Am Anfang eines Content-Projekts sprudeln die Ideen vielleicht noch, aber nach einer Weile wird der Strom immer schwächer und versiegt manchmal ganz. Und in anderen Fällen stehen Unternehmen sogar gleich am Anfang vor der schier übermächtigen Grundsatzfrage: Worüber sollen wir bloß schreiben? In diesem Artikel gibt Jan Tißler Ihnen etliche Anregungen mit auf den Weg, um auf mehr (und bessere) Ideen für Inhalte zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
Den Ist-Stand erfassen
Es geht nicht immer nur darum, neue Ideen, neue Themen und neue Inhalte zu entwickeln. Es geht ebenso darum, bereits veröffentlichten Content weiterzuentwickeln oder im Fall der Fälle zu entfernen. Denn bedenken Sie: Nicht nur Menschen, auch Suchmaschinen haben keine Zeit zu verlieren. Beiden sollten Sie idealerweise nur Inhalte anbieten, die aktuell, interessant und nützlich sind.
Deshalb machen Sie sich als erstes mit dem Ist-Stand in Sachen Content vertraut.
Web Analytics
Mit einem Web-Analyse-Tool wie Google Analytics und anderen bleiben Sie immer auf dem Laufenden dazu, welche bereits vorhandenen Inhalte bei Ihrer Leserschaft gut ankommen. Das im Auge zu behalten ist im Rahmen der Content-Arbeit sowieso wichtig. Denn nur so bekommen Sie mit der Zeit ein Gefühl dafür, was bei Ihrer Zielgruppe gut funktioniert und was nicht. Es ist nicht immer ganz einfach, die richtigen KPIs für den Content-Erfolg zu finden. Aber die Mühe lohnt sich.
Wie wir weiter unten noch sehen werden, kann es eine gute Idee sein, bereits erfolgreiche Inhalte weiter zu stärken. Und eventuell sehen Sie auch, dass einstmals viel abgerufener Content inzwischen bei den Abrufzahlen und in den Suchergebnissen von Google & Co. abgesackt ist. Die gute Nachricht: Oftmals können Sie solche Inhalte mit einem gezielten Update wieder aufs alte Niveau zurückholen – oder sogar darüber hinaus.
Content Audit
Mit einem Content Audit erfassen Sie möglichst alle bereits veröffentlichten Inhalte. Dabei halten Sie außerdem fest, wann dieser Content zuletzt aktualisiert wurde, wer dafür zuständig ist und inwiefern dieser Inhalt ins Gesamtkonzept passt und sinnvoll vernetzt ist (dazu gleich noch mehr).
Auch hier werden Sie auf Inhalte stoßen, die längst in Vergessenheit geraten sind. Mit ein wenig Glück finden Sie die eine oder andere Perle, die nur wieder ans Tageslicht gebracht und ein wenig poliert werden muss.
Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Content Audit.
Erfolgreiche Inhalte weiter stärken
Wie erwähnt stoßen Sie im Zuge dieser Aktivitäten sicherlich auf Inhalte, die bereits gut ankommen (Glückwunsch!). Aber auf diesen Lorbeeren sollten Sie sich nicht ausruhen. Sorgen Sie regelmäßig dafür, dass Sie alles das weiter verbessern, ausbauen und aktuell halten, was bereits gut läuft.
Von Säulen und Satelliten
Damit ist es aber noch nicht getan: Ein bewährtes Content-Planungsprinzip ist es, zu einem wichtigen Thema einen ausführlichen Grundlagenartikel zu schreiben, der von vielen kürzeren, stärker fokussierten Beiträgen und Inhalten flankiert wird. Der Hauptbeitrag ist die „Säule“, auf der Ihr Content-Erfolg ruht. Die kleinen „Satelliten“-Beiträge sorgen dafür, dass menschliche Besucher und Suchmaschinen immer wieder auf diese zentralen Contentstücke stoßen. Stichwort: interne Verlinkung. Das Ganze ist als „Topic Cluster“-Prinzip bekannt.
Diese Denkweise hilft Ihnen sowohl bei der Suchmaschinen-Optimierung als auch bei der Themenfindung.
Gleiches Thema, anderes Format
Beachten Sie zugleich die allgemeine Weisheit, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Contentformate bevorzugen. Wer von langen Texten abgeschreckt wird, schaut sich vielleicht lieber ein Video zum Thema an – und umgekehrt. Überlegen Sie also, welche anderen Formate Sie anbieten könnten.
Gleiches Thema, andere Darstellungsform
Oder denken Sie über andere Darstellungsformen nach. Wir haben hier etliche vorgestellt. Anstatt also immer nur Ratgeberartikel und Erklärvideos zu produzieren, versuchen Sie sich einmal an einem Interview, einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung oder einem „Listicle“.
Gleicher Inhalt, andere Plattform
„Content Repurposing“ wird es genannt, wenn man einen Inhalt erstellt und ihn dann auf zahlreichen Plattformen (entsprechend angepasst) verbreitet. Ein Blog-Beitrag wird so zum Twitter Thread, zur E-Mail-Serie oder zum LinkedIn-Artikel.
Mit anderen Worten: Sie brauchen nicht immer eine brandneue Idee, um weitere Menschen zu erreichen.
Keyword-Recherche
Wir haben einen eigenen Beitrag dazu, wie Sie Keywords richtig recherchieren. Oftmals wird das nur für die Suchmaschinen-Optimierung genutzt. Aus meiner Sicht gilt aber: Sie sollten diese Werkzeuge ganz selbstverständlich für Ihre Content-Arbeit einsetzen, selbst wenn Sie nicht für SEO zuständig sind. Denn diese Werkzeuge geben Ihnen nicht nur einen Eindruck davon, wie stark ein Thema, ein Begriff oder eine Wortkombination gefragt ist. Sie bekommen in der Regel außerdem Anregungen für weitere Begriffe – spezialisiertere Anfragen oder auch ganz andere Begrifflichkeiten. Und das kann eine ganz wunderbare Anregung für die eigene Kreativität sein.
Google Keyword Planer
Der Google Keyword Planer ist vor allem für Nutzer von Google Ads gedacht, aber das muss Sie nicht weiter aufhalten. Geben Sie einfach einen Begriff ein (oder eine URL) und schon bekommen Sie eine so interessante wie nützliche Auswertung. Sie sehen, wie häufig ein Begriff gesucht wird und wie stark sich die Anzeigenkunden darum drängeln.
Sistrix Keyword Tool
SEO-Spezialist Sistrix bietet ein einfaches, aber durchaus hilfreiches Keyword-Tool zur kostenlosen Nutzung an. Auch hier können Sie einen Begriff eingeben und bekommen dann weitere Keyword-Kombinationen geliefert, sehen passende Nutzerfragen sowie verwandte Begriffe. Es ist nicht so umfangreich wie Googles Keyword Planer, aber schnell und einfach erreichbar und dabei trotzdem nützlich.
Answer the Public
Das ebenfalls kostenlos nutzbare Answer the Public gibt weitere gute Anregungen. Achten Sie darauf, Land und Sprache passend einzustellen. Dann geben Sie einen Begriff ein und bekommen im nächsten Schritt etliche Ergebnisse wie erweiterte Suchen oder Fragestellungen. Nicht alles ist hier sinnvoll. Aber als Schub für die eigene Kreativität reicht es allemal.
Google Suggest & Co.
Wenn Sie bei Google anfangen eine Suchanfrage einzugeben, dann schlägt die Seite Ihnen sofort Vervollständigungen vor. Das nennt sich „Google Suggest“ und zeigt Ihnen, wonach andere im Zusammenhang mit einem Begriff suchen. Sie können diese Funktion also ebenfalls sehr gut für die gezielte Recherche von Themenideen nutzen. Kombinieren Sie dazu auch Begriffe aus Ihrem Themenbereich mit Fragewörtern.
Eine ähnliche Funktion findet sich inzwischen an vielen anderen Stellen wie beispielsweise auf YouTube oder Amazon. Die lassen sich ganz genauso nutzen.
Top-Treffer bei Google
Schauen Sie sich bei der Gelegenheit außerdem die besten Suchergebnisse an. Analysieren Sie, wie die Themen behandelt werden, welche Fragestellungen dort vorkommen und was Sie wiederum mit Ihren Inhalten anders und besser machen könnten.
Google Trends
Google Trends ist ein kostenloses Werkzeug, das ich einerseits nutze, um das Interesse an einem Thema abzuschätzen. Es ist zudem nützlich, um die richtigen Begriffe zu nutzen. Mit Google Trends können Sie sehen, wie sich das Suchinteresse an einem Keyword über die Zeit in einer bestimmten Region verändert hat und vor allem können Sie mehrere Keywords direkt miteinander vergleichen. Das gibt Ihnen oftmals einen Hinweis darauf, wonach wirklich gesucht wird.
Perfekt ist der Dienst allerdings nicht. So finden Sie hier keine absoluten Zahlen und Sie können sich nicht immer sicher sein, was die Suchintention hinter den Begriffen eigentlich war. Zudem gibt es Begriffe, die mehrdeutig sind und daher viel gesucht scheinen, weil in Wirklichkeit die unterschiedlichsten Suchen zusammengeworfen werden.
Insofern gilt hier wie bei vielen anderen Tipps auch: Was Sie hier sehen, soll Ihre Kreativität anregen und Ihnen neue Erkenntnisse und Ideen bringen. Betrachten Sie es aber bitte nicht als absolute Wahrheit.
SEO-Tools
Ausgewachsene SEO-Werkzeuge wie Sistrix, SEMrush, Ryte und andere bieten sehr viel mehr, kosten aber auch ein Heidengeld. Mit ein bisschen Glück hat jemand in Ihrem Unternehmen eventuell einen Zugang oder Sie können die entsprechende Überzeugungsarbeit leisten. Denn diese Werkzeuge können beispielsweise auch Ihren Wettbewerb analysieren und Ihnen mitteilen, zu welchen Themen und Begriffen bei Ihnen bislang Inhalte fehlen!
Je nach Werkzeug erfahren Sie außerdem, welche Keywords in den erfolgreichsten Beiträgen der Wettbewerber vorkommen und welche Fragen generell beantwortet werden sollten. Wie Sie den Inhalt umsetzen, ist dann noch immer Ihnen überlassen. Aber das Grundgerüst bekommen Sie in diesem Fall bereits geliefert.
Solche Werkzeuge können Ihnen viel manuelle Arbeit abnehmen.
KI-gestützte Schreibwerkzeuge
Waren Robotertexte vor einigen Jahren noch auf simple, strukturierte Aufgaben wie Unternehmensberichte, Sportergebnisse oder Erdbeben-Meldungen beschränkt, erobern KI-Werkzeuge inzwischen mehr und mehr den kreativen Bereich. Der Markt solcher Dienste ist in den letzten Monaten geradezu explodiert. Hauptgrund ist das GPT-3 genannte Angebot von OpenAI.
Diese Künstliche Intelligenz erstellt bisweilen erstaunlich lesenswerte Texte, nachdem man ihr das Thema in ein paar Sätzen beschrieben hat. Verlassen sollte man sich auf die Ergebnisse allerdings nicht und menschliche Autor:innen wird sie deshalb in vielen Fällen noch nicht ersetzen.
Aber wozu es sich heute bereits bestens einsetzen lässt, ist die Ideenfindung. Ich habe beispielsweise den Dienst Neuraltext getestet. Der kombiniert Elemente von SEO-Werkzeugen mit auf GPT-3 basierenden Helfern.
Ein Highlight ist der „Content Brief“: Zu einem Keyword werden hier verschiedenste Informationen zusammengestellt. Dazu gehören das Suchvolumen, Fragen zum Thema oder auch die Top-Treffer bei Google. Zu den besten Suchergebnissen bekommt man wiederum eine zusammenfassende Gliederung mitgeliefert. In einem eigenen Editor kann man dann seinen Text schreiben oder einen bereits bestehenden importieren und verbessern.
Ein zweites Highlight ist die Funktion „Smart Copy“. Hier liefert die KI Blog-Ideen oder gleich eine Gliederung. Man kann sich Fragen generieren lassen oder man gibt einen Satz vor, aus dem ein ganzer Absatz erstellt wird. Darüber hinaus gibt es spezialisiertere Werkzeuge für Newsletter-Betreffzeilen, Landingpage-Slogans oder LinkedIn-Anzeigen.
Die KI liefert hier vor allem Ideen und Vorlagen, auf denen man wiederum aufbauen kann. Es hilft also über die bei vielen Schreiber:innen gefürchtete „leere Seite“ hinweg. Wer darauf erhofft, einfach der KI die Arbeit zu überlassen, wird hingegen enttäuscht sein. So gut ist das System dann doch noch nicht – zumindest wenn man seinen Job ernst nimmt.
Plattformen
Eine weitere Inspirationsquelle sind Plattformen, auf denen andere bereits erfolgreiche Inhalte veröffentlicht haben – eventuell sogar kostenpflichtig.
Bücher, Amazon
Bücher und E-Books gehören auf jeden Fall dazu. Achten Sie hier auf die Beschreibungstexte, die Inhaltsverzeichnisse und auf die Rezensionen. Dadurch lernen Sie, welche Themen und Fragen behandelt werden und auf welche Weise das geschieht. Und durch das Feedback der Leserschaft sehen Sie eventuell, wo es noch fehlt.
Onlinekurse, Udemy
Ähnlich verhält es sich mit Onlinekursen. Udemy ist eine Plattform aus diesem Bereich, auf der jede Person etwas veröffentlichen kann, so lange der Kurs einige grundlegende technische Bedingungen erfüllt. Auch hier schauen Sie sich die Beschreibungstexte, Inhalte und vor allem die Kommentare der Teilnehmenden an.
YouTube
Und zu guter Letzt kann YouTube eine Anregung dazu sein, welche Themen, Begriffe und Fragen besonders gut ankommen. Schauen Sie einmal, was es dort in Ihrem Themenbereich schon gibt.
Input, Input, Input …
Generell gilt für alle Kreativen: Ohne Input kein Output. Denn Sie wollen nicht nur im Fall der Fälle etwas recherchieren, sondern Sie wollen idealerweise stets auf dem Laufenden bleiben. Ohne solche Quellen wäre ich persönlich jedenfalls bald aufgeschmissen in Sachen Themenideen.
Beiträge der Wettbewerber, Fachleute …
Viele Websites bieten einen „Feed“, um über neue Inhalte auf dem Laufenden zu bleiben. Den können Sie mit einem Dienst wie Feedly lesen. Der Vorteil: Auf diese Weise bleiben Sie sehr bequem und an einer zentralen Stelle über neue Inhalte von Wettbewerbern, Fachleuten und Multiplikatoren in Ihrem Themenbereich auf dem Laufenden.
YouTube-Kanäle
Wenn Sie wie oben empfohlen einmal nach besonders beliebten YouTube-Videos schauen, achten Sie auch auf die Kanäle, in denen die interessantesten und besten erscheinen. Mit ein wenig Glück gibt es bereits einige gute für Ihr Thema.
Podcasts
Podcasts haben den großen Vorteil, dass man sie in den unterschiedlichsten Situationen nutzen kann: auf dem Weg zur Arbeit, beim Aufräumen der Wohnung oder einfach entspannt im Lieblingssessel. Nutzen Sie ein Podcastverzeichnis wie das von Apple, schauen Sie in Apps wie Overcast oder auch bei Spotify.
Google Alerts, Talkwalker Alerts
Dienste wie die Google Alerts oder Talkwalker Alerts werden oft genannt, wenn es darum geht, über Nennungen des eigenen Namens, der eigenen Marke und Produkte auf dem Laufenden zu bleiben. Aber sie können sich ebenfalls dazu eignen, aktuelle Inhalte über das eigene Thema zu finden. Achten Sie nur darauf, Suchbegriff und Einstellungen entsprechend sinnvoll auszuwählen, damit Sie von der schieren Zahl der Treffer nicht erschlagen werden. Denn natürlich kommen laufend viel zu viele gute Inhalte hinzu.
Newsletter
Darüber hinaus gibt es weiterhin sehr gute kostenlose und kostenpflichtige Newsletter, die Ihre Zeit wert sein können. Achten Sie beim Recherchieren guter Inhalte und der besten Suchtreffer einmal darauf. Interessant sind vor allem solche mit ausgewählten und kommentierten Linkempfehlungen zu einem klar abgegrenzten Themengebiet.
Kiosk, klassische Medien
Und zu guter Letzt gibt es natürlich noch die klassischen Medien, von denen Sie auch heute noch etwas lernen und sich etwas abschauen können. Welche Themen und Fragen nehmen Fachmagazine aus Ihrem Bereich auf das Cover?
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Foren & Co.
Das Social Web besteht nicht nur aus den mehr oder weniger ungeordneten Posts der Nutzerschaft. Es gibt auch spezialisiertere Angebote, die für Sie spannend sein könnten.
Onlineforen
Foren gibt es praktisch schon seit der WWW-Antike. Einige haben davon bis heute überlebt und sind trotz wachsender Konkurrenz durch soziale Netzwerke weiterhin aktiv und lesenswert. Bisweilen finden Sie solche Diskussionsangebote auf Nachrichtenseiten (schauen Sie genau hin, sie sind oft versteckt platziert). Und ebenso gibt es sie als separate Angebote. Eine Suche nach „Thema Forum“ hilft Ihnen da im besten Fall bereits weiter.
Gut sind diese Plattformen, um mehr darüber zu erfahren, welche Fragen und Probleme Ihre potenzielle Zielgruppe wirklich beschäftigen und vor allem, wie diese Personen sie formulieren. Und wer mag, kann die Gelegenheit nutzen und als Unternehmen dort ohne Eigenwerbung hilfreiche Antworten liefern, um so indirekt auf sich aufmerksam zu machen. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag.
Gruppen auf Xing, Facebook, LinkedIn
Die Nachfolger der Onlineforen sind in vielen Fällen die Gruppenfunktionen in sozialen Netzwerken wie Xing, Facebook oder LinkedIn. Für sie gilt, was bereits zu Foren gesagt wurde: Einerseits finden Sie hier heraus, was Ihre Zielgruppe beschäftigt. Andererseits können Sie sich bei Interessen auch gleich helfend einbringen.
Slack, Discord, Messenger
Alternativ zu Gruppen in Social Networks wie Facebook finden sich Interessensgruppen auch an anderer Stelle zusammen, die privater gestaltet ist. Dazu werden Chat-Anwendungen wie Slack oder Discord genutzt oder Gruppen in Messengern.
Solche Angebote zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Es ist gerade Teil des Reizes, dass ihre Inhalte weder im freien Netz stehen noch innerhalb eines Social Networks zu finden sind. Hier kann als Ratschlag nur gelten: Halten Sie die Augen offen nach solchen Angeboten.
Reddit ist sicherlich eine nicht ganz leicht zu verstehende Plattform. Letztlich bietet sie ihrer Nutzerschaft an, beliebige Unterforen („Subreddits“, auch „Communities“ genannt) zu starten. Thematisch geht es hier entsprechend vielfältig zu – und das ist nicht immer gut.
Lassen Sie sich davon aber nicht abschrecken. Nutzen Sie stattdessen die Suche, um sich nach passenden Subreddits umzusehen. Wie bei Foren, Gruppen & Co können Sie hier im besten Fall viel über Ihre potenzielle Kundschaft lernen.
Quora
Und zu guter Letzt möchte ich noch die Frage-Antwort-Plattform Quora empfehlen. Auch sie kann eine ergiebige Quelle für Content-Inspiration sein. Suchen Sie hier einmal nach Themen aus Ihrem Bereich und schauen Sie, welche Fragen gestellt wurden und welche Antworten gegeben werden. Sie können bei Interesse Themenbereichen folgen, bleiben so über neue Fragen auf dem Laufenden und können natürlich auch hilfreiche Antworten geben. Die meisten Inhalte werden hier allerdings auf English sein.
Ihre eigenen Daten
Vergessen Sie bei alldem nicht, dass Sie im Unternehmen wahrscheinlich bereits sehr viel mehr Informationen über die Fragen, Interessen und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe haben als Sie denken.
Support, Sales
Sprechen Sie beispielsweise mit dem Support darüber, welche Probleme und Fragestellungen regelmäßig auftreten. Hier finden sich nicht nur Themenideen, nach denen ganz offensichtlich bereits gesucht wird. Die daraus erstellten Inhalte können außerdem dabei helfen, den Kundenservice zu entlasten.
Sales wiederum hat den direkten Kontakt zur Zielgruppe und sollte ebenfalls gute Einblicke dazu haben, was diese Personen beschäftigt.
Kundenbefragungen: Website, Newsletter, Social
Nutzen Sie Ihre eigenen Angebote außerdem, um kleine und große Befragungen durchzuführen. Dazu gehören Ihre eigene Website, Ihr(e) Newsletter und natürlich Ihre Profile im Social Web. Die Möglichkeiten reichen hier von der schnellen Abstimmung mit einer einzigen Frage bis hin zur ausgewachsenen Untersuchung.
„Kundenbefragung“ kann außerdem heißen, dass Sie das direkte Gespräch suchen.
Suchfunktion der eigenen Website
Praktisch jede Website hat eine Suchfunktion. Schauen Sie einmal, wonach bei Ihnen eigentlich gesucht wird. Sie sehen daran vielleicht, dass Sie eine Fragestellung noch gar nicht oder nicht vollständig beantworten. Eventuell fällt Ihnen außerdem auf, dass Ihre Zielgruppe Dinge anders formuliert, als Sie das tun würden. Alles das sind nützliche Erkenntnisse und Anregungen.
Fazit
Ich hoffe, Sie haben einige Tipps und Anregungen für Ihre Content-Arbeit mitgenommen. Für mich persönlich ist vor allem der Grundsatz „ohne Input kein Output“ wichtig. Würde ich nicht laufend lesen, hätte ich deutlich weniger zu schreiben.
Ein anderer grundlegender Punkt ist: Je tiefer Sie in einer Thematik drinstecken, desto weniger haben Sie die „Außensicht“ darauf. Sie vergessen mit der Zeit, welche Fragen sich eigentlich am Anfang stellen. Dafür sind Werkzeuge aus dem SEO-Bereich oder auch Onlineforen sehr nützlich.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 92
Wie kommen Sie immer wieder auf neue, frische Ideen und wie setzen Sie diese Ideen dann gezielt um? Darum geht es in vier Beiträgen in dieser Ausgabe. Wir zeigen Ihnen darin, wie die Besten sich von Vorbildern anregen lassen. Wir erklären, wie Sie eine professionelle Keywordrecherche umsetzen. Ein weiterer Beitrag hat über 30 Anregungen für mehr (und bessere) Content-Ideen. Und nicht zuletzt erklären wir, wozu ein Redaktionsplan gut ist und welche Elemente er braucht.
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.