neustarts

  1. Sehr spannend, vielen Dank für die Einblicke. Werde euch weiter verfolgen und wünsche euch in diesem Sinne auch viel Erfolg!

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